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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960622025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896062202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896062202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-06
- Tag1896-06-22
- Monat1896-06
- Jahr1896
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4S48 stehen, daß der Schritt der südafrikanischen Regierung die Ursache, das unverhältnißmäßige Aufgebot an nillitair,scher Macht die Folge ist. Daß die englische Negierung nicht daran denkt, die Banditen ihrer gerechten Bestrafung znzuführen, erhellt aus folgender Notiz der Londoner Blätter: „Die juristischen Einwände gegen die Processirnng des vr. Jameson und Genosse» werden von einem Drei- richter-Collegium der Quren's Bench zur Sprache kommen. Der Hauptpnnct ist der, ob der Zug vr. Jameson's aus britischem Ge. biete im Sinne des Gesetzes ausgerüstet wurde. Sonst kommt näm lich die „Foreign Enlistement-Acte" nicht zur Anwendung. Die Ausrüstung des Zuges muß in einer britischen Colonie erfolgt und die „Foreign Enlistement-Acte" eigens für das Gebiet, aus welches sie Anwendung finden soll, promulgirt sein. Pistaui Pitloga, wo die Ausrüstung vor sich ging, liegt im Betschuanalande. Zu der Zeit, wo Jameson ausbrach, war das Betschuanaland noch nicht unter die Acte gestellt. Deshalb kann Jameson kaum verurtheilt werden." Danach ist hundert gegen eins zu wetten, daß Jameson und Complicen frei auSgehcn werden, wenn aber sie, dann selbst verständlich avch Cecil NhodeS, wenn daraus gedrungen werden sollte, daß er in England processirt wird. Die parlamenta rische Untersuchungscommission wird ihm sicher kein Haar krümmen. Die einzige Möglichkeit, dem Verbrecher zu dem verdienten Lohn zu verhelfen, wäre die, daß die Trausvaaler Gerichte seiner habhaft würden. Das bieße denn freilich Krieg zwischen England und der Südafrikanischen Republik, zu dem rS aber ohnehin früher oder später kommen dürfte. Deutsches Reich. * Vertin, 2t. Juni. Ueber den Zwischenfall in Moskau schreiben die „Alld. Blätter": „Bekanntlich hat der Vorsitzende der deutschen Colonie in Moskau die Un geschicklichkeit begangen, die zu einem Feste der dortigen Deutschen erschienenen deutschen Prinzen als das „Gefolge" deS Bruders deö deutschen Kaisers, des Prinzen Heinrich, zu bezeichnen. Diese Ungeschicklichkeit wäre ohne Folgen geblieben, wenn Prinz Heinrich selbst in seiner Antwort diesen Ausdruck als ungehörig gerügt hätte. Statt dessen hat Prinz Ludwig von Bayern die Sache ernst haft genommen und mit staatsrechtlichen Auseinander setzungen geantwortet, die den Anschein erwecken, als sei der Prinz der Meinung, es hinge von dem guten Willen der deutschen Fürsten ab, wieder wie vor 25 Jahren zu- sammenrustehen, falls Deutschland wieder in Gefahr käme, als verkenne der Prinz die aus der deutschen Verfassung nicht nur für daS deutsche Volk, sondern auch für die deutschen Fürsten sich ergebende Pflicht, im Kriegsfall dem dentfchen Kaiser Heeresfolge zu leisten. Gerade weil wir die deutsche und verfassungstreue Gesinnung unserer deutschen Fürsten bisher stets dankbar anerkannt haben und weil, so viel uns bekannt, auch der bayerische Thronfolger bisher stets eine solche Gesinnung bethätigt hat, bedauern wir diesen Zwischen fall auf das Lebhafteste. Wir bedauern ihn insbesondere, weil er sich im Auslande zugetragen hat und weil er für unsere Gegner im Osten und im Westen Veranlassung geben wird, an dem festen Gefüge des deutschen Reiches zuzweisel n." * Berlin, 2l. Juni. Ueber den Inhalt des vom Reichs justizamt veröffentlichten neuen Handelsgesetzbuchs ent nehmen wir der „Freis. Ztg.": Der vorliegende, die bis herigen vier ersten Bücher des Handelsgesetzbuchs aus dem Jahre 1861 umfassende Entwurf stellt sich äußerlich als ein neues Gesetz dar. Die Form einer Novelle würde die Ueber- stchtlichkeit und den systematischen Zusammenhang zerstört haben. Das fünfte, daS Seerecht enthaltende Buch ist in dem veröffentlichten Entwurf nicht mitenthalten. DaS Seerecht soll nur die Aenderungen