Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960509016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896050901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896050901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-09
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3490 Reichstag. Berlin, 8. Mai. Heute ist „GchweriuStag", der morgige Sonnadend ist der Commission für da« Bürgerliche Gesetzbuch freigrgeben — da» genügte einer großen Zahl von Abgeordneten, um bei dem schönen Wetter wieder einmal in der Heimath Erholung zu suchen. E» kommt hinzu, daß beute im Abgeordnetenbause die wichtig« Vorlage über die Nichtergehälter zur dritten Lesung steht und daß die Entscheidung über den in zweiter Berathung abgelehnten „Assessorenparagrapheu" von nur wenigen Stimmen ab» hängig ist. Also wer zu den Doppelmandataren zählt, hält es für seine Pflicht, heute im Landtage anwesend zu sein. Es waren also im Reichstage kaum dreißig Herren zur Stelle und auch am BundeSrathStische waren kaum ein halbes Dutzend Commissare erschienen. Aus der Tagesordnung standen die beiden Anträge de» Anti semiten vr. Förster und de» Socialdemokraten Reiß- hauS auf Aufhebung des Impfgesetze». Während in erster Lesung der Schneider ReißbauS aus Erfurt den Antrag „begründet" batte, unterzog sich heute der Lithograph Schmidt-Frankfurt dieser Aufgabe. Es verdient Anerkennung, daß er sich der Kürze befleißigte. Er erklärte selbst, daß er ein näheres Eingehen auf die Frag« für überflüssig halte. Der Impfzwang sei ein Eingriff in die Person' liche Freiheit und müsse darum beseitigt werden. Anders der Professor Förster, der anderthalb Stunden sprach oder vielmehr vom Manuskript ablaS, ohue da» ibn Jemand an hörte. Er war daraus vorbereitet, daß sein und der Social demokraten Antrag abgelehnt würde und batte darum auch gleich für den Fall der Ablebnuug einen anderen Antrag zur Hand. Darnach sollte der BundeSrath aufgefordert werden, eine freie Commission aus Vertretern und Gegnern der Impfung und des Zwanges dazu zu berufen zu dem Zwecke, zu prüfen, ob die Voraussetzungen, unter denen das Jmpfgesetz von 1874 zu Stande gekommen, noch Hutreffe, und bis zur Er ledigung der Arbeiten dieser Commission die Verfolgung der Impfweigerer auSzusetzen. Der Oberstabsarzt vr. Werner und Geh. Rath vr. Koehler unterzogen sich der Mühe, die zahlreichen falschen Behauptungen der Jmpfgegner durch Anführung statistischer Daten und Thatsachen zu widerlegen und die Antragsteller eines Besseren zu belehren. Für die Auffassung der Jmpfgegner trat mit wenigen Worten nur noch der Abg. Paul« in Vertretung deS kleinsten TheileS der Reichspartei eim Die von Förster und den Socialdemokraten vorgeschlagenen Gesetzentwürfe wurden so dann abgelehnt, dagegen der Antrag in seinem ersten Tbeile, betr. die Einsetzung einer freien Commission, angenommen. Der zweite Theil deS Antrags, die Jmpfgegner außer Verfolgung zu setzen, ward ebenfalls abgelehnt. AlSbann stand der Antrag der Elsaß-Lothringer auf Einführung deS NeichSpreßgesetzeS iu den Reichslanden zur Berathung. Für deu Antrag sprachen außerdem Elsässer Win ter er auch die Vertreter deS CentrumS, der Freisinnigen und der Socialdemokraten, sowie der Anti semiten, während sich die Conservativen und Nationalliberalen dagegen erklärten. Die zweite Lesung deS Antrags soll, da die commissarische Beratbung von keiner Seite beantragt wurde, im Plenum stattfinden. Die nächste Sitzung ist auf Montag anberaumt, wenn die dritte Berathung der Zucker steuernovelle beginnt. 87. Sitzung vom 8. Mai. Am BundeSrathStische: Commissare. Eingegangen: Gesetzentwurf, betreffend Aenderung des Gesetzes über die FriedenSpräsenzstärke (vierten Bataillone). Im Hause sind uur 30 Abgeordnete bei Beginn der Sitzung anwesend. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die zweite Berathung der vom Abg. vr. Förster (Antisemit), und von den Abgg. BtooS (Soc.) und Gen. eingrbrachten inhaltlich ganz gleichen Gesetzentwürfe, betreffend die Aufhebung deS Impfzwanges.. 