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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1899
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990109028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899010902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899010902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-09
- Monat1899-01
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AuSwanderungSwesen. Drm Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linie ist dl« Erlaubniß zur Beförderung von Auswanderern erweitert worden, und zwar ersterer Gesellschaft nach den drei südlichsten Staaten Brasiliens; nach anderen Staaten Brasiliens dürfen nur nichtdenssche Auswanderer befördert werden. Die Hamburg »Amerika-Linie Kars Auswanderer über Genna und Neapel nach Holland, Belgien, irrankreich, Spanien, Portugal und Italien befördern. Nach den Niederlanden, nach Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien darf dir Be förderung nur aus dem Seewege ohne Schisfswrchsrl geschehe»; nach Transvaal und Copland auch zwischen Hamburg und London mit den Schissen der Rhederet A. Kirsten in Hamburg und von London auS nnt der Englischen Caslle-Linir. Zur Besörderung von Aus wanderern nach Großbritannien dürfen zwischen Hamburg uns West- Hartlepool auch Schisse der West-Hartlepovt Lleaiu Navigation Company in West-Harrlepool verwendet werden. *— Zum Preissturz chemischer Fabrikate schreibt die „Zeitschrift für angewandte Chemie- u. A. das Folgend«: „Wenn in der zweiten Hälft« des verstossenen Jahre- in Folge Erlöschens oeS bekannten AntipyrinpatentS der Preis für das Antipyrin von 96 „6 im Juli auf ca. 14 „tk im Deeemder gefallen ist, jo gestaltet »iese Thaljache zweifellos den Schluß, daß der Reingewinn des Fabrikanten an diesen, Präparat bis zum Erlöschen des Patentschutzes «in hoher gewesen ist; st« berechrigr aber keineswegs zu Ser Folge rung, daß dieser Gewinn ein unberechtigt hoher >var, und eben jo rvewig läßt sie einen irgendwie zuverlässigen Rückschluß auf die Ren tabel,rät der chemische«. Industrie überhaupt zu. Speciell aus den, Gebiete pharmaceutisch-chemifcher Präparate bedarf es für die ein zelnen Fabriken zunächst einer großen Summe von Arbeit und eines durch sie Uuterhalrung von Laboratorien bedingten bedeutenden Kostenaufwandes, um zu neuen therapeutisch veriverthbaren Per bindungen zu gelangen. In der 'Natur der Sache liegt es, daß ein sehr großer Theil der in dieser Richtung angestellten Untersuchungen und Arbeiten zu «dem erhofften Ziel« nicht führt, so daß die mit diesen für die Praxis ergedn-ißlosen wissenschaftlichen Arbeiten ver bundenen Kosten bon vornherein von denjenigen Präparaten mit getragen werden müssen, die auf Grund inedicinisü-er Prüfung für die Therapeutik brauchbar erscheinen. Wer aber mit dem in Rebe stehenden Gegenstand vertraut ist, der weiß euch, wie außerordentlich jchwer es ist und welche Unkosten es verursacht, einen, selbst brauch baren Präparat den Niarkl zu erschließen. Pie!« Hoffnungen werben in dieser Hinsicht zu Grabe getragen und groß« Kapitalien müssen aufgewandt werden, bis einmal wirklich ein Treffer zu verzeichnen ist. Hieraus rechtfertigt sich durchaus di« große Differenz zwischen Einstand und Marktpreis einzelner zut eingeführter Fabrikate; der aus dieser Differenz resnktirende Ueberfchuß muß eben den durch eine Reih« erfolgloser Forschungen und vergeblicher Arbeiten technischer und commercieller Natur verursachten großen Kostenaufivand mit decken, wenn überhaupt von einer Rentabilität des Gesammtunter- nehmenS di« Red« jein soll.» j:j Berlins A uSfuhr nach Nordamerika. Die Ausfuhr des Cousularbezirks Berlin (nicht des General-Consulats Berlins, ohne die Agentur Guben, also dec Provinz Brandenburg ohne ihren südwestlichen Theil, zeichnet sich durch große Mannigfaltigkeit vor allen übrigen Cousularbezirken aus. Wahrend anderswo die Aus fuhr etwa ein Dutzend, wenn es gar hoch kommt, zwei Dutzend verschiedener Artikel umfaßt, zählt Berlin deren 42 der ver schiedensten Art. Diese Vielseitigkeit bat sich bisher recht günstig erwiesen, indem der Rückgang einiger Artikel meistens durch flackere Verschiffung anderer wett gemacht und jo die Ausfuhr vor all- zugroßer Abnahme bewahrt blieb. Dos ist denn anch im letzten Quartale 1898 der Fall gewesen und kein Rückgang, sondern sogar eine kleine Zunahme eingetreten. Die letzten Quartale der 3 Jahre ergaben 1896 853073 - Ausfuhr, 1897 1 030 003 » 1898 1 081 432 » Unter den Artikeln befinden sich vier mit höheren Werthen alS 100000 zuerst di« Chemikalien und Drogue». welche in den letzten 4. Quartalen sich von 84 567 auf 109 537 und 168 209 Z hoben, sonach verdoppelten. Wir verdanken dies der hohen wissen