erfahren, die durch den neuen Inhalt der übrigen Bücher, sowie^durch sonstige Vorschriften deS Bürgerlichen Gesetzbuchs und durch andere Landesgesetze ge boten sind. Die materielle Reform des Seerechtö ist einer späteren Zeit Vorbehalte». Neue NechtSstoffe sind in den Entwurf nur in geringem Umfange ausgenommen. Zn daö erste Buch ist ein Titel über die H andlungsa genten, in daS dritte Buch ein solcher über das Lagergeschäft ein gefügt; auch sind im siebenten Titel deö ersten Buches jetzt die Verhältnisse der Privathandelsmäkler geregelt. Dagegen ist davon abgesehen, andere Gegenstände, die bereits in selbstständigen Reichsgesetzen behandelt sind, wie daS Recht der Gesellschaften mit beschränkter Haftung und der einge tragenen Genossenschaften oder das Recht der Binnenschifffahrt und der Flößerei, dem Handelsgesetzbuch einzuverleiben. Der Bestand des Handelsgesetzbuchs bleibt demnach, was die allgemeine Begrenzung der darin behandelten Gegenstände be trifft, im Großen und Ganzen unverändert. Auch die Re gelung deS Versicherungürechts und des Verlagsrechts hat Lurch besondere Gesetze zu erfolge». Der Entwurf ist vor feiner abschließenden Feststellung einer Berathung mit Ver tretern des Handels und der Industrie, mit angesehenen Rechtsverständigen und mit Vertreter» der Landwirlhschast unterzogen worden. Zur Begutachtung der Vorschriften über die Handlungsgehilfen und die Haudluugsagente» waren auch Angehörige dieser Berufskreise zugezogeu. DaS alte Handels gesetzbuch umfaßt iu den ersten vier Büchern 431 Artikel, daö neue Handelsgesetzbuch umfaßt in drei Büchern 446 Para graphen. Es entfallen auf das erste Buch vom Handelsstand 93 Paragraphen, auf das zweite Buch, das von den Handels gesellschaften und der stillen Gesellschaft handelt, 221 Para graphen. Hiervon betreffen 126 die Aktiengesellschaften. DaS dritte Buch über die Handelsgeschäfte umfaßt 131 Paragraphen. — In den Kreisen der Freunde des zweiten deutschen Reichskanzlers, deü Grafen Caprivi, so schreibt die „Mil. Polit. Corr ", giebt man sich der Hoffnung hin, derselbe werde ich bereit finden lassen, bei den nächsten allgemeinen Wahlen eine Candidatur zum Reichstage anzunehmen. — In Sachen Bashs ord behauptet die „Staatsbürger- Zeitung", es sei von dem Stellenvorsteher im Haupttele graphenamt die generelle Anweisung ertheilt worden, Basb- ford'sche Telegramme jedes Mal zu zählen, weil der Herr sich oft verzählt und dadurch unliebsame Verzögerungen und unuöthige Arbeiten verursacht hätte. — Die „Neustrelitzer Zeitung" berichtet, daß die Mecklen burg-st relitzsche Regierung, wie im Jahre 1886 bei der Berathung einer Eingabe des Ausschusses der katholischen Conserenz für Mecklenburg-Strelitz, auf dem im BnndcSrath angenommenen, auf Beseitigung der obligatorischen Civilehe gerichteten Standpunkt auch heute noch stehe und daß sie noch kürzlich Gelegenheit genommen habe, iu Berlin an zuständiger Stelle dies zu constatiren. — AnS parlamentarischen Kreisen hört die „Nh.-Westf. Ztg.", daß die Neuguinea-Compagnie nicht die Absicht hege, den vom Reichstage abgelehntcn Entwurf ihres Ver trages mit der Negierung irgendwie zu ändern. Die Gesell schaft verzichtet viemehr gänzlich aus einen solchen Vertrag und will sehr gern das bisherige Verhältnis; beibehalte». Dieser Entschluß erklärt sich daraus, daß der Wunsch zur Aenderung des bestellenden Verhältnisses nicht von der Gesell schaft ausgegangen sei, sondern von dem Leiter der Colonial- abtheilnug, Director vr. Kayser, dem diese Nebcnregiernng im Schutzgebiete dcr Nenguiuca-Compagnie nicht angenehm war. — Der „Hamb. Börs.