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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960509026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896050902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896050902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-09
- Monat1896-05
- Jahr1896
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Los VolkswirWastliches. He str diesen Neil bestimmten Sendungen sind zu richte« an den verantwortlichen Redactrur desselben T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nnr von 10—ll Uhr Bonn, und von 4—5 Uhr Nach«. Telegramme. Lodz. 9. Mai. (Privat-Trlegramm.) Nach einer soeben aus Petersburg eingegangenen amtlichen Nachricht beschloß das Minister- comit«, die Lodzer Fabrikbahn mit der Warschau-Wiener Bahn zu vereinigen, unter der Bedingung, daß letztgenannte sofort die Lodzer Ringbahn und die Zweiglinien nach Gierz und Pabtanice erbauen soll. IV-n. Italisch, 9. Mai. (Privat-Telegramm.) Tie hiesigen Bankiers und Diskonteure haben gleichzeitig und unerwartet den Kalischer Besitzern von Broderie- und Spitzenfobriken den Crrdit gekündigt. In Folge dessen mußten 1V Fabriken und Kaufleute ihre Zahlungen einstellen. Vermischtes. -r- Chemnitz, 8. Mai. Wenn die amerikanischen Zeitungen jetzt berichten, daß die Textilindustrie in den Bereinigten Staaten in eine so schlimme Lage versetzt worden wäre, daß die Meisten Spinnereien und Webereien mit beschränkter Arbeirszcit arbeiten müßten, andere aber sogar den Betrieb ganz eingestellt hätten, so erkennt «an sofort den Zweck solch' übertriebener Schilderungen. Die Blätter geben als Grund des geschäft lichen Rückganges die Herabsetzung der Zölle durch den Wilsontaris an und wollen damit für die Zollrrhöhung Reclame machen. Deshalb ist den Nachrichten kein besonderes Gewicht bei- zulegen. Thatsache ist ja, daß nach dem Inkrafttreten des Mac- Kinley-Tarifs zu viele industrielle Anlagen drüben geschaffen worden sind. Die Frage der SilberprriS- und der Zollerhöhung wird aber nicht sobald verschwinden und leider auch unsere Wirkwaarenindustrie fortgesetzt beunruhigen. L Dresden, 8. Mai. Bei den heutigen Verhandlungen der Handelskammer zu Dresden hatte auch ein weiteres Interesse das von der Kammer abgegebene Gutachten, welches das Ministerium seiner Zeit von der Kammer über einige zu dem Bürsengrsetzentwurfe beschlossene Aenderungen ein- forderte. In einer Sitzung des betreffenden Ausschusses erklärte man sich mit dem Gesetzentwürfe, der sich mit den Vorschlägen der Börsenenquetecommission im Wesentlichen deckt, iu der Fassung der Regierung im Allgemeinen einverstanden, nahm ober gegen die fraglichen Verschärfungen seitens der Reichstagscoinmission Stellung. — Weiter hatte die Kammer bei der Dresdner Fondsbörse die Beseitigung einer Usance beantragt, wonach auf der Rückseite mehr als zur Hälfte beschriebene Stücke von Werth- (Staats-) papieren nicht lieferbar sind, da jene Usance diejenigen Bewerb- treibenden schädige, dir sich vielfach ihre Wrrtbvapiere bei Sicherheits stellungen von Staatsbehörden mit zahlreichen Stempeln auf der Rück tritt bedecken lassen müssen. Der Börsenvorstand änderte die Usance dahin ab, daß nur noch die aus Pergament geschriebenen Effecten, wenn sie auf der Rückseite mehr als zur Hälfte beschrieben find, nicht lieferbar sind. — Aus der Registrande sei noch bemerkt, daß der kaiserl. Oberpostdirector der Kammer meldete, daß im Laufe diese- Sommers eine neue Fernsprecheinrichtung Berlin-Wien her- gestellt und Dresden in dieselbe ausgenommen werde. — Für Ein richtung von Arbeitsnachweisstellen nach Württemberger Muster, die über das ganze Land verbreitet werden müßten, ist dir Mehrheit des Ausschusses nicht, weil sie a. nur wenig und ain wenigsten von tüchtigen Arbeitern benutzt werden würde, d. das häufige und plötzliche Verlassen der Arbeit erleichtern und c. einseitig nur den Zug nach den Großstädten fördern würde. Dieser Anschauung trat auch die Kammer mit überwiegender Mehrheit bei. *— Actien-Gesellschaft für Cartonnagen-Industrie zu Dresden. Der gegen T. RrmuS, Inhaber I. Temlrr in London, wegen Patentverletzung anhängig gemachte Proceß ist zurnckgenommen worden, aber alS Folge der Thatsache, daß Herr T. Remus Las Patent 6498,91, um dessen Ausbeutung es sich im Wesentlichen in dem Processe handelte, aus die klagende Actien- Gesellschaft für Cartonnagen-Jndustrie übertragen hatte, hierdurch aber der Proceß gegenstandslos geworden war. Die erheblichen Kosten fallen der Firma T. Remus und nur zu ganz geringem Thrile der Actien-Gesellschaft für