Elbeblatt und Anzeiger : 20.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188204202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18820420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18820420
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-20
- Monat1882-04
- Jahr1882
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- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 20.04.1882
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ElbeblaN und Anzeiger. Amtsötatt -er Kömgl. Amtshauptmannlchast Großenhain, der Köaigl. Amtsgerichte Lies« und Strehla,' sowie -es Ztadtraths ra Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. Donnerstag, den 2V. April 1882. 3A. Jahrg. erscheint i» Alicja wöchentlich dreimal: DienStag, Donnerstag und Sonnabend. — Abonnemenlspreis vierteljährlich 1 Mart 25 Pfg. — Bestellungen nehmen alle Kaiser!. Postanstalten die Expeditionen in Aiesa und Strehla <E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgebreiteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten w r uns bis Tags vorher Vormittags 10 Uhr. Erbtheilungshalber sollen die zum Nachlasse des Wirthschaftsbesitzers Ernst Ehregott Lorenz in Wölkisch gehörigen Grundstücke, als: das Viertelhufengut Folium 25 des Grund- und Hypothekenbuchs für Wölkisch und die Feldgrundstücke Folium 86 und 109 desselben Grund- und Hypothekenbuchs und Folium 59 des Grund- und Hypothckenbuchs für Naunoorf am 2. Mai 1882, vormittags 11 Uhr unter den im Termine vorher bekannt zu machenden Bedingungen an Ort und Stelle versteigert werden. Meißen, den 17. April 1882. Das Königliche Amtsgericht. v. Haugk. * Behufs Reinigung der Expeditionslokalitäten im hiesigen Rathhause bleiben dieselben nächsten Freitag und Sonnabend für das Publicum geschlossen. Der Stadtrath zu Riesa, am 18. April 1882. Steger. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Am 18. d. ist der preußische Landtag wieder zusammengetreten, der für seine dies malige Session nach einem ausgegebenen Verzeichnisse noch 51 Vorlagen zu erledigen hätte. Die bedeutungs vollste ist davon der kirchenpolitische Gesetzentwurf, dessen 3. Lesung noch aussteht. Doch dürfte er nicht alle Vorlagen, sondern nur die dringendsten erledigen, damit ein längeres Zusammentagen mit dem Reichs tage, der für den 27. d. einberufen ist, vermieden werde. Wie aus ganz sicherer Quelle verlautet, würde der Reichskanzler noch im Laufe dieser Woche von Friedrichs- ruh nach Berlin kommen, um an den Bundesraths-, Reichstags-, vielleicht auch an den preußischen Landtagsver handlungen persönlich theilzunehmen. Wenn mehrfach behauptet wird, der Reichstag werde aufgelöst werden, nachdem derselbe das Tabaks monopol abgelehnt habe, so findet eine derartige Version in unterrichteten Kreisen wenig Glauben. Der Reichs kanzler soll in letzter Zeit wiederholt erklärt haben, er werde, trotz vielfacher Gegenströmungen, das Monopol, wenn auch noch nicht jetzt, durchsetzen; er wies dabei auf den großen Widerstand hin, welchen sowohl die Zoll- als auch die Eisenbahnverstaatlichungspolitik ge funden, der sich alsbald legte, und schließlich diese seine Politik Billigung fand; ebenso werde es mit dem Monopol gehen. Die Vorlage wegen des Tabaksmonopols ist dem Bundesrathe erst am Montag zugegangen. Nichts destoweniger hatte der Bundesrath, einer schon oft ge übten Praxis folgend, bereits früher beschlossen, die Vorlage an die zustehenden Ausschüsse zu Vertheilen. Der preußische Justizminister stattete vor Kurzem dem Kaiser über den Stand der Justizverwaltung und Rechtspflege einen allgemeinen Bericht ab, welcher, dem Wunsche des Kaisers gemäß, durch den Druck vervielfältigt und dadurch weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden soll. Es verlautet, daß Graf Herbert Bismarck, der älteste Söhn des Reichskanzlers, derzeit Botschafts rath in London, zum deutschen Gesandten in Washington ausersehen sei. Der Gesammtvorstand des Reichstages ist von feiten der schweizer Behörden zu der am 22. Mai stattfindenden Eröffnungsfeier der St. Gotthardbahn eingeladen worden. Im engeren Ausschuß des deutschen Lehrerbundes ist die Entscheidung dahin gefallen, daß der nächste (vierte) deutsche Lehrertag während der Sommerferien in Kassel stattfinden soll. Erfurt, 18. April. Gestern Abend war unsere Stadt der Schauplatz eines großartigen Tumults, der sehr ernst hätte werden können. Die Ursache war die Arretur eines Mannes, der wegen eines , geringfügigen Vergehens verhaftet wurde und den nun eine schreiende und johlende Volksmenge bis zum Polizeigewahrsam begleitete. Bor der Wache entwickelte sich eine lebhafte Discussion, die schließlich eine so große Ansammlung von allerhand Bassermann'schen Gestalten und Neu gierigen veranlaßte, daß der ganze Marktplatz und die angrenzenden Straßen thatsächlich vollgepfropft waren. Der Aufforderung, auseinanderzugehen, wurde nicht Folge geleistet, im Gegentheil die Rede mit gewaltigen Hurrahrufen begrüßt. Es. sah sich daher die Polizei genöthigt, Militär zu requiriren, das mit aufgcpflanztem Seitengewehr eine Säuberung des Platzes versuchte. Wesentlich wurde es in diesem Bemühen unterstützt durch die Feuerwehr, welche die Hydranten öffnete und die Wasserfluthen über das Publicum ergoß. Diesem ungefährlichen drastischen Mittel ist es wohl zu danken, daß man im scheinbaren Uebereifer nicht zu weit ging, und daß Blut floß. Die Haltung der Menge war ziemlich drohend und von den zahlreich Jnhaftirten wird wohl gegen dreißig der § 116 des Str.