-Halle" wird aus Berlin gedrahtet : Gegen die Annahme deö Börsengesetzes haben im Bnndes- rath, wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, nur die Hansestädte gestimmt. — Die Schundbroschüre „Geheimnisse des Ce re in onien meist er S" ist in Preußen, Sachsen, Württemberg, Baden und den Neichölanden mit Beschlag belegt worden. — Der StaatSministerial-Erlaß vom 18. April dieses Jahres, welcher sich gegen die Beth eilig» ng der Beamten an Agitationen gegen die Durchführung der RegicrungSpolitik richtet, ist, wie die „StaatSbürgerzeilnug" mittheilt, nicht nur den preußischen Staatsbeamten, sondern auch den Neichöbeamten zur Unterschrift vorgclegt worden. — Der Magistrat soll, dem „B. T." zufolge, dem Aus schüsse für das Treitschke-Denkmal, der ihn um einen städtischen Beitrag ersucht hatte, geantwortet haben, daß hierzu für die Stadtgemeinde als solche kein genügender Anlaß vorliege, eine Beisteuer deshalb abgelehnt werden müsse. — Eine solche Vergangenheit wie Herr Simon Blad hat Prof. v. Treitschke allerdings nicht aufzuwciscn! — Der Minister der öffentlichen Arbeiten Thiele» ist aus Karlsbad hier eingetrosse». — Nachdem der bisherige serbische Gesandte am hiesigen Hofe, General Pantölitsch, dem Kaiser sein Abbcrufuiigsschreiben über reicht hat, werden die laufenden Geschäfte der serbischen Gesandtschaft bis zum Eintreffen des neuen Gesandten durch den Gesandtschasls« AltachS Jakschirsch wahrgenomiucn. — Es wird der „Post" versichert, daß der Neichstagsabgeorduete vr. v. Buchka als Gesandter der mecklenburgischen Staaten am Berliner Hose nicht in Betracht komme, da eine Vacnnz nicht ein» trete. Es sei nur sicher, daß Finauzmiuister v. Bülow iu Meckleu- bnrg-Schwerin abgche» werde, über seinen Nachfolger sei aber noch nichts bestimmt. * Kiel, 21. Juni. Der Staatösecretair des Innern vr. v. Boet kicher ist heute Nachmittag ans Berlin hier eingetrosfen. * Stritt», 20. Jnni. (Ostscrztg.) Das Urtheil im Proceß über daö Unglück auf der „Brandenburg" ist bereits drahtlich mitgetheilt worden. Ans der Verbandlnng tragen wir noch Folgendes nach: Staatsanwalt Förster führte aus: WaS daS zu beantragende Strafmaß betreffe, so fallen hier, trotz derzu berücksichtigendenmilderndenUmständc, inSGewicht die un gemein unheilvollen Folgen der begangenen Fehler. Die Ange klagten mußten wissen, daß eö sich bei ihren Arbeite» nicht um einzelne Menschenleben, sondern unter Umständen um den Verlust eines ganzen Schiffes handeln konnte; 44 Personen seien getöktet, darunter auch ein Sohn eines der Angeklagten; viel mehr noch seien schwer verletzt. Er halte daher für jeden der Angeklagten eine Gefängnißstrafe von drei Monaten für angemessen. Die beiden Vertl> eidiger traten für die Freisprechung aller Angeklagten ein. Daö Urtheil wurde nach etwa einstündiger Berathung verkündet. In der Begründung deö Urtheils hieß eö: WaS die Ursache der Katastrophe anbetresfe, so habe das Gericht im Wesentlichen in Uebcreinstimmnng mit Len Sach verständigen als festgcstellt erachtet, daß durch das Zusammen wirken zweier Umstände, nämlich durch den unpassenden Lechlerring und durch die fehlende Sicherung, daö Unglück veranlaßt worden sei. Nach dem Ergebniß der Beweis aufnahme unterliege eö keinem Zweifel, daß das Unglück in ursächlichem Zusammenhänge stehe mit den Versehen, die Nicolaus, Schubarl uud Freiberg sich haben zu Schulden kommen lassen, und zwar die beiden Erstgenannten dadurch, daß sie in der Oriainalzeichnung einen Stutzen stehen ließen, der nicht zur Ausführung kommen sollte. Nicolaus mußte diesen Stutzen streichen. WaS Schubart anbetreffe, so gehe auf dessen Rechnung das Versehen, da» Nikolaus be gangen habe. Ein ferneres Versehen falle ihm aber noch zur Last dadurch, daß der fragliche Stutzen auch in der Zeichnung 492 stehen geblieben war. Es stehe fest, daß diese Zeichnung zur Ausführung der Arbeiten benutzt worden sei. Die beiden Angeklagten mußten sich sagen, daß das größte Unglück entstehen und daß das Leben ungezählter Menschen in Gefahr kommen konnte dadurch, daß der Stutzen in der Zeichnung stehen blieb. Freiberg habe ja dem Krüger mitgetheilt, daß der Stutzen eingebaut und der Flansch ein gesetzt worden war, und es sei vom Gericht diese Mittheilunz so angesehen worden, als ob F. eine Meldung habe machen wollen. Aber er mußte sich doch sagen, daß Sicherungen nicht umsonst gezeichnet werden, und wenn er bei zwei sich widersprechenden Zeichnungen Zweifel hegte, so mußte er dem Ingenieur Blumenthal, der die Montage leitete, Meldung machen. Waü endlich den Marinebaurath Lehmann an- betrcsfe, so sei ihm ein Versehen