Cartonnagen-Jndustrie zur Last. In gleicher Weise hat die Actien-Gesellschaft für Cartonnagen-Jndustrie auS dem Bestände der von ihr zur Sicherung ihrer Ansprüche aus llrderlassung verschiedener Patente und auf Schadenersatz zurück behaltener Werthpapiere den Betrag von 150 000 in Folge des Umstandes herausgegeben, daß Herr T. Remus diejenigen Patente, deren Urberlassung beansprucht war, der Actien-Gesellschaft für Cartonnagen-Jndustrie, insoweit sie nicht unterdessen erloschen waren, überließ und somit den Grund für die Zurückhaltung der Werthpapiere betreffs des genannten Betrages beseitigte. *— Landwirthschaftlicher Creditverein im König reiche Sachsen. In der General-Versammlung betonte Herr Hofrath Or. Mehnert die stetig fortschreitende Entwickelung und die äußerst günstigen Verhältnisse des Institut-. Man genehmigte ein stimmig den bereits ausführlich besprochenen Rechnungsabschluß für 1895, sowie die vorgeschlagene Bertbeilung des Reingewinns. Die Dividende auf dieStammantheile derBrreinsmitglirder beträgt bProc. *— Deutsche StraßenbahngeseUschaft in Dresden. Ti« Begründung der Capitalserhöhung von 4 auf 5 Millionen Mark befürwortet der Aufsichtsrath in nachfolgender Weise: „Obwohl nach dem Geschäftsbericht für das Jahr 1895 bei dem Beginn des JahrrS 1896 der Verwaltung nach Abzug von 294 000 ^4 aus stehenden Hypotheken die Summe von I 031 650 in Effecten zur Verfügung stand, so hat doch eine sorgfältige Veranschlagung der Geldmittel zum Bau neuer Linien, zur Umwandlung weiterer Pfrrdebahnlinien in solche mit elektrischem Betriebe und der dadurch ledingten Anschaffung des erforderlichen Betrieb-Materials, sowie Umlegung der Curven, Kreuzungen und Weichen, zum Ankauf eines TerrainS behufs Arrondirung unseres Bahnhossterrains an der Pfotenhauerstroße von der Stadt u. s. w. ergeben, daß mit Ende dieses Jahre-, nachdem bis zum 31. März bereits 891 700 verausgabt worden, unter Anrechnung des geschätzten Betriebsgewinns noch ca. 400000 zu decken sind und daS Jahr 1897 mindesten- weitere 600000 erfordert. Die Verwaltung hält sich für verpflichtet, unter Benutzung des jetzt flüssigen Geldstandes die zum Bau nöthigen Mittel schon jetzt durch Ausgabe von einer Million Mark neuer Aktien zu beschaffen, die zugleich der Gesellschaft einen Agio- gewinn von 400000 sichert. Die neuen Aktien sollen an der Dividende für La- Jahr 1896 theilnehmen. Die Verwaltung hat beschlossen, die ihr dadurch zuslteßenden Geldmittel bis zu ihrer Verwendung in sicherer Weise anzulegen." *— Braunkohlenabbau-Gesellschaft Friedensgrube zu Mensel witz. Da- Geschäftsjahr 1895'96 zeigt in Bezug auf die Production eine erfreuliche Steigerung. In Folge der Beendigung der meisten Vorrichtungsaroriten ist die Grjammtsördrrung um 53 272 dl gegen daS Borjahr gestiegen. Ja der Briketsabrik wurden 62441 Lentner mehr al« in 1894/95 sabricirt. Dagegen konnte der Absatz in Kohlen bet der von allen Seiten austretenden Son- c irrenz und Preisunterbietung die vorjährige Höhe nicht ganz rr- n ichen, sondern blieb um 9490 KI hinter derselben zurück. Das sinken des Durchschnitts^esalnmt-VerkausspreiseS um 0,3 pro Hektoliter ist darauf zurückzuführrn, daß der Klarkohlensall, beson der- auf Kiefern-Schacht, von 25 auf 45—50 Proc. gestiegen ist, während der Stückkohlensall bedeutend geringer war; die Durch. schnittSpreise der einzelnen Kohlensorten bliebe« annähernd un- verändert. DaS Briketgeschäft war im Jahre 1895 recht befriedigend, wurde aber im ersten Quartal 1896 durch die laue Witterung sehr beeinträchtigt. Im Ganzen sind 17 381 Ctr. mehr verkauft und dafür 6900 mehr erzielt worden als im Vorjahre. Ferner ist zu berichten, daß durch einen am 12. October 1895 in der Nähe Ler Schächte au-gebrochenen Grubrnbraud die Larl-Schacht-Anlage vollständig zerstört wurde, so daß deren Betrieb dauernd zum Er liegen kam. Da Gebäude, Maschinen und Inventar versichert waren, und die betreffende« Bersicherung-institute ihren Verpflichtungen in befriedigender Weise nachkamen, so ist der Gesellschaft, zumal auch die Brsammtförderung eine Einbuße nicht erlitten hat, für den Be- trieb kein nennenswerther Schaden hieraus erwachsen. Die Fläche LeS noch nicht abgrbauten Thrile« der zweiten Sohle dieser Anlage beträgt ungefähr 2,36 da und enthält noch ca. 1100 000 dl gewinn- dar« Kohle. Diese» Quantum ist viel zu gering, um daraufhin die nur mit ziemlich beträchtlichen Kosten mögliche Wiedereröffnung des Betriebe« tu« Auge zu fassen; e« soll darum der Versuch gemocht werden, diesen FeldeStheil entweder von einem der Nachbarwerke aaS auSzubkuten oder eventuell ganz an dies« abzutretrn. — Die Bilanz und dir Gewinn- und Berlustrechnung ergeben, nachdem die Abschrei bungen in üblicher Weise bemessen wurden, einen Nettogewinn von 47 848,58 ^l, der wir folgt vertheilt werden soll: Zur Erfüllung de« Reservefonds 118,23 ^i, zu Extra-Absctireibungen 7500 zu Remunerationen für Arbeiter und Beamte 2500 .