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Elbeblatt und Anzeiger : 19.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188210199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18821019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18821019
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-10
- Tag1882-10-19
- Monat1882-10
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 19.10.1882
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stakt in'« Leben und übernahm die Leitung demselben, und jetzt schon ist eS ihm gelungen, deWjGge«, aber wohlthätigen Institute ein sicheres Hehtz »» bereiten, «m 1. Octoh<r sudelten die Keinen PWglmge in ein Haus der Bckbergaffe Mr, welches der Vertin käuflich zu diesem Zwecke an sich gebracht hat. * Stauchitz. In Goldhausen brannte in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag die Getreidefeime des Rittergutspachter Rvßger total nreder. Der Cala- mitose hat versichert. Bezüglich deS Neubaues der Schule zu Hof wird uns noch nachträglich mitgetheilt, daß die Ventilations anlage als sehr praktisch durch Herrn Baumeister Kelch in Stauchitz ausgeführt ist. Dieselbe ist in dieser Vollkommenheit wohl selten zu finden und dürfte mancher Schule als Muster dienen. Am 15. d. M., Nachmittags 4 Uhr, sind hier mit dem Regen auch die ersten Schneeflocken gefallen und dürften wir Heuer einen zeitigen Winter zu er warten haben. Oschay. Innerhalb 8 Tagen haben zwei unserer Mitbürger ihre 50 jährigen Bürgerjubiläen begangen. Es sind dies der Damenschneider Galle und der Tuch macher Ullrich; ersterer feierte den Ehrentag am S. d. M. und letzterer am 16. d. M. An genannten Tagen erschien Bürgermeister Hartwig persönlich in den Wohnungen der Jubilare, brachte diesen die Glück wünsche der Stadt dar und überreichte ihnen eine Ab schrift der vor 50 Jahren aufgenommenen Protokolle über ihre Verpflichtung als Bürger. Lößnitz, 12. October. In einem unbewachten Augenblicke verbrühte sich vorgestern das 1 Jahr alte Kind des Strumpfwaarenhändlers August Päßler hier, mit einem Topf heißen Wassers, mit welchem es sich übergoß. Das Kind ist heute an den erhaltenen Brand wunden und hinzugetretenen Krämpfen gestorben Schandau. Wie verlautet, ist in der nächsten Nähe der neu geschaffenen Burgruine auf dem Schloß berge neuerdings nachgegraben worden und soll man dabei die Ueberreste einer alten Burg — wie man an nimmt, der Friedburg — gefunden haben. Bautzen, 15. October. Der Mörder Bock hat auch den am 3. September an dem 60jährigen Tuch macher I. G. Benjamin Münnich in Kamenz bis jetzt unaufgeklärten Mord als seine That eingestanden. Aus der Lausitz, 15. October. Gestern und heute ist in der Lausitzer Gegend reichlicher Schnee gefallen und weithin bildeten die Felder eine weiße Decke. Es ist zwar noch nicht so weit, daß derselbe liegen bleibt, immerhin aber kann bei diesem zeitigen Eintritt des winterlichen Wetters auf einen längeren Winter geschloffen werden. Freiberg, 17. October. Am Sonntag Nachmit tag hielt der Winter seinen Einzug, oder kündigte den selben wenigstens durch Schneegestöber an. Gestern früh deckte Bäume, Sträucher und Gräser die weiße Decke, welche jedoch in den Mittagsstunden bis auf wenige Spuren wieder verschwand. Crimmitschau, 14. October. Letzte Nacht war unsere Pleiße wieder einmal zum reißenden Strome angeschwollen und hier und da aus ihren Ufern ge treten. Heute früh 5 Uhr war der Wasserstand ein so hoher, wie er bei den letzten Hochwassern nicht erreicht worden. Einen Grund für das rapide Steigen der Pleiße kann man wohl nur in