nicht uachgewiesen worden. ES möge ihm ja zngestanden haben, sich um die Aenderungen in der Rohrleitung z» kümmern; daß er aber seine Pflicht verletzt habe, sei nicht erwiesen. Wenn er wirklich einen Flansch zu viel fand, so lag dadurch noch keine zwingende Veranlassung zu einer näheren Untersuchung vor. Eine Verpflichtung für ihn, jede Einzelheit nachzuprüfen, habe daS Gericht nicht für vorliegend erachtet. * Schweiz, 20. Juni. Im NeichStagSwahlkrcisc Schwetz habe» die Liberalen und die Freisinnigen die offizielle Erklärung abgegeben, daß sie bei der Neichötagöersatzwahl für den deutschen (sreiconservativen) Candidateu Holtz eintreten werden. * Halle, 20. Juni. Der Socialdemokrat Kunert, der jetzt als socialdemokratischer Ncichötagscandidat ausgestellt ist, hat gestern eine dreimonatige Gefängnißstrafe wegen MajestätS- beleidignng antrete» müssen. Kunert hatte an den Staats anwalt ein Gesuch nm Strafaufschub gerichtet. DicS Gesuch hat der Staatsanwalt abgelehnt. -s- Halle a/S., 2l. Juni. Nach dem hiesigen social demokratischen „VvlkSblatt" soll vor einigen Tagen in den beiden hiesigen Casernen eine gründliche Nachforschung nach socialdemokratischen Schriften stattgefunden haben. In den Casernen liege» zur Zeit auch Landwehr leute, die zu einer vierzehntägigen Uebung eingezogcn sind. * Gatlu», 19. Jnni. (B. T.) Der Landtag lehnte die Strafverfolgung des „VolkSblatts" wegen Beleidigung deö Landtages ab. * Baden-Baden, 20. Juni. Der Erbgroßherzog von Vaden, Ler Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden sind heute Nachmittag ans Schloß Baden eingetrosse». * Straßburg i. C., 22. Juni. (Telegramm.) Der auf den 5. Juli anbcraumt gewesene Termin für die NeichS- tagS-Ncuwabl im Kreise Scklcttstadl ist behufs Aufstellung neuer Wählerlisten bis auf Weiteres verschoben worden. * Colmar i. C, 22. Jnni. (Telegramm.) Bei den gestrigen Gern einderat bswahlen wurden 9 Candidateu der gemeinsamen Liste, ein Altdeutscher und ein Socialdemokrat gewählt. Oesterreich-Ungarn. * Pcst, 21. Juni. Kaiser Franz Josef ist heute Abend nach Wien abgereist. Schluß der Delegationen. * Pcst, 21. Juni. In der gestrigen Schlußsitzung der öster reichische» Delegation wurde» nach Erledigung von Petitionen säunutliche Vorlagen in dritter Lesung angenommen. Der Minister des Aeußern Gras Goluchowski sprach der Delegation sodann den Dank uud die Anerkennung des Kaisers für die patriotische Opfer willigkeit aus und dankte hierauf im Namen der gcmcinsameu Negierung für das vertrauensvolle Entgegenkommen der Delegirteu. Präsident Freiherr von Chlumecky erklärte in der Schlußrede, die Delegation habe aus de» erhebenden Worten des Kaisers und aus Len ausgezeichneten Darstellungen des Grafe» Goluchowski neue Friedeusznversicht geschöpft. Redner betonte, daß die österreichisch - ungarische Wehrkraft Schritt für Schritt vorwärts gehe, wobei allerdings der Bevölkerung nicht unwesentliche Opfer anferlcgt würden; er wünsche, die j europäischen Verhältnisse möchten eS ermöglichen, daß den immer wachsenden Hecreslasten einmal ein Ziel gesetzt werde. (Beisall.) Der Prräsident gab sodann dem Wunsche Aus druck, es »löge deui Grafen Goluchowski gelingen, dem bedauerlichen Wettkampfe, der auf allerdings friedlichem, aber nicht »linder empfindlichem Gebiete mit Bezug auf den künstlichen Schutz wirthschastlicher Interessen in neuerer Zeit mit erhöhter Kraft geführt werde, ein Ende zu machen. (Beifall.) Zum Schluß brachte der Präsident ein dreifaches Hoch aus Kaiser Franz Joses aus, in das die Versammlung begeistert eiustiinnite. * Pkst, 21. Juni. In der gestrigen Schlußsitzung der nnga- rischen Delegation übermittelte nach der Gefchäftsubersicht der gemeinsame Finauzminisler Baron Kallay den Dank und die An erkennung des Königs für die rasche und günstige Erledigung der Vorlagen und die Opsersrendigkeit der Delegation, sowie den Dank der Negierung für das Vertrauen uud die Zuvorkommenheit der Delegation. Baron Bela Vay sprach sodann dem Präsidenten Szekl den Dank der Delegation au», worauf dieser die Ar, beiten der Delegation für beendet erklärte. Redoer