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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960808022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896080802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896080802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-08
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5810 Toni»,, 13. 1b. 19. 20. 22. 24. 115 423 151 334 120 711 160058 38 271 70 495 52 719 38 717 51 494 71 805 176 358 49 787 77 436 72 914 149 862 171408 126 275 94 707 13 521 252 209 15855 4 403 24484 16317 26047 284 935 4 753 77 096 47 558 255 269 DKBöi nicht au«, Wickelung l> lieben nich aus dem y nur eine scheinen, i deute fasl Markte, m fand« als und Eisei so mangelt Charakter Marktes n werden, al merklich ui ossertrn uv das Rrsult heraus; an betheiligt u wenigen W Umsatz stai Anleihen, i und Krone von 1855 Prag-Duxe gesucht blü iändcr. E actien wm anstatt uw hatten bess gesragt w actien und Wollgarns, für Spitze! Einiges ü Holland, s Noten beh Prioritätei stark begeh I8S5 1894 Tonnen schinrnfa schastlichrn außcrorden! 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Dem Gewicht nach ist die Einfuhr von 140 963 306 D.-Ctr. auf 161 752 327 D.-Ctr. gestiegen, es ist also rin Mehr gegen das Vor jahr von 20 789 021 D.-Ctr. vorhanden; auch die Ausfuhr hat sich der Quantität nach günstig entwickelt, da eine Steigerung um 10268 885 D.-Ctr. — 119 575388 gegen 109 306 483 im Vorjahr — vorhanden ist. Den leichten Rückgang im Mai hat der Juni mit einem PIuS von 2,9 Millionen Doppel-Centner wieder aus geglichen. Nach der vorläufigen Werthberechnung, die, wie die „Frks. Ztg." schreibt, insofern wenig instruktiv ist, als sie noch auf den vorjährigen Grundwerthen basirt, hat sich die Ausfuhr im Verhältniß zur Einfuhr noch bedeutend günstiger entwickelt oder, mit anderen Worten, die Zunahme der Ausfuhr betrifft hauptsächlich mehrwerthige Fabrikate, dir Zunahme der Einfuhr minderwerthige Produkte. Der Werth der Ausfuhr stieg nämlich um 159,7 Millionen Mark, der Werth der Einfuhr um 170,1 Millionen. Dem Werthe nach wurden eingeführt im ersten Halbjahr 1896 für 2 241 418 000 X gegen 2 071293 000 ^1 im Vorjahr und aus geführt für 1 738 944 000 gegen 1 579 147 000 Nach den wesentlichsten Waarengruppen des Zolltarifs bieten Ein- und Ausfuhr folgende« Bild: W-iarengruppe Baumwolle u. Vaumwollw. Droguen.Apotheker-u.Farbw. Erden, Erze, edle Metalle . Eisen und Eijenwaaren . . Getreide Jnstrum., Fahrz., Maschinen Kleider und Leibwäsche . . Kupfer und Kupserwaaren . Kurze Maaren, Quiucaillerie Leder und Ledermaaren . . Mat.-.Specerei- u.Conditorw. Papier und Pappwaaren . Seide und Seidenwaaren . Kohlen, Coaks .... Wolle und Wollenwaaren . Die stärkste Veränderung Erden und Erze erfahren, bei die Ausfuhr um 57 Millionen gestiegen ist. An dieser Veränderung ist der Edelmetalloerkehr vorzugsweise betheiligt; er werthete in dec Einfuhr 1895 47,5 Millionen, 1896 117,7, in der Ausfuhr 1895 43,2, 1896 96,5 Millionen Mark. Gefallen ist bemerkenswerther Weise die Einfuhr von Baumwolle (— 15,3), während die Ausfuhr eine kleine Steigerung verzeichnet. Im Uebrigen ist die Einfuhr durchgängig gestiegen. Bei Getreide macht sich der größere Inlands bedarf sowohl in der Einfuhr als im Rückgang der Ausfuhr trotz der AuSsuhrerleichterungen bemerklich. In der Ausfuhr ist die Besserung der Eisenindustrie (-s- 14 Millionen) hcrvortretend, während die Leder- und Seidenindustrie einen Rückgang und die WoUindustrienureinen