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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960429018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896042901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896042901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Bindung fehlerhaft: Seiten in falscher Reihenfolge
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-29
- Monat1896-04
- Jahr1896
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i. Beilage W Äig;igkl ragcbiall M An;clgcr K.M, Riltwch, A. Ägril IMS. Mgen-AilsgM Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmeuder Asphaltirung wird vom 30. dieses MonatS ab die viellertstratze und zwar zunächst auf der Strecke von der Bahnhof, bis zur Felix» straße, später aber, sowie die Arbeiten an den Gleisen der elektrischen Bahn in der Querstraße vollendet sind, auch auf der Strecke von der Felix- bis zur Querstraße, während der Tauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 27. April 1896. IX. 1907. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stahl. Nutz- und Brennholz-Auction. Donnerstag, den ZV. April d. I., sollen in Abth. 34 a des Burgauer Forstreviers, im sogenannten Riedcrholze dicht am Fußweg vom Schützenhof nach Sem Rofenthaie I. von Vormittags 9 Uhr ab: 1 Eichen - Klotz voa 41 ow Mittenstärke und 5 m Länge, 6 Buchen-Klötze - 19—43 . - - 3-7 - 10 Eichen- - - 17—23 - B 5-8 1 Ahorn-Klotz - 39 - M 6 B 14 Rüstern-Klötze - 21—49 - 3—-8 - 1 Eller-Klotz - 22 - - - 7 - gegen »le übliche Anzahlung und II. von Vormittags S'? Uhr ab: »»««-»-°»d 20 starke Abraumhaufen gegen sofortige Bezahlung und unter den im Termine aus- dängeuden Bedingungen an Orr und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft am Elstersteg, am Rosenthal. Leipzig, am 24. April 1896. Des Raths Forstdcputation. Vermißt wird die Verkäuferin Elisabeth Minna Hamann, geb. 3.11. 79 in Volkmarsdorf, die sich am 25. März d. I. aus der elterlichen Wohnung, Leipzig-Reudnitz, Kuchengartenstraße 24, II., entfernt und bis jetzt über ihren Aufenthalt keine Nachricht ge. geben hat. Die Hamann ist von langer, hagerer Gestalt, hat blondes Haar mit sogen. Simpelfransen, rundes, gesundfarbiges Gesicht, grau blaue Augen, stumpfe Nase, kleinen Mund und gute Zähne. Sie trug bei ihrem Weggange grünes Kleid, blauen Schultcrkragen, braunen Strohhut, bunte Barchentröcke, weißleinenes Hemd, braune Barchentbeinkleider, schwarze Strümpfe und Halbschuhe. Alle Wahrnehmungen über den Verblieb der Hamann bitten wir zur Kenntniß unserer Criminalabtheilung, Wüchterstraße 5, pari., Zimmer 68, zu bringen. Leipzig, den 27. April 1896. Das Potizetamt der Stadt Leipzig. Vila. 1269. Bretschneider. Kr. Diebstahls - Bekanntmachung. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: 1) 1 goldene Anker-Remontoir-Savonettuhr mit gerieftem Deckel, Schildchen darauf und mit der Fabriknummer 225 736, am 25. April; 2) I alte goldene Ehlinder-Schlüsseluhr mit goldener Cüvette und cifelirtem Ring, an den Rändern mit schwarz» und blauemaillirten Blumengravirungen, mit zweisträngiger gedrehter Nickelkette mit Quaste, am 7. April; 3) 1 goldene Remontorruhr mit gericsterRückseite und Schildchen darauf mit den Buchstaben „X. tz", inwendig gravirt: „Ourt tzueisert, Glaser", in einer Celluloidkapsel, am 16. April; 4) 1 goldene Tamen-Rcmontoiruhr mit genarbter Rückseite, am 7. April; 5) 1 goldene Damen-Remontoir-Chlindernhr (Halb- Savonett) mit