bemerkte, die Delegation habe rasch, aber gründlich gearbeitet, da» sei ein Beweis, daß die Politik der Regierung und di» gewählten Mittel dir Zustimmung der Delegation erlaugt hätten, und ferner ein erfreulicher Beweis dafür, daß zwischen der exekutiven Macht und den parlamentarischen Eoatrolkörperschasten die Harmonie bestehe, welche zur Leitung der Angelegenheiten so sehr nothwendig und zur Hebung des Ansehens der österreichisch-ungarischen Monarchie und zur Festigung ihrer Wehrfähigkeit geeignet sei. Redner schloß mit einem Hoch auf den König, daS m-t stürmischen Eljenrusin beantwortet wurde. Frankreich. Die Annexion Madagaskars * Paris, 20. Juni. (Deputirteukammrr.) Bei der fort- gesetzten Berathung deS Gesetzentwurf», nach welchem Madagaskar zur französischen Eoloui« erklärt wird, spricht sich Bazille gegen den Gesetzentwurf auS und erinnert den Minister deS Aeußern Hanotaux daran, daß er, ehe er Minister wurde, aus die Unzuträg- lichtesten der Annexion Madagaskars hingewiesen habe. Minister Hanotaux weist den ihn von Bazille gemachten Borwurf, er habe sich mit seinen früheren Anschauungen in Widerspruch gesetzt, zurück und erklärt weiter, obgleich er persönlich einem Protektorat den Vorzug gegeben hätte, habe er seit dem März d. I. mehrfach in Abhandlungen ausgesührt, daß nach der Beseitigung des Protektorats seitens des Ministeriums Bourgeois er dringend wünsche, daß die neue, von dem jetzigen Ministerium angenommene Combination einen Erfolg habe. Er habe die Annexion auS Noth- wcudigkeit, nicht aus freier Wahl angenommen und habe seine persönlichen Anschauungen dem Wohle des Staate- geopfert, weil eö keinen andern Ausweg bei dieser Sachlage gäbe. Der Minister weist darauf hin, daß diese Sachlage herstamme auS der Erklärung des früheren Ministers des Aeußern Berthelot, iu welcher mit- gctheilt wird, Madagaskar fei eine französische Besitzung. In diese» entscheidenden Worten liege die Annexion; da- Protektorat sei zu Ende gewesen, als die Königin von Madagaskar die einseitige Erklärung unterzeichnete, in welcher sie die Besitzergreifung Frankreichs anzuerkennen erklärt. Diese neue Lage mußte «»vermeidliche diplomatische Consequenzen nach sich ziehen. Frank reich habe am 11. Februar den Mächten diese definitive Besitz ergreifung mitgetheilt. Die Mehrzahl der Mächte hätte den Em pfang dieser Mittheiluug bestätigt, andere hätten von der Besitz ergreifung Kenntnis; genommen. Der englische Premierminister Marquis Salisbury hätte erklärt, er halte bis »um Empfang des Wortlautes des Vertrages die bestehenden Rechte Englands ausrecht. Der Staatsfecretair der Vereinigten Staaten, Olney, habe im Name» der Vereinigten Staaten ebenfalls Vorhalte gemacht. ES feien Verhandlungen eiugeleitet worden und aus ein Verlangen des Staatssecretairs Olney habe der ehemalige Minister Bourgeois er widert, der Vertrag der Vereinigten Staaten mit Madagaskar vom Jahre 1881 sei unvereinbar mit dem neuen Staude der Dinge; die amerikanischen Bürger würden aus Mada gaskar die Vortheile der zwischen Frankreich und den Bereinigten Staaten abgeschlossenen Verträge genießen. Olney habe auf der Abgabe einer kategorischen Erklärung bestanden, in welcher an die Stelle der madagassischen Souverainltät die fran zösische Souverainität gesetzt werde. Das Verlangen Olney'S fei im Auswärtige» Amte nach der Bildung des Cabinets MSline eingegauge». Das neue Cabinet habe eine Ehre darin gesucht, in der Auswärtigen Politik die Continuität der Ansichten und der Pläne zu sichern; cs habe, uni die bereits erreichten Resultate nicht wieder aufzugeben, nicht auf die Form des Protektorats zurück komme» können, welches Ler Form und dem Wesen nach mit Rück sicht aus die Mächte durch snccessive Modifikationen zerstört worden fei. Einen andern Beweggrund, die Annexion zu unterstützen, hätte» die Verhandlungen mit England gebildet, welches sich in Ermcmgelung der Annexion weigerte, sich den Ansichten Frankreichs bezüglich der Zolltarife auzuschlirßen. Deshalb ver lange die Regierung, daß die Kammer den Gesetzentwurf annehme (Zustimmung), da das Parlament Denjenigen, welche