schaftlichen Ausbildung unserer Chemiker und der technischen Poll endung unserer chemischen Fabriken. Die Leistungen der Actien- Gesellschaft früher Schering und Anderer stehen unübertroffen da. Die Amerikaner haben sich übrigens gehütet, diese Chemikalien mit gar zu hohen Einfuhrzöllen zu belasten; ein zelne, welche so zu sagen, unentbehrlich sind, befinden sich av der Freiliste, andere zahlen mäßige Sätze. Au zweiter Stelle stehen Farben aller Art, welche «heilweise, wie die Anilinfarben, in daS chemische Gebiet hineinreichru, so daß das oben Gesagt« auch aus sie paßt. Ihre Ausfuhr ist mit 86 786, 109 330 rejp. 143 738 - bewerthrt, hat sich sonach ebenfalls nahezu verdoppelt. Zu Tritt kommen Glacehandschuhe, welche jedoch, um einen Theil Les hohen Zolles zu sparen, vielfach nur zugefchuitten als Handschuhleder hinübergehen. Der Werth fertiger Handschuhe betrug 38 729, 95 993 rejp. 82 948 t und deS Leders 56 373, 66 3l3 - und 66 356 - Das Rohmaterial, die Felle junger Ziegen und Lämmer, hat geringen Werth und erfordert von Anfang an viele Arbeit. Die Amerikaner lieben es nicht, sich mit solchen Kleinigkeiten abzugeben, während die armen Leute in Deutschland sich über die wenigen dabei zu ver dienenden Groschen viel mehr freuen; auS diesen Gründen wird die Aus fuhr von Glacehandschuhen durch hohe Zölleverringert, aber schwerlich ganz unterdrückt werden können. — Als vierten Artikel haben wir Pelze, Felle, frische, grfalzene und getrocknete Häute zu nennen. Obwohl wir für Pelze dem bedeutendsten Welthandelsplatze Leipzig unbe dingt den Borrang elnrüumeu müssen, macht auch Berlin in diesen Sachen ein großes Geschäft, welche- jedenfalls noch bedeutender ge wesen wäre, wenn die beiden letzten Winter nicht so milde ver- liefen. Die Werthe waren 65 965, 69168 resp. 105 577- im ver- gangenen Vierteljahre. Leidtragend stehen wir bei einem durch den Dingley-Zoll ermordeten Artikel: an Wollabsällen und Frllwolle ver- schiffte Berlin im letzten Quartale 1896 für 14 530 -, in 1897 für 20328 -, in 1898 nichts. Einem ähnlichen Tode geht dir Lumpcn- auSfuhr entgegen, von 54 061 - sank sie auf 20 872 und jetzt au 11774 -. Ueber diese beiden, auch in Europa sehr begehrten Artikel wird Berlin sich zu trösten wisse». Die übrigen Posten haben sich zu wenig verändert, um bewnders hervorgehoben zu werden. Der Gesammteindruck deS letzten Quartals ist mäßig; Berlin sucht mit allen Kräften seine Ausfuhr zu «rhalten» und dar ist ihm noch für ein Vierteljahr gelungen; wer weiß, was die Zu- kunft bringt. *— VomKuxenmarkt, 8. Januar. Der Kohle n-Kuxen- enUrtt zeigt, bei Jnterefse für einzelne Werthe, wie Eteingatt uns Freie Vogel, «ine feste, wenn auch stille Haltung. Eine erfreuliche ülchafte Tendenz zeigt der Markt für K a l i w e r t h e. Von AuS- beutewerthen wurden Glückauf-Sondershausen bei starker Preis steigerung als Capitalsaniage vielfach erworben. Gefragt waren auch Bri«nrode und Schlüssel. Bei der heutigen Anwesenheit maßgebender Ronnenberg-Interessenten in Berlin waren Ronnenberg gleichfalls gesucht. In letzter Stunde entwickelte sich ein« bemerkenswerth« Nach frage für die Kuxe Siegfried I. welche bis zur Berichtsstundc zu er heblich höheren Pr«ifen aus dem Markte genommen wurden. Ter Erz- Kuxenmarkt erhält sich dauernd in der Gunst des anlagr- juchewden Publicums. (Kuxen-Zkg.) *— Das Urtheil des Oberverwaltungs-Ge richts über di« Jrenpalast-Versammlungen. Es werben nun-mehr di« Gründe für das Urtheil des Oberverwaltungs- Gerichtes bekannt, das auf die Berechtigung des 'Polizeipräsidenten erkcnmt hat, di« Jeenpalast-Persammlnngen zu schließen. Das Ur- theil, als wie unklar auch der betreffende Wortlaut des Börfenge- jetzes bezeichn«» wird, wird damit begründ«», daß der Zweck des Ge setzes nur zu einem kleinen Theil« «rreicht weoden könnte, wenn außerhalb d«r genehmigten Börsen rin denselben mehr oder weniger gleicher Verkehr ganz frei ohne di« Staatsaufsicht und ohne di« Be schränkungen des Börsengesetzes stattfinden dürste. Zu solchen Per jammlungen hätten aber auch diejenigen im Feenpalast gehört, für di« diejenigen Merkmal« zutrrffen, dir für derartige Versammlungen wesentlich find. Als die betreffenden Merkmal« nennt das Urtheil deS ObevverwaltimgS-Gerichls die folgenden: Zunächst müssen P«r- fammlungen ein«r größeren Zahl von Personen vorliegen, dir an einem ein für alle Mal bestimmten Orte und zu einer allgemein be stimmten Zeit, wenn nicht täglich, so doch in derhältnißmäßig kurzen Zwischenräumen regelmäßig abgehalten werben und deren Wieder holung von vornherein beabsichtigt ist. Die sich Versammelnden müssen sodann wenigsten« vorwiegend selbstständig« Kauflrute oder kaufmännische Hilfsperson«n sein uwd ihren Geschäftssitz am Ort« «er