8 1 beider Entwürfe will das Gesetz vom 8. April 1874, be- treffend die Jmvfung mit Schutzpocken aufgehoben wißen. (Im Antrag Förster ist daS Wort Schutzpocken mit Gänsefüßchen versehen.) Abg. Schmidt-Frankfurt (Soc.-Dem.) erklärt sich gegen den Impfzwang, weil er eine Reihe, von trüben Erfahrungen damit ge macht habe. Jede Lymphe enthalte unzählige Mikroben, deren Wirkung auf das Blut mitunter recht schädlich seien. Er könne wenigstens der Versicherung der gelehrten Mediciner keinen unbedingten Glauben schenken, daß alle diese Mikroben ganz un- schädlich feien. Selbst aus den Kreisen der Mediciner wären ja vielfach Bedenken gegen die Impfung laut geworden; die Dor- gänge, die im Körper infolge der Impfung einträten, seien ja noch nicht einmal wissenschaftlich begründet. Redner weist aus die traurigen Folgen hin, die die Impfung in einigen Fällen nach sich gehabt hätten. In der ersten Berathung über diesen Antrag habe Abg. LongerhanS in seiner Rede für den Impfzwang auch das Heilserum erwähnt; ja die Anwendung deS Heilserums wäre sicherlich auch schon zwangsweise eingesührt, wenn nicht glücklicherweise ein Unglück- licher Fall einen Dämpfer aus die Begeisterung für da-Heilserum gesetzt hätte. BessereCanitätseinrichtungenfeien der einzige Seuchenschutz, und hier könne noch Vieles bester werden. Daß auch die Kälberlymphr nicht unschädlich sei, sei zur Genüge erwiesen. ES sei demgegenüber sehr zu beklagen, daß die Regierung kein andere» Heilverfahren gegen die Blattern zulaste oder unterstütze. So habe vr. Hübner in Leipzig sich erboten, in einem besonderen Spital den Beweis der Uogefährlichkeit der Blattern zu erbringen, sei aber von dem damaligen Minister von Zedtlitz abgewiesen worden. Sei auch die Aushebung deS Impfzwanges noch aussichtslos, so werde doch seine Partei diese Forderung nicht von der Tagesordnung ver- schwinden lasten, und zum mindesten» stet» die Zulassung auch anderer Heilmethode», namentlich de- Naturheilverfahrens, besür- Worten. Abg. vr. Förster (Antis.): Für den Fall der Ablehnung de» 8 1 meine» Antrages würde ich an den BundeSrath da» Ersuchen richten, eine au» Jmpsgegnrrn und Jmpffreundeo bestehende Commission niederzusetzen zur Untersuchung der Jmpsfrage mit dem Anträge, inzwischen bi» zur Entscheidung der Frage die Verfolgung der Jmpigegner auszusetzen. Findet dieser Gedanke keine Annahme, so werde ich keine Müh« und kein Geld scheuen, um eine Reihe der anerkanntesten Jmpfgegner und verfolgte Väter, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen, nach Berlin zusammen, zurufen und die Jmpffreunde aofzufordern, mit ihnen über die Frag« in einer freien Lommission zu berathen. Warum sollen denn nur Fachgelehrte al» Sachverständige anerkannt werden, warum nicht auch wir, die wir unS eingehend mit der Frage beschäftigt haben? Wir haben ja auch hervorragende Männer in unseren Reihen; ich nenn« nur den Finanzminister Vr. Miquel und den al» Antorität anerkannten vr. Lorenz in Wien. Wir wollen un» selbst belehren lasten, sehr gern, aber man bringe nn» giftigere Thatsachen und Erfahrungen, um un» zu bekämpfen. Aber utrgend» macht sich di« gewohnte Hammelhaftigkeit breiter al» auf deu medicinischen Ton- giessen, wo meisten» mehr gegessen und getrunken, al- wissen- jchaftlich verhandelt wird. Ganz beweisend, da« gestehe ich ganz offen, sind ja auch unser« Erfahrungen noch nicht; so viel aber steht »st, daß Unreialichkeit, inner« und äußere, verkehrte Lebensweise und Behandlung schuld sind und stet gewesen sind au der großen Verbreitung mancher Krankheiten, und auch der Blatter». ES steht auch fest, daß die Impfung durchaus nicht immer vor der Krankheit geschützt hat; die frauzüstscheu Linientruppen, die vor Au«bruch de« letzten Kriege« »och- mal« geimpft wurdru, wurden von den Blattern stärker be fallen al« die nicht zum zweite» Mal geimpfte» Mobilgarden. Impft man denn gegen Scharlach, Cholera oder Liphteriti«? Im Mittelalter hielt man die Folter auch für «in unerläßliche« Rechtsmittel; sie ist abgeschofft worden und e« geht auch so. Ebenso wird mau einst den Impfzwang abichaffrn und di« Krankheit doch bekämpfen