Unwettern finden, welche in der Gegend von Werdau niedergegangen sein müssen. Dort müssen die Regengüsse fürchterlich gewirthschaftet haben. So sah man heute früh an der überbauten Brücke zwei vom Hochwasser herbeigetriebene sog. Schleif stege und Baumstämme, die sich dort angestaut hatten. Die Stege sollen in Wahlen resp. Neukirchen weggeriffen i worden sein. Letzte Nacht schon will man einiges Haus und WirthschaftSgeräth bemerkt haben, welches auf der Pleiße kommend weiter fortgeführt wurde. — In unserer Stadt sowie den Nachbardörfern Wahlen und Leitels- hain haben in einigen Fabriken gestern Arbeitsein stellungen stattgefunden. Olbernhau. Hier sind in der letzten Woche mehrfache Erkrankungen an Typhus vorgekommen, von denen einige einen tödtlichen Ausgang hatten. Oelsnitz. Unangenehme Entdeckungen machten vorige Woche Landwirthe in der hiesigen Gegend beim Oeffnen von Kornfeimen. Es zeigte sich, daß die Körner in denselben sehr lange Keime getrieben hatten und die Garben dicht verwachsen waren. Plauen i. V., 14. October. Infolge mehrtägigen anhaltenden Regenwetters haben wir abermals Hoch wasser. Die Aster pnd die Cyra sind wieder aus dem Bette getreten. Die Steigung der Elster war in vergangener Nacht ein« bedeutende, sie betrug in wenigen Stunden 1 m. Heute Vormittag war der Waffer- stand wieder '/, irr gefallen, da eS aber immer noch regnet, steht ein abermaliges Steigen bevor. Die untere Stadtmühle hat auch diesmal wieder den Be trieb wegen Stauwassrrs im Mühlgraben einstellen müssen. Die untere Aue ist überschwemmt. Großes Unglück hat die HaodarbeiterSfamilie Christoph Strobel hier betroffen. Am vorigen Donnerstag wurde deren Ernährer beim Ausspannen zweier Pferde von einem derselben an den Unterleib geschlagen. Der Un glückliche ist an den dabei erhaltenen Verletzungen ver storben. AuS dem oberen Bogtlande, 16. October. Gestern Nachmittag hatten wir den ersten Schnee fall. Während der vergangenen Nacht dauerte der selbe fort, so daß heute nicht allein die Bergspitzen völlig weiß aussehen, sondern auch die Fluren mit einer Schneedecke überzogen sind. Leider ist der Schnee viel zu früh gekommen, denn in der Schönecker Gegend liegt viel Hafer auf dem Felde und im ganzen oberen Bogtlande ist die Grummet- und Kartoffelernte noch nicht beendet. Es wäre daher sehr zu bedauern, wenn die Landwirthe diese Dinge nicht ins Trockene bringen könnten, zumal ja die Kartoffeln nicht reichlich fallen. So lange die Fröste ausbleiben, ist der Schnee immer noch erträglich. Leipzig. Am Montag früh 2 Uhr starb der langjährige Nedacteur des „Leipziger Tageblattes", Friedrich Hüttner (geboren 1824 in Plauen i. B.), nachdem er vor wenigen Tagen seinen 58. Geburtstag bei vollkommener Geistesklarheit, Heiterkeit und Frische gefeiert hatte. Der Verstorbene hatte vorher in Gotha die dortige offizielle Zeitung redigirt, war nach Leipzig übergcsiedelt und als Redacteur des „Toifbarbiers", der „Glocke" rc. und als Correspondent auswärtiger Zeitungen thätig. Für die „Allgemeine Zeitung" hat er bis zuletzt gearbeitet, einige Jahre auch für die „Leipziger Zeitung". Leipzig. Schon seit einiger Zeit beschäftigen sich der Rath und die Stadtverordneten mit der Frage der Herstellung einer öffentlichen Eisbahn durch Bewässerung irgend eines in der Nähe der Stadt ge legenen städtischen Areals. Der Zweck geht dahin, daß auch den ärmeren Kreisen der Bevölkerung Gelegenheit gegeben werde, sich dem Gesundheit fördernden Ver gnügen des Schlittschuhlaufs hingeben zu können. Die Angelegenheit gelangt in der nächsten Sitzung des Plenums