DELITZSCH - DESSAU - DILLINGEN DELITZSCH 1700 Lit.: Geßner IV 107 f. 1. Christian Koberstein 1700- kaufte die Druckerei des Johann Köhler in Leipzig und hat wohl schon ab 1700 hier gedruckt. Der Stolberger Leichenpredigtenkatalog III 54 verzeichnet eine Leichenpredigt von 1700. Das „Wohlangerichtetes Aerarium chymicum“ von David Keller ist vom Jahre 1702. 2. Christian Vogelsang 1700-1742 * 10. 7. 1678 zu Ubigau (Niederlausitz), lernte ab 3. 1. 1693 bei Christian Kreusig in Wittenberg, dann auf Wanderschaft, ließ sich 1700 hier als Drucker nieder und heiratete Christine Elisabeth Münch. Im Jahre 1736 wurde er Bürgermeister der Stadt, f 14. 12. 1742. Nachfolger wurde sein Sohn Johann Christian Ehren fried. DESSAU 1694 Lit.: Wilhelm Kulpe, Die Herzoglich-Anhaitische Behördenbibliothek in Dessau, Dessau 1898, S. 54; Max Freudenthal, Aus der Heimat Mendelssohns, Berlin 1900, S. 155ff. 1. Moses Benjamin Wolff 1694-1704 Der Hoffaktor Wolff (auch Wulff) erhielt am 14. 12. 1694 von der Fürstin Hen riette Katharina ein Privileg, eine hebräische Druckerei zu errichten, auch nach Bedarf eine deutsche, wovon er aber keinen Gebrauch machte. W. wollte eine Talmudausgabe herausbringen und hatte mit Joh. Christoph Beckmann inFrank- furt/O. schon Verträge abgeschlossen, woraus aber nichts wurde. Er besorgte sich Typen aus Amsterdam und brachte 1696 ein jüdisch-deutsches Gebetbuch heraus. Für weitere Drucke vgl. Freudenthal. Im Jahre 1706 arbeitete die Presse in Berlin. 2. Gottfried Keuscher 1700- erhielt am 26. 1. 1697 von der Fürstin Henriette Katharina die Erlaubnis, sich Hofbuchdrucker in Köthen zu nennen und einen Buchladen in Dessau zu er richten. Eine Niederlassung als Drucker, um die er nachgesucht hatte, wurde ihm nicht gestattet, wohl aber später i. J. 1700, da einige Leichenpredigten von diesem Jahr ab als Druckort Dessau tragen. Später war er Drucker in Stolberg (Harz), Weißenfels, Sangershausen und Querfurt. DILLINGEN (Donau) 1489(?) (Dilingen, Dilinga) Lit.: Fr. X. Schild, Die Dillinger Buchdruckerei und ihre Druckwerke im 16. Jhdt., in: Jahres bericht d. histor. Vereins Dillingen 5 (1892) Beil. 3, S. 102-134; Th. Specht, Zur Geschichte der Dillinger Buchdruckerei im 17. u. 18. Jhdt., in: Ebenda 21 (1908) S. 36ff.