Versammlungen oder in dessen Näh« haben. Di« Versammlungen müssen weiter -dein Handel mit nicht zur Stell« gebrachten vertret baren Waaren dienen, und zwar so, daß der i>n ihnen betriebene Handel wiederum zwar nicht ausschließlich, aber doch in erheblickicin Maße ein Handel von Großhändlern unter einander ist. Nachdem nmmnehr diese Gründ« für das Urtheil des Oberverwaltungs-Ge richt» bekannt geworden find, halten wir die Behauptung, di« wir früher in dieser «Hinsicht ausgestellt haben, aufrecht. Wenn die eben angeführten Merkmale für die Eharakterisirung einer Versammlung al» einer börsenmäßigen ausreichen sollen, wären Hundert« ums Tausend« von Versammlungen in Deutschland, die bisher kein Mensch als börfenmäßige Versammlungen angesehen hat, in diesem Sinn« zu behandeln, unter da» Bör,engesetz zu stellen und Staatseom- mifsare dafür «inznsetzen. *— Deutscher Bankverein Paul Wendland äc Tst» Der .Verl. Act,« schreibt: Dl« im alten Jahr« betriebene Spielvirlockung de» P. Wendlaw» findet im Jahr« 18V9 «ine fkott« Fortsetzung! Wendland, ver jetzt anscheinend aus besonder«» Gritn- dra rin bescheidenes Chambr« garni bezog«» hat, the-iit srinen Clien ten and solchen, di« «s werden wollen, mit, daß er in Rücksicht auf Diejenigen jeiner geehrten Freunde, welch« erst »ach Neujahr Gelber flüssig bekommen, die Frist für den Eintritt in dar Consor- tial-Unternehmen dis zum 8. Januar 1899 verlängert habe, indem er den ZrichnuirgSIustigen ein glückliche» neues Iahe wünscht! In drm deigesügten ZrichirungSschein« werden die lächerlichen Gewiffrns- biss« der Angstmeier wie folgt niedergeschlagen: .Di« Bitheiligung bezw. Verzinsung der Einlage beginnt mit dem nächsten darauf folgenden Börsetage, nachdem di« gezeichnet« Einlage beim Deutschen Bankverein eingegangen ist. Für den Tag des Eingang» ist im Falle de» Zweis«ls der Postschei» maßgebend. Ueber die ge- ammlen Geschäfte der Emrsortial-Betheiligung werden, abgeson dert von den übrigen Geichästen des Deutschen Bankvereins, kaufmännische Bücher geführt. Di« im Art. 253 des Allgemeinen Deutschen HawdelsqcsetzbuchS erwähnte jährliche Bi lanz u. s. w. wird bezüglich der Eonjortialgejchäft« besonders gezogen und jedem Eonsortiaten abschriftlich übersendet. Der nach Abzug der üblichen Spesen aus den Geschäften sich ergebend« Ge winn soll in der Weis« vertheilt werden, daß zunächst die Ein lagen mit 5 Proc. verzinst werden. Ter bann verbleibende Betrag soll in fünf gleiche Theile zerlegt werden, wovon der eine Theil für die Eteschäftsfiihrung verbleibt, während die danach übrigen Theile als Superdividends im Perhältniß zur Einlage vertheilt werden. Der Deutsche Bankverein haftet gemäß vem Allgemei nen Deutschen Handelsgejetzbucl-e für die Einlagen." *— Gr wert schäft Siegfried! in Berlin. Der Grudenvorstawd schreibt uns untrrm 7. d. Mts.: „Zur vorläufigen Nachricht diene Ihnen, daß wir gestern Abend mit der Bohrung IV (Sülbeck» in einer Tief« von 32l m Kalisalz angesahren haben. in Kälitern ist bisher gezogen." *— Berliner Cassenverein. Ti« Tirecliou schlägt 7'/r Proc. Dividende vor gegen 6^ Proc. im Vorjahre. Pang« sell schäft Kaisrr-W'lhelm-Straße. In der General-Persammlung wurde klag« darüber geführt, daß die Rentabilität der Gesell'chaf! trotz der allgemeinen Besserung der Verhältnisse nicht gestiegen sei, ferner wurden die Generalverwal- tungslosten und die Ausgaben für Reparaturen als zu hoch be mängelt. Von dem Vorsitzender wurde dem gegenüber ausgeführt, di« Erklärung für die geringe Rentabilität der Gesellschaft sei darin za suckzeu, daß diese noch unter der End« der 80er Jahre eingetrete nen Depression zu leiden hätte, da zu dieser Zeit vielfach Läden und Wohnungen unter dem Anjchlagswerth und aus längere Zeit hätten vermiethet werden müssen. Ein« Beseitigung dieser ungünstigen Miethsverträge hat sich nur allmählich vornehmen lassen und ist erst feit Jahresfrist gelungen. Eine wesentliche Besserung der Verhält nisse der Gesellschaft sei aber auch im nächsten Jahre nicht zu er warten. Eine erhebliche Besserung werde nur daun eintreten, wenn der Durchbruch der Kaiser-Withelm-Straße bis zur Peripherie der Stadt beschlossen und auSgefiihrt sein wird. Ter Grund and Boden der Gesellschaft steht mit 6000 bis 7000 .tk Pro Quadratruthe zu Buch, während jetzt schon in jener Gegend 11 000 bis 15 000 pro Quavratrutlz« gezahlt worden sind. Es werd« daher, sobald der Verkauf der Häuser sich ermöglichen lasse, das ursprüngliche Capital sicherlich wieder erlangt werden, wenn nicht noch mehr. Die Divi dende wurde darauf auf 1 Proc. festgesetzt. >71 Bereinigte Chemische Fabriken, Aktiengesell schaft, Levpoldshall. Wie s. Z. von uns milgetheilt, war gegen den Antrag der Gesellschaft aus Ertdeilung der Genehmigung zur Anlage einer Salpeterfäuresabrik bei Levpoldshall Ein- sprnch erhoben worden. In einem neuen, vor der KreiSdirection Bernburg abgehaltenen Termine ist der Einspruch, der u. A. aus ein Gutachten des Prof. Erd mann» Halle begründet war, zurück- gcwiesen und der Gesellschaft demgemäß die Genehmigung zur Anlage der Fabrik erlheilt worden. G Anhaltifcke Tiefbohrwerke. Unter dieser Firma hat sich eine neue Gesellschaft zur Ausbeutung der Kohlenjchiitze Anhalts gebildet, die planmäßig in Anhalt Tiesbvhrungcn auszusühren be» absichtigt. Sie beginnt zunächst mit Bohrungen nach kohle jetzt in den Gemarkungen Wehlau und Lennewitz an der Eisenbahn Dessau- Radegast. Anhaltische Kohlenmerke in Frose. Die Gesell schaft förderte im Jahre 1898 12 811 735 Ick Briketts gegen 12 806 790 Ick im Jahre 1897, also mehr 4945 dl, und fetzte davon 12 427 850 Ick gegen 12 532 990 dl im Vorjahre ab, mithin weniger 105140 Ick. Die Einnahme hieraus beziffert sich aus 2341728 .6 gegen 2 310516 >li im Jahre 1897, also aus 31182 .6 mehr. * Frankfurt a. L., 7. Januar. Die heutige General»Ver» sammlung der Stärkezuckerfabrik-Actiengejellschaft von». C. A. Köblmann L Co. beschloß, nach reichlichen Abschreibungen 16 Proc. Dividende, zahlbar vom 15. Januar ab, zu verthcilen. *— Accumulatoren » Werke System Pollack, A.-G-, Frankfurt a. M. Die Gesellschaft theilt mit, Laß sie mit der in Nancy errichteten Compagnie Gönsrale Elrctriqur ein Ab- kommen getroffen hat, wonach die letztere die Fabrikation der elektri schen Accumulatoren nach System Pollak und deren Vertrieb für Frankreich übernimmt. Die Gejelljchast, die aus dem Gebiete der Elektrotechnik seit mehrere» Jahren thütig ist, wird ihre in Errichtung begriffene Accumulatoren-Fabrik schon in sehr kurzer Zeit in Betrieb bringen. *— Hofbie rbrauereiSchösferhos-DreikünigShof vorm. Conrad Rösch zu Mainz. Die General-Berfainiiilniig genehmigte einstimmig fämnittiche Puncle der Tagesordnung und fetzte die sofort zahlbare Dividende aus 12'/, Proc. feit. *— Düsseldorfer Drahtinduslriegesellschast. Der Ne» gisterrichter hat die Eintragung der Beschlüsse der Geiieral-Verjamni- lung betreffs der Zusammenlegung der alten und betreffs der Aus gabe neuer Aktien abge lehnt. Bekanntlich war gegen die Be schlüsse Protest eingelegt worden. *— Ein neues Röhrenwalzwrrk beabsichtigt die Düssel dorfer Firma Piedbocus in Oesterreich zu errichten; dir Vor arbeiten hierfür solle» schon in vollem Gange fein. Dortmund-Gronau-Enschedrr Eisenbahn. Nach der vorliegenden Uebersicht betrug die Wagengestellung an Kohlen zechen und Kokereien sowie der Berfandt derselben nach Ladungen ü 10 000 lcx in der Zeit vom 16. bis 31. December 1898 6544 Wagen, was durchschnittlich pro Arbeitstag 503 Wagen auSmacht gegen 5679 resp. 437 Wagen in der gleichen Zeit des Jahres 1897. *— Gußstahtfabrik Friedr. Krupp. Herr F. A. Krupp hat für die 1897 aus Anlaß der hundertjährigen Gedenkfeier Les Geburtstages Kaiser Milhelm's I. mit einem Capital von 1000 000 Mark begründete Invalide nstistung ein weiteres Capital von 500 000 >1 auSgefeyt, Io daß daS gesammte Capital der Invaliden stiftung nunmehr 1500 000 .6 beträgt. Diese Jnvalibeustislung soll mit der Arbelterstistung in der Weise vereinigt werden, daß Las Sliftungscapital in das Eigenlhum der Krupp'jchen Arbtiterstiflilng übergesührt wird. Gewerkschaft Wilhelmshall bei Anderbeck. Ueber die Entwickelung des Geschäftes während des 4. Quartals 1898 ver lauten recht günstige Zahle». Das definitive Resultat ist bisher für die Monate Oktober und November festgestellt und ergaben diese beiden Monate nach Abzug aller Ausgaben für Steuern, Handlungs kosten rc. einen Gewinn von 354 000 .6 Da auch im December der Versandt ein lebhafter war,, so dürste das Gesammtrejultat im letzten Quartal auf etwa 450000.6 Gewinn zu schätzen fein. Vom Januar ab erfolgt der Berfandt auf Grund der neuen Cyndicats- Bedingungen und steht für das neue Jahr voraussichtlich eine Mehr- sörderung zu erwarten. Die Gewerkschaft brachte im Jahre 1898 monatlich 80 000 .6 Ausbeute zur Bertheilung und wurden außer dem circa 300000 auS dem Betriebe für Neuanlagen verwandt, welche letztere Ausgaben für die Folgezeit sortfallen. *— Braunschweig - Hannoversch« Hypothekenbank. Die Ausgabe neuer Zin-scheinbogen zu den 3'/, proc. kündbbaren Pfandbriefen vom 1. Juli 1872 und 1. Juli 1883, sowie zu den 3'/,vroc. unkündbaren Piandbriesen Serie 14 vom I. Januar 1889 erfolgt vom 18. Januar 1899 ab. (Bergl. Inserat aus S. 222.) Hamburg, 7. Januar. Der „H. B."H." wird aus Newyork gemeldet, daß 1'/, Millionen Dollars Gold in London für Amerika anaekaust sind. Der Golcbegehr in London ist nach lassend; deutscherseits werden 77 » 10'/, ck geboten. *— Versicherung gegrn Sturmschäden. In der „Kieler Zeitung" finden wir folgende Ankündigung: Sturm: Sturm! Sturm! Wir erlauben un- hiermit zur Kenntniß zu bringen, daß di« unter dem 6. November er. gegründete Erste Schleswig-Holsteinische VersichtrungS-Gesellschast „AroluS" a. G. (aus Gegenseitigkeit. D. Red ), Kiel, mit dem heutigen Tage ibren Geschäftsbetrieb eröffnet. Durch Beschluß der Gem-Brrs. wurden gemäß 8 13 der Statuten die Herren W. v. Hillebrandt und H. EvlerS zu Direktoren der Gesellschaft gewählt. Der Aussicht«- ralh der Ersten Schleswig-Holsteinische» „Sturm"-Versichrrnngs- Gej. „A.oluS" A.-G. (Act.-Ges. D. Red.), Kiel. Im Auftrage: H. C. Scheff. Der „Berl. Act." bemerkt dazu: In Schleswig- Holstein kann ein derartige» Schwindel-Unternehmen bekanntlich ohne Weitere« in« Leben treten. * Bremen, 7. Januar. Die Dampfe de« Norddeutschen Lloyd beförderte» im Jahre 1898 60 486 über Bremen au«, gewanderte Personen gegen 46 798 Personen im vorher- gehenden Jahre. *— Hemelinger Acttenbrauerei Hemelingen bei Bremen. Die Gesellschaft, deren Bierabsah und Dividende schon mitgetheilt wurde, erzielte in 1897/98 nach 76 141 (i. B. 68 480.6) Abschreibungen 137 175.6 (148 285.6) Reingewinn, woraus 8717.6 (9828 ^t) der Reserve überwiesen, 6538 ^l (7371 ^i) zu Tantiemen, 120000 .6 (140000.6) zur Ver,Heilung von 12 Proc. (i.«. 14 Proc.) Dividende verwandt und 2085 .6 vorgetragen werden. Bei 750000 .6 4 vroc. Hypotbekenjchuld betragen die laufenden Ver pflichtungen 975195 denen gegrnüberstanden: 266 416 Vvr- räthr, 12 934 „6 in Baar und Wechseln und 1 157 383 X Debitoren. Die Reserven enthalten 256 394 ^l bei 1 Mill. Mark Grundcapital. * Taujig, 7. Januar. Der Jahresbericht der Stadt Danzig bezeichnet die Erwerb-Verhältnisse Danzig- im Getreide handel alS ganz unbefriedigend, do wegen der schlechten Ernte in Rußland und Polen die Zufuhren von alter Ernte gering waren und von der neuen Ernte die Hauvtartikel Weizen und Roggen ganz au-blieben; ebenso waren di» russischen Zuckcrzufnhren gering, die inländischen dagegen sehr erhevlich. Tas Holzgejchäft war be friedigend und erfreute sich einer stets steigenden Conjunctur. Die Nhederei kann zum ersten Male seit vielen Jahren aus günstige Rejultate zurückblicken. Tie Beschäftigung der Arbeiter war dauernd gut. c5 Die oberschlesische Handelskammer zu Oppeln hat sich in ihrer jüngsten Sitzung mit der Centralstellr zur Vorbereitung der Handelsverträge beschäftigt und folgende Resolution gefaßt: „Die Handelskammer hat durch daS Verhalten der sogenannten Central- stelle zur Vorbereitung der Handelsverträge die Ueberzengung ge- Wonnen, daß die Thätigkeit derselben, anstatt die Regierung und den wirthschastlichen Ausschuß bei Ausführung ihrer Arbeiten zu unter- stützen, es sich zur Ausgabe macht, die Maßnahmen der Regierung ohne Grund herabznsetzen und zu verdächtigen, sowie den Werth des wirthschastlichen Ausschusses als gegenstandslos hinzustellen. Die Handelskammer beklagt und mißbilligt aus das Entschiedenste dieses Vorgehen, da es geeignet ist, Mißtrauen und Unfrieden zu säen und die Arbeit der staatlichen Behörden zu erschweren. Die Handels kammer spricht die Ueberzengung aus, daß nicht eine private Ver einigung, sondern allein die Reichsregierung unter Mitwirkung der geordneten Organe von Handel und Industrie und durch die Mit arbeit des wirthschastlichen Ausschusses in der Lage ist, die Vor bereitung künftiger Handelsverträge in Angriff zu nehmen." Z Ten vor einigen Jahren aus Lüben unter Mitnahme von etwa einer Viertclmcklion Mark nach Verübung von Wechsel- sülschungen verschwundenen Bankier Scholz („Millionen- scholz" genannt) hat in den Bereinigten Staaten die Nemesis ereilt. Nachdem er in verschieden«»«» Großstädten Europas und Amerikas aufgetaucht, ohne daß seine Berhastung möglich wurde, war er vor einiger Zeit nach Philadelphia gekommen und hatte dort ein Bankgeschäft gegründet. Bald in Concurs gerathen, wurde er wegen Aechjelfälschung zu einer Znchhausslrafe von 12'/, Jahren verurlheilt. *— Nach einer Wiener Meldung hat die Firma Emil Skoda in Pilsen einen größeren Abschluß von Stahlguß nach Eng land gemacht. Die Meldung ist deshalb von Interesse, weil wot,l zum ersten Mole österreichischer Stahlguß nach England verkaust wird. Die Firma Skoda liefert allerdings schon seit Jahren Fa?on- gußslahl nach Deutschland, «in Abschluß »ach England ist aber noch nicht erfolgt. Die Poldi-Hütte hat bereits in den letzten Jahren Werkzengslahl nach Sheffield verkauft. *— Buschtiehrader Eisenbahn. Durch die erhöhte Steuer- auSschreibung dürste sich nach dem „Act." die Dividende für die 6»Aclien nur nm '/, Procent vermindern. * Wir«, 7. Januar. Der Wiener Giro- und Cassen- Berrin vertheilt «ine Dividende von 