der Stadtverordneten zur Beschlußfassung. (Auch für unser Riesa verdient die Herstellung einer Eisbahn wiederholt Anregung und dürfte sich hier für einen Privatmann oder Restaurateur empfehlen, da dieselbe, wenn das Wetter nur einigermaßen günstig wäre, sich jedenfalls rentiren müßte.) Leipzig. Zu Anfang dieses Monats ist eine nicht unerhebliche Aenderung im Personenstände des Reichs gerichts dadurch vor sich gegangen, daß der demselben beigegebene zweite Hilfssenat aufgelöst und der Vor sitzende desselben, Reichsgerichtsrath Friedrich, in das Reichsgericht versetzt wurde, die übrigen unständigen Senatsmitglicder aber, sämmtlich dem preußischen Richter stand angehörig, wieder in ihre ständigen Stellen bei den betreffenden Obrrlandesgerichtcn eingcrückt sind. Nunmehr besteht nur noch ein Hilfssenat am Reichs gericht und auch dessen Tage sind gezählt, sofern seine Aufhebung für den 1. April 1883 in Aussicht ge nommen ist. Damit würde die UebergangSperiode für das deutsche Reichsgericht, nämlich die Zeit der Ueber- leitung aus dem alten ins neue Proccßversahren definitiv geschlossen sein. Vermischtes. * Sicherheitsmaßregeln bei Dresch maschinen rc. In dem französischen Fachblatte „^orirn. U'axric. prat." finden wir einen Rath an geführt, auf welche Weise man verhindert, daß der das Getreide in die Dreschmaschine einlegende Arbeiter zu weit greift und mit der Hand in das Getriebe hineingeräth. Das Blatt schlägt vor, man soll um das Gelenk der einführenden Hand einen ledernen Armring legen, an welchem ein Riemen angebracht ist, der mit seinem andern Ende an einem zweiten Punkte befestigt und gerade so lang, als erforderlich ist, den Arbeiter mit Bequemlichkeit seine betr. Verrichtung ausführen zu lasten, während die genau abgemessene Länge des Riemens andererseits es verhindert, daß die Hand des selben zu weit vorgreift. Es leuchtet wohl ein, daß durch eine derartige, in zweckmäßiger Weise angebrachte Vorrichtung ein großer Theil der alljährlich bei der Bedienung von Dresch-, Häcksel- und anderen Maschinen vorkommenden Unglücksfälle vermieden zu werden ver mag, und scheint dieser Rath daher sehr beachtenswerth. * Heftig« Gewitter werden vom 11. Oktober aus der Provinz Sachsen, der Rheinprovinz, sowie aus den Reichslanden gemeldet. In Nordhausen war da bei die Luft so schwül wie im Sommer. In Elberfelv fiel der Gewitterregen in großer Menge und schlug der Blitz in ei« Hau«, ohne jedoch zu zünden. In Metz ging dem Gewitter, welches auch dort von -roßen Regenstrvme« begleitet war, eine ungewöhnliche Schwüle voran«. Daffelbe wird auS Straßburg gemeldet, in dessen unmittelbarer Nähe zwei Blitze in die Erde gingen. * Ein grauenhafter Mord, über de» bis lang noch das tiefste Dunkel schwebt, ist am Morgen deS 12. d. M. in dem Flecken Greetsiel bei Emden verübt worden. Der daselbst mit einer Magd zu sammen wohnende 82jährige Superintendent a. D. Leding wurde Morgens zwischen 7 und 8 Uhr in seinem Bette todt aufgefunden. Bei näherer Untersuchung der Leiche entdeckte man an derselben eine breite, tiefe Wunde im Unterleibe, aus welcher die Gedärme heraus gedrungen waren. Einige Stunden später öffnete sich der fest geschlossene Mund der Leiche, und fand man in demselben ein dickes, schwarzseidenes Tuch, das mit großer Gewalt in den Hals hineingezwenkt war. Ueber die näheren Umstände ist Folgendes bekannt: In der Nacht vom 11. zum 12. hat eine zu Eilsum wohnende verheirathete Tochter des Ermordeten bei demselben ge wacht, da derselbe wegen schwerer Erkrankung auch der nächtlichen Bedienung bedurfte. Gegen 5'/» Uhr