blauemaillirter Blumcnverzierung und kleinglicdriger gelber Kette mit 3 Kugeln, am 11. April; 6) 1 silberne Remontoiruhr, inwendig gravirt „R. Lüäler", am 21. April; 7) 1 kurze 2strängige goldene Uhrkctte mit 2 Kugeln, am 17. April; 8) 1 branner Fächer mit Malerei und I schwarzes Opern glas, am 24. April; 9) 1 alte silberne Eylinder-Schlüsselnhr, schwach, mit Gold» rand, blätterartiger Gravirung und Abbildung eines Brückenstegs, 1 alter Ducote» v. I. 1648, 1 alter Meißner Gulden aus demselben Jahrhundert, div. alte Silbermünzen, 1 goldene feingliedrige Halskette, I goldenes Herzchen mit Perle und Sternverzierung, ein Medaillon mit schwarzer Emaille und weißer Perle, 1 Bild enth., und 1j glatter goldener Armreis mit 2 weißen Perlen, am 26. April; 10) 1 Einlagebuch der'Sparcasse zu Liebertwolkwitz Nr. 30168, über 1Z1I Einlage und ein Einlagebuch hies. Sparcasje Nr. 149 154 über 19 17 Einlage, Ende März; 11) 1 braune ArieSdccke mit Lederhenkeln, circa 170 cm lang und circa 60 em breit, Mitte März; 12) 2 Klapptische, ungestrichen, gebraucht, je I'/« m im Quadrat, Anfang April; 13) 1 Pneumatic-Rover, fast neu, mit der Nummer 11457, mit gelbemaillirtem Gestell, Kettenkasten von Celluloid, Korkgrifsen, Schlagalocke, Laterne und Firmenschild: „Ol-cess L kleutzo, dlübl- daussn , am 22. April. Etwaige Wahrnehmungen über den Berblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bei unserer Criminalabtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, den 27. April 1896. Tas Polizei-Amt Ser Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml. Auf Fol. 9351 des Handelsregisters für den Bezirk des unter- zeichneten Amtsgerichts sind heute die Firma Wilh. Endcrletn är Eo. in Leipzig (Inselstraße Nr. 14) und als deren Inhaber die Metallwaareusabrikanten Herren Wilhelm Friedrich Endrrlein daselbst und Richard Bauch in Leipzig-Reudnitz eingetragen wordeu. Leipzig, am 27. April 1896. Königliches AmtSgcricht, Abth. Id. Reg. Id. L234/96. Steinberger. Auf Fol. 6971 des Handelsregisters für den Bezirk des unter zeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden, daß Herr Friedrich Führlrin aus der Firma P. L F. Aührlein in Leipzig als Mitinhaber ausgeschieden ist. Leipzig, am 27. April 1896. Königliches Amtsgericht, Abth. Id. Reg. Id. 2237/96. Steinberger. Auf Fol. 5301 des Handelsregisters sür den Bezirk des unter- zeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden, daß Herr Johann Ernst Carl vchröter aus der Firma Ehr. Harbers in Leipzig als Mitinhaber ausgeschieden ist. Leipzig, am 27. April 1896. Königliches Amtsgericht, Abth. Id. Reg. Id. .4. 2236/96. Steinberger. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft unter der Firma: Lanterboch, Tolegni L Eo. in Leipzig ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf Sen 23. Mai 1896, Vormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Zimmer 206, anberaumt. Leipzig, den 27. April 1896. Secr. Beck, Gerichtsschreiber beim Königlichen Amtsgericht, L. 112/95. >o. 37. Abth. II'. Konkursverfahren. Ueber das Vermöaen der Firma: Sachs Mctallwaarenindustric Leipzig, Comm.