DILI.INGEN Lit.: O. Bucher, Caspar Sutor als Buchdrucker in Dillingcn/Donau 1628-1640, in: Gutenberg- Jahrbuch 1959, S. 109-114. 10. Akademische Druckerei 1640-1654 Im Jahre 1568 war die Universität und das St.-Hieronymus-Kolleg durch Schen kung des Kardinals Truchseß in den Besitz der Druckerei Sebald Mayers gelangt, die dieser sofort wieder in Pacht nahm, nach ihm von 1576 bis 1619 sein Sohn Johann nebst Witwe Barbara. Seit 1619 fungierten als Pächter: Melchior Algeyer (1619-1621), Ulrich Rem (1621-1625), Jakob Sermodi (1625-1628) und Kaspar Sutor (1628-1640). Nach dessen Tode wollte die Akademie ihre Druckerei ver kaufen, doch fand sie keinen Käufer. Die Patres führten deshalb die Druckerei selbst weiter. Ein Drucker erscheint nicht mehr im Impressum, das gewöhnlich „Ex Typographia Academica“ oder „Typis Academicis“ lautete. Als neuer Pächter trat dann 11. Ignas^ Mayer 1654-1668 auf. Er war der Sohn von Johann und Barbara Mayer. Letztere hatte am 27. 10. 1640 die Mayersche Privatdruckerei an die Jesuiten verkauft, die diese weiter nach Wien veräußerten. Der Sohn Ignaz, oo 30. 9. 1652 mit Anna M. Föhr, ver suchte diesen rechtmäßig getätigten Verkauf später zu annullieren, was ihm aber nicht gelang. Im Jahre 1654 schloß er mit der Universität einen Vertrag über die Pacht der Druckerei. Über 200 Drucke, meist theologische Werke, Schulausgaben, antike Klassiker und Dissertationen hat er herausgebracht, f 30. 11. 1668. Im Jahre 1669 erschienen noch einige Drucke unter seinem Namen. Die Universität bestellte dann Johann Federle zu ihrem Drucker. Lit.: O. Bucher, Ignaz Mayer als Buchdrucker in Dillingen/Donau 1654-1668, in: Gutenberg- Jahrbuch 1957, S. 200-206. 12. Johan Kaspar Bencard 1673-1720 * (get.) 30. 10. 1649 als Sohn des Würzburger Buchhändlers und Verlegers Nikolaus B., verlegte zuerst einige Werke in Würzburg, kein gelernter Drucker, erscheint seit 1673 auf Dillinger Drucken, die von Johann Federle gedruckt waren. Ob er seit diesem Jahr Pächter der Dillinger Druckerei war, ist nicht sehr wahrscheinlich. Am 27. 10. 1675 unterzeichnete er den Kaufvertrag mit den Jesuiten über ihre Druckerei zu einem Preis von 10000 Gulden. B. war viermal verheiratet: I. 18. 11. 1575 mit Maria Magdalena Weinhart, II. mit Maria Anna Vöglin, III. 6. 11. 1690 mit Maria Johanna Dennenberger, IV. 8. 6. 1701 mit Eva Maria Würsching. Als ungelernter Drucker zeichneten meist leitende Fak toren in den Druckwerken, so 1676-1679 Johann Michael Spörlin, 1679/80 Friedrich Severin Grosch, 1680-1689 Johann Federle und 1689-1703 Daniel Knab. Im Jahre 1694 siedelte B. mit seiner Familie nach Augsburg über und nahm auf dem Kesselmarkt Wohnung. Hier starb er auch am 24. 12. 1720. Seine Witwe und Erben führten die Offizin noch bis 1762 weiter. Heitjan hat 814 Drucke für Ben card und 237 für die Erben ermitteln können.