können. VeklagenSwerlb, empörend geradezu ist e« nur, daß man über die Regungen und Empfindungen in der Volksseele, die sich gegen den Zwang erklärt, so leichtfertig hinwegqeht. Dem gegenüber führt man dir sogenannte Wistenichastlichkeit derJmpsung iuS Feld. Wo» ist die denn aber im Grunde? Doch nichts alS Aberglauben, denn von einer wistenichaftlichen Beweisführung kann hier nicht die Red« fein. Ebenso rinjeiiig wird mit der Jmpfstatistik verfahren; e« ist sogar vorgekommen, daß über de» Kops eines Arzte» hinweg, der 20 Fälle von Pockenerkrankuna anmeldete, erklärt worden ist, da» müßte wohl ans Jrrihum bernhe». Im Herr ist dir Impfung ungt'ttzlich, lediglich auf dem Verwaltungsweg» eingesührt worden, uud di» SauitätSberichte lasse«« die Vermuthung zu, daß durch dies« dritte Impfung viel« Leute künstlich krank gemacht werden. Nummer I «nd S diese» Anträge« werden «»genommen, Nr. 3 wird abgelehnt. E« folgt die erste Berathung de« Gesetzentwurf« wegen Ab. inderung deS 8 31 des Gesetze« über die Presse vom 7. Mai 1874 (TolbuS u. Gen.), i» Verbindung mit der ersten Berathung de« Antrag- Auer u. Gen., wegen Einführung de-Reich-gesetze- ür die Bresse tu Elsaß.Lothringen. Abg. Wtnterer (E^L.): Die Preßzustände iu Elsaß-Lothrinaen eien außergewSdnltche, ja geradezu erschreckliche; eS geb« dort »in einheitliche- Preßgrsetz. Früher hätte man noch da« französisch« gehabt und damit eine einheitliche Jurisprudenz. Aber jetzt geb« r» nur noch ein zusammenhanglose» Gemisch von einzelnen Bestimmungen, in denen sich Niemand zureckt finden könne. ES i önne sich nur um einen Weg handeln, um Einführung de» deutschen Reich-prebaeirtze», die er lebhaft für Elsaß-Lothringrn empfehle. Abg. Buep (Soc.): Die Gleichgiltigkeit gegenüber den vor liegenden Verhältnissen in den ReichSlanden sei fabelhaft. Da hätten die Socialdrmokraten, „jene Rotte von Menschen, die nicht würdig seien, den Namen „Deutsche" zu tragen", doch mehr Interesse für die Sache. ES sei wirklich empörend, daß heute, im ^ubiläum-jahre der Wiedererlangung Elsaß-Lothringens, noch solche , ustände fortdauerten; jedem wahren Patrioten müßte darüber die Schamröthe in» Gesicht steigen. Redner geht al-dann deS Näheren auf die Schäden der reichsländischen Preßbestimmunaen ein, al» die flüchte des DictaturgeisteS, mit dem man in Elsaß-Lothringen ger- manisire, und fordert die Einführung dt» ReichSpreßgesetze« auch in den Reichslanden. Geh. Ober-RegierungS-Rath Hallet»: „Die elsaß-lothringischen Richter, die der Vorredner angegriffen hat, erfreuen sich im Lande allgemeinen Vertrauen-. DaS Bild, das er gezeichnet hat, war, abgesehen von Schönheitsfehlern, vielfach durchaus verfehlt und die Farben waren viel zu schwach aufgetrogen. Die Zahl der politischen Blätter hat sich unter der deutschen Verwal tung erheblich vermehrt, wa» nicht dafür spricht, daß die Leute fürchten, über Nacht könnte die böse Regierung kommen und sie in ihrem Gewerbe stören. Die politischen Blätter führen zum Tbeil eine so freie nnd ungebundene Sprache, wie kaum irgendwo sonst." Redner geht alSdann auf einzelne Beispiele ein und erwähnt dabei, daß die Aushebung der „Mülhausener VoikSztg." dadurch geboten gewesen sei, weil sie das Andenken des verstorbenen großen Kaisers auf da- Gröbste besudelt habe. Hier wie in »edem anderen Falle habe die Negierung die rechte Grenze gewahrt. Abg. vr. v. MarquardskN (Iiai.-lib.) erklärt im Namen seiner Partei, daß e» unmöglich sei, den Vorschlag anzunehmen. Aba. v. Hohenlohe-Lchillingdsürft (cons.): Auch er erwarte in absehbarer Zeit «ine Aenderung der Verhältnisse in Elsaß- Lotbringen, jedoch eine augenblickliche Einführung deS Reich-. Paßgesetzes zu veranlassen, könnte zu zahlreichen Mißständen führen. Ueber den rechten Zeitpunkt zu entscheiden, wolle man der Regierung überlassen. Abg. vr. Lieber (Centr.) erklärt Namen» seiner Partei, daß sie --»ns pkross sür den Antrag stimme, besonder-, nachdem der Lande-- au-schuß sich für denselben ausgesprochen habe. Abg. Fitch» (Centr.) spricht sich im gleichen Sinne au». Abg. Lcuzman» (sreis. Volksp.): In den ReichSlanden dürfe ein lcklechtere- Recht bestehen al- sonst in Deutschland. Er und eine Freunde würden auf da- Nachdrücklichste die Bestrebungen des Antrags ColbuS unterstützen. Abg. Werner (Res.