mit der Lösung der bestehenden Schwierigkeiten beauftragt seien, Autorität und neue Kraft zu geben habe. Die bloße Einbringung der gegenwärtigen Vorlage habe schon die Zustimmung der Vereinigten Staaten gesichert, und diese-erste durch die Macht der Verhältnisse herbei- gcsührte Resultat dürfe nicht das einzige bleiben. Es sei natürlich, daß Frankreich in dem Augenblicke, wo Madagaskar einen Werth für dasselbe erlange, für sei» Budget und seinen Handel ein gerechtes Aeqni- valent für die gebrachte» Opfer beanspruche. „Wir wollen nicht daran zweifeln", fügte Ler Minister Hinz», „daß die relativ sekundären politischen Fragen, welche noch vorhanden sind, wenn wir sie so betrachten, sich schnell löse» lassen." (Lebhafter Beifall.) Minister Lebon äußert die Ansicht, inan müsse aus Madagaskar nur eine möglichst geringe Anzahl von Beamten unterhalten, verpflichtet sich, die Ausgaben nicht zu erhöhen, und erklärt schließlich, daß demnächst schon die Einkünfte Madagaskars genügen werden. Die Kammer nimmt hierauf ohne besondere Abstimmung den einzigen Artikel des Gesetz entwurfes an. Denechan verlangt, daß die Sklaverei auf Mada gaskar sofort abgeschafst werde. Le Myre de Vilers bemerkt, die Abschaffung könne erst nach Anstellung einer Euquöle und nachdem entsprechende Maßnahmen getroffen seien, vorgenommen werden. ES lebten im Innern der Insel mehrere Hunderttausend Sklaven, die man unmöglich zur Landstreicherei verurtheilen könne. Jaurös schließt sich Dcnechau an. De Mahy bringt eine Tages ordnung ein, in welcher die Regierung ersucht wird, Maßnahmen zu treffen dahingehend, daß die gesetzlich abgeschasfte Sklaverei auch lhalsächlich so bald als möglich beseitigt werde. Ministerpräsident MSline constalirt, daß Jedermann für die Abschaffung der Sklaverei sei, daß aber bis zur völligen Beseitigung derselben ei» Ucbergaiigs- znsland nothwendig sei. Er acceptirte die Tagesordnung de Mahy. Dieselbe wird mit 344 Stimincn angenommen, und die Madagaskar- Vorlage iu ihrer Gefammlhcit gelangt hieraus (wie gemeldet) mit 329 gegen 82 Stimmen zur Annahme. Italien. ?. 6. Röt», 21. Jnni. Königin Victoria hat an den Papst eine Depesche gerichtet, in der sie ihm in herzlichen Sorin» ihren D welch« die kathol kürzlich im Bat« V. «otterdo Hung-Tschan; halte im Haag die Königin-R werden. Der l Knobel, welcher wird die Führu die Besichtigung * London, 1 melden, wurde i rathssitzung zurückznziehl der nächsten T< * Madrid, giernng rin Ge Die Regierung Erzeugnissen zweiten Tarifs ( und Cuba, sor gehende Zugestä den Erzeugnisse seine» Generakt wärtig einzelne * Kopenht Nellemann Nationalbo * PeterS Wor onzow- 27. d. M. die zufolge werde laube verlas * Athen .Lavrier" * Athen, Gerüchte vm verschiedenhe für un richt * Bnkar, hielt heute e sich über 10 Abordnungei dustriellcn b Anhänger de welchem stü sprach die p Der frühre antrag ein, die Agita unter lebhck men. Die r.O. N der Anwes »ischen N Inn gen zw> Regeln,»« Fortschritt genommen, Grundlage Räum »> n j a p a n i s cl besindet, di * 8an Bureaus", init den A worden w Hanse. T sam in da andere A General 3 wandten, darauf a» sonen au wurde nc „Philomel .kenntniß deS jüngeren Freundes und sein eigenes verschlossenes Schweigen. So weit war er mit sich einig: gegen seine Liebe zu kämpfen, war vergeblich gewesen und wenn ihm Gegenliebe wurde, nun — unehrlich war er nicht. Bei Gott nicht! Eilig verläßt er das HauS. ES muß jetzt sein, eS ist nicht mehr indiskret, jetzt in dieses TrauerhauS zu treten mit dem mannhaften Entschluß, auf keinen Fall von seinen eigenen Gefühlen zu sprechen. Und so kommt er an. „Der Präsident sei nicht zu Hause, ob er bei dem gnädigen Fräulein gemeldet zu werden wünsche?" „Ja, gewiß!" sagt Harald nur und hängt seinen Ueber- zieher an den Haken. Schon greift er in die Tasche. Nein, nein, daS kann er doch nicht, er will ihr lieber jenes Geschenk schicken. Er sieht im Geiste die Thränen beim Erblicken des Bildnisses in Eva's Augen anfsteigen und er fühlt sich so schwach ihrem traurigen, wehmüthigen, stille» Gesicht gegenüber. „Das gnädige Fräulein lassen bitten." Ach, — wie