11'/, Gulden (wie im Vor- jahre). Der Ausfall, den der Verein bei den Börsen-Arrangements erlitten kalte, wurde durch ködere Zinscinnahinen beglichen. * Wie», 7. Januar. Wegen des Abschlusses eines Zollver trages mit Amerika sollen auch seitens Oesterreich-UngarnS Verhandlungen eingeleitet werden. * Wir», 7. Januar. Herr Wittgenstein motivirte, wie ver- lautet, feinen Rücktritt damit, daß er glaube, durch seine Person den Gesellschaften, denen er angehürte, indirecteu Schaden zu bringen, weLhalb er das durch ihn bestehende Hinderniß befestige. * Wir«, 7. Januar. Noch der „N. Fr. Pc." convertirt die Nirderösterreichifche Landeshypothekenanstatt ihre Com- muualobligationen von 3'/, Proc. auf 4 Proc. Es ist das die erste Conversion, die eine Erhöhung des Zinsfüße- bezweckt. *— Oesterreichischer Lloyd. Der Verkehr gestallete sich im abgelausenen Jahre ziemlich lebhaft. Die Einnahnien-Ansiveise der ersten zehn Monate schließen mit einem PluS von 800 000 fl., von dem jedoch ein großer Theil durch die erhöhten Kosten, namentlich für Kohle, abjorbirt wird. Im Ganzen dürsten die Mehrauslogrn für den Brennstoff 600 000 fl. betragen. Der Lloyd hat zn Beginn des Jahres eine regelmäßige Schifffahrtslinie nach Calcutia cntrirt, welche alle Monate befahren wird. Zur Besorgung deS Dienstes nach Indien werden dir im Baue befindlichen zwei großen Dampfer »Franz Ferdinand" und „Silesia", sowie der neugekaufte Dampfer „Jstria" verwendet werden. Dir Umgestaltung der Lloyd-Flotle wird energisch in Angriff genommen. Der Bau von drei neuen Lrvantedampfern wurde dem eigenen Arsenal des Lloyd übertragen. Außerdem ist der Lloyd bemüht, neue Schisse im Auslande zu er werben. Eine der wichtigsten Bestrebungen des Lloyd ist auch die Ausgestaltung des Jtincrairs und die Errichtung neuer Linien, insbesondere nach Ostasriko, Holländisch-Judien und Australien. * Mailand, 7. Januar. Die „Perjeveranza" warnt heute in einem sachgemäß gehaltenen Artikel die italienischen Börsen vor dem allzu großen Gründnngseifer, der in den letzten Monaten bereit- Platz gegriffen hat Die übertriebenen Erwar- tungen auf ein Zustiömen deS französischen Copitals dürsten sich jedenfalls nicht so rasch verwirklichen, wie die Spcculation die- zu glauben scheint, umsomehr alS die internationale Politik und di« Lage des Geldmarkles gegenwärtig zu ernsten Bedenken Anlaß geben. * Mailand, 7. Januar. Die Dividende der Banca Com- mereiale wird ans 7 Proc., dir des Crrdito Jtaliano aus 7'/, Proc. geschätzt. * Mailand, 7. Januar. In den Trlephongrsellschasten von Rom, Neapel, Florenz und Mailand ist eine ernste Kris iS ausgebrochen zwischen den betheiligteu in- und ausländischen Capi- talislen. Die italienischen Mitglieder des VermaltungSraths der Mailänder Gesellschaft traten auS, um eine besondere Gejelljchast zu gründen. *— Barletta.Loose. Nach der jetzt elngetrosfenen ossiciellen Liste der nachträglich bewirkten 106. und 107. AnSlvofung der Bar- letta-Loofr ist die Ziehung der 110 bezw. 200 Gewinne, unter denen einer mit 500 000 Lire, dem ursprünglichen Perloojnngkplaiie gemäß geschehen. Die Auszahlung soll vom 20. Juni d. I. ab erjolgen. Dagegen sind in jeder der Ziehungen anstatt der planmäßigen 700 Looje nur je 350 Loose zur Rückzahlung mit 100 Lire gezogen worden. Auch in Zukunft soll immer nur die Hälfte der planmäßigen Capitalsrückzablungrn erfolgen und dir andere Hälfte dann im Jahre 1948 auf einmal zurückgezohlt werden, so daß im genannten Jahre 11 775000 Lire zur Auszahlung kommen sollen. Durch diese HiuauSjchiebung der Rückzahlungen um 50 Jahr» sichert sich die Stadtverwaltung rechtswidrig zum Nachiheil der Lvosbrsitzer einen ganz erheblichen ZinSgewinn. Außerdem macht sie aber auch vertragswidrig noch zAbzüge für Ein- kommen- und Umsatzsteuer auf die zur Auszahlung kommenden Be träge. Die Schutzvrreinigungrn der LooSbesitzer werden hiergegen protrstiren. * Parts, 7. Januar. Die Absicht, eine Bank für Mineu- ReportS zu gründen, ist jetzt wieder ausgenommen worden. Das Capital wird mit 20 Millionen in Aussicht genommen. * Brüfscl, 7. Januar. Heule hat sich hier die Oom- prrxoi« internntionalo pour lo eommoreo et 1'iucku- ntrie mit 32'/, Millionen Franc» Aclieucapital constituirt. *— Spanischer Einfuhrzoll aus Steinkohlen und CoakS. Der „Reichsanzeigrr" schreibt: In Spanien war durch rin Gesetz vom 28. Juni 1898 der Einfuhrzoll auf Steinkohlen und Coaks aus 1,50 Peseten für die Tonne von 1000 hx ermäßigt, zugleich jedoch die Regierunq ermächtigt worden, unter bestimmten Voransseyungen dies« Ermäßigung wieder rückgängig zu machen. Aus Grund dieser Bestimmung sind durch eine mit dem 1. Januar in Kraft getretene königl. Verordnung vom 23. December 1898 dir früheren Zollsätze von 3 Peseten für