-Gcfcllsch. Trude L Eo. hier, Nürnberger Straße 11, wird heute am 28. April 1896, Vormittags 11 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt vr. Th. Eichler hier wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 3. Juni 1896 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Ver walters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Koukursocdnung bezeichneten Gegenstände auf den 18. Mai 1896, Vormittags 1k Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 13. Juni 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 206, Termin anbcraumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird auf gegeben, nichts an die Gemeinschuldnerin zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie auS der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 28. Mai 1896 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht Leipzig, Abth. II'., X. 45/96 h>'o. 5. am 28. April 1896. Bekannt gemacht durch den Gerichtsfchreiber Secr. Beck. Zwangsverstcigcrnng. Das im Grundbuche von Czersk — Blatt 327 — aus den Namen des Fabrikbesitzers Herman» Schütt und des Rentiers Earl Grüne eingetragene Grundstück (Goldleistenfabrik) soll aus Antrag des Fabrikbesitzers Hermann Schütt zu Czersk zum Zwecke der Auseinandersetzung unter den Miteigenthümern am 28. Mai 1896, Vormittags 10'2 Nhr vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Zimmer Nr; 25 zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist mit O^/,«« Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 0,87,15 Hektar zur Grundsteuer, mit 600 ./« Nutzungswerth zur Gebäudestcuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be glaubigte Abschrift des — Grundbuchblatts — etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie beson dere Kaufbcdingnngen können in der Gcrichtsjchreiberei, Zimmer Nr. 26, eingejehen werden. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein stellung des Verfahrens hcrbeizusühren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 28. Mai 1896, Mittags 12'/, Uhr an GerichtSflelle verkündet werden. Könitz, den 6. März 1896. X. >'o. 38., 95. Königliches AmtSgcricht, IV. sowie Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen des emerit. Lehrers Paul August Müller in Leipzig, jetzt in Weimar, eingetragene, in Leipzig an der Körnerstraße Nr. 7 gelegene Hausgrundstück Nr. 14012 des Brandkalasters, Abth. L, Nr. 896 des Flurbuchs und Folium 2398 des Grundbuchs sür die Stadt Leipzig, geschätzt auf 7» 006 Mark, soll an hiesiger Amtsgerichtsstelle, Zimmer 214, zwangsweise ver steigert werden und es ist »er 6. Mai 1896, Vormittags 11 Uhr, als BersteigerungStermin, »er 16. Mai 1896, Vormittags 11 Uhr, als Termin zur verkünvung »cs ÄertheiluugSplanS anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf deckt Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gcrichtsschreiberei des unter zeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Leipzig, am 19. Februar 1896. Königliches Amtsgericht, Abth. II». 2n. 9/96. Xo. 13. Scheidhauer. Versteigerung. Freitag, den 1. Mai 1896, von Vormittags 10 Uhr an, sollen im Versteigerungsraum des König!. Amtsgerichts hier 6000 Bogen weißes satinirtes Druckpapier 62/93 em und 6000 Bogen chamois Doppelmedian-Druckpapier 64/96 em, 2000 Stück Cigarren, eine Anzahl Möbel u. A. m. meistbietend gegen Vaarzahlung versteigert werden. Leipzig, den 28. April 1896. Ter Gerichtsvollzieher »ei« Kgl. Amtsgericht. Act. Rondel. Königreich Sachsen. Die vorliegende Nummer enthält an anderer Stelle noch folgende unter diese Rubrik fallende Sonderartikel: Innung geprüfter Maurer- und Zimmermeister (Generalversammlung). — Männer- Turnverein Leipzig-Lindenau (30. Stiftungsfest). — Das Bölker- schlachtsmuseum. — Die städtischen Anlagen. — Elektrotechnischer Verein (Vereins-Versammlung). — Mitteldeutscher Papier-Verein (Generalversammlung). — Entscheidungen des Reichsgerichts. -g- Leipzig. 