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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990104017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899010401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899010401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-04
- Monat1899-01
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SV Neu- ktnnl unter wagt, Schönheit ist der dritte Theil (17» pooo vivao»), welcher in marschartigem Tempo einherschreitet und von einem frischen Zuge durchweht ist, während der vierte Theil (^Ilsgro eou brio) dem Ganzen einen siegeSfreudigen Abschluß verleiht." Ein- geieitet wird das morgige Toncert mit dem Borspiel zur Oper .Di» sieben Raben" von I. Rheinberger, später folgt die ebenfalls selten zur Aufführung gelangende symphonische Dichtung „Die Jagd nach dem Glück" von Merle» van Gendt. Willkommen wird den Concertbesuchern Reinecke'» neue Serenade für Streich, orchester sein, ebenso die Suite „Oarvssas" von G. Lamothe. Die Violin-Romanz« von Svendsen wird von Herrn Rockmann gespielt werden, — kurz, au» diesen kurzen Angaben dürfte zur Genüge hervorgehen, daß den Musikfreunden unserer Stadt ein schöner Genuß in dem DonnerStagS-Concert der 106 er bevor» stehen wird. ts Neii-rdinq« hatte unser gkschStzter Leipzig« LoncertsSngtt Herr Gruft Schneider im Cottbuser Musikvrrein «inen schönen Enoia zu verzeichlir». In den beiden Lantalen von I S. Bach „Bleib' bei na»" und „Gotte« Zeit" hatte er dir Baßsolt über, uoinmrn und im dortigen „Auz." lesen wir darüber: „Ueb-r dir gesanglich« Leistung-iähigkrit de« Herrn Schneider, der auch gestern ausqezeichnr« bei Stimme war und sowohl in den Cantaten al« bei dem Bvrtrag von vier BrabmS'schen L'edrrn (dir vier „ernsten Ge sänge" sind hiermit gemeint) sich voll zu entsalten vermochte, brauchen wir heut» kaum mehr etwa« zu sagen, nachdem « sich schon bei seinem eisten Auftreten durch sein klangvolle«, trefflich geschulte» Orgaa und seinen empfindung-vollen Vortrag wohlverdienten Beifall errungen hotte". Wir wünschen dem trefflicheu und bescheidenen Künstler auch weiterhin solche schöne und aufmunternde Erfolge. Hl Leipzig, s. Januar. Der Einladung zur Feier de« SOjävrigen Beileben» der Musikschule von Oswald Hrcktheorr vergangen«» Freitag Abend war zahlreich Folue geleistet worden, so daß der Keftraum, der Saal de« Verein« für Volkswohl, die Zahl der Erschienen«» kaum zu soffen vermochte. Dir Schüler und Schülerinnen de« Institut« hatten sich auf« Sorgfältigste vorbereitet, um durch verschiedene Ausführungen dir Feier zu verschönen und gleichzeitig zu beweisen, daß sie etwa- Tüchtige« gelernt hatten Nach einigen Orchestervorträgen und nach dem Allgemeingrsange de« Choral- „Vom Himmel hoch da komm ich her" sprach Fräulein Olinde Bataille mit vortrefflichem AuSdruck den Prolog. Einen Haupt, und Glanzpunct de« Programms bildete die Auf« führung de« Fes,spiel« „Ein Maigaug io Wort und Lied", für zwei, und dreistimmigen Chor, Solo, verbindenden Text und Clavier. begleitung von Ludwig Macht«, eiu sehr gefälliges, wen» auch für so jugendlich« Kräfte etwa- schwierige- Werk, das indessen recht anerkennenswerth von allen Betheiligten ausgesührt wurde. Ein im Festspiel vorkommender Reigen ging unter der Leitung de- Herrn Tanzlehrer- Engelhardt vortrefflich von statten. Die Ansprache hielt Herr Brchidiakoau« Pes check, der in ernsten Worten auf die Bedeutung de- Feste- im Allgemeinen und au! der W'ihnacht-seslr der Musikschule de- Herrn Oswald Hecktbeuer für die Schüler im Besonderen hinwie«, pietätvoll de« Gründers de« Institut- gedachte und dann dir Zeitereignisse in launiger We je Revue pajsiren ließ. Tie Ansprache wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. E- folgten dann weitere Aufführungen und die Bejcheerung, in welcher Herr Felix Stoll, als knecht Rupprecht verkleidet, in altgewohnter humoristischer Weise seine Gaben zur Bertheilong brachte. 