< 5 Proc. Divi- Lend« «mf 656 Stück zusammengelegtr Aktien 9840 dem Aus- sichtSrathe, der Dirrction und Len Beamten 8217,10 , weilrre Marth«ll»ag al« Dividend» auf 656 znsammengrlegt» Aktien mit 21 -4l per Stück gleich 13776 ./<, Vortrag auf neue Rechnung 5397,25 Berlin, 8. Mai. Ein nicht uninteressantes Material für dir BeUrtheilung der Branniweinsteuernovelle bietet die jüngste Entwickelung der Bränntweinpreise. Bekanntlich wurde durch das Gesetz vom l6. Juni v. I. eine Exportprämie von 6 ./k für das Hektoliter Alkohol und daneben eine noch der Größe der Production der einzelnen Brennereien gestaffelte Brenn steuer eingefnhrt. Will man die Wirkung dieser Maßregeln sich vergegenwärtigen, so eignet sich kein Jahr besser zum Vergleich als das Brennereibetriebsjahr 1893/94. Beide Jahre 1893/94 und 1895 96 hatten eine jo reiche Kartoffelernte zur Verfügung wie noch nie. Infolgedessen nahm in beiden Jahren die Brannt- wein-Erzrugung einen Umfang an, der seit 1887 auch nicht annähernd erreicht worden ist. Wie entwickelten sich demgegenüber die Spirituspreife? Locospiritus mit 70 -/L Berbrauchsabgabe wurde in Berlin bezahlt: October 1893 94 33^1^, Oktober 1895 96 33,8 -4k, November 32,6 ./« bezw. 32,8 ./L, Tecember 31,6 .« bezw. 32,6 Januar 32,6 .« bezw. 32,8 Februar 32 ,L. bezw. 33,8 März 30,9 ./L bezw. 33,3 April 30,4 bezw. 33,4 I. Mai 29,7 .41 bezw. 34,1 -4t Wenn man erwägt, daß in daS Betriebsjahr 1895 96 an Beständen etwa 86 0)0 KI mehr über gegangen find als in das Jahr 1893.94, daß ferner die Pro duction des ersten Halbjahres 1895'96 diejenige des gleichen Zeitraums 1893/94 noch nm 51000 KI überstieg, und daß in Folge Lessen trotz gesteigerten Exportes die Bestände seit März dieses Jahres über die Les Jahres 1893 94 hinausgewachsen sind, und wenn man trotz solcher preisdrückender Momente seststellen Lars, daß die SpirituSpreijr seit Monaten um 1 bis 2 und in letzter Zeit 3 und 4 .4t höher gewesen sind als 1894, so wird man diese Wirkung allein der Exportprämie zu schreiben und einräumen müssen, daß dieselbe nicht nur das sonst unvermeidliche Herabgehen der Preise verhin dert, sondern auch eine wesentliche Preissteigerung ermöglicht hat. — Ist eine noch größere Preiserhöhung, die in Interessentenkreisen vielfach erwartet wurde, nicht ein- getreten, jo kann man dafür lediglich das außerordentliche Anwachsen der Brannlweinproduction verantwortlich machen, zu welcher die landwirthschaftliche Brennerei gezwungen ist, weil ihr eine andere Möglichkeit zur angeinesjenen Berwerthnng ihrer Kartoffeln über- Haupt fehlt. Daß es sich unter der angegebenen Preisgestaltung aber besser gelohnt hat, die geernteten Kartoffeln in Spiritus und Schlempe überzusühren, als dieselben zu verkaufen, ist im Interesse der Viehzucht und Bodencullur immerhin zu begrüßen und um so höher zu schätzen, als die stärkere Kartossclvcrarbcitung hauptsächlich von den kleineren und mittleren Brennereibetrieben hcrrührt, die von der Brennsteuer entweder gar nicht oder nur mäßig getroffen werden. L. 6. Berlin, 8. Mai. Dlk Abgg. Gothein, Bueck und Gen. beantragen, die königl. Staatsregierung zu ersuchen: 1) den in der Sitzung des Landeseijenbahnraths vom 22. Mai 1891 ein stimmig zur Annahme gelaugten Antrag aus „Ausdehnung des all gemeinen Ausnahmetariss für Düngemittel, Erden, Rüben, Kartoffeln vom 1. Januar 1890 (Rohstofftarlf) aus Steinkohlen, Braunkohlen, Coaks, Brennholz, Tors, Erze aller Art, sowie aus Holzkohlen und Torfkohlen und aus Gewährung von darüber hinausgehenden Fracht ermäßigungen für Eisenerze" baldigst zur Ausführung zu bringen; 2) Getreide und Mühleufabrikate nach dem Specialtarif II zu verfrachten; 3) dir Stückgüter der Textilindustrie in die ermäßigte Siückgutclasse aufzunehmen. Der Reichstagscommission zur Vorberathung des Zucker steuergesetzentwurfs waren Statistiken unterbreitet, aus denen sich namentlich auch über die Gewinnung und Verarbeitung der Rüben ein Ueberblick gewinnen läßt. Darnach wurden die im Jahre 1894 95 verarbeiteten 145,2 Millionen Doppel-Ccutner Rüben aus 441 441 Ku gewonnen, wovon 51498 ka für dft von den Fabriken selbst ge- wonnenen Rüben, 122 4:33 kn für die Actienrüben und 267 510 kn für die übrigen in Anspruch genommen