28. April. Unter dem Vorsitz des Herrn Oberbürgermeisters vr. Georgi fand heute Abend eine Sitzung des weiteren Comites für Errichtung eines Palmengartens in Leipzig statt. Nach dem Vorschläge des engeren Comitös wurde beschlossen, den Palmengarten auf dem Kuhthurmareale zur Ausführung zu bringen; es wurde ein AufsichtSrath gewählt, der die Gründung der Actiengesellschaft formell in die Wege leiten soll. Finanziell ist das Unternehmen vollständig gesichert, so daß seine baldige Ausführung bevorsteht. Bei dem leb haften Jnteresfe, mit dem man in weiten Kreisen der Er richtung eines Palmengartens in Leipzig entgegensieht, wird diese Miltheiluug freudig begrüßt werden. I-. Leipzig, 28. April. Als heute Nachmittag 4 Uhr der 2. Strafsenat deS Reichsgerichts seine «Sitzung beendet hatte, ergriff Herr ReichsgerichtSrath Schmalz das Wort, um dem aus dem Amte scheidenden Vorsitzenden, Herrn Reichsgerichts rath Kienitz, im Namen der übrigen Mitglieder deS Senates einen Scheidegruß zuzurufen. Er drückte sein Be dauern darüber aus, baß der verehrte College, der seit dem Tode des früheren Senatspräsidenten Or. Löwe mit so großem Geschick die Thätigkeit des Vorsitzenden ausgeübt habe, von der Stätte seiner langjährigen Wirksamkeit scheide, um sich im Ruhestände von den Anstrengungen des Berufes zu erholen. Er gedachte mit hoher Anerkennung der viel fachen Tugenden und des stets guten HumorS des Scheidenden und bat denselben, seine Collegen in gutem Andenken zu be halten. Mit bewegten Worten dankte Herr ReichsgerichtS rath Kienitz für die ihm entgegengebrachte freundliche Ge sinnung, betonte, daß die gemeinsame Thätigkeit nie zu Mißhelligkeiten geführt habe, und nahm dann unter herz lichem Händedruck Abschied von dem genannten Gerichtshöfe. -r. Leipzig, 28. April. Nächsten Sonntag, den 3. Mai d. Z., wird die sächsische Staatseisenbahnverwaltung anläßlich der Gartenbauausstellung in Dresden einen Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von Leipzig, Dresdner Balmhof, nach Dresden-N., Leipziger Bahnhof, und zurück in Verkehr setzen. Der Sonderzug geht früh 6,00 in Leipzig, früh 6,15 in Borsdorf, Vorm. 6,40 in Wurzen, Vorm. 7,5 in Dahlen, Vorm. 7,18 in Oschatz, Vorm. 7,47 in Riesa, Vorm. 8,20 in Priestewitz ab, hält bedarfsweise auch in Machern, Dornreichen bach, Bornitz, Langenberg, Weißig und Niederau und trifft Vorm. 9,00 in Dresden-N. ein, der Rückzug verkehrt ab Dresden-N., Leipziger Bahnhof, Abends 10,50 und kommt nach Priestewitz Abends 11,30, nach Riesa Nachts 12,2, nach Oschatz Nachts 12,28, nach Dahlen NachtS 12,42, nach Wurzen Nachts 1,7, nach Borsdvrf Nachts 1,31 und nach Leipzig, Dresdner Bahnhof, Nachts 1,47. Der Rückzug hält ebenfalls bedarfsweise in Niederau, Weißig, Langenberg, Bornitz, Dornreichenbach und Machern. Die Preise der Fahrkarten betragen nach DreSden-N. und zurück: von Leipzig II. Cl. 7 III. Cl. 4,70 -E, von Borsborf II. Cl. 6.30 III. Cl. 4,20 von Machern II. Cl. 5,90 III. Cl. 4,00 von Wurzen II. Cl. 5,40 III. Cl. 3,60 „L, von Dornreichenbach II. Cl. 4,80 HI. Cl. 3,20 .«!, von Dahlen II. Cl. 4,40 ^k, III. Cl. 2,90 .L, von Oschatz II. Cl. 3,80 III. Cl. 2,60 ^k, von Bornitz II. Cl. 3,50 VI. Cl. 2,40 von Riesa II. Cl. 3,00 -E, III. Cl. 2,00 -L, von Langenberg II. Cl. 2,60 -E, III. Cl. 1,80 von Weißig v. Cl. 2,30 .cik, III. Cl. 1,60 -E, von Priestewitz II. Cl. 1,90 VI. Cl. 1.30 von Niederau II. Cl. 1,20 III. Cl. 0,80 Die Fahrkarten Niederau-Dresdeu können zur Rückfahrt auch nach Weinböhla oder N.