6. Trespen. Die erst« Vorstellung des neuen Jahres im königl. Opernhaus« sollte im Zeichen -der komischen Oper stehen und außerdem einem jungen Componiften den Weg zur königl. Oper eröffnen. Eduard Behm heißt der Tonsetzer, dessen einactige Oper »Der Schelm von Bergen- am jahrstaae ihre erste Aufführung erlebte. Man di» ane Geschichte von dem Henker, der sich dem Schutz« der MaSke in den Festsaal des Fürsten der Fürstin den Hof macht und schließlich, als sein wahrer Stand «ns Licht gekommen ist, von dem Monarchen zum Ritter geschlagen 'wird. LaS Ganze ist von Behm nur als ein« Seen« behandelt, deren erster Theil unter vielen Längen leibet. Eine komisch« Oper ist Behm s Werk auf keinen Fall, eher ein« romantische; ober auf alle Fälle eine sehr beachtenSwerthe Talentprob« des Com- pon'isten, der ja bereits mit einem Sextett für Stelznerinstrumente und einem Tlavierconeert Preise errungen hat. Zur komischen Oper mangelt dem Compon-isten da« leichte Blut, seinen Melodien die ohrensällig« Grazie und seiner Orchesterbehandlung der Humor Aber zur wirklichen Oper groben Stils ist Behm zweifellos befähigt. Seine Deklamation ist gut, wennschon ihr mehr Melodik zu wünschen wär«, und vor Allem zeigt die Instrumentation den feinsinnigen Musik«! und den künftigen Mufikdramatiker. Vor der Hand vermag der Componist allerdings noch nicht, seine Gestalten musikalisch zu charaktrrifiren, auch wird er von Wagner (Meistersinger) noch allzu stark beeinflubt. Den scherzenden Ton de» MaSkensesteS trifft er in keiner Weise; in dem Matz« aber, in dem die Situation ernster wird, gewinnt der Componist an Ausdruckskraft; er wird un! au dem Gebiete der »großen Oper- gewiß noch mancher Schöne be- fcheeren. —Di« Aufführung mit Herrn Anthe » in der Titelrolle Ale im Grund« die einzige einigermaßen auSgearbeitete Rolle der Oper ist), Herr» Perron als Herzog und den Damen v. CHa tz a n n e und Wedekind war unter v. Schuch'S Leitung vortreff lich. Der Erfolg war freundlich, ohne stark zu sein. Dreimal konnte der Componist vor dem Vorhänge erschein«» und man kann ihm Viesen Erfolg tzon Herzen gönnen. Berlin, 3. Januar. Ter Direktor de» königlichen Domchor-, Proiessor Albert Becker, hat sich, wie da« „kleine Journal" erfährt, in eine Klinik begeben müssen, um Linderung zu suchen von schwere» asthmatischen Beschwerden. Sein Zustand ersorderte die sofortige Vornahme de» Luftröhrraschnitt«, wonach er etwa« Er- leichteruug fand. Dessau. (Aufführung von Gluck'» „Iphigenie in Auli«" und „Iphigenie auf Tauri»". Die für den LS. December vorgesehene Säculalfrirr der herzogliche» Hofbiihne, die außer einem Festspiel auch uoch di» Neuausführung der alten DitterSdors'schen Oper „Da- rothe Käppchen" bringen sollte, mutzte w>gen de- in der herzoglichen Familie einqetretrnen Trauersall« in letzter Minute verschoben werden. Dafür eröffnete da- Hoftheoter da- neue Jahr mit zwei wohlgelungrnen Aufführungen der Bluck'jchen „Jhigeniru". Die Werk« de» Altmeister- uud Reformator- der Oper sind nachgerade rarao »ves auf dem Repertoire der deutschen Bühnen geworben. Doppelter Donk aller Kunslsreunde gebührt daher denen, di« diese klassischen Vorbilder unserer Operndramatiker auch heute noch pflegen und vor dem Schicksale der Vergessenheit bewahren helfen. Daß gerade kleiner« Kuasilustltute, wie da- herzogliche Hoftheater zu Dessau, welche» seit Jahren durch die in mancher Hinsicht mustergiltigen Aufführungen älterer und neuerer Opernwrike sich einen vortreff, lichen Rus erworben hat, zur Pflege derartiger Kunstwerke vor allen andere» Bühnen, besonder- den Stadttheatern, geeignet erscheinen, liegt aus der Hand. Hier sind die Eaffenersolge eine- Stücke- nicht einzig ausschlaggebend. Hier braucht kein Aufwand an Zeit und an Mühe gescheut zu tverden, um »ine Vorstellung in grötztinöglicher Vollendung herau-zudringen I Der Charakter brr in Rede stehenden Ausführungen war denn auch eiu hervorragend einheitlicher und wahrhaft stilvoller. Hoscapellmeistrr Klughardt, dieser feinsinnige, in ganz Deutschland hochgeschätzte Musiker, intrrpretlrtr di« klassisch»schönen, gleichermaßen ergreifende wie form- vollendete Musik Gluck'» mit seinem poeuschen Bersiändnitz, überzeugender Plastik und unantastbarer Stitrrinhrit. Uebrr sein Orchester, die »»«^«zeichnete herzogliche Lofcapelle, übt dieser Dili, gent eine wahrhaft fouveraine Herrschaft. Trotz der akademischen Ruhe seiner Süßeren Haltung fühlt man deutlich den zwingenden Cinflutz seiner künstlerischen Natur bi» in di» feinsten Aederchen de« orchestralen Gewebe». Di« trefflich« Regie, welch« in Dessau bekannt, lich der Erbprinz selber führ», sorgt dafür, datz