waren. Im Jahr 1892/93 betrug die Rübenanbaufläche erst 352 015 Ku, im Jahr 1893 94 war sie schon aus 386 481 ka erweitert. Von Len 145,2 Millionen Toppel-Centner verarbeiteter Rüben waren 12,60 Proc. von den Fabriken selbst gewonnen, 29,04 Proc. von den Actionairen ver tragsmäßig geliefert und 58,36 Proc. andere Rüben. Z5 Aichung der Bierfässer. Durch die vom Reichstage an- genommene Resolution auf Vorlage eines Gesetzentwurfs, in welchem die Aichung der Bierfässer vorgeschrieben wird, wird voraussichtlich wieder eine Frage in Fluß gebracht werden, welche die zuständigen behördlichen Stellen schon Jahre hindurch beschäftigt hat. Als das Gesetz über die Bezeichnung des Raumgehalts der Schankgesäße vom 20. Juli 1881 dem Reichstage seitens der verbündeten Regierungen im Entwurf vorgelegt wurde, befand sich in dem letzteren auch die Bestimmung, daß alle Fässer, in welchen Flüffigkeitcn nach dem Raumgchalte zum Verkauf gelangen, dem vttchzwange unterliegen sollten. Wäre die Bestimmung zur Annahme gelangt, so würde damit auch die Aichung der Bierfässer eingrführt worden sein. Der Reichstag lehnte die betreffende Be- stimmung indessen ab. Nachdem in den auf die Annahme des Gesetzes folgenden Jahren die verschiedensten Petitionen nicht blos an den Reichstag, sondern auch an die Behörden mit dem Ver langen nach Einführung des Aichzwanges für Bierjässer gelangt waren, stellte die prrußffche Regierung über dir in Betracht kommen den Verhältnisse eingehende Erhebungen an. Die Erhebungen er gaben, daß sowohl die Bedürfnißsrage als auch die Frage, in welcher Weise Abhilfe zu schaffen sei, bei den Brtheiligten selbst und bei den zuständigen Behörden in manchen Punkten eine verschiedene Beurtheilung sanden. Nachdem noch die Normalaichungscommijsion zur Abgabe eines Gutachtens heran gezogen war, beschäftigte sich das Reichsamt des Innern mit einer Prüfung der Angelegenheit. Hier ruht die Sache bereits seit einigen Jahren. Man konnte daraus entnehmen, daß das Rrichsamt des Innern die Frage für eine gesetzliche Regelung noch nicht reis hielt. Nachdem jedoch nunmehr der eine Factor der Reichsgejetzgebung den Wunsch aus Einführung des Aichzwanges für Bierfässer ausgesprochen hat, dürfte eine schnellere Behandlung der Materie Platzgreifen. Retourwaarenfreischreibungen. Für gebrauchte leere Emballagen der im 8 ö Ziff. 6 des Z -T.-G. bezeichneten Art, welche in gefülltem Zustande ouegegangen sind, ist nach einer jetzt ergangenen Verfügung die zollfreie Einlassung auch dann nicht aus geschlossen, wenn eine Vorführung bei der Anssuhr unter blieben ist, sofern durch aus den Emballagen angebrachte Marken, Zeichen oder durch die Frachtbriefe und Correspondenzen die Identität bezw. Abstammung der Emballagen aus dem freien Verkehr des Inlandes glaubhaft dargethan wird. Bedrucktes und lithographirtes Papier zu Bekannt machungen, Ankündigungen, Fahrplänen rc., welches nicht dazu vor- gerichtet ist, noch schriftliche Ausfüllungen oder Zusätze zu erhalten, Papier mit ausgedruckten Mustern sür Stickereien rc., auch mit Gelatine überzogen, beschriebenes Papier lActen und Manuskripte) ist vom Eingangszoll frei. Unter buntem Papier (10 pro 100 kg, vertragsmäßig br. 6 .4l), Buntpapier, ist das auf einer oder beiden Seiten mit Farben bedruckte oder bestrichene marmorirte oder sonst gemusterte Papier mit Ausnahme de- bronzirten, ver goldeten oder versilberteu und unter farbigem Papier da- in der Masse gefärbte Papier zu verstehen. *— Berlin-Passauer Fabriken für Parqurt und Holzbearbeitung in Passau. Die in der Aufsichtsrathssitzung vorgelrgte Bilanz für 1895 rrgiebt einen Betriebsverlust von 36 366,33^1 (gegen 545 405,08^! im Vorjahr), welchem für Zinsen 113594,64 (137261,82), für Abschreibungen 17568,28 (89374,42), für Amortisationen 73 958,52 -4t (66 156,89) hinzu treten, so daß der Saldo de- Gewinn- und Berlust-ContoS sich von I 992 610,77 auf 2 234 098,54 .4» erhöht. Zur Deckung des Verlustes bat die in der vorjährigen General-Versammlung be schlossene Reduction drS Actiencapitals um 2 400lXX) .41 zu dienen, deren Verbuchung nach Ablauf deS Sperrjahres vorzunehmen ist. Da- 1888 gegründete Unternehmen ist bekanntlich durch Mißwirth« schäft in solch enorme Verluste gekommen. Im Jahre 1891 war noch da« Actiencapital von 1,7 aus 3 Millionen Mark erhöht und dir neuen Aktien zu 127'/, Proc. au-gegeben worden. Der schlechte Abschluß für 1895 zeiat neuerdings, wir ungeheuer verfahren dir Verhältnisse der Beiellfchast sind und wir schwer sie aus normale Basis zurückzuführrn sind. *— Union, Ballgesellschaft auf Aktien, Berlin. Nach dem Geschäftsbericht für 1895 stellt sich der Reingewinn auf 99 449 Mark (im Vorjahre 89031 ^!). Da dir Verhältnisse der Gesellschaft jetzt so ronsolidirt erscheinen, daß der au» früheren Jahren bestehende Dividrndenresrrvefond« nicht mehr nothwendig erscheint, so soll derselbe jetzt zur Auszahlung kommen. Die verthrilbare Summe erhöht sich sonach auf 114 449 Al« Dividende gelangen 5 Proc. (ü) zur Berthrilung. -lr- Lützen, 8. Mai. H«ute sand hier »ine außerordentliche Grnrral-Vrrsammlung der Actionaire der Actien-Zuckrrfabrik Lützen statt. Dir Tagesordnung bildere dcr Antrag der Herren Fleischhauer und Genossen, 8. 