-P.) erklärt sich für deu Antrag, ebenso Rickert (fr. Bg ). Abg. Graf Limbnrg-Stirnm (cons.): „Unsere Preßgesetzgebung läßt vielfach Ungehörigkeiten und weitgehende Freiheiten zu. In den neu onnectirlen Ländern sind solche Freiheiten nach Möglichkeit einzuschränken. WeSbalb die Regierung mit der Einführung des Paßgesetze- bet der Agitation der Franzosen zögert, muß einem Jeden einfach klar sein." Die erste Berathung wird hiermit geschloffen. Das Hau» nimmt daraus die noch ausstehende Gejammt» abstimmung über da- Gesetz zur Bekämpfung deS unlauteren Wett- bewerbe- vor. DaS Gesetz wird genehmigt. Nächste Sitzung Montag, den 11. Mai, 1 Uhr Mittag-: Zucker- steuergejetznövelle. Schluß 6 Uhr. 88 Berlin, 8. Mai. (Privattelegramm.) In der Reichs- tagScommission für daS Bürgerliche Gesetzbuch wurde heute die Berathung de» EherechtS fortgesetzt. Der Titel über die „Wirkungen der Ehe im Allgemeinen" Rieb Vach der Vorlage un- verändert, die Anträge der Abgg. Gröber, v. Stumm und Stadt hagen wurden abgelehnt. Jedoch wurde im 8 1345, dessen erster Satz lautet: „ES wird vermuthet, daß die im Besitz eine» der Ehegatten oder beider Ehegatten be- findlicheu beweglichen Sachen dem Manne gehören", hinter den Worten „eS wird vermuthet" auf Antrag von Stumm eingeschaltet: „zu Gunsten der Gläubiger deS Ehemannes" nachdem ein Antrag v. Stumm auf Streichung de» Paragraphen abgelehnt worden war. Mit 8 1346 beginnt der Titel „Ehelich,- Güterrecht". Freiherr v. Stumm beantragt für fast sämmtliche Paragraphen de» Titel» andere Formulirungen, welche durchweg die Tendenz haben, der Frau iu vermögen-rechtlicher Beziehung eine günstigere Stellung zu verbürgen. Der erste Paragraph de» Titel» soll nach dem Vorschläge deS Abg. v. Stumm lauten: „In Ermangelung von Eheverträgen, die güterrechtlichen Verhältnisse der Ehegatten betreffend, tritt Gütertrennung ein". An diesen Antrag knüpft sich eine eingehende Generaldebatte über das eheliche Güterrecht. Zu einer Abstimmung kam «S nicht. Die Berhand- lungen werden morgen fortgesetzt. G Berlin. 8. Mai. Dem Reichstag ist der Sesetzentwurf über vie vierten Bataillone zugegangen. Der grundlegende 8 1 lautet: „Der 8 2 de» Gesetze», betreffend di» FriedenSpräfenzstärke deS deutschen Heere-, vom 3. August 1893 enthält nachstehende Fassung: Vom 1. April 1897 werden die Infanterie in 624 Bataillonen, die Cavallerie in 465 EScadronS, die Feldartillerie iu 494 Batterien, die Fußartillerie in 37 Bataillonen, dir Pioniere in 23 Bataillonen, die Eisenbahntruppeo in 7 Bataillonen, der Train in 21 Bataillonen formirt. Für die Mehrausgabe der Neuorganisation werden bereit- bewilligte Mittel verwendet, so daß also sich nicht eine Mehrausgab., sondern eine Minderausgabe ergeben wird. Die einmaligen Au-gaben für die OrganisationSänderuag betragen im Ganzen 3555 000 Für di« Unterbringung und die Be- schaffung der nöthigen Garnisoneinrichtungen sind im Ganzen 10600 000 .6 erforderlich; davon werden im laufenden Etat 7 550 000 nachträglich gefordert werden. * Berlin, 8. Mai. Die WahlprüfungSeommtffion hat die Wahl de- Elsässer- Tolbu« mit 5 gegen 4 Stimmen für gtltig erklärt. Die Wahl war zuerst von der Lommission für ungilUg erklärt, dann vom Plenum au dies« noch einmal zurückverwiesea worden. Königreich Lachse«. Die vorliegende Nummer enthält au anderer Stelle noch folgend« unter diese Rubrik fallende Sonderartikel: Verhandlungen deS Kirchenvorstande» der PeterSkirche (Sitzung am 4. Mai). — Krystall.Palast (Varists). — Gerichtsverhandlungen (König!. Land- gericht Leipzig). — Universität. — II. Internationale Gartenbau- au-stellnng zu Dresden. — DaS geplant« Buchgrwerbehau» zu Leipzig. iä. Leipzig, 8. Mai. Vom Rathe ist nunmehr envgiltig — natürlich vorbehaltlich der Zustimmung der Stadt verordneten — der Beschluß gefaßt worden, da» neue Rathhau» auf dem Areal der Pleißeuburg tz« erbauen. Die