dir scenischr Wiedergabe der Werke der musikalischen tu Richt« oachsirhr. Urbrrall walte» peinlich« Sorgfalt, selbst dem unscheinbarsten Detail gegenüber. Datz die einzelnen Darsteller — bei oller Harmonie in dem künst. lerischrn Zusammenwirken, da» Keinen au» dem Rahmen de» Ganzen störend hervortrrten ließ — nicht immer Gleichwerthige» zu bieten vermochten, darf nicht Wunder nehmen. Wo wäre denn überhaupt heutzuioge rin« Bühne, die un» mustergilt'ge Vertreter der zum Theil übrrau» schwierigen Rolle» bieten könnte? Wo fände» wir da« Ideal einer Iphigenie? Wo einen Barttouistrn, der der »nerhört unsangliche» und hochliegeudrn Parti» de» Orest vollauf gerecht würde? Fräulein Schweitzer, eine ftimmbrgobte Novize im j>ig»ndlich.dromatischen Fach, verkörperte dir holde Unschuld der Tochter Agamemnon'- tm ersten Theile der „Iphigenie in Aull»", mit gewinnender Natürlichkeit; auch gesanglich bot dir Künstlerin hier Ihr Veste». Die seeltiche Vertiefung de» zweiten Theil« der Rolle, die hoheit-voll« Grüß« der Priesterin Dianea« t» der „Iphigenie auf Touri«" wollte ihr weaiger aut gelingen, da ihr schönes Latent für solch« Ausgabe» uoch nicht ganz au-grrrist er scheint. Vesser hätte hterher grl. Weflendors getaugt, welche di» klhtrmaestro mit reicher Entfaltung ihrer warme» stimmliche» Mittel vortrefflich darsiellt« und neben Herr» »o« Mild« (Lgamemuoa, Orest) dir unzweifelhaft beste Leistung bot. Letzterer «r«>«lt« besonder« mit der großen Scene de« »gamemna, („Jphig-iie t» «»««", II. Act) eia«, nachhaltigen Erfolg. Dem Orest »«half her Künstler, „»»gleich er mit der hohe» Lage oft schwer zu kämpfe« hatte, in der grandiose» Finten- r»»e und dem berühmten Recitati» de» dritte» Acte« der taurischen Iphigenie „Welßt d» denn nicht" — einer der dramatisch wirk- amsten Stellen der ganze» Operulitrratur — zu großer, oft er- chüttrrnder Wirkung. Dem temperamentvolle» Achill de« Herrn trüge gebührt uubedingt der Vorzug vor dem recht bau-backearn sfylade» d«S heldenjänger« Herrn Caliga. Die Berzweffluug-arie de-Thoa- brachte Herr Le an Hardt mit großer gejangticher Energie und sehr glücklichem mimischen Nachdrucke zur Geltung. Noch fei der Diana der Fra» Gleiß-Fruge und de« Kolchos de» Herrn )r. Gerhartz, sowie der durchweg tüchtige» Chorleistungra mit lnerkeanuag gedacht. 6. 0. - Au« München berichtet Li« „Köla. Ztg." über di« et», schneidenden Veränderungen im Münchner Musikleben: Bald werden wir dir erste, kleinere Hälfte unserer Concerlsaisou hinter un- habe», die bi» Mitte December schon etwa SO, auf kritische Besprechung Anspruch machende Abende aufwie». Wettbewerb im Großen und iw Kleinen ist mehr al« je da- Kennzeichen der künstlerischen Veranstaltungen. Reden wir zuerst vom Großen, wo der Wettbewerb eine» wnklichen Aufschwung de» Musikleben« be deutet. Besonder- gilt die- von den groben Jnstrumentolkörper- schaften mit ihrer Fülle und Reichhaltigkeit drr Veranstaltungen, wie sie vor zehn Jahren hier noch Niemand geahnt hat. Wesent lich hängt die- auch von der Persönlichkeit deS Dirigenten ab; und damit kommen wir auf do« große Ereigniß der Saison, die Be rufung de-Berliner Hofeapellmrifter« Felix Weingartner an die Spitze drr Kaim-Concrrtr. Der noch junge Künstler ist brkanutlich einer der bedeutendsten Dirigenten drr Gegenwart. Er beherrsch» da« Orchester im seltensten Maße. Da ist olle- grob- zugig und bei oller Feinheit drr Einzelou-führung au- Einem Gutz. SrivrJnterprrtalion hält sich frei von den Willkürlichkeiten und Mätzchen, zu denen unsere Modedirigenten vielfach hinneigru. Diese Eigen, lchaften haben e« bewirkt, daß der Erfolg sich an seinen Namen heftet. Wie i» Berlin führt er auch hier seine Truppe» von Sieg zu Sieg, für Li« zwölf regelmäßigen Loncerte ist der große Kaim» saal „au-abonnirt . Die klassische Musik kommt in gleichem Maße zu ihrem Recht, wie dir modernen Aufführungen, wie wir sie mit Mozart'« Ls-ckur-, Haydn'« Oxford-, Schubert'« O-äur- und Beethoven'» 0-moU- und ^-ckur-Symphonie, und der aus Gluck'fchrn Stücken von Mottl zusammengesiellteu Balletsuite einerseits, mit drr Tannkäuser-Ouverture und dem Berlioz'jchen „Romeo" andererseits gehört haben; sie sind von einer kaum zu überbietenden Boll» kommenheit und die oft gespielte symphonische Dichtung „Lasso" erschien thatsächlich in ganz neuem Lichte. * Bayreuth, 28. December. Eine musikalische Matinöe fand am 1. Weihnacht-feiertage, einer Meldung de- „Nürnberger G.