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Elbeblatt und Anzeiger : 03.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188208036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18820803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18820803
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-03
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 03.08.1882
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wurden fast gänzlich unter Wasser gesetzt, ebenso ein großer Thcil der Esplanade. Den Bewohnern Ischls muß die durch den unaufhörlichen Regen, wie durch die zahlreichen Verheerungen angerichtete Störung deS Verkehrs um so unerwünschter sein, als gerade jetzt in der Ferienzeit Hunderte von Touristen ouS nah und fern ihre Dispositionen nach dorthin getroffen hatten, des Unwetters wegen aber natürlich zurückgeblieben sind. In Prag wird große Ueberschwemmung befürchtet, aus der ganzen Umgegend von dort wird starke Ansamm lung von Grundwafser gemeldet ; die Moldau und die Maltsch haben in der Gegend von Bud weis große Verheerungen angerichtet. In Hadersdorf war das Wasser gestern Abend bis auf vier Meter über den normalen Wasserstand gestiegen. Auch hier hat der mehr tägige Regen großen Schaden bereitet. Zu dem bevorstehenden Besuch des Königs Karl von Rumänien in Pest wird sich auch der Kaiser Franz Joseph nach der ungarischen Hauptstadt begeben, um den hohen Gast zu empfangen. In österreichischen Re gierungskreisen bringt man diesen Besuch mit der Lösung der Donaufrage in enge Verbindung. Nach wochenlangen Verhandlungen ist nun endlich das Urtheil in dem Hochverrathsproceß gegen die Ru- thenen gefällt. Das Ergebniß desselben ist für die An klagebehörde ein nicht gerade günstiges. Die Mehrzahl der Angeklagten wurde freigesprochen. Die höchste Strafe war eine durch den Fasttag in jeder Woche verschärfte Kerkerhaft von 8 Monaten. Drei Angeklagte wurden zu 3 bezw. 5 Monaten verurtheilt. Von eigentlich hochverrätherischen Plänen hat nicht das Geringste nach gewiesen werden können. Aus den besetzten Provinzen sind neuerdings Mel dungen eingetroffen, wonach stärkere Banden auftauchen und einzelne blutige Gefechte vorgefallen sind. In Al banien gährt es wieder stark zwischen Christen und Mohammedanern. Die Gegend ist von Truppen ent blößt. Großbritannien. General Wolseley und die übrigen Commandeure des nach Aegypten bestimmten Expeditionscorps begaben sich am Freitag nach Osborne, um sich vor ihrer Abreise nach Alexandrien von der Königin zu verabschieden. Die Einschiffung der Truppen- theile hat bereits ihren Anfang genommen und soll spätestens am 18. d. beendet sein. Der enttrohnte Zulukönig Cetewayo ist auf seiner Reise nach England am 28. v. M. auf der Insel Madeira eingetroffen. Abgesehen von einigen Nach wirkungen der Seekrankheit, befand sich der schwarze Monarch bei seiner Ankunft auf der Insel recht wohl. Seine Ankunft in England steht nunmehr stündlich zu erwarten. Schweiz. Bei der am Sonntag stattzehabten Volksabstimmung über das Impfzwangs- und daS Patentschutzgesetz wurde ersteres mit 246,267 gegen 66,978 Summen abgelehnt. Auch das Patentschutz gesetz wurde verworfen. Dänemark. Der König von Griechenland und der König von Dänemark sind am Montag Nachmit tag aus Petersburg, wohin sie sich zur Taufe der jüngsten Tochter des Zaren begeben hatten, in Kopen hagen wieder eingetroffen. Türkei. Derwisch. Pascha ist zum Befehlshaber ' der nach Aegypten bestimmten türkischen Truppen aus- I ersehen. Tie Gesammtzahl der zur Verwendung kommenden Bataillone soll zweiundsechzig betragen. Die Ausrüstung der Truppen, die weiße Monturen tragen sollen, wird etwa 10 Tage in Anspruch nehmen. Aegypten. Am Suezkanal bereitet sich allem Anschein nach eia Zusammenstoß zwischen Lrabi Pascha und den Engländern vor. Ein Gerücht, daß dN Letztere große Streitkräfte in der Nähe des Kanals zusammen ziehe, erfährt durch die anderweitige Meldung, daß die Aegypter in Port Said Befestigungswerke aufwerfen, eine gewisse Bestätigung. Hinzugefügt wird, daß sich der Gouverneur von Port Said auf ein englisches Kriegsschiff begeben hat. Die englischer Quelle ent stammenden Nachrichten sind allerdings mit gewißer Vorsicht aufzunehmen, da es der englischen Regierung auch darauf ankommen muß, die Landung der Truppen am Suezkanal als durch die Umstände dringend geboten erscheinen zu lassen. Fing doch die Action vor Alexan drien ebenfalls damit an, daß Arabi Pascha beschuldigt wurde, Befestigungswerke in großem Maßstabe aufzu führen. Allerdings ist deshalb nicht ausgeschlossen, daß auch Arabi Pascha nicht unthätig geblieben ist. Jeden falls werden speciell am Suezkanal die nächsten Ereig nisse erfolgen, da die bisher gelandeten englischen Truppen eine von ihren Panzerschiffen unterstützte militärisch« Operation dem Verrücken gegen die Streitkräfte Arabi Paschas selbst vorziehen. Dagegen fühlen sich di« Eng länder in Alexandrien vollständig als die Herren und üben daselbst strenges Kriegsrecht. Sollen doch sogar zwei Personen aus der Umgebung des Khedive erschaffen worden sein. — Arabi hat seine Uniform mit dem grünen Turban und den Gewändern eines Abkömmlings des Propheten vertauscht. Lefseps und der italienische Consul in Port Said versicherten Arabi, wenn.er den Suezkanal respectire, würden Frankreich und Italien ihn nicht molestiren. In Kairo hielten die Ulemas, die Notabeln, die ersten Kaufleute und die Häupter der koptischen, armeni schen, griechischen und marionischeu Religion «ine Ver sammlung. ES waren 360 anwesend, welche mit alle» gegen nur drei Stimmen beschlossen, Arabi zu unter stützen, bis der Friede wieder hergestellt und die Eng länder vertrieben wären. Alle gegentheiligen Dekrete wurden für null und nichtig und der Khedive als außer dem Religionsgesetze stehend erklärt. An den Sultan wurde eine Resolution gerichtet, welche eS sehr bedaurrt, daß die Pforte immer noch mit England in Bezieh ungen stünde. — Der Sultan hat noch k«in« In formation bezüglich der türkischen Expedition erlasse«. — ES wird berichtet, Rußland habe erklärt, daß «s die ägyptische Frage als eine zweifache betracht« und sich lediglich an der Diskussion der Canalfrage be theiligen werde. . - - Kirchennachrichten für Riesa. Dom. 9. p. Trin. BormittagSgotteSdienst früh 8 Uhr; Nachmittag r/z2 Uhr Unterredung mit den Confirmirten. Getraute: Johann Moritz Schönlebe, Handarb. h. und Amalie Auguste Naundorf h. Druck un» Verlag von Langer L Winterlich in Aieio. Für dte Redaktion verantwortlich T. Langer.
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