ziemlich geringen Aufschwung (-s-3,7) consiatirt. Von agrarischer Seite ist letzthin wieder die Vieh- und Fleiich- einsuhr Gegenstand lebhafter Angriffe geworden. Es zeigt sich nun, daß die Einfuhr von Vieh einen starken Rückgang erfahren hat und zwar von 109,4 Millionen in 1895 aus 83,3 Millionen, während die Ausfuhr mit 11,8 resp. 11,9 Millionen ziemlich konstant blieb. Die Einsuhr von Thieren und thierischen Produkten stieg eine Kleinigkeit, nämlich von 62,7 aus 66,9 Millionen, die Ausfuhr jedoch ebenfalls und zwar von 3,7 auf 4,6 Millionen. In der verminderten Einfuhr von Vieh drückt sich die Erstarkung der deutschen Viehzucht, aber ebenso die rigorose Handhabung der Grenzpolizei aus. Die Einsuhr von Pferden ist wenig ver ändert; die angebliche „Masseneinfuhr" aus den Vereinigten Staaten erreichte im Juni die Höhe von 385 Stück (von 8309 Grsammteinsuhr), in den ersten 6 Monaten von 3023 Stück von insgrjammt 30 330. Aehnlich verhält es sich mit der angeblichen Ueberfluthung Deutschlands mit ausländischem Hopfen. Es wurden nämlich eingeführt im 1. Halbjahr 6210 D.-Ctr., dagegen ausgesührt 41 743 D.-Ctr., die Einfuhr ist im Gegemheil gesunken und die Ausfuhr gestiegen. Margarine ist im neuen Waarenverzrichniß getrennt ausgesührt; es wurden eingeführt b84 D.-Ctr., ausgeführt 912 D.-Ctr., während die Butterausfuhr von 43 600 D.-Ctrn. auf 54 520 D.-Ctr. stieg. Mit besonderem Interesse verfolgt man seit einiger Zett die Ein« und Ausfuhr von Bier. Die Einfuhr in Fässern ist auch im 1. Halbjahr abermals gestiegen, und zwar von 285 777 D.-Ctr. auf 329 798; davon ent- fallen 15 237 auf England, 314194 auf Oesterreich. Ebenso hat sich aber diesmal auch die Ausfuhr günstiger entwickelt, da sie von 241 317 auf 272 360 D.-Ctr. stieg. Die Flaschenbieraussuhr bleibt sich nahezu gleich (113797 gegen 113971). An Zucker wurde ausgesührt 1896 Rohzucker für 58 gegen 57,4 Millionen, an Kandis 1896 für 49,1 gegen 49,5, an Spiritus für 2,4 gegen 1 Million. Gut entwickelt hat sich die Ausfuhr kurzer Maaren, ebenso die Aus fuhr der Kohlenproducte und Farbstoffe. Braunkohle allmählich einbürgert. Wien bezieht dagegen noch immer relativ sehr wenig böhmische Braunkohlen. ** Wien, 7. August. Das Verhandlungs-ComitS der Oester- reichisch«Ungarischen Bank hat gestern die Propositionen for- mulirt, die den beiden Regierungen seitens der Bank in einer Note des Gouverneurs zur Kenntniß gebracht werden sollen. Die Propo sitionen beziehen sich sowohl auf die finanzielle Frage als auch auf jene Punkte, welche die zukünftige Organisation des Noteninstituts betreffen. Wie verlautet, bewegen sich die Vorschläge so ziemlich in jenen Grenzen, welche in den vorhergegangenen Besprechungen zwischen den Vertretern der Bank und der beiden Finanz verwaltungen seitens der letzteren gezogen wurden. Die identischen Noten des Bankgouverneurs dürften bereits heute Len beiden Finanz ministern übermittelt werden. Nach einer vorliegenden Meldung wurde in den neuen Propositionen der Bank die Participationsgrenze auf 4 Proc. herabgesetzt. Der Gewinn zwischen 4 und 6 Proc. des Aktienkapitals wird, wie bereits mitgetheilt, zwischen Staat und Bank hälftig getheilt; von dem Erträgnisse über 6 Proc. des Aktien kapitals sollen zwei Drittel dem Staate und ein Drittel der Bank zufallen. Die Bank ist bereit, eine größere einmalige Abschreibung an der Achtzig-Millionenschuld vorzunehmen. Die beiden Staats verwaltungen sollen auf diese Schuld eine Rückzahlung von dreißig Millionen Gulden in effektivem