vom Herrn Baudirector Licht für da neue Rathhau» entworfenen Plane, welche unter einige« Ab änderungen die s. Z. preisgekrönten drei Entwürfe berück sichtigen, haben die Genehmigung de» Rathe» gefunden. Ueber die Derwerthuug de» Baublock», der ursprünglich zum Ratbhau-bau bestimmt war, sind noch keine Beschlüsse gefaßt worden * Lcipzig, 8. Mai. Für den zum Präsidenten de» Ober- landeScultuSgericht» ernannt»» ReichSgerichtSrath Rinteln Wird der zu» ReichsgerichtGmth ernannt« köuigl. preußisch« Oberverwaltung»gericht»rath Meyn in Berlin vom 15. Mai bi» zum 31. December d. I. seinen Sitz im 5. Eivilseuat de» Reich-gericht» einnrhmen, ick. Leipzig, 8. Mai. Der Fleischverbrauch Leipzig» stellte sich im Iabre 1895 auf 7 905 823 lcg Rindfleisch, 2 598 192 kg Kalbfleisch, 1 310 354 kg Hammelfleisch und 10 023 937 kg Schweinefleisch, in Summa also aus 21 838 306 Kilogramm. Gegen da» Jahr 1894 hatte sich der Fleisch verbrauch um 1 389 485 Ku vermehrt. Auf deu Kopf der Bevölkerung entfiel al» Verbrauch: Rindfleisch 19,8 üg, Kalb fleisch 6,5 kg, Hammelfleisch 3,3 kg uud Schweinefleisch 25,2 kg, in Summa 54,8 kg, da» ist 1,0 kg mehr al» im Vorjahre. ick. Leipzig, 8. Mai. Die Zahl der in der Lande»- brandcasse versicherten Gebäude Hierselbst belief sich Ende 1894 auf 12 047, nämlich 5142 in Alt-Leipzig und 6905 in den einverleibten Vororten. Di« Versicherungs summe sämmtlicher Gebäude betrug 647 V, Millionen Mark. An Brandcassenbeiträgen waren hierauf zu entrichten 639 762 Von diesem Betrage erhielt da» Stadtsteueramt 9647 Gebühren für die Erhebung der Beiträge, und außer dem wurden 52 116 an die Ortsfeuerlöschcaffc vom Staate al» Beitrag gewährt. Der Brandcasse selbst flössen also nur 578 000 zu. —w. Leipzig, 8. Mai. Die nicht nur au» dem Bereiche de- verlegten KabelnetzeS, sondern auch die außerhalb desselben bei den Leipziger ElektricitätS-Werken eingegangenen zahlreichen Anmeldungen Haden zu einer Erweiterung der maschinellen Anlage geführt, zu welchem Zwecke die Aufstellung zweier neuen Dampfmaschinen in der Größe der >ereit» vorhandenen nebst Dynamos und vier Kesseln in AuS- cht genommen worden ist. Ihre Montage dürfte ungefähr Ende Juli beginnen. Hand in Hand damit gebt die Verlegung neuer Fernkabel zwischen beiden Stationen, die bereits am 11. Mai beginnt, während die im Südosten der Stadt geplante Kabelnetzerweiterung, zu der die ProjectirungS- arbeiten vorliegen, Mitte Jul« zur Ausführung gelangen oll. Dieses Kabelgebiet umfaßt den Stadttbeil zwischen dem lugustuSplatz, dem Roßplatz, der Windmüblenstraße, dem Windmüblenwea, der JobanniSallee, der HoSpitalstraße und dem Grimmaischen Steinweg. Eine kleine Kadelnetzerweite- rung wird gleichzeitig in der PeterSstraße zwischen dem Markt und dem Preußergäßckeu vor sich geben. AuS dem als Dreh- iromgebiet bestimmten nordöstlichen Stadttheil und den Vororten sind so geringe Anmeldungen eingegangen, daß vorläufig von einer Kabelverlegung daselbst Abstand ge nommen wird. Die gejammte maschinelle Anlage wird nun derartig leistungsfähig, daß sie ungefähr 25 000 gleichzeitig brennende Lampen mit Strom versorge» kann, wa- uack allgemeinen Erfahrungen dem Bestände von 70 000 installirten Lampen entspricht. Häufig ist darüber geklagt worden, daß die Bvgenlampenbeleucktung der Candelaber ein ungenügendes !icht verbreite. ES ist indessen zu bedenken, daß nur beab- icktigt wurde, an den HauptverkehrSpunclen der Stadt eine bessere Beleuchtung als die vorhergehende, und zwar auch auf einet« größeren Umkreis zu schaffen, und daß vie Stromstärke sierfür mit 15 Ampören vorgeschrieben. Berlin, daS man als Gegenbeispiel nennt, besitzt Candelaber um 2 m niedriger als Leipzig, erfreut sich auch deS VortheilS der HauSreflexe und laßt mit einer Stromstärke von 20 Ampören beleuchten. — Der Leipziger Zweigverein der Gustav- Üdols-Stiftung wird seine Jahresfeier am Himmel- ährtStage in der Kirche zu Leipzig-Neustadt-Neuschönefeld abbaltcn. Die Festpredigt hält k. Ficker aus Eythra. In der Nachversammlung, welche in der Aula der Schule statt- indeu wird, will Herr Schulrath