er sie jm Geiste vor sich sieht! Die Hände weit vorgestreckt, mit dem etwas zur Seite geneigten Kopf auf ihn zueilend. WaS will er nur sagen? Nun wird die Thür schon geöffnet. Eva steht ohne ein Lächeln des Willkommens, ohne eine Bewegung im Zimmer mit einem strengen, harten Gesicht, welches er gar nicht zu kennen glaubt, aber so krank dabei aussehend, als hätte sie eben erst ein schweres Fieber überstanden. Er ist verwirrt, will auf sie zngehen mit auSgestreckter Hand, aber keine andere Hand nähert sich der seinen, nur eine lässige Bewegung derselben deutet auf einen Stuhl. Die unglaublichsten Vermuthungen durchkreuzten seinen Kovf. — Ist sie krank? Irgend ein Nervenleiden? — Woher dieses Wesen, als empfange sie irgend einen gleichgilligen, fast lästigen Pflichtbesuch? — Gute Worte, die auf die Lippe wollen, bleiben ihm in der Kehle stecken, al« sollte er daran erwürgen. „Sie treffen mich mitten in Reisevorbereitiingen für morgen," sagte sie, ohne Harald anzublicken, „doch freut eS mich, noch Gelegenheit zu haben, Ihnen auch im Namen meine« Vater« unfern Dank auszusprechen —" Er unterbricht sie mit einer Handbewegung, als würfe er etwas weit von sich. „Wozu daS, Fräulein Eva? Sie wissen selbst, daß Alles, was ich that, auch daö, was ich der lieben Tobten noch er wiesen —" Eva schaudert zusammen. „Um GolteSwillen, wenn er nur nicht daran rührt!" — Und doppelt kalt durch die wahn sinnige Anspannung der Nerven, ihre Nolle durchzuspielen, fällt sie ihm ins Wort: „Ich weiß, Herr NaßniuS. Doch um gleich ans etwas Geschäftliches zu kommen, — können Sie nicht noch meinem Vater Ihre Liquidation znsenden? Er wünscht eö sehr, und wer weiß, wann wir wiederkommen!" Alles das sagt sie ohne Harald anznsehen mit unablässig an der Tischdecke spielenden Händen. Der Ausdruck seines Gesichts wechselt plötzlich. Zuerst ei» Erstaunen, maßloses Erstaunen, aber dann ein Aufwerfen deö starken Kopfes, ein rasches Aufstehen mit einer Bewegung, welche sich selbst über den Teppich fühlbar fortsetzt, so daß Eva znsainincnzuckt. So, hoch anfgerichtet blickt er sie an, stumm, ernst. Jetzt muß sie den Blick heben, als dies nicht geschieht, da schüttelt es ihn. Der anfstcigeiidc Grimm ist zu gewaltig, als daß er Worte fände im ersten Augenblicke. Weggeworfen! ruft eine Stimme in ihm, weggewvrfen, weil nicht mehr noth- wenvig! „Die Liquidation für die Behandlung der Verstorbenen will ich nicht beanspruchen, für todte Patienten ist daS ein Unsinn! Die Reiseauslagen findet Ihr Herr Vater in jedem leidlichen Conrsbuch!" Der Jähzorn ist da und in dem sonst so Ruhigen, Ver ständigen erwacht ein Zorn, vor dem ihn schon seine gute Mutter warnte, rin Zorn, der ihn verhindert zu sehen, so gewaltig drängt die Blutwelle vom Herzen hinauf ins Gehirn. Wenn daS nicht wäre, so hätte er sehen müssen, wie sie bei jedem seiner Worte zusammenfuhr. Seine Hand fährt auf dem Tisch umher und klainmert sich um ein dickes, gewichtiges Albuin. Sie muß doch diese Situation enden, jetzt sofort, wo sie fühlt, daß ihr die Kräfte schwinden. „Ich bitte, daS meinem Vater zu sagen, Herr Doktor." Da lacht er bitter auf. „Wenn er zu mir kommt, herzlich gern. — Im Uebrigen hoffe ich, daß mir der Anblick irgend eines Insassen diese- HanscS erspart bleibt!" Krachend schlägt daS Album znr Erde. Mit drei großen Schrillen ist er an der Thür und hinan». Sie wollte auf ¬ fahren bei seinen Worten, weniger deS Inhaltes als deS un sagbar wegwerfenden Tones wegen. Nun ist es spät. Es bleibt nur die leere Stube und dicht vor ihren Fußen das Album. Mechanisch bückt sie sich darnach. Es war Wohl zu schwer, denn es zieht sie in die Knie und ihr Kopf sinkt herab, bis er auf dem Bronzebeschlag des Buckes ruht. „Nus! — AuS! — So, nun ist eS auS! Das war daS Schwerste!" Sie kann nicht weinen, nicht einmal schluchzen. Eva hört Wagen vorüber rasseln und ini Corridor Frau Mohlen mit den Dienstboten zanke». Eva stöhnt auf, unzählige Male: „Mutter, Mutter — o Mutter, wo bist Du!" ch Ein Vierteljahr nach der Abreise KarchbusenS erhielt Hansen seine Berufung als Landrichter in eine kleinere Stadt der Provinz