Golde leisten. Der Generalrath soll künftig paritätisch zusammengesetzt, das heißt aus sechs österreichischen und sechs ungarischen Mitgliedern bestehen. In Bezug auf die künftige Organisation steht die Bank, wie verlautet, auf dem Standpunkte, daß außer dem Gouverneur nur noch die zwei Vice- Gouverneure ohne Ternavorschlag vom Kaiser zu ernennen seien. Die Erneuerung des Bankprivilegiums soll auf dreizehn Jahre erfolgen. * Wien, 7. August. Der Abschluß der von derPrag-Duxer Eisenbahn zu rmittirenden 42'/, Millionen 3proc. Gold-Priori täten zum Zwecke der Conversion der im Umlauf befindlichen 4 proc. Obligationen ist heute erfolgt. Der Prospekt für die Con version und die eventuelle Baar-Subscription dürste erst im nächsten Monate erscheinen. * Wien, 7. August. CourSsturz der Brüder Actien. Der günstige Eindruck, den die Nachrichten über die Haltung Englands in der Frage der Blockade zu üben geeignet waren, wurde durch einen scharfen Preissall der Brüxer Actien fast vollständig verwischt. Gleich bei Beginn der Wiener Vorbörse wurden die Actien der Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft, die gestern mit 277 fl. notirt wurden, zum Course von 268 auSgeboten, und kS kamen einige Abschlüffe zn Coursen zu Stande, die zwischen 265 und 268 variirten. DaS Ausgebot hörte aber nicht auf und führte einen Rückgang bi- 255 herbei. Diese Bewegung, die sich in wenigen Miauten vollzogen hatte, lenkte die Aufmerksamkeit de» ganzen Markte- auf sich, und man forschte nach den Motiven der Ver käufer. ES tauchte der Verdacht auf, daß am Ende wieder rin Schwimmsandeinbruch im Brüxer Reviere eingetreten sei. Der Ver dacht erwies sich als ein begründeter, denn kurz vor '/,11 Uhr er schien die erste Tepeschenousgabe des Correspondenz-Bureau-, welche rin Telegramm au- Brüx enthielt mit der Meldung, daß heute Nacht zwei Häuser im Rutschterrain eingestürzt seien. Nun sank der Cour- der Brüxer Aktien bi« auf 240, und r« war klar, schreibt die „N. Fr. Pr.", daß die früheren Verkäufe von Denjenigen aus gingen, die über da» Ereignis, vorher unterrichtet waren. Man be hauptete, daß Einzelnen schon zu Beginn der Borbörse bekannt ge worden sei, es werde eine Lorrespondenz-Boreoii-Tepesche über ein ungünstige» Ereigniß in Brüx erscheinen. Diese Mittheilung gab zu lebhaften Erörterungen Anlaß. Einige Beruhigung trat Verdingungen im Ausland«. ^Egypten. Xckminigtralion äu ssl: 15. August. Finanz-Ministerium. __ .... Lieferung von 20000 Salzsäcken. Angebote müssen auf Drei- Piaster-Stempelbogen geschrieben und unter geschloffenem Couvert mit der Aufschrift: Otkro pour tourniture «los sacs ä »el an den Controleur der gedachten Administration gerichtet sein. Lastenhest beim „Reichs-Anzeiger". 17. September. Ministerium deS Innern, äflministratioa lies Service» SnnitLire«: Lieferung deS Bedarfs für da« Jahr 1897 an Weißzeug, Küchengerät-, Manufactur-Töpserwaaren und Lebensmitteln zur Ergänzung der Vorräthe in den Central magazinen. Angebote müssen auf Formularen, welche die Admini stration liefert, geschrieben und von einem Gesuch auf Drei-Piaster« Stemprlbogrn begleitet sein. Bedingungen, Muster und weitere Auskünfte auf dem Centralbureau jener Verwaltung. Lastenhest beim „Reichs-Anzeiger". Einnahme-Ausweise. „, *77 BreSlau - Warschauer Eisenbahn. Juli (provis.) 