vr. Hempel Mittheilungen iber da» vergangene Vereinsjahr geben. — DaS IabreSfest der Leipziger evangelisch lutherischen Mission soll Mittwoch nach Pfingsten, den 27. Mai, in der Nicolaikirche gefeiert werden. Die Fest predigt hat Geh. Kirchenratb Keller auS Bautzen über nommen. Oberconsistorialpräsident 0. von Staehlin wird die Abordnung der Bayern vr. Schott und 6anä. tkeol. Schöner nach Indien und deS MissionSbandwerkerS Unger (auS Sachsen) nach Afrika vollziehen. — In da- Collegium der evangelisch-lutherischen Mission zu Leipzig ist, wie das „Leipz. Kirchenbl." mittheilt, am 22. April Herr BerlagSbuch- händler Adolf Rost al» Mitglied eingesührt worden. — Der Evangelische Arbeiter - Verein: Gruppe Gohlis-Eutritzsch, der am Mittwoch in einer wichtigen Sitzung über den neuen Statutenentwurf berathen hat, veranstaltet am nächsten Sonntag, 10. Mai, in Gemeinschaft mit den Nachbar gruppen einen großen Familienausflug nach Knauthain, wozu '/,1 Uhr Nachmittag- an der Haltestelle GohliS - Eutritzsch gestellt wird. Da da- Programm für den Nachmittag nach der ernsten wie scherzhaften Seite ein ungemein reichhaltige- ist, so wird die Betheiligung an dieser ersten Sommerfeier deS Jahres eine sehr zahlreiche sein. — Leipzig al» Mittelpunkt Deutschlands wird sehr gern infolge seiner leichten Erreichbarkeit zur Abhaltung von Con greffen und BerbandStagen gewählt. Au» diesem Grunde hat denn auch der Allgemeine Deutsche Stenotacky- graphen-Verband seinen IV. VerbandStag nach hier einberufen und soll derselbe am 1. und 2. Pfingstfeiertag in der Centralhalle abgehalten werden. Nachdem der hiesige Centralverein für Stenotackygraphie den VerbandStag über nommen, bat er auch unverzüglich mit deu Vorarbeiten be gonnen und so ist denn da« Festprogramm bereit- in allen seinen Tbeile» aufgestellt. Mit dem VerbandStage, mit welchem der Leipziger Centralverein sein Stiftung-fest zusam mengelegt hat, wird eine inp gevßrn Maßstabe angelegte Ausstellung verbunden sein, zu. welcher alle an hiesigem Platze vertretenen Stenographie-Shsteme zugezogen werden sollen. Ferner beabsichtigt man auch möglichst alle zur Zeit existirenden Schreibmaschinen zur Erklärung und Vorführung zu bringen und hat deshalb an alle bekannten Generalagenten die Bitte um Betdeiligung gerichtet, welcher vielleicht auch vollständig entsprochen werden dürfte. Für die Leipziger Geschäftswelt wäre hier eine Gelegenheit geboten, sich selbst ein Urtheil über die Leistungsfähigkeit der einzelnen Maschinen zu bilden, welche so bald nicht wiederkehren dürfte, ist doch der Besuch der Ausstellung, welche an den beiden Pfingst- feiertagen geöffnet ist, ein vollständiaunentgeltlicher, zudem ist das Local, die Centralhallr, im Mittelpunkt der Stadt äußerst günstig gelegen. Hoffen wir, daß die Ausstellung so zahlreich besucht wird, wie e» di« vielen Bemühungen der Aussteller nothwendig erscheinen lassen. — Die 25jäbrige Jubelfeier de» 1. Bataillon» des 1. Eisenbahn-Regiment» zu Berlin wird nunmehr be stimmt deu 18. bi» 20. d. Mt». in Berlin stattfinden. Auch die hiesige Vereioiauog ehemaliger Kameraden der Eisenbahn- Brigade ist zu dieser Feier geladen und werden ca. 30 Herren au der Feier theilnedmrn. Kameraden älterer Jahrgänge, denen kein Circular zugegangen ist, werden, fall« sie sich an der Feier zu betheiligen gedenken, ersucht, wegen des Näheren sich an Kamerad Zintzsch, L.-Eutritzsch, Petschauer Straße 12, zu wenden. Hl Leipzig, 8 Mai. Iu der heut« unter dem Vorsitz de» Herrn Obermeister» Rüger abgehalteuen Versammlung der Barbier- und Friseur-Innung für Leipzig und Umgegend wurde u. A. mitgetheilt, daß der Bezirkstag der Innungen de» Leipziger Kreise- im Bunde deutscher Barbier-, Friseur- und PerrüO^nHMer-Innungen am 8. Juni hier stattfindet. — Wa» den Bundestag selbst betrifft, so wird dieser am 21. Juli d. I. iu Berlin abgehaltrn und damit eine Fachausstellung verbunden werden. Auf dem Bundestag wird von der Leipziger Innung der Antrag ge stellt, dir nächstjährig« Bundesversammlung in Leipzig ab- Inhalten, wo vor 25 Jahren ber Bund begründet