-Sörnewitz benutzt werden. Die Fahr karten erhalten eine Giltigkeitsdauer von vier Tagen. Am 3. Mai gelten dieselben zur Rückfahrt nur im Sonderzuge, vom 4. bis mit 6. Mai in allen Personenzügen (nach Riesa auch über Röderau). Schnellzüge können gegen Zuschlag benutzt werden. Fahrtunterbrechung ist auf der Rückreise einmal gestattet. Freigepäck wird jedoch nicht gewährt. — Wir verweisen unsere Leser auf die im Jnseraten- theile der vorliegenden Nummer enthaltene Ankündigung der II. internationalen Gartenbau-Ausstellung in Dresden, die am nächsten Sonnabend eröffnet wird. * Leipzig, 28. April. Der König hat dem Director der Taubstummen-Anstalt vr. püil. Gotthelf August Eichler hier den Titel und Rang als „Schulrath" in der vierten Classe der Hofrangordnung verliehen. —m. Leipzig, 28. April. Die Officin Oskar Leiner erfreut sich der Mitarbeit langjährig bewährter Kräfte. Hatte schon im vorigen Jahre Herr Moritz Winter, Factor der Accidenzabtheilung der gedachten, hoch angesehenen Buch- und Accidenz-Druckerei, das Jubiläum eines 40jäbrigen Wirkens im Dienste der Firma Oskar Leiner feiern können, so war es heute dem Factor der Werksatzabtheilung, Herrn August Ehrhardt aus Connewitz vergönnt, denselben Ehrentag einer 40jährigen Thätigkeit in demselben Hause in voller körperlicher Frische begehen zu dürfen. Für seine treue, in voller Umsicht und Gewissenhaftigkeit geübte Pflichterfüllung wurden ihm heute gebührende Ehrungen in einem festlichen, durch Gesang und feierliche Ansprachen, durch Uebergabe von Geschenken und Blumenspenden, mit welcher sich die Glückwünsche des CbesS und seiner Collegen und Mitarbeiter verbanden, ausgezeichneten Act zu Theil. In dem Hause Oskar Leiner, dessen Chef und Personal ein erfreuliches geschäftliches Zusammenwirken verbindet, sind demnächst wettere Jubiläen zu erwarten. ** Leipzig, 28. April. Der Klempnerstreik bot bis heute Abend ein nur wenig verändertes Bild. Es haben zwar einige Meister noch den Tarif bewilligt, doch verharren die bedeutenderen Arbeitgeber bei ihrem ablehnenden Stand- punct. Bis jetzt sollen 150—160 Gehilfen auf Grund des bewilligten Tarifs arbeiten. — Die Steinsetzer beschlofson in einer gestern Abend abgehaltenen, von 80 Personen be suchten Versammlung, eine Eingabe an die Stadt verordneten zu richten, in der darum ersucht wird, daß städtische Arbeiten nur an solche Steinsetzmeister vergeben werden, die den von den Gesellen geforderten Stundenlohn von 48—50 zahlen. Gegenüber den Meistern, die diesen Lohn nicht gewähren, sollen in einer am Mittwoch stalt- siudenden Versammlung weitere Beschlüsse gefaßt werden. Leipzig, 28. April. Der Rohrteich, im Volksmundc noch vielfach Schmalbruch genannt, hat im Laufe der Zeiten manche Veränderung erlitten. Ursprünglich war er ein Torfbruch, aus dem hin und wieder auch Torf gestochen wurde, so entstand der „Rohrteich". Vor dreißig Jahren noch war er das Ziel vieler Leipziger Pflanzensammler, da man an seinen Ufern während des Frühjahres, Sommers und Herbstes stets eine reiche Ausbeute seltener und schöner Pflanzen hatte. Ein dichter Kranz von Rohr, Schilf und Gebüsch umsäumte die flachen Ufer des Teiches, in diesem Röhricht suchten und fanden die scheuen Krickenten, die den Teich noch vor zehn Jahren bevölkerten, einen sicheren Unter schlupf. Dieses Idyll in der Nähe der