dir Tonne nach der ersten Spalte und von 2'/, Peseten für dir Tonne nach der — für die Einfuhr an- Deutschland zur Anwendung kommenden — zweiten Spalte de« spanischen Zolltarifs wieder hrrgrstellt worden. Diese Zollsätze werden von ollen Ladungen erhoben, di« feit der ersten Stunde de« laufenden Jahre« in den Häfen de« spanischen Festlandes und der Balearen ringelroffen sind. *— Geld für Rußland! AuS Frankfurt wird gemeldet: Nachdem die Versuche, ein russische- Anlehen mit Amerika abzu- schließen, dort ebenso erfolglos geblieben sind wir hier, soll Ruß- land vor wenigen Tagen in England osficielle Schritte zur Er langung einer bedeutenden Anleihe gethan haben, die aber auch dort nicht zu einem Abschluß führten. *— Ueberführung russischer Waggon« auf deutsche Eisenbahnen. Im rufsifchen CommuntcattouS-Ministrrium wurde die vou einem Director der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn er fundene Vorrichtung geprüft, welche an der Grenz« die Urbergabe von beladenen Waggons vom russischen Eisenbahnnetz ans da» auü- ländifche und umgekehrt ermöglicht. Hierzu bemerken russische Blätter: „Das in Vorschlag gebrachte Verfahren der Uebergabe von Waggon- kann sich in der Praxis als sehr nützlich erweisen, aber bei Einführung desselben aus den russischen Eisenbahnen können auch gewisse Nnbequemlichkeite» rintreten hinsichtlich deS Verkehrs zu KriegSzeite». In Anbetracht der großen Bedeutung dieser Seile der Angelegenheit wird vom Ministerium der Commuiiicationen eine Specialconiinissivn gebildet werden zur endgiltigen Entscheidung der Frage betreffend die Anwendung dieser Vorrichtungen auf den russischen Eisenbahnen." * Sofia, 7. Januar. Die türkische Regierung hat den zwischen Bulgarien und den Orientbahnen abgeschlossenen Kaufvertrag ratificlrt. *— Bulgarische Finanzen. Telegraphisch ist bereit« ge meldet worden, daß Vertreter der Mitteldeutschen Credilbank, deS Wiener Bankvereins, der Oesterreiclnschen Länderbank und der Banqne Internationale nach Sofia abgerrist sind zum Abschluß der Con- Version von 290 Millionen Francs sechSprocentiger Bnlgaren-TitreS. Es handelt sich dabei um die beiden von der bulgarischen Sobranje nach sehr erregten Debatte» am 20. December angenommenen Finanz, vorlagen der Regierung, nämlich den Vertrag über die Betriebs und Pachtüberncihme der in Ostrumelien gelegenen Linien der Orientbahn-Gesellschaft auf die Rrstdauer der Concession, dos sind 50 Jahre, sowie den Entwurf zur Contrahirung einer vereinheit- lichten fiinsprocentigen bulgarischen Eijrubahnanleihe im Gesomntt- betrage von 290 Millionen Francs. Die Durchführung dieses Pro- jeclS steht sonach nunmehr in sicherer Aussicht. * London, 7. Januar. Der Geldmarkt hat den gehegten Erwartungen in vollem Maße entsprochen. Trotz der enorme» An- spräche zum JahreSjchluß, die größer gewesen alS je vorher, hat der Markt noch vor Auszahlung der Januardividenden, am 5. dS. Monat-, Mittel gesunden, den größten Theil der Vorschüsse an die Bank ziirnckzuzahlen, so daß, als der Ausweis erschien, die Zohlen schon wieder in normale Grenzen zurückgekehrt waren. Dos Ne- fullat ist, daß die Dividenden dem Markt fast ganz alS freie Mittet zufließcn, was leichten Geldstaud für mindestens mehrere Wochen sichert. Der Bankausweis ist im Vergleich zuin letzte» Jahre, wo die Bankrate 3 Proc. war, sehr stark, so daß eine Ermäßigung der Bankrate auf 3'/, Proc. bald, vielleicht schon für nächste Woche, zn erwarten ist. lieber die Gerüchte bezüglich der Bildung eines neuen Kupfrrrinqes wird der „Berl. Börs.-Ztg." auS London ge- jchneben: Die amerikanischen Meldungen der letzten Tage lauten widersprechend. Während man schon wissen wollte, daß die zu gründende Compagnie, welche die leitenden amerikanischen Kupfer minen umfassen soll, ein Capital von zweihundert bis fünfhundert Millionen Dollar- haben und daß dir Actien auch in Enropa zur Zeichnung würden aufgelegt werden, liegt jetzt die Nachricht vor, Laß zwei der größten Minen, die Anaconda und die Calumet, von dem Standard Oil Trust, der die Consolidirung betreiben soll, noch gar nicht angegangen worden sind. Jedenfalls ist das reproducirte Gerücht, das in New d)»rk tzxx letzten Woche ein Abkommen zwischen den europäischen Interessenten der Rio Tinto- Mine und den amerikanischen Minen unterzeichnet worden sei, aus der Lust gegriffen. Auf Seite der Rinto-Gruppe besteht augen blicklich wenig Neigung, die ReminiScenzea der SöcrLtan-Periode ivachzurusen. *— Manchester Handelsbericht. Unser Markt eröffnete ruhig nach den Feiertagen, und bisher fanden nur wenige TranS- actioncn statt, obwohl Nachfragen genügend austraten. Letzteres scheint jedoch eher daraus berechnet gewesen zu fein, die Stärke des Marktes zu prüfen, als neue