wurde. — Seit Kur»«» ist hier i« der Kunsthandlung von Loui» Peruitzsch, Goethestrafie 5, gegenüber dem Neuen Theater, «» OelportraU vse» Kais«» Wilhelm I. aus gestellt, welche» die Erinnerung an dieseu edlen Fürsten io leb hafter Weise wachzurufeu geeignet ist. Der Künstler hat es verstanden, den tiefernsten, aber doch so milden Gesichtszügen de» im hohen Alter dargestellten Kaiser» in wahrster Weise Ausdruck zu verleihen. Als Pendant zu diesem (übrigens verkäuflichen) Bilde befindet sich noch in derselben Ausstellung ein Portrait des Fürsten BiSmarck, welches gleichfalls für die unzähligen Freunde de» Reichskanzler» von besonderem Interesse sein wird. —Ur. Zoologischer Garten. Dem jüngste» großen Affentransport folgte unmittelbar darauf ein kleinerer, welcher zwei Chimpansea nach dem Garteu brachte, einen halb erwachsenen und einen jüngeren. Beide wurde» bei ihrer Ankunft wie Porzellanvasen au» der Umhüllung von Pferde decken und Strobpolster herau-gewickelt und zunächst »zur Seite de» wärmenden Ofen»" gestellt, denn die Leipziger Tagestemperatur erlaubte den Affen vorläufig noch nicht, das ihnen zur Versüssung gestellte SvmmerlogiS zu beziehe». Unter den menschenähnlichen Affen, welche ab und zu im Zoologischen Garten erschienen, sind auch die Cbimpanscn schon vertreten gewesen. Sie repräsentiren gegenüber deu bissigen unheimlichen Orang-UtanS mehr da» liebevollere und zntraulickere Element der Affenwelt. Auch die jüngsten Gäste dieser Art erweisen sich als solch friedliebende und zabme' Gesellen mit überaus drolligen Manieren, als vollendete Spaßmacher, die selbst durch den Ernst ibrer Haltung und Bewegung ihrem Beobachter noch herzliche» Lachen abzugewinnen wissen. —m. Die Herstellung von Musikinstrumenten und mechanischen Musikwerken gehört zu den im Leipziger Bezirk in so hervorragendem Umfange vertretenen Industriezweigen, daß man sie gewissermaßen al» dritte der für den Leipziger Bezirk charakteristischen Branchen — die beiden anderen sind bekanntlich Buchgewerbe und Rauchwaaren-Handel, -Zurichter« und -Färberei — anseben kann. Eine Reihe heruorragende Etablissements verleiben aus Grund ihrer hochentwickelten Großbetriebe der heimischen Musikinstrumentrabraache einen gesicherten Weltruf und beherrschen durch einen auSgedehaten Export den ausländischen Markt. Zu solcher Bedeutung hat sich auch die Firma E. Dienst in Leipzig-Gohli» empor zuschwingen und damit innerhalb 25 Jabren eine Stellung in der Musikinstrumenten-Fabrikation, im Musikinstrumeuten- Handel zu erringen gewußt, die e» begreiflich macht, wenn vaö heutig« Jubiläum ihre» 25jährigen Bestehens der freudigsten Sympathie aller ihr nahe stehenden Handels- und Freundeskreise begegnet. Wie e» immer bei kräftig emporgeblühten industriellen Unter nehmungen der Fall zu sein pflegt, so lag auch hier bei diesem Werke kaufmännischen Unternehmungsgeistes ber Kern späterer Entwickelung in kleinen Anfängen, die, auf der Grundlage soliden Strebens rubend, jedoch bald sich zum Ausgangs punkte einer weitreichenden Entfaltung de» Betriebe» ge stalteten. Heute ist die Erste Leipziger Accordion- und Musikwerke-Fabrik E. Dienst, deren Specialität wieder daS International - Accordion bildet, weltbekannt. Als Herr Eduard Dienst, der rastlose usid weit blickende Begründer deS Etablissements, im Jahre. 1871 die Fabrikation von Accordions und Musikwerken in ermietheten Räumen bessann, lag sein geschäftlicher Wirkungskreis noch enggezogen, »edoch unter dem Einfluß deS gewaltigen Wirth-, schasilichen Aufschwunges der siebenziger Jahre erfuhr er bald, gefördert durch streng solide GeschäftSprincipien, die erfreulichste Erweiterung. Sie führte zur Anknüpfung viel seitigster GeschäftSbeziehuogen im Jit- und AnSlande und auch zur Losung der dringlicher werdenden localen Frage im Jahre 1878 zur Erbauung eines Fabrikgebäudes, dessen räumlichen Umsang später die Erwerbung weiterer Gebäude für den Fabrikbetrieb, für Comptoir- und Lagerzwecke wesentlich erweitern htür. Gegenwärtig ruht der Großbetrieb der Firma auf einem stattlichen Complex von Gebäuden in der Langen Straße zu Leipzig-Gohlis.