-A." zufolge, im Saale des Hotel« zur Sonne hier statt. Siegfried Wagner veranstaltete diese Matin-e vor einer kleinen geladenen Gesellschaft zu Ehren seiner Mutter. Die von ihm selbst dirigirten Pitzkku waren Fragmente ouS seiner Oper „Der Bärenhäuter". Begonnen wurde mit der Ouvertüre, welche erkennen ließ, daß er bestrebt ist, seinem großen Vater auf da» Würdigste nachzueisern, denn reicher Harmonirnwechsel, schöne Instrumentation und fließende Melodie, sowie charakteristische Form sind dieser nahezu 15 Minuten dauernden Ouvertüre, welch« auch nicht die geringste Langweiligkeit in sich birgt, nochznrühmen. Nach Beendigung der Ouvertüre eilte die freudrnerfüllt» Mutter ihrem Sohne entgegen, ihm in herzlicher Umarmung und mit innigen K -ffen ihren Dank zum A »-druck bringend. Nach dieser Scene folgte das im Stile de« Lohenarin« Vorspiel« gehaltene . Vorspiel zum 3. Act". Wenn wir diese- Vorspiel in dasselbe Lickt stellen, wie das seine« Vater», so sieht man doch, daß «S zu sehr schablonenhaft gearbeitet ist. AI« drille« und letzte« Stück folgte der im Takt gehaltene Teufeiswalzrr, der an Originalität, Rhythmus und Instrumentation nicht« zu wünschen übrig läßt. Drr reiche Beifall und die vielen Gliickwüusche ver. anlaßten den jungen Camponistrn zu einigen Wiederholungen. Nach Schluß dieser Aufführung sprach Frau Cosima Wagner dem Carl- scheu Orchester au- Nürnberg ihren Dank für die ausgezeichneten Leistungen ouS und mit bewegten Worten betonte sie, daß dieser Tag der schönste ihre- L-benS sei. Znm Schluß sei noch rin von Siegfried Wagner selbst verfaßter Lominentar der Ouver- ture zum Bärenhäuter gebracht; dieselbe gliedert sich nach seiner eigenen Angabe in folgende 5 Theile: I. Charakteristik de« Bärenhäuter- (Hont Kraft). Voll munteren Trotze- ziedt er in die Welt, keck Den berausforderiid, drr ihm etwas anhaben möchte (Hornrus.) II. Seinen Ruf erwidert E uer, auf den Hon- Kraft nicht gefaßt war: Der leibhaftig« Teufel selbst. („Monsieur Pferdefuß"). Zunächst schwirrt'« in drr Luft. — Hans lavicht; er ruft nochmals; die Erscheinung wird deutlicher, schwächer erklingt der Hornrus und dreist schlängelt sich der Teufel an Hans heran. HI. Do hält da« „Ewig-Weibliche" schützend die Hand über den Harmlosen. Es folgt da- Thema drr Franengrstalt (Luise). Wonnige» Enlzücken deS beglückten Han«, IV. au» dem ihn nur zu bald der frech sich einschmeichelnde Teufel stört. (Holzbläser-Fugato, DurchsühruugStheil). Ein Komps eutspinnt sich zwischen Hans Kraft und dem Teufel. Han- droht zu erliegen, La greift al- Schutzengel da- Mädchen mit ein. Ter Teufel, immer wülhender und drohender sich geberdrnd, wird schließlich durch dir Kraft der Liebe besiegt. V. Han«, von Dank und Freude erfüllt, geht geläutert uud gestählt aus dem Kamps« hervor. * „Wer tft uud wo« leistet Herr George Armin?' so be titelt sich ein« soeben erschienene Broschüre von Or. Max Burk hardt (Selbstverlag d«S Verfassers, Leipzig, Weststraße 20), di« wohl geeignet sein dürft«, die Aufmerksamkeit der Leipziger musi kalischen «reise zu erwecken. Die gesangSpädagogische und mufik- jchciftstellerischc Thäti-gkeit des Herrn G. Armin erscheint hier in einer so eigenartigen Beleuchtung, daß wir wohl baldigst ein« Gegen schrift erwarten dürfen. Die Burkhardt'sche Broschüre mag von allen Denen gelesen werden, die sich gern einem Stündchen heiterer Lectiin hingeben. Literatur und Theater. ock. Di« „Blätter für literarische Unterhaltung', rin« Leipziger Zeitschrift, die seit längerer Zeil eine sehr angesehene Stelle unter den kritischen Wochenschriften einnimmt, haben mit Ende des Jahre- zu erscheinen onsgehör-. Der ursprüngliche Titel der von dem bekannten Lustspielbichter August v. Kotzebue 1818 begründeten Zeitschrift war „Literarische- Wochenblatt". Drastisch heißt es in dem Vorwort der am I. Januar 1818 er schienenen ersten Nummer über dir Tendenz des Blatte-: „Eselsköpse in Holz gescknitien wird e- nicht liefern, auch keine Schimpsübungen, mir uniere berühmten Literaturzeitungrn". Verleger war dirHossmann'iche Hofbuchdandlung in Weimar und der Hauptverfasser deS I. Bandes (Januar bis Juni) Kotzebue selbst, der sich darin insbesondere al« jcharsrr Gegner der Romantik zeigt und auch seine politischen An- jckauungen vielfach auesprickt. Bon diesem ersten Bande machten sich drei Auslagen nöthig. Nach Kotzebue'» Ermordung (23. März >819) ging da» Blatt, da- unter den Einfluß Adolf Müllner'« ge- rothrn war, zurück und wurde 1820 an Friedrich Arnold Brockhau- in Leipzig verkonst, gegen den insbesondere Müllner in der Zeitschrift Angriffe gerichtet hatte. Gerade diese An griffe im Wochenblatt« waren für Brockhau» ein Hanplbewrg. gründ, die Zeitschrift anzukuufrn. Ursache zu den Streitigkeiten zwischen Müllner und Brockhau-war gewesen, daß die Brockhau-'jche, von Professor Krug in Leipzig redigirtr Zeitschrift „Herme-" eine Recension über Müllner'» Trauerspiel „König Hugurd" gebracht hatte; in dieser Besprechung fand sich eine spöttische Bemerkung über Müllner'- Bühnenanweisungen für die Schauspieler, die diesen in Harnisch brachte. Müllner, der Dichter der Schicksalslragödie „Die Schuld", hat seiner Zeit ungewöhnliche Ersolge erzielt; die Buchausgaben seiner Dramen wurden von den Lesern förmlich verschlungen. Dem entsprachen dir vrrlegrrhonorare: für zwei Auslagen dk» „Königs Ungurd" in Höh» von insgesammt 8000 Exemplaren erhielt er zusammen 8400 Thaler Honorar, für 10000 Exemplare der „Albaneseci«" 3000 Thaler, für dt« 4. Auslage der „Schuld" 100 Frirdrichsd'or al« Honorar. Durch den Ankauf de« Blatte« waren freilich die Streitigkeiten mit Müllner »icht beendet, sie führten vielmehr zu einer Reihe von Processen, aber da- „Literarische Wochenblatt" war nun in Brockhau«' Händen. Mit dem 1. December >820 nahm dir Zeit schrift den Titel „Literarische- Converfolion-dlatt" an, fei« 1828 hieß sie „Blätter für literarffch« Unterhaltung". Bon 1821 an erschien sie «ochentäglich oder auch täglich in „Blättern" von je 4 Seiten, drr Jahrgang zu 1200 bi- rund 1500 Leite» in 300 bi« 366 Nummer». 18kl hotte» dir „Blätter" 107 Nummern im ersten Halbjahr« und 26 Äochennummern i« zweiten Hatvjahrr. Dir Einrichtung der Wochrnnummrro wird von da an beibehaltr». Z» den späteren Titrländrrungen gaben mehrfach« Conflict« mit der preuß,scheu Regierung den Anlaß. Dir Redacteurr de» Blatte waren 1820 und 21 Friedrich Arnold Brockhau«, 1822—53 dessen zweiter Sohn Heinrich Brockhau», bi» 1864 Hermann Marggroff, bi« 1887 Rudolf v. Goltscholl, der im Jahre 1865 die Redak tion drr „Blätter" übernahm, bi« 1891 Friedrich Virnemann, 1892—96 Kart Heinemann, drr im letzten Vierteljahre de« Er- schetnsn« drr „Blätter" von Ludwig Edtinger adgetöst wurde. Unter Rudolf v. Gottschall'« Leitung erlebte die Zeitschrift 1868 ihr fünfzigjährige« Besiehe». Unter Marggroff'« Redaktion zeichartr Heinrich Brockhau« bi« 1857 »»L vo» da ad lang« Zeit vr. Eduard Brockhau« ak« verantwortkicher Redakteur, lieber 80 Jabre hat dir Zeitschrift ihres Theil- dazu bei- getragen, das Interesse an der deutschen Literatur wochzuhalteu oder zu beleben, iudem sie allen Erscheinungen von allgemeinerem Interesse gerecht zu werden suchte, wenn auch je nach den Neigungen ihrer literarischen Leiter da« eine oder andere Gebiet mehr io den Vordergrund gestellt morde» ist, so daß man recht wohl den Edaraktrrkopf ihre« jeweiligen RedacteurS hindurchblicken sieht. Daß di» Blätter so ziemlich „kn äs siäels" ringehen, ist vielleicht ein Lob für sie: sie ließe» sich eben nicht dazu herbei, ,,ä» äs sieciv" zu sein. Wissenschaft. tk. Greifswald, 3. Januar. (Privattelrgromm.) Dem Vernehmen nach erhielt der Geheime Medicinalroth Professor Hrlferich einen Ruf nach Kiel al« Nachfolger ESmarch's. Bildende Knuste. * Berlin, 2. Januar. (AkademifcheMicheiti.Ausstellung.) Die im Katalog verzeichneten und b Sher in der Ausstellung fehlend,» Gemälde Wichetti'« au- Privaibesitz in Neapel sind nunmehr ein- getroffen. ES sind zwei große Thierstiick», Truthühner, von großer Feindet und Durchführung; außerdem eine große Anzahl von Studien aus der Jugendperiode des Künstler- und einige Genre- bilder, die ebenfalls die elegante Manier der ersten Periode zeigen. Eine besonder» Bereicherung hat die Ausstellung aber durch dir drei Gemälde erfahren, die durch Vermittelung de« ReickSkanzlerointS von dem König von Italien geliehen und soeben ausgestellt worden sind. Ein große- Bild, „l'Ottava", vom Jahre 1878, erinnert in der Ausführung an das „Oorpus Oomivi" und wetteifert mit dieser ersten Leistung de- Künstler« an Feinheit und Farbenreiz. Auch zwei kleine Genrebilder, „Hirteukinder" und „Kirchgang", kommen au» drr königlichen Galerie von Monza und gehören zu dem Durchgebildrtsten, da« Michetti geschaffen hat. Sport. Bennen zu Manchester am 3. Januar. (Pridattelegram m.) Paddock Handicap Steeple Chase. Dist. 2000 m. Preis 4800 ^k. . M o d e st Y - 1., Model- 2. Wetten 5 :4. Zwei Pferde liefen. County Handicap Steeple Chase. Dist. 3000 m. Preis 3200 „L. „Wild Heather 11." 1., »Perth Lad" 2-, „Pickled Berry» 3. Wetten 13:8. Lechs Pferde liefen. Silling Handicap Hurdl« Race. Dist 1400 m. Preis 3200 . Kildale > 1. W-tteu 2 :1. 13 Pferde liefen. Vermischtes. — Berlin, 2.Januar. Welche Entwickelung der öffent liche Straßenverkehr in der Neichsbauplstadt Berlin genommen hat, davon giebt ein übersichtliche« Bild die nach folgende Zusammenstellung, die wir den, soeben erschienenen Statistischen Jahrbuch der Stadt Berlin entnehmen. Die Zahlen reichen allerdings nur, wie die Angaben diese« Jahr buche« überhaupt, bis zum Schlüsse de« Jabrc« 1896 und sind seitdem noch beträchtlich gewachsen. Sie zeigen aber doch, wie schnell der Verkehr der Riesenstadt zunimmt. Danach besaß Berlin Ende 1896 an Psertebahnlinien inS- gesammt 63 mit einer Babnlänge von 227 km. Der Wagen park der drei Gesellschaften (Große, Neue und Charlotten burger Straßenbahn) zählte 1551 Stück. Die Gesellschaften beförderten zusammen 183>/, Millionen Personen. An Droschken Warrn 7674 vorhanden (darunter 5224 erster Classe, von denen 3519 mit Fahrpreisanzeigern aus gerüstet waren), an Omnibussen unv Thorwagen 747. Die Zahl der Droschken hatte trotz de« Ausbaues neuer Straßenbahnlinien u. s. w. wieder erheblich zu genommen, am bedeutendsten die erstklassigen mit Fahrpreis anzeigern (um 1029). Omnibuslinien waren 29 im Betriebe, ibre Gesammtlänge betrug gegen 160 km. Inhaber von Concessiouen für öffentliche« Gcfabrt gab e« am JabreSschluß 2939 (gegen 2785 im Jahre vorher); auf l652 Concessionaire kam je eine Droschke, auf 775 Concessionaire je zwei bis sieben Droschken u. s. w., so daß in die 7674 Droschken sich 2695 Besitzer theilen. Polizeilich legilimirt waren rund 21 000 Kutscher und Conducieure, von denen N 429 Dienst lhaltn. Die OmnibuSgesellschaste» beförderten im Ganzen 43>/» Millionen Personen, rechnet man hierzu die Zahl der durch die Stadt- und Ringbahn (etwa 77 Millionen), die durch die elektrischen und Dampfstraßenbahnen und die Pserde- bahnen beförderten Personen, so ergiebt sich eine G-sammt- personenzahl von mehr al« 3ll Millionen (gegen 270 Millionen im Jahre 1895), so daß also im Laufe de« JahreS jeder Bewohner der ReickSbauptstadl, vom Säugling bis zum ältesten Greise, nahezu 20 Fahrten mit diesen öffentlichen VerkehrSanstalte» unleruvuimen hat. Gewiß eine bewegliche Bevölkerung^ ----- Eine noch unveröffentlichte HanLzeichnung Friedrichs de« Großen, die zu den besten ihrer Art gehört, ist durch I. Fr. Boumann an den älteren LanghanS gekommen, bei besten Familie da- seltsam« Blatt sich noch heute befindet. Der Gegen stand der in Fedcrmanier gehaltenen Darstellung ist nach der „Voss. Ztg." bas neue Portal der älteren Nicolaikirche in Potsdam, die 1798 abbrannte und etwa vierzig Jahre später durch den jetzigen Bau ersetzt wurde. Die Skizze entstammt jener Zeit, da Friedrich II. sich mit Knobelsdorfs überworfen hatte und nun einen großen Theil seiner Bauten in Potsdam — wie z. B. auch da» Berliner Thor — nach eigenen oft sehr flüchtigen Andeutungen durch den älteren Boumann aussühren ließ (1752). Wie der König nachher durch die Gontard'schen Thürme die beiden häßlichen Kirchen auf dem Gendarmenmarkt zu verstellen gedachte, so wollte er auch den nüchternen, durch Friedrich Wilhelm I. veranlaßten Bau der Stabtkirche mit der Umgebung des Schlosses in eine größere Uebereinstimmung bringen und darum einen architektonisch bedeutsameren Giebel vorbauen, während dann noch Arkaden ringsum sich vorlegen sollten. Mangels der Berathung durch seine Baumeister griff Friedrich zu den neuesten Veröffentlichungen über Italien und wählte für die Nicolaikirche nach Manger's Angabe die Architektur von St. Maria Maggiore in Rom. In kräftigen charakteristischen Strichen ist daS italienische Vorbild den Ver hältnissen der Potsdamer Kirche angepaßt und ist auch trotz deS Einspruches der Geistlichen gegen die fernerhin geplanten Arkaden im Großen und Ganzen so auSgeführt worden. Mit Schnörkeln und Voluten, mit Nischen und Figuren war der beträchtlich hohe Giebel entworfen, so daß er ein völlig barockes Gepräge trug. Die Ausführung seiner Ideen brachte den König in einen starken Conflict mit der Geistlichkeit, die eine Verdunkelung des Innern durch die Vorbauten befürchtete. Auf eine diesbezügliche Eingabe antwortete Friedrich der Groß«, der sich um die Lichtverhältnisse der Kirche nicht kümmerte: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!" -s- Hake a. G., 2. Januar. Der Neubau unseres RathhauseS macht sich immer nothwendiger, da die zu be wältigenden Arbeiten von Jahr zu Jahr zunehmen. Eine ganze Anzahl Bureaux sind bereits in anderen städtischen Grundstücken untergebracht, wat den Gang der Geschäfte erschwert. Die Stadt besitzt nun schon in der RathhauSstraße mehrere an grenzende Grundstücke und daS im Raththofe belegen«, vom MilitairsiScuS zurückerworbene alte Zeughaus. Um nun aber etwas Nachhaltiges zu schaffen, war et nokhwendig, noch zwei weitere angrenzend« Grundstück«, nämlich Leipziger Straß« 2 und Kl. Sandberg 1, zu erwerben. Nach langen geheim geführten Verhandlungen ist die Sach« nun endlich zum Abschluß ge kommen. Der Besitzer dieser beiden alten, zum Theil bau fälligen Grundstücke, Kaufmann Wiebach hier, erhält dafür die Summe von 280 000 »4t. Zum Neubau des RathhauseS gehört indessen Geld, und da dazu baare Mittel nicht vorhanden find, so stehen wir vor einer neuen Anleihe, die, da noch andere Projekte zur Ausführung komme« sollen, mindesten« 10 Millionen betragen wird. — Die Unkosten einer amerikaniffcheu Opernsatso» Die dieSjäbrige Saison der Oper in 'Nen» Jork ist auf l7 Wochen berechnet mit 51 Abend-Ausfübrnnge« uud 17 MatinöeS, dazu kommen 17 Sonnabend-Abend-Ausführungen zu populären Preisen, 17 Sonntag-Abend-Concerte und 8 Special-Aus sührungen.in denen derNibelungen-Riiig aufdir Bübue gebrach i Werden soll, macht somit im Ganzen l 10 Aufführungen. Di' Gesainmtauögaben derselben schlägt Herr Grau auf 650 00" Dollar« an, so daß sich die Aufführung durchschnittlich aus 5910 Dollar« stellen würde. Manch« Aufführungen, in denen bauptsäcklich Sterne >. Ranges auftrrte», verursachen wohl eine Ausgabe von 10 000 Dollars, dafür And jedoch die Ausgaben an den populären Opern-Abenden uud bei de» Sonntag-Abend Concerten entsprechend niedriger. Daß bei solches Ausgabe» auch die Einnahmen entsprechend hock sein muffen, ist selbst verständlich. Herr Grau hofft eine Einnahme von 1 200 000 Dollar« zu erzielen. Aus der Zahlliste deS UaternebmerS stehen 50 Sänger und Sängerinnen, einschließlich der Caprll- meister, IlO Cbvristen, 83 Musiker. 27 Ballerinen, 75 Sta tisten, 4 Couliffen-Maler, 10 Elektriker, 58 Leute zur In standhaltung der Costüme u. s. w. und 20—30 Bühuen- zimmerleute und Couliflenscbiebev. Bei der Aufführung gewisser Opern muß natürlich die Zahl der Statisten be trächtlich erböht werden. Die „Stars" liegen Herrn Grau besonders schwer auf dem Herzen, bat er denselben doch von 800 bis zu 1800 Dollar« per flbend zu bezablen. Die höchsten Gagen erkalten Frau Sensbrich, Frau Melba, Jean de ReSzke und Ernst van Dyck. In zweiter Linie folgen GameS, Nordica, Schumann-Heinek, Saleza, BiSpbam, Er. de ReSzke und Anton v. Roy. Ihnen schließen sich an Dippcl, Marie Brems, Mantelli u. s. w. Ta« Orchester kostet etwa 5000 Dollars per Woche. Choristen erhalten 15 Dollar« per Woche, Tänzerinnen 15 bis 2V Dollars per Wocde und Statisten 50 bis 75 Cent« per Abend. Einen bedeutenden Posten im AnSgabenconto machen natürlich die Anschaffung und Instandhaltung der Costüme aus Primadonnen lc- sitzen ihre eigenen Kleider, dock gewährt gewöhnlich der Director bei Beschaffung neuer Roben einen Zuschuß. T.rs Gewand, welches die Melba in dieser Saison im ersten Art von „Romeo und Julia" trägt, kotzete lOOO Dollar«, nicht minder lheuer ist die Robe der Sembrich im ersten Act von „Traviata". Nock ist zu erwäbnen, daß Herr Grau für die Seereise seiner „Singvögelein" 40 0»00 Dollars zu bezahlen bat und auch die Abstecher nach Chicago