Großstadt schwand in der Hauptsache vor vier Jahren, nachdem schon in früheren Jahren der Teich zum Theil ausgefüllt worden war. Im Jahre 1892 begann man mit der Ausschachtung des Rohr teiches, nm das stark eisenhaltige Wasser für Badezwecke ver wenden zu können, eine Idee, die schon Professor vr. Bock gehabt hatte. Um des Wassers Herr zu werden, mußte Tag und Nacht eine Locvmobile im Betriebe bleiben; nach nahezu zweijähriger anstrengender Arbeit hatte mau ein Bassin von 232 m Länge und 80 m Breite hergestellt, rings mit Bruch steinmauern gefaßt und 72 Quellen in Rohre gefaßt, die nun fortgesetzt dieses mächtige Bassin mit eisenhaltigem, krystall- hellem Wasser speisen. Am südlichen Ufer entstand eine Badeanstalt, die in« Laufe des Sommers täglich von Hunderten frequentirt wird, aus der weiten Wasserfläche gleiten Boote dahin, und am östlichen Ufer, das wesentlich erhöht ist, denn hier ist die Ausschachtung aufgefahren worden, erhebt sich ein stattliches, der Neuzeit entspMhendes Restau rant, das „Bad Rohrteich". Im Winter aber gleiten auf der spiegelglatten Eisfläche deS Bafsins Tausende von Schlitt schuhläufern dahin. Nachdem nun die Ausschachtung sich völlig gesetzt bat, ist man gegenwärtig damit heschäftigt, dieselbe zu bepflanzen, so daß in künftigen Jahren man von dieser dann schattigen Anhöhe einen prachtvollen Ueberblick über die großartige Anlage haben wird, die entschieden den Sehenswürdigkeiten Leipzigs zuzuzählen ist. -<— Die Firma Otto Freyberg bringt gegenwärtig in ihrem Schaufenster eine auf weißer Seide gemalte Ansicht ihres Geschäftshauses zur Schan, ein effectvoll wirken des Bild, das durch eine gefällige, in der Farbe abgestimmtc Stickerei von Chrysanthemumblüthen noch besonders ge hoben wird. — Der Parochialverein zu Leipzig.Gohlis, der sich die Ein- und Durchführung der kirchlichen Armen- und Kranken pflege mit Erfolg zum Ziel gesetzt, veranstaltet am 1. Mai Abends 8 Uhr im Schillerschlößchen seinen dritten und letzten Vereins- abend für das abgelausene Winterhalbjahr. Im Mittelpunctc dieses Abends steht die Rede des Herrn v. vr. Seydel, der, wie sein vor Kurzem gefeiertes Ortsjubiläum bewies, mit der kirchlichen Entwicklung unseres Ortes aufs Innigste verbunden ist. Er wird sprechen über „kirchliche Erinnerungen an das Gohlis vom Jahre 1871" — für die alten, wie sür die neuen Gohliser ganz gewiß ein willkommener Anlaß, sich in die Vergangenheit zurückzudenkcn. Au musikalischen Darbietungen nennt das Programm Motette von B. Schurig: „Herr Gott, Du bist unsre Zuflucht" (Kirchenchor), Arie: „Postillon" von Adam und Lieder von Schubert, Lassen und Hildach, gesungen von Frau Concertjängerin Götz-Große, „Der Nöck", Ballade von Löwe, Lieder (darunter das Früh lingslied von Mendelssotm), gesungen von Herrn Concertsänger G. Krauße, Lieder (darunter „Im Märzen" von V. Nessler, „Die Primel" und „Im Walde" von Mendelssohn), gesungen vom Gesaiigverein „Liederkranz". Auch eine Declamation bietet der Abend: vr. M. Luther s Wappen (Rose mit Herz und Kreuz; Das Wappen als Medaillon am Portale Les Gohliser Gotteshauses), Feuilleton. Haiducken. Von Ernst Gehrke (Belgrad). Nachdruck verboten. Vor einigen Monaten machte die Nachricht die Runde durch die Zeitungen, daß die Haiduckin Tzuka, die Frau des Haiduckensührers Mileta, von unbekannten Tbätern in die Morawa geworfen und ertränkt worden sei. Die Leiche sei in die Donau geschwemmt und bei Dubrawitza gelandet worden. Auf