- Er wird unterstützt durch ein großes Arbeiterpersonal und durch vortreffliche technische Einrichtungen, zu denen in erster Linie großartige Specialmaschinen für Holzbearbeitung zu rechnen sind. Mit der imponirenden Production von Accordions und deren Vertrieb auf dem Weltmärkte bat daS Etablissement E. Dienst auch den Generalvertrieb von SymphonionS, OrphenionS, Polyphon«, Musik-Automaten, amerikanischen HauS- und Kirchen-Orgeln in daS Bereich seiner geschäft lichen Thätigkeit mit großem Erfolg gezogen, so daß eS in einer besonderen Vielseitigkeit den Markt der Musik instrumentenbranche beherrscht. In seinem Betrieb vereinen sich alle günstigen Faktoren, um die Firma E. Dienst in da» verheißungsvolle halbe Jahrhundert ihres Bestehen» hinüber zu geleiten und ihm weiter Ansehen und hohen geschäftlichen Ruf zu sichern. — Bei der Firma Moritz Makler, die unter ihrem Personal schon so viele Jubilare zählt, feierte dieser Tage wieder ein bewährter Arbeiter, der Sattler Herr Scharff das Jubiläum seiner 25jäbrigen Thätigkeit. Kostbare Geschenke von Principal und Mitarbeitern, sowie di« herz lichsten Glückwünsche und andere Ehrungen wurden dem ver dienten Jubilar reichlich zu Tbeil. I Leipzig, 8. Mai. Gestern Nachmittag gerieth iu einem Grundstücke der Weststraße in Lindenau ein vierjähriger Knabe in eine im Gange befindliche Wäsch rolle, und trug dabei so erhebliche Verletzungen davon, daß er unmittelbar darnach verstarb. — In Folge Kurzschlusses der elektrischen Leitung entstand gestern Nachmittag in einem Grundstücke am PetarSsteinwege ein Balkenbrand, der von den Hausbewohnern schnell gelöscht wurde. f-f Leipzig, 8. Mai. Jener Selbstmordcandidat, welcher, wie wir gestern meldeten, sich durch Trinken von Schwefel säure zu vergiften versuchte und mittels Droschke noch lebend dem Krankenhaus St. Jacob rugeführt wurde, ist beute Morgen daselbst verstorben. — Der . 1877 in Prestel geborene Arbeiter Carl Ientzsch war beim Transport von Bier in den Keller eine- Restaurants in der Ritterstraße beschäftigt, al» er plötzlich au-rutschte und die noch übrigen 6 Kellerstufen sammt einem gefüllten Fasse hinab stürzte. Ientzsch erlitt eine Gehirnerschütterung, sowie Riß- und Quetschwunden am linken Auge und dem Hinterkopf. Mittel- Krankenwagens mußte mau ihn von der 1. SaaitatS- wache, wohin man ihn zunächst tranSportirt hatte, dem Krankenhau» zuführen. — Zu der am DirnStag Abend erfolgten Rettung de» drei jährigen Knaben aus dem Pleißenmühlgraben bei Gohlis wird un» noch berichtet, daß die Rettung deu entschlossenen Bemühungen des zur Zeit de» Unglück» auf einem Geschäftsgang« in der Nah« weilenden KüsterfamuluS der hiesigen Nicolaikirche zu danken war, der, durch Sindergelchrei herbeigelockt, sogleich mit bestem Erfolg hilfreich eingrrisen konnte. 8 Au» dem Bureau de» Stodttheater». Im Neue» Theater wird am heutigen Sonnabend „Tomtesse Guckerl" wiederholt. — Im Alten Theater gehen heute die rinactkgeu Operetten: „Die schöne Galatbea", „Fritzchen und Lies chen" und „Hanni weint — Hansi lacht" io Scene — Am morgigen Sonntag gelangt al«Festvorstellung zur Gedenk feier de» Friedensschlüsse» 1871 im Neuen Theater bei festlich beleuchtetem Hanse „Lo Heng rin" zur Ausführung. — Da» Alte Theater bringt am morgigen Sonntag die Erstaufführung de» Moliöre'ichen Lustspiel» „Drr Tartüfs" in der neuen Urbersetzung Lodwig Fulda'». GS -folgt OScar Blumenthal'» Sckwauk „Niobe". — Im Earola»TH«atrr findet morgen kein« Vorstellung statt. ß Ltrcn» Albert Schumann. Nur »och wenig« Tag« und da« lustig« Peitschengeknall verstummt in unser« Alberthall». Die diesjährig« LircuS-Laison, welch« wir al» eine der genußreichsten bezeichnen können, gehört dann zu den schönen Erinnerungen. Benefin folgt aus Benefiz al» Prüfstein, inwieweit «< dem oder der Betreffenden gelungen, sich di« Shmpatbie« de» Publicum« zn er werben. Heut« Sonnabend findet eine Gala-High-Liie-LoirS« zn« Benefize dar Dtractrice tzfiad. Clara Schuman sieckt, und dmA»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder