Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990131015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899013101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899013101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-31
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
814 nn- Lrössres Lrsi63 Uorel VeursekIanäZ Central-Hotel, Berlin Oe-senllder Oevtralbullnfiok k» leckt leli!«trr»88?. Lei 8a»>uvl irittvr, nllcu ^potbelcora u. vroxisten. fiskalischen Standpunkt der preußischen Eisenbahn- entgegenzutreten; wir müssen uns daran genügen wegen Lieser leidigen Thatsache iin Herzogthum herrschenden, durchaus gerechtfertigten Miß- die Summe von näher, als dem aus dem Etters weitere Beiträge Der das 1800 Wachtmeisters Trompeter / Constablcr . Ulan Recrut . . . , . Bürger . . . . . Bauer . . . . . Bauernknabe . . , Kapuziner . . . . Soldaten-Schulmeister engherzigem Standpunkte leiten läßt. Wir haben deren Bau vertragsmäßig von dem preußischen Ankauf unserer Eisenbahnen zugesagt war, lange und bitten und schwere Opfer an Beihilfen be- Tagegen hat unser Land in dem bezüglich Herr Herr Herr zu bekämpfen und die zur Prüfung ähnlicher An verlangen. — (Deputirten- Lebret hat den schon liurtmn* u. Uo»>»>ou >kui lcu-Unck t'nr Nervöse n. Li holunx-iheckürsk. j. .Vrk. 6om- . Heim mit cknrcbaus tumil. l?lmrulcter. VVuuäerv. Herr!. ^Vinterlunäsebatt. 1ViuterverLoüNUN§en Bei der Gcsammt-Auslage vorliegender Nummer befindet sich als Ertrabeilage eine Preisliste der renonimirlen Obcrfchwätttschen Ccntral-Molkttei, I Bilger, Biberach a Riß, Württemberg, worauf besonders aufmerksam gemacht fei. Tie Butter wurde aus der Ausstellung zu Dresden 1898 von der deutschen LandwirthfchastS-Gejellichajt preisgekrönt. Gesetzentwürfe, in welchem betont wird, daß es sich auch nicht um «ine Angelegenheit handele, sondern vielmehr um Gesetz, das eine Nothwendigkeit geworden sei und dienen werde, eine allgemeine Beruhigung iin Lande herbei- (Beifall im Lentrum, Murren auf der äußersten (Eingesandt.) Mehr Licht! Vielleicht wird Mancher in unseren Zeiten, wo Gas- nnd SpirituSgliihlicht, AcrtylengaS- und elektrische» Licht um die Palme de» Siege» ringen, diesen Ausruf al» eine Lästerung empfinden. Aber läßt Goethe, der bekanntlich mit diesem Worte an» dem Leben schied, nicht seinen Götz auch sogen: „Wo viel Licht ist, ist starker Schatten"? Und starkem Schatten begegnen viele Menschen Marine. G Berlin, 3O.Januar. (Telegramm.) Laut telegraphischer Meldung an das Oberkommando der Marine ist der Kreuzer „Bussard", Commandant Corvetten - Capitain Mandl, am 29. Januar in Emmabasen (Sumatra) angekommen und beabsichtigt, am 1. Februar nach Colombo in See zu gehen. 500 wimmel' von 3 M. — 25 M. in der Winterszeit, die r» schon in den Morgen ¬ stunden vor 7 Uhr aus dem traut erhellten Daheim auf die Treppenslur treibt, um dann ihrer Berufsslätte znzneilen. Das ganze ansehnliche Heer von Handarbeitern, Postunterbeamten, Schrift- setzern gehört dazu, aber auch viel Heines Volk, zeitungstragende ! Mädchen und Jungen, die Len harten Kamps mit dem Dasein schon in der frühesten Jugend beginnen müssen. Sie alle treibt rS meistens auS dem vierten Stockwerk in großer Hast die I finsteren Treppen hinunter und hinaus und kaum bleibt ihnen l soviel Zeit, um ihr Gemüth, wenn sie einmal stürzen, I ohne Arm, Bein oder Hals gebrochen zu haben, durch ein „Gott sei iTauk!" zn erleichtern. Worum gerade da so wenig Licht? Inden I Abendstunden sind doch die Treppen wenigstens nothdürsiig erhellt, I warum nicht auch in den Morgenstunden? Vor einiger Zeit kamen I die Hausbesitzer darum ei», ihnen Las Gas zur Erleuchtung der I Treppen »n dem Preis desselben snr technische Zwecke zu über» I lassen; — vielleicht wäre es zweckmäßig gewesen, ihnen das I Zugeständnis; unter der Bedingung zu machen, daß sie zur Winters- I zeit die Treppen auch in den Morgenstunden bis 7'.? Uhr erleuchten. I Also nochmals: „Mehr Licht"'. Unsere StaLtväter seien gebetrn, t sich der Sache anzunehmen. Ei» Bürger. Viv I^lieoaloialul. Dramatisches Gedicht in 5 Acten von Friedrich Schiller. Regie: Oberregisseur Adler. - - /.Personen: Wallenstein. Herzog zu Friedland, kaiserlicher Generalissimus im Mjädrigen Kriege . . Herr Borcherdt. Octavio Piccolomini, Generallieutenant . . . Herr Krause. Max Piccolomini, sein Sohn, Oberst bei einem ' Kürassier-Regiment ......... Herr Otto. Erfurt und Weimar, aussteigende Eitrrüberg genannt. Nun ist e» den Mitgliedern LeS gesammten Thüringer WaldvereinS bekannt, daß der Zweigverein seit Jahren die Erbauung eines AuSsichtSthurmr» auf dem Ettersberg- plant und hierfür bereits 5000 ./t zusammengebracht hat. Nichts lag nun I Ausschuß sür Errichtung eines DiSmarckdenkinalS I berge diesen Betrag zur Verfügung und noch > seitens LeS WaldvereinS in Aussicht zu stellen, natürlich unter dem I I Vorbehalt, daß in der Eonstructivn del Denkmals eine Plattform I i vorgesehen wird, von welcher aus sich ein umfassender Rundblick ! I in daL Thüringer Land bietct. In der Thai dürste kein zweiter I Berg i:n Thüringer Lande gesunden werden, der so wie der Ctters- I berg allen idealen uuv realen Anforderungen an den Standort eines I Bismarckdcnkmales entspricht. Der Ettersberg erhebt sich als völlig I selbstständiger Berg mitten im Herzen des Thiiringcrlandcs bis zu I einer Höhe von 185 Meter. Von seinem Gipfel schaut man hinein I in die gesegnetsten Landschaften und in die Thäler der beiden aus- , I schließlich thüringischen Flüsse, der Unstrut und der Ilm. Würde ! I der Berg höhe: fein, so dürste Las Denkmal, vom Thalc aus ge sehen , in seiner Gliederung verschwimmen, würde er wesentlich! niedriger sein, jo könnte es als erhabenes Fernschaustück nicht in, die Erscheinung treten. Und wie der Kysfhäuser nach einer Zeit rühmlose» Verfalls zu neuer Herrlichkeit erstanden, so würde auch der Ettersberg, der zur Zeit des Rheinbundes den korsischen Eroberer mit einem Gefolge deutscher Fürsten zu großen Jagdsestlichkeiten I in seinen Wäldern sah, in der Jetztzeit geweiht werden zu einem Berge deutscher Ehren." Ter Borstand LeS Thüringer WaldvereinS wendet sich nun an alle Zwcigvereine feines großen, ideale, gemeinnützige! I und nicht am wenigsten patriotische Zwecke fordernden I Bereinö mit der Bitte, den Plan der Errichtung eines I BiSmarckvcnkmalS auf dem EttcrSbergc mit allen Kräften zu I unterstützen. (-) Frankfurt a. M., 30. Januar. (Telegramm.) I Gestern wurde hier unter dem Borsitze des Obcrbürger- I Meisters AdlckeS eine große Versammlung abgehallen, in der I einstimmig beschlossen wurde, ein Comitv des deutschen I Flvttenvereins sür Frankfurt a. M. und Umgegend I zu bilden. An den Kaiser wurde ein Huldigungstelegramm I abgesandt. aller Parteien in Folge der neuesten Zwischenfälle in der Drey- fussache bemächtigte, steigt stündlich. Dupuy unter handelte Len ganzen Tag mit verschiedenen Kammergruppen„ um eine große Mehrheit für Len Gesetzentwurf herbeizu» führen. Doch ist seine Annahme kaum in der Kammer und noch weniger im Senate gesichert. Die Revisionisten machen Dupuy darauf aufmerksam, daß, falls der ganze CassationSbof Miene macht, sich zu Gunsten der Re vision auszusprechen, sich die Angriffe der Generalstabs presse gegen den ganzen Cassationshof richten werden. Allgemein gilt der Gesetzentwurf als der folgen schwerste und bedenklichste Schritt in der ganzen DreyfuSsache. „TenipS" nimmt Stellung geben die Ne gierung ei» und erklärt, das Parlament dürfte dem Ent würfe nur dann zustimmen, wenn die Regierung absolute Beweise für die Parteilichkeit der Strafkammer vorbringe. Sonst wäre die Annahme LeS Gesetzentwurfes gleichbedeutend mit einem Betreten einer revolutionären Bahn. * Paris, 30. Januar. (Telegramm.) Eine Vollversamm lung der vier republikanischen Gruppen der Kammer, die vor der Sitzung der Kammer abgehalten wurde, beschloß, einen etwaigen Antrag auf sofortige Berathung Les von der Regierung eingebrachten Gesetzentwurfes Ueberweifung desselben an die trüge eingesetzte Commission zu kammer.) Der Justizminister angekündigtcn Gesetzentwurf eingebracht, nach welchem Revijionssachen von den vereinigten Kammern des Cassationshofs abgeurtheilt werden sollen. Er verlangt die Ueberweisung des Gesetzentwurfs an die Kammer-Commission, die I bereits mit der Prüfung ähnlicher Anträge betraut ist. Er verliest I sodann unter lautloser Stille im Saale den Motivenbericht I zum I hier I ein I dazu I zuführen. I Linken) Redner verlangt schließlich nochmals die Ueberweisung deS I Gesetzentwurfs an die bereits eingesetzte Commission. Berry sagt, I die Kammer kenne di« Gründe nicht, die die Regierung zur Ein- I bringung der Vorlage veranlaßt hätten. Deshalb sei es nvthwendig, I daß die Ergebnisse der Untersuchung Mazeau's amtlich I veröffentlicht würden. (Beifall.) Ministerpräsident Dupuy I erwidert, er wolle nicht, daß die Kammer in Unkenntniß der Sach- I läge ihre Entscheidung treffe, er wolle Klarheit. Er werde deshalb I der Commission gleich in ihrer ersten Sitzung die gesammten »Acten der Untersuchung zustellen lassen. (Beifall.) I Redner fordert sodann die Kammer auf, die Berathung des Budgets I sortzusetzen. (Beifall.) Massabieau (Nationalist) äußert seine I Verwunderung darüber, daß die Criminalkammer die Prüfung der I Revision fortfrtze. (Widerspruch auf der Linken.) Millerand I (Soc.) wirft der Regierung vor, daß sie den Gang der Justiz unttr- I breche. Daraus, Laß di« Angelegenheit in die Hände der Kammer I gelegt werde, folge. Laß rS künftighin unmöglich sein werde, der I Oesfentlichkeit etwas vorzucnthalten; man werde also Alle» ver- I öffentlichen müssen. (Beifall auf der äußersten Linken.) Die I Mißhelligkeiten, die, wie eS heiße, zwischen dem Justizminister und I der Criminaklammer bestanden hätten, könnten nicht mehr vorhanden I sei». (Beifall auf der äußersten Linken.) * Paris, 30. Januar. (Telegramm.) Beaurepaire ! beschwört im „Echo Le Paris" Lic Deputirten, daß sie sich I nicht mit der Verlesung LeS Briefes Mazeau'S begnügen, I sondern die Verlesung sämmtlicher Erklärungen der von der lEnquetecommisson vernommenen Zeugen verlangen sollen. I Die Erklärungen seien änßerst belastend für gewisse »Mitglieder der Crim in alkammer, die DiSciplinar- » strafen anordneten. Beaurepaire erklärt, falls die Depu- I tirten nicht volle- Licht über die Enquete verlangen I sollten, werde er selbst noch beute Abend eine Versammlung I aller Zeugen einberufen und auf eigene Faust eine Enquete I veranstalten, deren Erzebniß er veröffentlichen werde. — Neues Theater. Dienstag, den 31. Januar 1899: Anfang V-7 Uhr. 28. Abonnements-Vorstellung (4. Serie, braun). H «II« »stein 8 ll-«xer. Dramatisches Gedicht in 1 Act von Friedrich Schiller. Regie: Oberregisseur Adler. Personen: von einem Terzky'schen »Herr Krause. Carabinicr-Regimcnt »Herr Prost. . Herr Henning. (Herr Thiele. ' tHerr Beuger. /Herr Feistel. ' (Herr iHerr ' tHerr fHerr ' (Herr Entscheidungen des Neichsgerichts. (Nachdruck verboten.) I-. Leipzig, 30. Januar. Bon der Anklage des Betruges freigesprochen wurde heute vom Reichsgerichte der Töpfermeister Karl Tantzky, der am 21. November v. I. vom Landgerichte Hamburg zu drei Monaten Gcfängniß verurtheilt worben war. T. hatte für den Neubau des Hausbesitzers R. die Töpferarbeiten geliefert und konnte eine Restsordcrung von 50 ^4 nicht gedeckt erhalten. Um zu seinem Gelbe zu kommen, schlug er einen eigen- , artigen Weg ein. Er ging zu den Miethern des betreffenden I Hauses, spiegelte ihnen vor, er habe im Auftrage des Wirthes I noch Einiges an den Oefeu zu ändern, und nahm dann, I sobald ihm Zutritt zu de» Oese» gemährt morde» war, die Oien-1 thüren mit. Er wollte dadurch erreichen, daß die Miether von dem I Wirthe die Fertigstellung der Oefen verlangen und indirekt den I Wirth veranlassen wollten, seine Schuld an ihn, Tantzky, zu be-1 zahlen. Das Landgericht hat in diesem Verfahren einen Betrug I erblickt. Erörtert wurde in der Hauptverhandlung, daß R. die I > Restforderung Les Angeklagten sür unbegründet gehalten hat, La er I dir Forderung eines Architekten an T. in Höhe von 60 ./t erworben und mitT.'SForderung compensirthabe. Der Angeklagte hatte aber hiergegen eingcwenbet, Laß ihm von der Crssion jener anderen Forderung und deren Compensatio» niemals Mittheilung gemacht worden fei. — Auf die Revision des Angeklagten hob heute Las Reichsgericht I das Urtheil aus und sprach den Angeklagten srei, weil das That- I bestandsmerkmal des rechtswidrigen Vermögensvortheils nicht fest- I gestellt sei. Es wurde dann weiter ausgeführt: Die Rechtswidrigkeit des Mittels, durch welches der Angeklagte sich in den Besitz der! I Osenthüren setzte, war für den Lhatbestand der Rechtswivrigkeit des IVermögensvortheils nicht von Bedeutung. Auch Derjenige, I der sich durch Arglist in den Besitz einer Sache fetzt, erwirbt I noch keinen rechtswidrigen Vermögensvortheil, wenn er Lurch I den Besitz zur Sicherung einer Forderung kommen wollte, I die an sich begründet war ober von deren Begründung und Fällig- I keit er überzeugt war. Im vorliegenden Falle ist fcstgestellt, Laß I der Angeklagte von der Rechtsbeständigkeit der Gegenforderung nicht I überzeugt war, ja sogar diese Gegenforberung für rechlsunbeständig I hielt. Bei diesem Fehlen eines Thatbestandsmerkmales war zu I untersuchen, ob etwa sonst ein strafbarer Thatbcstand gegeben war. I Die Prüfung hat ergeben, daß ein solcher Thatbestand, insbesondere I der der vollendeten oder versuchten Nölhigung nicht vorliege. Der » Angeklagte mußte deshalb sreigesprochen werden. MteiiM OKkI'Ksts I 7K tortabivs u dcbaxll UUVI Nlll l.I«. tämil. «.'üuruicter. ZZ 840 m ü. ck. lll. ' »Il.Xrt. l'rc>8p.ck. ck.Lesit/.er: I)r.meck.t).5Velck!>»a8,knckearet von 24 Ik'rolessorvu «le» ^lecklLi« geprüft und empfohlen, haben sich die Apotheker Richard Brandt's Schwcizerpillen, welche in de» Apotheken die Schachtel 5 1.^ erhält lich, wegen ihrer unübertroffenen znver- lässigen, angenehmen, dabei vollständig unschädlichen Wirkung gegen ßeides-VelÄllpsling (Unrtlelbixlleit), ungenügenden Stuhlgang und deren unangenehme Folgezustände, wie Kopfschmerzen, Herzklopfen, Blutandrang, Schwindel, Unbehagen, Appetitlosigkeit rc. einen Weltruf erworben. Nur 5 Pfg. kostet die tägliche Anwendung und sind die Apotheker Richard Brandt'jchen Schweizervillen bei den Frauen heute das beliebteste Mittel. Tie Bestandlbeile der ächten Apotheker Richard Brandt'jchen Schweizerpillen sind Extrakte von: Tilge 1,5 Gr., Moschusgarbe, Aloe, Abiynth, je 1 Gr, Bittcrklee, Gcntian je 0,5 Gr., dazu Gentian- und Bitterkleepulver in gleichen Theilen und im Quantum, um daraus 50 Pillen im Gewicht von 0,12 herzustcllen. diesmal die Gerüchte über den Kanzlerwechsel völlig begründet sind. tztz Berlin, 30. Januar. (Privattelegramm.) dem BundeSratb vorliegende Gesetzentwurf über Alaggenrecht der Kauffahrteischiffe, der an» 1. Januar in Kraft treten soll, bezweckt keine grundfätzliche Aenderung I de- Flaggenrechts, wie eS durch das Gesetz über tie Ratio-1 «alitat ver Kauffahrteischiffe und ihre Besuzniß zur Führung I der Bundesflagge vom 25. October 1867 geregelt ,st. Die I Veranlassung znr Ausarbeitung der Vorlage bildete vielmehr I vornehmlich LaS Dedürsniß, diejenigen Bestimmungen de« ge-1 nannten Gesetze«, welche Len physischen Eigenlhümern an Kauf-1 fakrteischiffen gewisse juristische Personen gleichstellen, mit Lem I NechlSzuslande, wie crfich durch die Ausbildung dcrGeseUfchaftü-1 formen auf dem Gebiete LeS Handelsrechts gestaltet bat, I in Uebereittstimmung zn bringen. Selbstverständlich wurden I dabei auch die Verbesserungen vorgenommcn, welche sich seit I 1867 als Wünschenswerth herausgestellt haben, sowie die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches, LeS neuen Handelsgesetzbuches, drü Gesetzes über die privalrechtlichcn Verhältnisse der Binnenschifffahrt und LeS Gesetzes über die! freiwillige Gerichtsbarkeit berücksichtigt. — Außer Len Vor schriften über Inhalt, Voraussetzungen und Ausübung deS Flaggenrechts enthält der Entwurf uur uoch Bestimmungen über die am Schiffe anzubringenden Namen, welche ihrer seits mit der Registrirung und daher auch mit dem Flaggen recht im Zusammenhang stehen. — Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braun schweig, reiste heute Nachmittag um 1 Uhr 5 Minuten nach Braunschweig zurück. — Am gestrigen Sonntag Abend waren der Reichs kanzler und die übrigen Minister der Einladung deS I Jnstizministers Schönstedt „zn einem Glase Bier" gefolgt. I — Ter Verein der Arbeitgeber-Beisitzer Les Ge-1 wrrbegericht« hat in seiner letzten Generalversammlung be-1 schlossen, gegen die Einführung des die Kranten-Ver-1 sicherung auf die Haus i nvustrie llen auSde bn enden ! OrtsstalutS bei Len zuständigen Behörden vorstellig zu werden, weil die Erhebung der Beiträge von Len unmittel baren Arbeitgebern, den Zwiscücnmeistern und Zwischenunter- nehniern (start von Len Confectionairen und Verlegern) die Finanzen der Krankencassen gefährde. In dieser Angelegen beil soll demnächst auch eiue Petition an den Reichstag ge rietet werden. — Ferner wurde beschlossen, für die Er weiterung der Zuständigkeit der Gewerbegerichte, deren obligatorische Errichtung und die gleichfalls obli gatorische Anrufung der Einigungsäm tcr bei Ausständen einzutreten. * Braunschweig, 29. Januar. Welche Stimmung in Braunschweig über das Verhalten der preußischen Regierung bezw. Eisenbahn-Verwaltung gegen über Braunschweig herrscht, gebt wieder aus einem Bericht der Finanzcommifsion LeS Landtags über die Vorlage wegen der Nebenbahn Duingen-Delligsen hervor. Nach Er örterung der besonderen Angelegenheit heißt eS in dem Bericht wörtlich: Es ist schwer zu beklagen, das; die preußische Eisenbahn- Verwaltung sich den Verkehrs-Verhältnissen unseres Landes gegen über von so auf Bahnen, Staate beim Zeit warten willige» müssen. Les Ueberganges der braunschweigischen Eisenbahn auf den preu ßischen Staat im Jahre 1884 abgeschlossenen Vertrage für die durch Ankauf übernommenen Bahnen nahezu vollständige und sür die später gebauten Bahnen vollständige Steuerfreiheit dem preußischen Staate zusichcrn müssen. Jedes braunschweigische Gemüth muß es darum auch bitter berühren, wahrzunehmcn, daß unserem befreundeten Lande gegenüber die preußische Eisenbahn-Verwaltung einen Standpunkt einnimult, wie er in solch fiScalischer Weise im eigenen Lande wohl kaum angenommen werden darf. Es ist nach vielen Erfahrungen kaum mehr möglich, daß sich das Privat- Capital für Bahnbauten in unserem Lande uoch erwärmen kann, denn wirkich eine Rente versprechende durchgehende Bahn lauten übernimmt der preußische Staat selbst, jedoch auch nur unter Zusicherung der denkbar höchste» Zuschüsse, während derselbe Bahn bauten untergeordneter Bedeutung den Privatunternehmern über läßt, dann aber noch engherzig darauf bedacht ist, durch etwaige Festlegung der Tarife, Höhe der Ueberführungsgcbühren, Erschwerung des Anschlusses an die Ctaatsbahnen u. s. w. Sorge zu tragen, daß den eigenen Bahnen keine die Einnahmen vermindernde Con- currenz erwachsen kann. Dem braunschweigischen Lande stehen keine Mittel zur Seite, diesem den Verkehr in unscrm Lande schwer schädigenden Verwaltung lassen, der allgemein stimmung unumwunden Ausdruck zu geben. So der Bericht. Das Verhalten der preußischen Eisen bahnverwaltung gegenüber Braunschweig ist in der Thal schwer zu begreifen. td. Weimar, 29. Januar. Der vertagte 28. ordentliche Landtag ist, wie bereits gemeldet, ans Montag, 6. Februar, einberufen zur Erledigung der noch rückständigen, sowie einiger ihm neu zugehenden Vorlagen. Unter diesen befindet sich der Entwurf eines umgearbeiteten Gesetzes über die Gebäude-BrandversicherungSanstalt deS Groß- bcrzogthumS, eine Vorlage, die um die Genehmigung des im vorigen Jahre mit Preußen unv Coburg-Gotha abgeschlossenen StaatSvertrages wegen Herstellung einer Eisenbahn von Schleusingen nach Ilmenau ersucht, ferner Vorlagen, betreffend die Erhebung kirchlicher Umlagen bei katholischen Kirchgemeinden, nnd betreffend die Ge währung von DesoldungSzulagen an die katholischen Geist lichen. In der Begründung zu der letzten Vorlage wird auS- gefübrt, daß es mit Rücksicht auf die den evangelischen Geistlichen reS Landes zugedachten (vom 1. Januar k. I. an cintretenden) Erhöhungen angemessen erscheine, auch den katholischen Geist lichen eine Aufbesserung ihrer Besoldungen zu theil werden zn lassen. Beantragt wirk, der Landtag wolle genehmigen, daß — von dem aroßherzogl. Landdcchanten abgesehen — vom 1. Januar k. I. an Len katholischen Pfarrern einschl. reS Frübmessners in Geisa aus der CultuScasse Besoldungs zulagen gewährt werden, die deren Stelleneinkommen erhöben auf 1500.^ vor vollendetem 5. Dienstjahre, auf 1900 nack- vollendetem 5., auf 2200 nach vollendetem 10., auf 2400 nach vollendetem 15., auf 2600 nach vollendetem 20., auf 2700 nach dem 25. Dienstjahre, auf 3000 für den Pfarrer in Weimar, auf 2700 -L für den Pfarrer in Eisenach, sür beite obnc Rücksicht auf ihr Dienstalter. * A«S Weimar, 29. Januar, geht unS vom Vorstand des Thüringer WaldvereinS, Zweig Weimar, rin längerer Auf ruf zur Errichtung eines BiSmarckdenkmal- auf dem EtterSberge zu, dem wir, obwohl die einzelnen That- iachen bereits von uns gemeldet wurden, folgende zusammen fassende Darstellung der Bewegung zur Errichtung eines Tkiiringer BiSmarckdenkmal- entnehmen: „Von Gotha auS ist durch die Presse die Anregung gegeben worden, unserm Heimgegangenen großen Reichskanzler, dem Fürsten BiSmarck, in den thüringischen Landen ein Denkmal zu errichten. Dieser Vorschlag hat im ganzen thüringer Volk« sogleich einen leb haften Widerhall gefunden und haben sich bereit- zur Verwirklichung desselben Ortsausschüsse zuerst in Weimar, sodann in Jena gebildet. 904 Standort für da» Denkmal wurde — ebenfalls von Gotha au» — in erster Linie der nördlich der Thüringer Eisenbahnlinie, zwischen 1^. Leipzig, 30. Januar. Die Blumen des Gärtners und! die berechtigten Interessen. Eine in mannigfacher Hinsicht interessante Sache beschäftigte heute den 3. Strafsenat des Reichs gerichts. Ter Handelsgürtner Friedrich Schade in Merseburg war der versuchten Erpressung angeklagt, ist aber vom Landgerichte Halle a. S. am 29. Oktober v. I. nur wegen Beleidigung der Frau Regiernngsrath v. X. zu 20 Geldstrafe verurtheilt worden. Frau v. X. war seine Kundin. Sie hatte einmal in seiner Gärtnerei, ohne ihn vorher zu fragen, einige Blumen gepflückt und zu einem Sträußchen zusammengebunden, dann aber erst ihm davon Mit- tdeilung gemacht und nach dem Preise der Blumen gefragt Dieses Verjähren gefiel ihm nicht. Als später die Dame sich wieder einmal in der Gärtnerei besand und, ohne Jemand gefragt zu haben, einige Vergißmeinnichtpslanzen auf dem Beete mit ihrem Schirme und dem Spaten umkreiste, um damit anzudeuten, daß sie dieselben zu kaufen wünschte, wurde Schade, der gerade in der Nähe erschien, ungehalten, weigerte sich, in Kausverhandlungen mit der Dame ein- zutrete», sprach von Anzeigen nnd wies sie schließlich aus dem Garten. Um die Wiederkehr solcher Mißhelligkeiten zu verhindern und sich Genugthuung zu verschaffen, beschloß er, an Len Garten der Dame zu schreiben. Ter Vorsicht wegen ließ er sich den Brief von einem Major a. D. aussetzen. In diesem Schreiben theilte er dem Regierungsrathe mit, er habe seine Gemahlin beim Blumensiehle» ertappt. Obwohl sie ihm schon früher Blumen ge stohlen, wolle er die Anzeige unterlassen, falls er eine Entschädigung für die gestohlenen Blumen erhalte. Die Höhe des Ersatzes sowie die Sühne der Schuld — so hieß es zum Schluffe — überlasse ich Ihrem Ermessen, bitte aber ebenso höflich wie dringend, die Sache innerhalb dreier Tage zu ordnen, La ich mich sonst genöthigt sehe, die heikle Angelegenheit meinem Rechtsanwälte zu übergeben, und da »ine solche Regelung nicht erfolgte, erstattete er Anzeige gegen Frau v. X.; das Verfahren gegen sie ist ober bis zur Er ledigung der vorliegenden Sache erledigt. (In der heutigen Ver handlung wurde betont, daß umgekehrt dieses Verfahren bis zur Erledigung jener Sache hätte sistirt werden sollen.) Tas Land gericht hat angenommen, Laß Schade zwar nicht eine Erpressung zu begehen beabsichtigte, wohl aber die Fran v. X. beleidigt hat, indem er die nicht erweislich wahre Behauptung auffiellte, sie habe einen Diebstahl begangen. — Tie RevisioudeS Angeklagten wurde vom Reichsanwall für begründet erklärt. DasLandgerichthabeüberhauptnicht ! geprüft, ob der Angeklagte berechtigte Interessen mit seinem Briese wahrgrnommen habe. Wenn der Angeklagte, wie sestgestellt sei, der Ueberzeugung war, daß die Frau ihm wiederholt Blumen entwendet habe, bann konnte er auch ihrem Gatten Mittheilung dayon machen und Vorschläge damit verknüpfen, wie die Sache augrrqerichtlich auS der Welt zu schaffen sei. Diese Mitteilung stehe selbstverständ lich unter dem Schutze de» 8 193. — DaS Reichsgericht hob das Urtheil auf und verwies die Sache an da» Landgericht zurück. IVlrksawstk» I MW - 4r>oii- e «II g AH MT11«" W M? 8 Illulnlinutli. i.nil, - In-it., u.lluutlkruulclielteu etc.— Xu lindeni.ull.1linc-l!tlvn!s-i6riinn<liiii>xe'.:, äporüelcen u.Vro8erien.ULIXttIOLL zi H LOXI.NHi V Oesterreich-Ungaru. „Los von Rom'."; Lage in Ungarn. * Innsbruck, 30. Januar. (Telegramm.) Nach dem gestrigen Gottesdienst in der evangelischen Kirche traten öffentlich sechs Katholiken zum Protestantismus über. Es stehen noch weitere Uebertrille, namentlich von UniversitätS-! Hörern, bevor. (Voss. Ztg.) * Pest, 29. Januar. Ter Finanzminister LutacS reiste nach Wien. Wir verlautet, hängt diese Reise mit der eingetretenen Wendung in der Ausgleichs- frage zusammen. Der Finanzminister gilt als der Verfasser jenes Jschler UebereinkommenS, wonach der AuSglcichs- Statuöquo nach 1903, falls der Ausgleich mit Oesterreich nicht zu Stande kommt, stillschweigend aufrecht stehen bleibe. Mit dem Wegfall dieser Clausel fühlt sich in erster Linie der Finanzminister getroffen. Er wird daher die Folgen ziehen und dem künftigen Ministerium nicht mehr angrhören. Frankreich. Teposscdirung der Criminalkammer. * Paris, 29. Januar. Die Aufregung, die sich In den Kreisen der Deputirtenkammer verlautet, e'mli nationalistischer Depntirter werde den Justizminister I interpelliren, weshalb die Criminalkammer da- An-1 suchen de« General» Roger um Confrontirung I mit Picquart so lange unbeantwortet gelassen habe, und I > werde verlangen, daß die Revision der Enquete Mazeau un- I verzüglich anverlraut werbe, da die als Zeugen vernommenen I Generale sich beschwerten, der Vorsitzende der Eriminal-1 I kammer Löw habe da- Verhör tendenziös und par-I Iteiisch geführt. — Reinqch erzählt im „Siöcle", Ester-I Ihazy habe zn RodayS, dem Chefredakteur des „Figaro",! «über das Bordereau gesagt: „DaS ist mein Meistrr- I werk'." (Wiederholt.) Spanien. Carlismns * Madrid, 30. Januar. (Telegramm.) Die Aus- I Hebung deS Ausnahmezustandes ift wieder ausgeschoben. I Die Negierung rrilätt, die Carlisten batten noch nicht I darauf verzichtet, die Ordnung zu stören; der Zeitpunkt deS LoSschlagens dürste der kommende März sein, erst nachdem I dieser verflossen sei, werde an die Wiederherstellung der ver-1 fassungsmäßigen Bürgschaften gedacht werden. (Vosf. Ztg.) I Orient I Militärisches , Bulgarische Regierungskrise. Koustanlinopel, 28. Januar. Dreißig türkische Ofsic irre gehen in der nächsten Woche behufs Eintritts in die deutsche Armee nach Berlin ab. Sie werden von Marschall Kamphövener Pascha dorthin gebracht. In srüheren I Jahren überstieg der Turnus der nach Deutschland com- I mandirten Officiere nie die Zahl 12. — Der Sultan I beorderte die Formation von zwölf neuen Regimentern I im Bereiche des 1., 2. und 3. Armeecorps. (Frks. Ztg.) * Wie», 30. Januar. (Telegramm.) Nach einer ! Meldung des „Wiener Telegr.-Corrcspondenz-Bureaus" auS «Sofia gilt der Versuch Grekow'S, ein neues Cabinet I:u bilden, als gescheitert. Man verhandelt angeblich mit I RadoSlawow. Ste^>hc»iy. Greiner. Mnrkivort. Huth. Löbmann. Tatter. Neide!. Därwinkel. Kkllcr. Franck. Herr Wack. Herr Searle. Frl. Häiiseler. Herr Ernst Muller. Herr Dietzmann. Frl. Buse. Frl. Friese. Grete Kellerman». Soldaten. Kroaten. Hoboisten. Bergmusik. Zigeuner. Zigeunerinnen. Nufwärterinnen. Jungen. Scene: Bor der Stadt Pilsen in Böhmen. Ein Ein Ein Zweiter ^chEütze Zweüer Höllischer reitender Jäger Zweiter l Buttler'schcr Dragoner . Wer-Arkebusier Ein Kürassier von einem wallonischenh^, - , tHerr Ein Kürassier von einem lombardischen/ -"egimenr Ein Kroat Herr Ein Ein Ein Ein Ein Ein Ein Eine Marketenderin Ihre Base. . . Ihr Knabe . . ^uzzizcsre AicfÄ^ellsh k?^.Ooppiu8,?6teesste:15.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder