DRESDEN Schrift zum 150jährigen Bestehen der Firma Meinhold & Söhne G.m.b.H. Dresden, Nach folgerin der 1526 von Wolfgang Stöckel errichteten Buchdruckerei, Dresden 1927; Ders., Zur Geschichte des Dresdner Buchdrucks, in: Klimschs Druckerei-Anzeiger 56 (1929) S. 1314-1316; Ders., mit gleichem Titel in: Ebenda 64 (1937) S. 789-791. 1. Privatdruckerei im Hause Emsers 1524-1526 auch einfach Emserpresse oder Presse in aedibus Emseri genannt. Als Drucker kommen die Leipziger Drucker Schumann, Thanner oder Stöckel in Frage, am ehesten noch Schumann oder ein Beauftragter mit deren kombiniertem Druck material. Auch eine Titeleinfassung der Augsburger Offizin Grimm und Wirsung ist anzutreffen. Lit.: O. Günther, Der älteste Dresdner Buchdruck, in: Zeitschrift f. Bücherfreunde NF 8 (1916/17) S. 174-180 mit 24 Drucken. 2. Wolfgang Stöckel 1526-1540, Witwe bis 1542 von Leipzig kommend (s. d.) wurde er Drucker des Hofes, ohne den offiziellen Titel zu haben. Er setzte die Tradition der Emserpresse im Dienst der Reforma tionsgegner fort. Mit dem Sieg der Reformation in Dresden (1539) trat seine Presse wieder in ihren Dienst, f wohl erst 1541, da noch ein Druck vom Oktober 1540 bekannt ist. Seine Witwe Margarethe druckte noch bis 1542. Ca. 250 Drucke sind seiner Dresdener Zeit zuzurechnen. Lit.: E. Arnold, Der erste Vertreter von Gutenbergs Kunst in Dresden, in: Archiv f. Buchgewerbe 38 (1901) S. 219-222; O. Ziegler, Leben und Werk Wolfgang Stöckels und die Anfänge des Dresdener Buchdrucks, in: Christoph Jobst, Denkschrift zum 150jährigen Bestehen der Firma Meinhold & Söhne, Dresden 1927, S. 1-42; vgl. ferner auch Lit. zu Nr. 1. 3. Matthes Stöckel d. Ä. 1542- ca. 1600 * um 1526 als Sohn von Nr. 2 aus dessen 3. Ehe, wurde am 15. 1. 1555 Bürger zu Dresden, von 1589-1600 Ratsherr. Er war gleichfalls Hofbuchdrucker, ohne den Titel zu besitzen. Im Jahre 1586 scheint er sein Geschäft einem gleichnamigen Sohn übergeben zu haben. Mit Gimel Bergen I druckte er auch einige Werke gemeinsam, f zwischen 1600 und 1604. Lit.: O. Mörtzsch, Die Hausmarken der Buchdrucker Matthes Stöckel u. Gimel Bergen, in: Dresd ner Geschichtsblättcr 7 (1920) S. 251-253; G. Sommerfeldt, Die Wappen der Dresdener Buchdrucker Matthes Stöckel u. Gümel Bergen, in: Mitteilungen des Rolands 1921, S. 41. 4. Nikolaus Wolrab 1553-1554 Auf der Wanderschaft von Leipzig nach Bautzen machte W. für zwei Jahre in Altendresden (jetzt Dresden-Neustadt) Halt und brachte einige Drucke heraus: ein Klagelied der verwitweten Herzogin Agnes, das Pestregiment des Dresdener Arztes Johann Kentmann und den Sachsenspiegel des Eike von Repgow. Seinem Freunde Matthes Stöckel verkaufte er „eyne gegossene Reynlendische Schrift“, die er von Johann Eichorn (Frankfurt/O.) erhalten hatte, für 16 Gulden. Lit.: E. Arnold, Wolrabs Dresdner Sachsenspiegclausgabe, in: Archiv f. Buchgewerbe 41 (1904) S. 15-17.