und anderen Städten ziemlich lheuer kommen. Dann sind bekanntlich die Primadonnen für jede- rauhe Lüftchen empfindlich, wa« dem Unternehmer in Form von hohen Doclorrechnungen nahe gelegt wird. Die Ausgaben im New Iorker Metropolitan Opera House stellen sich demnach diel höher al« z. B. im Cvvent Garden zu Londo» uud iu der Große» Oper zu Paris. --- Die vollstäntzige VuSrüftun, eine« Gktfahrer« für eioe Hochtour ersten Range« bildet »acy den „Mittb. des D. u. Oe. A-B." etwa Folgende«: Wollene Unterkleider. Anzug au» englischer Schafwolle mit verschließbaren Taschen. Ein Paar kurze, ein Paar lange Strümpfe. Strumpfbänder. Reservewäsche. Fellschube mit Ferseoriemen. Ganbaleu mit Reserveriemen. Gamaschen. Schwedische Lederjoppe oder Sweater. Zwei Paar Fausthandschuh«. Zwei Sturmhauben. Seidene Halstücher. Pulswärmer. Dollmüye. Zusammen legbarer Leinwandhut. WärmebüchScheu mit Reservepatrouen. Skier mit Tragriemen. Skisteigeisr», eventuell Steigeisen. Skireparaturwerkzeug. Seil. Pickel mit Leiuwaodhülle. Pickelschlingr. Eanadische Schneeschuhe. Reservrrohrbügrl. Skiwach-, eventuell Leinöl. Eisenstiste mit eiuHeschmiedeten Ringe». Zwei Laternen. Lichter. Stnrmstreichholzrr (wasser dicht verpackt). Cffetschersalbe. Signalpfeife. Eowpaß mit Klinometer. Reiseführer und Landkarte«. Thermometer. Taschenkette. Messer mit Conservenbrecher. Tascheuaoeroid. Bindfaden. Taschentücher. Toilettesachen. Schuhfett. Koch maschine mit Spiritu«. Eventuell Holz, eventuell Decken, Proviant. Apotheke. Weckuhr mit Schutzhülse. Notizbuch. Gummibänder. Rucksack. Beutel au« Leinen. Nadeln. Hutten schlüssel. Fernglas. Feldflasche mit Becher. Gletschrrbrillen. Nach Schluß -er NedacNou eingegauge». Di« t» dieser «»drir «UeerhrMe», w«dr«>» des v«»s »«»«,, »s« ,»-i> »» »er Uebertchrift ergchUi». der N-d»cti<» Mch» dor,ei^e». Viel« ist Mchi» NN v»«it»u»«lui»^» -»» »a»erlUl»dlich« M»d«IM MO» »» «MWKrNU» » MI»«» * Berlin, 3. Januar. Die Familie de« vermißten Professor« Harnack, der an dem Polytechnikum zu Darmstadt den Lehr stuhl für Geschichte und Literatur inne hat, nimmt an, daß Harnack, der fünf Jahre in Rom gelebt hat, wahrscheinlich »ach Italien abgererst ist, falls er nicht unerkannt in einem Kranken hause Aufnahme gefunden hat. * Flcu«Lurg, 3. Januar, Abends. Infolge starker nord östlicher Winde wurden in den hiesigen Hafen große Wasser mengen getrieben und dadurch die am Hafen liegenden Straßen vollständig unter Wasser gesetzt. Ein weiteres Steigen des Wasser» ist zu befürchten. Die Troße des angerichteten Schadens ist bis jetzt noch nicht zu übersehen. * Ercseld, 3. Januar. Bisher haben die Sammet weber in acht mechanischen Webereien für den 15. d. M. gekündigt. In zwei Sammetwebereien find die Weber bereits ausständig. Die Arbeitgeber haben ihrerseits, als die Kündigung seitens der Weber erfolgte, den zahlreichen Hilfs arbeitern gekündigt. * Wien, 3. Januar. KaiserFranzJoseph empfing heute in besonderer Audienz den japanischen Gesandten, der dem Kaiser das goldene, mit Edelsteinen verzierte Collier des Chrysanthemum-Ordens überreichte. * Prft, 3. Januar. Der Präsident deS Staats rechnungshofes, Stephan v. RakovSzky, hat mittels eine« Erlasses die Geschäftsabtheilung deS Staatsrechnungshofes angewiesen, die Controle und Evidenthaltung der staatlichen Einnahmen und Ausgaben im Rahmen des für 1898 geltend gewesenen Budgets zu übernehmen, so lang« die Frage der Indemnität nicht in der einen oder in der anderen Richtung erledigt ist. Auch heute haben in Pest, sowie in den Provinz städten zahlreich« Parteien die Steuer entrichtet, so daß der Steuereingang di« Einnahmen am entsprechenden Tage der vergangenen JahreS übertrifft. * Pari«, 3. Januar. In den Abendblättern wird die Meldung des „Figaro", daß die Abberufung des britischen Botschafters Monson bevorstehe, al« unrichtig bezeichnet. * Madrid, 3. Januar. Wie «in« Drahtnachricht des General» Rios ausManila meldet, sind auf der Insel Balabac alle Spanier ermordet worden, mit Ausnahme der Frauen, deren Freilassung gegen ein Lösegeld gefordert werden wird. — Der Chef der spanischen Marine vor Cuba hat im Drahtwege berichtet, daß er mit allen noch übrig ge bliebenen kleinen Krirgsfahrzeugen die kubanischen Gewässer verlasse.
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