Geschäfte abznfchließen. Die hiesige Lage bleibt sehr fest und die Kaufleute vertrauen so sehr darauf, in diesem Jahre eine gute Nachfrage zn sehen, daß sie nicht von ihren Preisen abgehen wollen. Andererseits sind die Käufer nicht geneigt, die verlangten Preise zu bewillige», da in den meisten Fällen ein« rechtzeitige Ablieferung schwer zn vereinbaren ist und bei beliebten Marken, wo sie di» verlangten erhöhten Preise zahlen wollen, überhaupt keine Ablieferung erkalten können. — Bon China gicbt es nichts Neues zn berichte», dieser Markt ist ruhig und unzufriedenslellcnd, für Japan Hab eS mehr zn thnn. AuS den Straits kommt die Nachricht, daß di« Waaren ansverkanft werden, und zwar an- keinem anderen Grunde, als wegen ungesunder Con- enrrenz, cs fanden jedoch größere Umsätze für diesen Markt statt, und dir Käufer zahlten die ziemlich hohen Steigerungen. Bon den indischen Märkten kam eine unbedeutende Nachfrage für Diverses. Die Nachrichten von Rangoon bezüglich der ReiSernIe sind sebr gut und man sieht daher einer größeren Nachfrage von diesem Markte entgegen. Die anderen, kleineren Märkte haben keine neue Gestaltung ausznwcisen. * New Uork, 7. Januar. Der Werth der in der ver- gangenen Woche eingesührten Waaren betrug 9869 257 8 gegen 9 577 991 tz in der Vorwoche, davon für Stosse 2 257 106 Z gegen 1938046 - in der Vorwoche. *— Amerikanische Eisenbahnen. Nach einer Meldung der „Times" anS New Jork erwarb die Atchison Topeka and Santa Fö-Eifenbahn von der Wichita and Western Railway 94'/« Meilen in Kansas. *— Salpeter-Convention. Am 14. d. wird in Jquiqne eine Versammlung der Salpeteiprodnceuten stattfinden, in der über den Abschluß der Conrenlion bindende Beschlüsse gesoßt werden sollen. Die Arbeiten der Commissionen, welche die LeistustgSsähig- keit der einzelnen Werke abznschätzrn hatte», sind beendet und den Betheiligteu unterbreitet. Wie verlautet, wstd die Leistungsfähigkeit sämmtlicher Werke auf 49 500 000 Qnintols geschätzt, während der Weltconsnm mit 23 000000 Quinta! angenommen wird. Das Con- tingent, welches den einzelnen Gesellschaften zugetbeilt werden soll, wird sich demnach nach diesen» Verhältniß bestimmen. Die Pro- dnctionSsähigkeit der Rosario Company soll mit ca. 2600000 QuintalS eiugeschätzt fein. *— Südafrikanische Goldgruben. Von der Witwaters- rand Deep ist folgendes Telegramm ringetrossen: Flötz ist an« gehauen worden in drm Bohrloch vom West-Stollen Nr. 3 in einer senkrechten Tiefe von 773 Fuß, ungefähr 53 Fuß von der nördlichen EigenthuniSgrenze entfernt. DaS Flötz ist 1'/, Fuß dick und ergiebt bei Feuerprobe 2 Unzen 1 ä«t auf die Tonne. Dies ist das Balmoral-Flötz, das bisher auf dem Besitzthuin der Gesellschaft noch nicht angetrosfen wnrde. Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen. *— Deutscher Schnell-Dampser-Dienst ab Bremen. Die amerikanische Post nach New Dort rc. rc. mit Schnell-Dampser „Lahn", 10. Januar ab Bremen (Oceanfahrt ca. 7 Tage), schließt am 9. Januar um 6 Uhr Nachmittag-, für Einschreibebrief« um 5 Uhr. Zahlnngs-Einstellnngen re. Namm Wohnort § Amtsgericht -- Z ; - 's s? W -Z V» Elio» Fried, Sausmonn, Inhaber der F rmo S. Hried, k'.eiderh. Auglburg Auglbur, 4. 26.1 1.2 12 Lugen oavlke, Sousmann, io Firma vonlad Krause Berlin Berlin b. 281 113 Wilhelm veollhord, Kansmaim Freiburg Meiningen Oberwhauscu Freiburg 4. ; 26 .1 3.2 32 Gustav Pfingst, »aulmann Meiningen 4. m.r 82 8.3 Karl Pegel, Slochadrit Offenbach s 4. 1 21.1 3.2 24.2 * Teichwolframsdorf, 8. Januar. Ueber da« Vermögen des BrauereibejitzerS Robert Geißler ist der Concurs erössnct worden. Geißler dürfte insofern »ine empfindliche Strafe treffe» (er wurde, wir berichtet, wegen Wechselfälschung verhaftet), als derselbe sich bei seiner Verhaftung widersetzte brz. sich an den Beamten vergriff. *— AuS Fiume wird gemeldet: DI« hiesige Galanteriewaaren- Firma A. Ricci uli („Zum Gran Mercurio") hat sich nach zwei jährigem Bestände mit öOOOO fl. Passiven insolvent erklärt. Einrrahme-Answeise. "—Bet rieb Ser geb nisse der Großen Leipziger Straßen bahn in der Woche vom 2. Januar bi» 8. Januar 75325 gegen 68,610,30mehr 6714,70Seit 1. Januar87 183,80.6 gegrn 80 441,30 >l, mehr 6742,50 *— Zschipkan-Fiirstenwalder Eisenbahn. December. Hauptstrecke 33305 .6 (-f- 6194 ^ll), Kleinbahn 3561 (-f- 711), seit ,. April 74202 *— Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn. December 223000^! l-f-36000^), im Jahre 1898 überhaupt 2120 000 .6 (-f- 34 000 ^l). *— Böhmische Nordbahn. December620585 fl. (—12883fl ), im Jahre 1898 überhaupt 507917t fl. (-f- 89 236 fl.). Im Jahr« 1898 wurden befördert 2 623 358 Personen (-f- 145532 Personen) und 2 370 485 t Güter (-f- 126 866 t Güter).
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