hat sich dieselbe nach oben begeben, um sich schlafen zu legen, nachdem sie vorher der Magd aufgetragen, noch einige Zeit auf ihren Vater zu achten und alsdann zum Vielten der in der Weide befindlichen Kühe zu gehen. Die Magd hat sich darauf reichlich eine halbe Stunde lang in der Nahe vor dem Leding'schen Schlaf zimmer befindlichen Wohnstube aufgehalten, hat gehört, daß der alte Mann sein Morgengebet verrichtete, und hat sich alsdann zum Melken begeben, nachdem sie die Hausthüre abgeschlossen und den Schlüssel zu sich ge steckt hatte. Als sie nach etwa einer Stunde wieder zurllckgckehrt, kommt auch die Tochter wieder nach unten und fragt, ob ihr Vater seinen Kaffee noch nicht ver langt habe. Die Magd verneint dies, worauf sich die Tochter in das Schlafzimmer des Alten begiebt. Da letzterer kein Lebenszeichen von sich giebt, wird die Magd her beigerufen, welche ebenfalls kein Lebenszeichen wahr nimmt und sofort zu einem benachbarten Verwandten eilt. Dieser entdeckt sogleich Blut im Gesicht der Leiche und findet beim Zurückschlagen der Decke die Wunde. Die Obduction soll ergeben haben, daß der Tod durch Verblutung eingetreten. * Wie die Araber unsere Zugvögel be handeln. Wer in den Herbst- und Wintermonaten nach Aegypten kommt, fühlt sich angenehm angeheimelt, wenn er so viele seiner heimathlichen Vögel, die bereits vor ihm in den Orient abgercist waren, munter und wohl unter der heißen Sonne wiederfindet. Tausende von Schwalben durchsegeln in Kairo bei Tage die reine Luft, fangen Mücken, Musquitos, Hornisten, Wespen und Fliegen aller Art und übernachten fried lich in den nahegcl.genen Stcinbrllchen. Auf den Nil armen im Delia verbringen die weit hergekommenen Wastervögel ein ruhiges Dasein. Auf dem Menzaleh- See sieht man sie oft in dichten Schwärmen. Bach stelzen, Staare und Wiedehopfe nehmen den Nil bis Luxor-Theben in Beschlag und leben in den Fellah- dörfern; die Staare machen oft in großen Schaaren, anzusehen wie schwarze Wolken, Ausflüge von den Nil dörfern in die Wüste. Unsere Sänger treibt cs weit hinaus — ins Innere von Afrika. Man merk) es den Zugvögeln an, daß sie gern unter den Arabern leben. Wie aber werden sie auch behandelt! Niemand thut ihnen etwas zu leide. Der bei uns so scheue Wiedehopf fliegt in Aegypten dem Menschen auf die Hand, ebenso die Bachstelzen und andere Vögel. Die Zugvögel haben das Land wirklich lieb. Im Früh jahr, wenn der Wandertrieb in ihnen erwacht, besiegen zahlreiche Wandervögel diesen sonst so mächtigen Erb- trieb, bleiben den Sommer unter der Glühsonne, paaren sich, nisten und bringen die Jungen groß. Letztere machen aber dann im folgenden Jahre, wenn die Alten doch durch den alten Wandertrieb überwältigt werden, die Reise nach Europa mit. Nur einen Vogel giebt es, dem der Aegypter nachstellt, das ist die Wachtel. Wenn diese im Beginn des Herbstes in Unter-Aegypten, Port-Said, Alexandrien und den sonstigen Küstenstädten ankommt und ihre Wanderung in« Innere Afrikas be ginnt, dann werden auch vom Aegypter Netze auSge- worfen und die Wachteln gezehntet. Sobald sie jedoch erst die arabische und libysche Wüste in ihrem Zuge erreicht haben, sind sie gerettet, von da an geht ihre Wanderung unbehelligt von statten. * Giftige Hechte ist der neueste Schrecken, der auS Rußland anzctündigt wird. Professor M. Braun zu Dorpat fand bei der Untersuchung mehrerer gewöhn licher Hechte in der Muskulatur, Leber, Milz und andern Thrilen der Eingeweide zahlreich« Parasiten (Bothriokrphalen), die man vielleicht als Hechttrichmen
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