47 deS Grsellschastsstatute- vom 24. Oktober 1892 in folgende Fassung abzuändern: 1) Wenn der Mindestpreis für Pflichtrüben pro Centner 90 erreicht ist, dann fließen 5 Proc. deS JahreSgewinnes in den Reservefonds der Gesell schaft bis dahin, roo der Reservefonds 50 Proc. des Grundcapitals erreicht hat. 2) Sodann erhalten alle Aktien eine Dividende von 5 Proc. des eingezahltrn Grundcapitals. 3) Hierauf Aufbesserung des Preises der Pflichtrüben bis 1,20 pro Centner. 4) Bleibt in gleicher Fassung wie bisher. Für die Campagne 189596 war eine Erhöhung der Pslichtrübengcldrc pro Centner aus 90 be antragt. Sollte der Antrag der Herren Fleischhauer und Genossen angenommen werden, so mußten laut GrsellschaftSstatut 75 Proc. der anwesenden Stimmen dafür sein; er wurde aber mit einer Majorität von mehr als 200 Stimmen abgelrhnt. Köln, 8. Mai. Nach dem Geschäftsbericht der Zeche „Char lotte" an der Ruhr wurden im laufenden Geschäftsjahre deren Gruskohlen um 5, 10 bis zu 25 .41 pro Doppelwaqrn thenerrn Preisen verkauft als im Vorjahre. * Köln, 8. Mai. Die heutige General-Versammlung der Actionaire der Broelthalbahn setzte die Dividende sür 1895 aus 3 Proc. fest. Die Mehreinnahme in 1895 beträgt bisher 31 000 .41 gegen über der entsprechenden Periode des Vorjahres. — Dir Dividende der Mal berg bahn ist aui 8 Proc. festgesetzt worden. Stolberger Zinkhütten. Tas finanzielle Ergtbniß des Jahres 1895 ist nicht unwesentlich besser als Las des Vorjahres. Der Bleipreis stellte sich uni durchschnittlich 2 >1 pro 100 kg höher als in 1894. Zink ist im März auf den bisher niedrigsten Preis von 27 ,4k gesunken und notirte nach vorübergehender Aufbesserung aus 30'/, zum Schluß des Jahres 29 Der Durchschnitts preis war 2 .41 per 100 kg niedriger als 1894. Der Silberpreis bewegte sich in den ersten Monaten zwischen 80—82 .41, stieg Anfang April 1895 auf 90 .41 und behauptete sich aus diesem Niveau. Nack» Vornahme der statutcnmäßisten Abschreibungen rr- giebl sich ein Reingewinn für die Abtheilung Stolberg von 722 362 ^1, für Ramsbcck von 125016 -41, für Dortmund von 244 0l9 ^ll, zusaniinen von 1091397 .41 Davon soll der neue Reservefonds 54 569 ./ci erhallen, zum Ankauf privilcgirier Aktien werden 54 131 ^1 verwendet, an Tanlisme werden 73 077 ^1 gezahlt, und die privilegirlen Actien erhalten 7 Proc., die Stammaktien 2 Proc. Dividende. Bergwerks-Actien-Gesellschaft Courl zu Courl in Westfalen. Der Geschäftsbericht für 1895 nennt das Ergebniß des Jahres befriedigend. Der Betrieb verlief ohne Störung. Die 1894 cingetretene Preissteigerung hat weitere Fortschritte gemacht, der erzielte Durchschnittspreis stellte sich für verkaufte Kohlen um 86 nämlich aus 8,76 .41 gegen 7,90 .41 die Tonne, der Turch- schnitlserloS für säinmtliche Kohlen, ausschließlich Selbstverbrauch und Kokerei, um 34 -H, auf 7,45 gegen 7,11 .41 die Tonne, höher als im Vorjahr. Der große Unterschied in der Preissteigerung von 86 bezw. 34 die Tonne wird mit dem durch die neuen Cookööfen entstandenen Mehrverbrauch an Coakskohlen begründet, anderseits beeinflußte die Zunahme der zu 5,50 .41 die Tonne verrechneten selbslverkokten Kohlen Len Durchschnittserlös sür sämmiliche Kohlen ungünstig. Der Gesammtüberschuß beläuft sich beim Gruben- und Kokereibetrieb auf 615881 ^1 (325 154), dazu kommt ein Vortrag von 56 314 -41 Zu Abschreibungen werden verwandt 290397 ^1 (210109), zur Rucklage gehen 16 275 .41 (7233), 3M 000 werden als Dividende von 5 Proc. (2'/,) ousgekehrt und nach Abzug von 11554 . 