den Kopf der Tzuka sei ein Preis von 6000 Francs gesetzt gewesen. Die Leser werden ob dieser Schauer meldung ein Kreuz geschlagen und ihrem Schöpfer gedankt baben, daß sie nicht gezwungen sind, in diesem „wilden" Lande Serbien zu wohnen, allwo Mord und Todtschlag an der Tagesordnung zu sein scheinen. Zur Beruhigung aller Schwarzseher sei schon jetzt bemerkt, daß in Wirklichkeit die Dinge lauge nicht so schlimm stehen, wie eS nach solchen und ähnlichen Blättermeldungen den Anschein hat. Allerdings muß man an die serbischen Verhältnisse auch den serbischen Maßstab anlegen, man dars die historische Entwickelung, aus welcher die Serben von heute hervorgegangen sind, nicht außer Acht lassen. Ueber das Land rauschten die Wogen der Völkerwanderung hinweg, auf die Römer und Byzantiner folgten die Hunnen, Magyaren, Türken, Kroaten, Serben, Deutschen. Mohamed II., Johann Hunyady, Max von Bayern, Prinz Eugen, Loudon — die tapferen Schaaren dieser Heerführer baben mit ihrem Blute den Boden des Lande» getränkt. Wer heute auf der Festungs-Promenade von Belgrad flanirt, wird kaum glauben, daß vor kaum 50 Jahren die schöne Anlage ein entsetzliche» Schlachtfeld war, auf dem e» widerhallte von wildem KauMgetösr und dem. Wehklagen der Verwundeten und Sterbenden. Bi» zum Jahre 1867 war die Festung Belgrad noch von türkischen Truppen besetzt, damals war noch die Türkenstadt (Dortschulo) der elegantere Theil der Stadt. Wie es zu dieser Zeit auf dem platten Lande ausgesehen haben mag, kann sich Der leicht ausmalen, der das Belgrad von 1867 gesehen hat und jetzt daü von 1896 sieht! Die Unabhängigkeit des Königreiches Serbien ist erst durch den Berliner Friedensvertrag vom 13. Juli 1878 an erkannt worden, — Serbien ist also ein Land, dessen Ge- sammtentwickelung noch in den Kinderschuhen steckt. Dieser Umstand löst auf die einfachste Weise das große Geheimniß, weshalb es längs der Morawa, des Timvk oder der Kolubera noch so „wild" zugebt. Eine Generation ist eben nicht im Stande, alle die schlechten Eigenschaften, die ihr von den Vorfahren noch anhaften, urplötzlich in das Gegentheil um zukrempeln. Der gute Wille hierzu mag ja vorhanden sein, — aber die Tradition und die Macht der Gewohnheit er weisen sich stärker al» dieser gute Wille. Eine mählige, ruhige Fortentwickelung während eine« weiteren halben Jahr hunderts wird auch den letzten Haiducken verschwinden lassen, wie schon beut eine Haiduckin die größte Sehenswürdigkeit im ganzen Lande ist. Ein Haiduck ist, so lautet die Uebersetzung im Auslande, ein Spitzbube erster Clafse, ein Räuber, der so nebenbei zum Privatvergnügen seine lieben Mitmenschen über den Haufen schießt. Hieran ist nichts weniger als Alles falsch. Der Haiduck ist weder ein gewöhnlicher Dieb, noch ein Ein brecher, noch eia Mordgeselle. Die Wurzel de« Haiduckentbum» I bildet sich auS den Agrarverhältnissen de- Lande». Die ar- I werbliche Industrie Serbien» verschwindet gegenüber der Be- I deutung der Landwirthschaft, welche die HauptnahrnngSquelle »detz Bewohn« auSmacht. Ab« weder Ackerbau nach Viehzucht stehen auf hoher Stufe, die Cultur des jungfräu lichen Bodens schreitet nur langsam vorwärts. Im serbischen Bauern sitzt noch ein gut Theil des türkischen Fatalismus, er ist nickt rege, nicht thatkräftig, er lebt von der Hand in den Mund. Da bildet sich eine Art Bauernproletariat heraus, das weniger auf das Recht aus Arbeit, als auf das des behaglichen Lebens schwört. In jedem Regierungsbeamten erblickt der Bauer seinen Feind, zumal derselbe gewöhnlich ein Steuererheber ist. Das Zahlen der Steuer ist dem Bauer an und für sich schon ein Greuel, er bleibt sie meistens schuldig, so lange es möglich ist. Ist er aber wirklich nicht in der Lage, überhaupt mehr bezahlen zu können, so ist der Bauer von heute morgen ein Haiduck! Er hängt seine Flinte über, steckt den Revolver mit einigen Messern in den Gurt und schlägt sich seitwärts in die Büsche. Jetzt ist er „Räuber", aber er führt den Kampf weniger gegen seine Landsleute, als vielmehr gegen die Regierung und deren Beamte. Er muß leben, muß essen, trinken, schlafen, so gut wie jeder andere Mensch auch. Ein bösartiger Kerl ist's gar nicht einmal, er ist arm, weiter hastet kein Makel an ibm. Die Regierung, der Steuerbote, die haben ibn von Hau» und Hof vertrieben, sonst könnte er beute noch wirthschaften. Einem solchen Manne gebührt Mitleid, aber nickt Verfolgung, — so denken alle Bewobner der Ortschaft, und sie nehmen sich vor, dem Aermsten alles Gute angedriheu zu lassen, was in ihren Kräften siebt. Und bald können sie ihren Vorsatz zur That werden lassen. Wie der Blitz au» heiterem Himmel erscheint eines Abend« der „Haiduck" in Begleitung von zwei oder drei Leidensgefährten. Ohne Weitere« werden die Leib gerichte der Serben aufgetragen: geröstete« Rind- oder Hammelfleisch, Weizenbrot, Schinken, die mit Käse durchsetzte Butter, ein Gla« mit Salzgurken, grüne Paprikaschoten. Dazu eia Krug Wem und eine Flasche Slibowitz (auS den Kernen der PgauVeustLML selbst destUlvZ)» Hi« wollten sie sich nur mal satt essen und satt trinken.... Sind das nicht gemüthvolle „Räuber"? Verwickelter wird die Sache schon, wenn die Haiducken in Dörfer gerathen, deren Bewohner ihnen unbekannt sind. Da der Haiduck immer nur den Gedanken hat, daß er ein Recht hat zu leben, daß er leben muß, so — nimmt er sich Das, was man ihm nicht gutwillig giebt. Er plündert Küche und Keller, und damit ist das Signal zu mißlichen Con- flicten gegeben, die durch Revolver und Messer entschieden werden. Sind aber erst die Gendarmen den Haiducken auf den Fersen, dann beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Der AuSgang ist natürlich nie zweifelhaft: viele Gendarmen sind der Haiducken Tod. Die Tobten werden beerdigt, die Ver wundeten und Gefangenen nach Belgrad oder Nisck trans portirt. Dort spricht dann das Gericht da« letzte, aber- sicher nicht da« mildeste Wort. Im klebrigen sind Haiducken auch in allen den Ländern zu finden, die äbnliche Agrarverhältnisse aufwcisen wie Serbien, die eine ähnliche rückständige Bevölkerung haben, die ähnlich schwach bewohnt sind und deren Verkehrsmittel noch ähnlich wenig ausgebildet sind. Die Pußta Ungarns, daS Plateau Bulgariens, die Ebenen der Türkei, die Brüche von Mafia Carrara, die Wildniß von Corsica, — ja, baben denn die nicht auch ihre Haiducken? Die Mondscheinler Irlands, waS sind sie weiter als Haiducken? Der Rosza Sandor, der Rinaldini, der bayerische Hiesel, waren eS nicht durch die Bank Haiducken ? Und bis in die allerneueste Zeit: wodurch unterscheidet sich denn der Wilderer Sobczyk von dem Haiducken Mileta? Doch nur dadurch, daß der Erstere die Walder Oberschlesiens, der Letztere die längs der Marava unsicher machte. Und dann noch dadurch, daß Sobczyk» Frau zu Haufe blieb, wahrend die Tzuka ihrem Mauue. uachlsts uad dessen Haiduckendasein HHMe.
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