-G.-B. in Anwendung kommen. Erst spät nach Mitternacht herrschte Ruhe. Oesterreich. Der Sieg der Truppen über die Aufständischen in Süddalmatien ist ein so vollständiger, daß die Sieger sich im Besitze eines ... fast völlig entvölkerten Landes befinden. Was von der früheren Bevölkerung noch lebt, ist zumeist über die montene grinische Grenze entflohen und denkt nicht an die Rück kehr. Unter diesen Umständen trägt man sich in Wien mit dem Gedanken, das Land mit neuen Kolonisten zu besetzen. Spanien. In der Deputirtenkammer hat am Montag die Debatte über den Handelsvertrag mit Frankreich (der bekanntlich die Ursache der katatonischen Unruhen war) begonnen und obgleich die Vertreter Kataloniens sowie die Führer der konservativen Partei sich gegen den Vertrag aussprachen, besteht die Re gierung nach wie vor auf der unveränderten An nahme desselben. Rußland. Der Zar will, so heißt es in Peters burg, von einer Vertagung der Krönung nichts hören. Er soll sich mit der Absicht tragen, noch vor der Krö nung seine Gegner mittels Zugeständnissen, durch welche die gegenwärtige ernste Lage in Rußland einen gänz lichen Umschwung erleiden würde, zu entwaffnen. — Bon allen Seiten wird berichtet, der Rücktritt Jgnatiews stehe unmittelbar bevor, sein Regiment gehe zu Ende, und der Glaube, daß der Nihilismus durch Polizei maßregeln bekämpft werden könne, sei, wenn nicht ganz vernichtet, so doch stark erschüttert. Ein Telegramm des „Golos" aus Cherson ineldet, daß am 10. und 11. ds. Mts. Judencrawalle in den Orten Beresnegowatoie und Wissumsk des Chersonschen Kreises ausgebrochen sind, welche sich auf Fensterein werfen beschränkten; Plünderungen sind nicht vorge- kommey. Heute sind aus dem erstern Orte wieder beunruhigende Nachrichten eingelangt. Es wurden Maßregeln zur Entsendung von Truppen getroffen. Auch in Dubassu habe» Judenexcesse stattgefunden, infolge deren Truppen dorthin entsandt wurden. Ein gemißhandeltec Jude ist gestorben. In Nowaja-Praga kam es gestern gleichfalls zu einem Tumult; eine zahl reiche Volksmenge demolirte Schenken, Buden und Häuser. Es wurden Truppen aus Elisabetgrad dort hin beordert. Serbien. Eine neue Belgrader Zeitung, die „Gegenwart", führt sich durch einen Skandal ein; sie richtet nämlich an die Regierung das Ersuchen, dem Volke mitzutheilen, wie der ehemalige Oberbischof Michael die ihm während der Kriegszeit aus verschiedenen Ländern von der Gesellschaft vom rothen Kreuz zugegangenen 300,000 Dukaten verwendet hat. Amerika. Der in Washington tagenden Con- ferenz der Irischen Landliga wurden Berichte unter breitet, aus denen ersichtlich ist, daß von den 940 Zweig-Vereinen der Liga in Amerika und Kanada im Ganzen 272,810 Dollar nach Irland gesandt wurden. Das Repräsentantenhaus hat mit 201 gegen 37 Stimmen die Bill, welche die Einwanderung der Chinesen für 10 Jahre untersagt, angenommen. Es ist nun fraglich, ob Präsident Arthur dieses Gesetz an nehmen wird, nachdem er das ähnliche, welches die Chineseneinwanderung auf 20 Jahre verbieten wollte, bekanntlich abgelehnt hatte. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, den 19. April 1882. — Die Vorarbeiten für das Colonnaden- pr.oject sind, wie uns von competenter Seite mit- getheilt wird, nunmehr so weit gediehen, daß in den nächsten Tagen mit der Zeichnung der Antheilscheine wird begonnen werden können. Colonnade und Musik pavillon werden, wie bereits berichtet worden, gleich zeitig erbaut werden und werden der Verschönerungs verein und das Colonnadenbau-Consortium in der Ausführung des Baues Hand in Hand gehen. Der Zeichnungsliste wird eine vollständige Zeichnung des Bauprojects selbst beigelegt werden und wird so jedem Zeichner Gelegenheit gegeben werden, sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, wofür er mit seinen Geld mitteln eintritt. Es darf wohl im Interesse der guten Sache, deren Realisirung doch nur eine Frage der Zeit sein konnte, die Erwartung ausgesprochen werden, daß man bei der Zeichnung der Antheilscheine, die zu je 10, 50 und 100 Mark ausgegeben werden, „keine Müdigkeit vorschützen", sondern von Feder und Tinte fleißigen Gebrauch machen wird. Wird ja doch unsere freundliche Elbstadt durch den Bau eine neue Zierde und zugleich einen neuen Anziehungspunkt für Fremde erhalten. — Obwohl der diesmalige Jahrmarktmontag vom prächtigsten Wetter begünstigt war und auch eine zahl reiche Menschenmenge von Stadt und Land die Straße auf und abwogte, man mithin wohl annehmen zu dürfen glaubte, daß der Geschäftsgang ein be friedigender sein müsse, so ist derselbe doch nach mehr fach von Marktfieranten gehörten Aussagen im Allgemeinen ein flauer gewesen. Der Dienstag war fast vollständig verregnet und war, wie an diesem Tage immer, nur wenig Verkehr. — Leider haben auch wieder einige derer vom Stamme „Nimm" ihr unsauberes Handwerk
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