41 (3000) 53 993 .41 vorgetragen. An Steuern und Gefällen wurden insgesamuit 153 844 .41, das sind 122,48 >1 aus den Kopf des Arbeiters oder 0,51 .41 auf die Tonne geförderter Kohlen, ver ausgabt. Jnsqesammt betrugen die Unkosten 514 330 .41 (487 929). Im I. Vierteljahre 1896 betrug die Mehrsörderung 1817 t. Wenn auch für die anderen Jahresviertel so erhebliche Mehrüberschüsse kaum zu erwarten seien, so sei doch mit Sicherheit auf rin erheblich besseres Erträgniß des lausenden Jahres zu hoffen. *— Der Verein Ler Holzindustriellen von Rheinland und Westfalen beschloß in gestriger Sitzung, angesichls der ge- stiegenen Rundholzpreise von heute ab den Preis für baukantiges Holz auf 43 .41 das Cubikmeter ab Rheinhäsen zu erhöhen. Dieser Preis gilt für Händler und Unternehmer. * hffcn a. o. Ruhr, 8. Mai. Dem in der heutigen Zechen- besitzer-Vrrsammlung des Kohlensyndicats vorgelegten Bericht deS Vorstandes ist noch nachzutragen, daß die Brtheiligungs- zisfer gegen März 1895 uni 9,70 Proc. stieg, die Förderung um 5.75 Proc. Ter Aohlenverjandt der Syndicalszechen betrug an den Arbeitstagen im März 9245 Doppelwagen. Von dem Versandt gingen 2154 538 t oder 92,30 Proc. für Rechnung des Cynbicats. Die Einschränkung im April d. I. betrug 11,85 Proc. In Cooks» kohlen kann drr Bedarf nicht voll gedeckt werden; auch kleine Nuß kohlen sind ausverkaust. *— Lüninger Actienbrauerei zu Palmberg. Bon dem im Jahre 1895 nach reichlich bemessenen Abschreibungen resultirenden Reingewinn von 47 485,72 .41 gelangt an dir Actionaire eine Dividende von 5 Proc. zur Vertheilung. Nach der voin Lberschlesischen Berg- und Hüttenmännischen Verein herausgegebenen Statistik betrug die Gesammtproductiosn der oberschlesischen Montanindustrie im Jahre 1895 21,7 Millionen Tonneu (gegen 20,8 im Jahre 1894). Ter Gesammt- werth der Production belief sich aus 257,1 (243,6) Millionen Mark. An Arbeitern Warrn 103 245 (102 468» brichäitigt, deren Jahres- arbeitslohn sich aus 73,1 171,5) Millionen Mark stellte. Der Durch- jchnittslohn eines männlichen, über 16 Jahre alten Arbeiters betrug 774,96 ^1 (gegen 767 >1 in >894), der eines jugendlichen männ lichen Arbeiters 282,31 ^1 (283,87), drr eines weiblichen Arbeiters 267,33 ^41 (264.61). 4V-u. Prag, 8. Mai. Direkte Bahnverbindung Carls- bad-Marienbad-München-Drr-den. In Bestätigung einer von uns schon am 8. April gebrachten Nachricht wird der „Amberger Volkszeitung" geschrieben, daß die projectirte Eisenbahn CarlSdad- Marienbad bis Tirschenreuth fortgesetzt werden soll. Diese Bahn verbindung würde die kürzeste Route zwischen dem nordwestlichen Bödmen und Bayern einerseits und Sachsen andererseits, sowie zwischen Sachsen und Bayern selbst Herstellen. Zur Verwirklichung dieses Bahnprojectes sollen bereits in Oesterreich alle vorbereitenden Schritte unternommen worden sein, und man werde demnächst an die bayerische Regierung sich wenden, um deren Genehmigung für den projectirten Bahnbau zu erlangen. Die „Marien- bader Zeitung" knüpft an die vorstehende Mitthrilung folgende Bemerkung: „Es muß mit allen Mitteln und mit größter Energie dahin gestrebt werden, daß die Bahn Marienbad - Tirschenreuth gebaut und die Srcundairbahn Wiesau-Tirschenreuth sodann in eine Hauptbahn umgewandelt werde, so daß ein direkter Verkehr zwischen uns und dem Auslände möglich wird. Die Trace würde zumeist durch Herrschastsbesitz führen und das Enteignung-verfahren in Folge dessen auch keine großen Schwierigkeiten bereiten. Die Marien- bader Siadtvertretung steht dem Projekte einer Bahn Marienbad- Tirschenreuth mit den wärmsten Sympathien gegenüber, und wenn auch unsere bayerischen Freund« an dein Zustandekommen dieser wichtigen Bahnverbindung eifrig arbeiten, so zweifeln wir nicht, daß sich diese- wichtige Projekt baldigst realisiren werde." * Wien, 8. Mai. Der volkswirthschaftliche Ausschuß nahm die Rksolutioneanträgk an, durch welche die Regierung aufaesordrrt wird, Vorkehrungen zu treffen, daß rin voriheilhafteS Urberein« kommen mit einem Privatunternehmeo sür die Erbauung eine« Donau-Oder-Weichsel - Canal« thunlichst rasch durchgrsührt werde oder, falls ein Privatunternehmer, nicht genehm fein sollte, diese al» dringlich anerkannte Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen und ein großes Anlehen zum Bau folgender Wasserstraßen aufzunehmen: sür einen Donau-March-Odrr-Canal mit Stichcanälrn nach Brünn und Olmütz, für einen Donau-March-Elbe-Lanal vür Olmütz, für einen Donau-March-Oder-Weichsel-Eanal, für einen Donau-Moldau-Elbe-Canal und endlich für die Förderung drr Schifffahrt auf dein Dniestr von Halicz bi« zur russischen Grenze. *— Oestrrrrichisch-Ungartsche Baak. In der am 7. ds«. abgehaltrnen Sitzung de« Grneralrathe» der Orsterreichisch« Ungarischen Baak, auf deren Tagesordnung sich lediglich Gegen stände drr lausenden Verwaltung befanden, wurde vom Genrral- frcrrtair der übliche Bericht über die Situation de- Notrn-Jnstitute« und de« Geldmärkte« erstattet. Dir Lage der Bank hat sich seit dem Ultimo kaum erheblich