Hannover. Er war trotz außergewöhnlichen Avancements nicht sehr froh darüber aus Berlin fort zu müssen, doch benutzte er den Wechsel der früheren Lebenslage zum Einreichen eines Urlaubs, den er eigentlich erst zur Zeit der Gerichtsferien nehmen wollte. Mit Naßnins war gar nichts aiiznfaiigeu. Er verkroch sich hinter der Arbeit oder hinter seinen wissenschaftlichen Studien, so daß selbst Hansen eS anfgab, ihn hcrauSzureißen. Es ist doch ein guter Kerl, denkt der letztere, einen Brief deS Freundes aus der Hand und mehrere in demselben ent haltene Geldscheine in seine Brieftasche legend, während er gleichgültig daS kurze Schreiben von Harald'S Hand durch fliegt. „Selbstverständlich, lieber Kurt, die beifolgende Summe wirb wohl genügen zu Deiner Reise. Gratulire zur raschen Beförderung zum Landrichter, obgleich mir zu philiströs für Deinen Charakter. Die Wiedergabe des Geldes Hal lange Zeit, beziehe nur erst ruhig Dein größeres Gehalt. WaS soll ich mit dem Mammon? So lange ich mir Seife und neue Heinden kaufen kann, ist alle« andere Ueberfluß. Dein Frennd Herald." Da« Nächste, was RaßmuS nach Verlauf eine« JahreS von dem jungen Landrichter hörte, war dessen Verlobungs anzeige mit Eva von Karchhusen. Er will sich hinsetzen und anlworten, er schreibt ganz langsam mit seinen großen, ungefügen Buchstaben: „Lieber Kurt!" — aber dann stockt die Feder «nd der große Mann legt beide Arme auf den Briefbogen und den Kopf darauf. — Nein, das kann er nicht, diesen Brief nicht, den Eva sicher lesen würde. Er redet sich vor, wie gut eS war, daß damals Eva ihm die Augen öffnete, welch eine Demüthignng seines Stolzes uud seines Gefühls ihm dadurch erspart blieb, — er denkt an dieses hoffnungslose, vergangene Jahr mit seiner stumpfsinnigen Abwechselung zwischen Arbeit und schlechter Ruhe im Anfang, mit seiner zum ersten Mal ungern verrichteten Arbeit »nd in letzter Zeit mit darauf folgenden Nächten mit todtähnlichcm Schlaf ohne Erquickung, welcher als Reaktion auf .die vorausgegangene Nerven anspannung folgte. Nein, nein, eS kann nicht sei», er darf nickt schreiben! Nur ein Telegramm: „Ich gratulire", läßt er abgeben, schon um sich vor Nachfragen des Freundes zu schützen, deö Freundes, bei dessen Gedanke ihm eine Gänsehaut den Rücken binab- länft, bei dessen Andenken er fühlt, daß er ihn nie Wieder sehen darf und kann, wenigstens nicht vor langer Zeit. Und Eva? Es war an einem wunderbar schönen Friihlingöabcnd gewesen, als sie mit Kurt Hansen von HerrnSkretschen ziini Prebischtbor hinauf stieg, gelegentlich eines Ausflugs in die sächsische Schweiz. — Den Winter hatte sie mit Vater »nd Cousine in Dresden verlebt. Die beiden Ersteren wollten nach Hanse, aber Eva nicht. Starrköpfig bielt sie Vater und Cousine von Berlin fern, vielleicht um sich die Schamrölhe allen Bekannten gegenüber zu ersparen, welche daS Verhältnis; dieser beiden Menschen bald durchschauen würden. Ein alternder Wittwer, welcher sinnlos ins Schlepptau der junge» schönen Frau gezogen wurde. DaS war fast noch schwerer gewesen, als der Bruch mit Harald. Darüber half doch der Groll getäuschten, mädchen haften Vertrauens hinweg, aber über das Andere? — DaS lebte, das athmete, daS kroch neben ihr her, widerwärtig, ganz unerträglich! Als sie Beide, Hansen und Eva, auf einer Ruhebank vom Ersteigen deS steilen WegeS auöruhten, fand er die Worte für seine Wünsche. Eva sah ihn lange Zeit ernst an, zu lange für seine brennende Ungeduld. Kein bräutliches Errötbeo zog über ihre etwas mageien Wangen, während sie langsam sagte: „Herr Hansen — ich liebe Sie nicht so, wie ein Mädchen den Mann lieben inuß, dem sie gehören will. Diese Liebe kann ich Ihnen nicht geben, wenigsten« jetzt nicht." (Fortsetzung folgt.) * Kiel schiffe der mit Sondi * Vi, findet, wi deS Verl folgende ! „Welche ' vcrwaUun gefchichtlic zu werdei eines hist waltungs, „lieber d< Professor Cultnrgej Wissc-nfchl (JnnSbru vr. Kna westen D die Entsl druck): „ schreib»« Leip miten gäbe; ' uiiabhä einzelne sie von alle Fa bedinge wendig Flusse den B> müssen die Ro
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