geändert. Di» steuerfreie Baoknotea- Reserve, welche am 30. April rund 86 Millionen betragen hatte, stellt sich derzeit auf ungefähr 37 Millionen, aber wenn man davon den Betrog von 5 Millionen Gulden abzirht, welchen dir Bonk noch als Rest der ungarischen Einlagen schuldet und den sie am 20. ds«. an die ungarische Finanzverwaltung ab führen wird, 32 Millionen Gulden. Die Situation ist daher von der vorjährigen kaum verschieden. Im Jahre 1895 hat die steuer freie Reserve 33 Millionen betragen. E« wird nun von Jntrrrffe lein, ob sich die Verhältnisse auch weiterhin in analoger Weise ent wickeln werden wie im Vorjahre, in welchem di« Reserve, nachdem sie bis zum Schluffe der dritten Maiwoche sich auf 52,7 Millionen erhöht hotte, wieder sank, um Ende Juni auf dem tiefen Niveau von 17,7 Millionen zu stehen. Es trat dann wieder eine Erholung dis 52 Millionen ein; von der Mitte A»gust aber sank die Reserve rapid. Allerdings war es im Vorjahre vorwiegend die Börje, welche dir Mittel der Bank in ungewöhnlichem Maße in An- spruch nahm. *— Oesterreichische Nordwestbahn. Wie au« Wien mit- getheilt wird, circuliren in dortigen Abgeordnetenkreisen über den Stand drr Verstaatlichung der Nordwestbahn zwei von einander verschiedene Versionen. Die eine, welche allerdings die vorherrschende ist, hält die Vorlage nach dem Verlaufe der letzten Sitzung des EisenbahnausjchuffeS für zurückgestellt. Eine andere Ansicht geht dahin, daß der EisenbahnauSschuß wahrscheinlich schon heute wieder zusammentreten und daß dieser Sitzung eine nicht officirlle Be sprechung der Ausjchußmitglieder vorauSgehen werde. *— Kaschau-Odrrberger Bahn. Nach dem Betriebsberichte bezifferten sich dir gesammten Einnahmen im Jahre 1895 mit 6,9 l Millionen Gulden und stiegen um 120 167 fl. Die gesammten Aus gaben beliefen sich auf 3,71 Millionen Gulden und erhöhtest sich um 142 192 fl. Danach resultirte rin Uebrrschuß von 3L Millionen Gulden, somit um 22024 fl. weniger als im Vorjahre. Die Steigerung der Ausgaben wird damit erklärt, daß auch das ab gelaufene Jahr noch durch die Schäden belastet war, die im Jahre 1894 durch Hochwasser verursacht wurden, daß ferner durch große Schneewehen Mehrausgaben eintratrn und endlich, daß die Ein kommensteuer der österreichischen Strecke bedeutend höher bemesfsn wurde. *— Assicurazioni Generali. In 1895 betrugen die Prämieneinnahmen in der Fruerbranche 8,33 Mill. Gulden (1894 7,97 Mill. Gulden), wovon auf das direkte Geschäft der Gesellschaft 7,60 Mill. Gulden entfallen bei einem Bersicherungscapital von 4000 Mill. Gulden. In der Transportversicherung wurden 1,73 Mill. Gulden an Prämien vereinnahmt (1,54 Mill. Gulden). Die Prämien einnahmen in der Lebensversicherung ergaben 7,40 Mill. Gulden (6,99). Die Prämienreserven betragen in drr Feuerbranche 2,84 Mill. Gulden (2,63), in der Transportbranche 0,21 Mill. Gulden (0,16), in der Unfallbranche 0,11 Mill. Gulden, in der Lebensbranche 45,23 Mill. Gulden (43,20), die Schadenreserve 1,15 Mill. Gulden (1,00), die Schadenzahlungen 9,23 Mill. Gulden (8.57). Der Rein gewinn betrug 1,60 Mill. Gulden (1,00), woraus eine Dividende von 17 Naooleonsd'or per Aktie (1894 15 Napoleonsd'or) ausgezahll wurde; 500 000 fl. wurden der Bildung einer außerordentlichen Reserve sür Conrsschwankungen zugewirsen. Der Gewährleistung«. fondS der Gesellschaft hat sich von 58,07 Mill. Gulden auf 61 Mill. Gulden erhöht. * Zürich, 8. Mai. Der Verwaltungsrath der Berner Ober ¬ landbahnen hat kntgrgen dem Antrag der Direktion, 10 Proc. Dividende zu vertheilen, 8 Proc. (1894 5', Proc.) bei der General- Versammlung beantragt und eine Rücklage von 1 Proc. in die Dividendenrestrve beschlossen. — Die Eidgenössische Trans- portversicherungs-Geselljchaft weist pro 1895 1 950 646 Francs (1894 I 560000 Frcs.) Verlustsaldo auf; wenn die Geschäfte weiter geführt werden sollen, müssen 800 Frcs. pro Actie einbezahlt werden. (Frkf. Ztg.) Züricher Cantonalbank. In Folge der allgemeinen geschäftlichen Besserung, insbesondere in der Seiden- und Metall industrie, stieg der Gciammtverkehr der Bank von 3047 Millionen Francs in 1894 aus 3204 Millionen Francs in 1895. Die Gejammteinnahme beträgt 6143 251 Frcs. (1894 6008 271 Frcs.). Aus frühere Abschreibungen sind nachträglich 15 712 Frcs. einge- gangrn, während 58 525 Frcs. neuerdings für Verluste und Ab schreibungen abjiisrtzen waren. Drr Reingewinn beläuft sich auf 986 574 Frcs. (816 575 Frcs.), woraus das Gründungscapital von 12 Millionen Francs, wie in den Vorjahren, 471856 Frcs. als feste Verzinsung erhält. Ter Reservefonds wird mit 135 000 Frcs. dotirt, und 139717 Frcs. bleiben für neu- Rechnung. Die Anforderungen in Bezug auf Discontirung und Geldbegehr waren iin Jahre 1895 ganz besonders stark, und es machte sich ein Notenmangel zeitweise recht empfindlich fühlbar. Im October mußte die Bank sogar einmal 5,5 Millionen Francs in Baar sich aus dem Auslande beschaffen. Nur mit Rücksicht au» die geplante Gründung einer Bundesbank wurde bisher von einer Erhöhung der Notenemission abgesehen. Sollte rine solche aber nicht in Wirksamkeit treten, so müßte ernsthaft eine Erhöhung Les Gründungscapital- und des Notenumlaufs in Erwägung gezogen werden. * Bern, 8. Mai. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sührte die Schweiz nach Nordamerika sür 24,25 Mill. Francs Waaren, d. i. 5'/, Millionen weniger alS im Vorjahre, aus. Der Ausfall entfällt hauptsächlich aus Eeidrnwaaren, Baumwolle und Wollgewebe. V7. Riga, 7. Mai. Die russische Staatsregierung hält es von großer Bedeutung, den Getreide- und Holzhandel Kurlands von der Abhängigkeit von Königsberg und Danzig zu befreien, und das Verkehrsministerium hat schon im vorigen Jahre beschlossen, einen Canal zwischen Windau und Riemen zu bauen, wodurch sich der Handel Kurlands vollkommen unabhängig entwickeln würde. Der Canal soll rine Länge von 360 Werst haben und die Windau mit der Du bi ffa, einem Nebenfluß des Riemen, verbinden. Die Terrainuntersuchung wurde im vorigen Somnier zu Ende geführt und auch bereits mit dem Bau begonnen. Dieses Jahr werden die Bauarbeiten frühestens wieder ausgenommen werden. *— Petersburg-Moskauer Commerzbank. Dieses mit einem Actiencapital von 5 Millionen Rubel arbeitende Institut er- zielte im Jahre 1895 einen Bruttogewinn von 477 405 Rubel. Tie Unkosten beliefen sich auf 111 451 Rubel. Der Reingewinn stellte sich auf 347 453 Rubel, von welchem dem Reservefonds 34 745 Rubel überwiesen und an die Actionaire 284 000 Rudel als Dividende ver- theilt werden. Auf jede Actie Ler drei ersten Emissionen entfällt eine Dividende von 25 Rubel 25 Kopeken, während dir Actien Ler vierten Emission 3 Rubel 15 Kopeken erhalten. *— Türkenloose. Bon Paris wird neuerdings Stimmung für Türkenloose zu machen gesucht. Privatdepeschen meldeten, es sei Aussicht vorhanden, für die türkische» Prämienlooje die osficielle Cote an der Pariser Börse zu erlangen, und werde voraussichtlich auch daS Verbot der Veröffentlichung der Ziehungsliste sür Türken- looje in Frankreich aufgehoben werden. Wie uuS mitgetheilt wird, bestätigen sich diese Nachrichten keineswegs. So ost in den letzten Jahren der Versuch erneuert wurde, für die Türkenloose in Paris die officirlle Cote zu erwirken, hat r- sich gar bald gezeigt, daß diese Bestrebungen gänzlich aussichtslos seien. *— Reorganisation der Northern Pacific. Die Re organisation macht auch nach der Richtung der Vereinbarungen mit den Zweigbahnen Fortschritte. Nachdem mit den ComilLs der Coeur d'Alsnr Railway and Navigation Company First Mortgage Bond« und der Northern Pacific und Montana First Mortgage Bonds Abkommen getroffen worden sind, wird jetzt au« Rew-Aork gemeldet, daß auch über die Abfindung der den Endbadnhos in Winipeg repräsentirrndrn Manitoba Terminal BondS rine von über 90 Proccot drr Besitzer bereit« angenommene Vereinbarung getroffen worden »st. Nach dieser erhalten die Besitzer dieser BondS für je 1000 Dollar- den halben Nominalbetrag in neuen Northern Pacific 3 proc. General Lien Bond« und die restlichen 50 Proc. in Northern. Pacific-BorzugSactirn. * Ä-Hn», 5. Mai. Seehnndfang. Der nunmehr beendete Fang brachte eine Gesammtmenge von 196485 Stück im Gewichte von 4637 t und im Werthe von 268 000 I. Im Vergleiche zur ersten Schätzung ergirbt sich eia Mehr von 50 Proc. * V«»hay, 5. Mai. (Aochenbericht.j Au-fnhr von Indien »ach Europa 69000 Quarter« Weizen und 286 000 Quarter- Leinfamen (gegen 186 000 und 162 000 Quarter« zur Zeit 1895). Zahlungs-Einstellungen re. Sohnert Na»«n Iint«-rrlcht l.S BL .10 L Z7L Lb 8.S lvv b« 80 MV L« >SL «7 8.7 IS lb.0 »o 2Lb Sb 1.« S U Lb bL bb MienteiH Rkin-.rdre- grtmon SUN» ö»i vycn Itnrsadiir- «ald» vrreden iltn» S,f öden ^eidrnbur- «Ir». «rdschre, H»Gadra»cki^r «.«. »r.hl, «uiedrfitzrr (R-chia»» Hrnnaun 4«rl ttirbler, Lrrchllrr Hriy Mdrrchl, S-N°n»-,kns,bn7i. G. Pödimenn, jkaulni., 2»h. ter Airn» Schmidt g». >. R«P°W, Laufman« Eamurl Ioiktdl»»», Kaufmann Z u , ssZ L" v» ILö Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen: Deutscher Lchnelldampferdienst ab Bremen. Di« amerikanifch« Poft nach New-Pork rc. rc. mit Schnelldampfer
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