34 763 ^l (1895 definitiv 33 002 ^l), -f- 1761 ^l, seit 1. Januar ch- 9897 Nebenbahnen, welche die Umwandlung ihres Unternehmens in eine Kleinbahn erstreben, werden daher güt thun, bei dem Regierungs präsidenten ihres Bezirks die Genehmigung der Bahn als Kleinbahn unter Angabe der von ihnen beanspruchten Betriebserleichterungen zu beantragen und diesem Anträge den ausdrücklichen Verzicht aus alle Rechte aus den bisherigen landesherrlichen Concessionen bei- zusügen. — Alsdann wird auf dem im 8 1 des Kleinbahn- gesetzes vorgesehenen Wege zunächst geprüft und entschieden werden, ob die Bahn nach ihrer Bedeutung für den allgemeinen Verkehr als Kleinbahn anerkannt werden wird. Wird die Frage bejaht, so werden Regierungspräsident und Eisenbahndirection die Bedingungen prüfen und fcststellen, unter denen die Genehmigung als Kleinbahn ertheilt werden kann. Sobald die Genehmigung rrtheilt ist, wird die Cassirung der Allerhöchsten Concession beantragt, so daß, so bald diese ausgesprochen ist, die Bahn unter das Kleinbahngesetz in recht- lich völlig gesicherte Verhältnisse tritt. Zä Der von Uruguay gekündigte Handelsvertrag mit Deutschland, der am 1. August 1897 außer Kraft treten wird, ist verhältnißmäßig recht jungen Datums. Der deutsche Zoll verein und der Freistaat Uruguay hatten am 30. Juni 1856 einen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag abgeschlossen, der ein sogenannter bedingter Meistbegünfrigungsvertrag war, d. h. jeder der Contrahenten hatte dem andern zugestanden, ihm alle Ver günstigungen «einzuräumen, welche fremden Staaten gewährt werden würden. Im September des Jahres 1873 machte sich im Senat und in der Kammer des Freistaates eine starke Abneigung gegen alle internationalen Vereinbarungen geltend, und im Oktober desselben Jahres wurde der Vertrag mit Deutschland gekündigt. Der Vertrag trat am 15. Oktober 1874 außer Wirksamkeit. Seit jener Zeit herrschte lange Jahre hindurch ein vertragsloses handelspolitisches Verhältniß zwischen beiden Staaten. Indessen war der thatsächliche frühere Zustand aufrecht erhalten, weil es dem damaligen kaiserlichen Vertreter beim Freistaate gelungen war, den uruguayschen Minister des Auswärtigen zur Unterzeichnung eines Protokolls zu bewegen, in welchem beide Länder sich bis zur Erneuerung des Vertrages die gegenseitige Behandlung aus dein Fuße der meistbegünstigten Nation zusagten. Dieser Zustand wurde von Deutschland bis zur zweiten Hälfte der achtziger Jahre unverändert gelassen. Da jedoch in zwischen der Handelsveikehr Deutschlands mit dem Freistaat sich nicht unwesentlich gehoben, außerdem Uruguay wieder mit anderen Staaten Verträge abgeschlossen hatte, wurden Verhandlungen über den Abschluß eines neue» Handelsvertrages deutscherseits Ende der achtziger Jabre angeknüpft. Diese führten zu dem neuen, am 20. Juni zu Montevideo unterzeichneten Vertrage. Dieser ist ein Meistbegünstigungsvertrag, behält jedoch besondere Vergünstigungen für Brasilien, Argentinien und Paraguay vor. Er war zunächst aus drei Jahre und darauf auf je ein weiteres Jahr bis zur Kündigung abgeschlossen. Uruguay hat den Vertrag also so ge kündigt, daß er nur zwei Jadre über den kurzen Anfangstermin hinaus dauern wird. Daß diese Kündigung erfolgen würde, war übrigens nach dem Vorgehen der übrigen südamerikanischen Re publiken mit ziemlicher Sicherheit vorauszusehen. *— Die Stadt Cincinnati beabsichtigt, für einen Betrag von ca. 26 Millionen Mark neue Wafjerwerke zu bauen, ist jedoch insofern auf Schwierigkeiten gestoßen, als das von der gesetz gebenden Körperschaft des Staats Ohio erlassene Gesetz, durch welches ihr die Genehmigung zur Aussnbrung ihres Plans ertheilt wurde, von verschiedenen Bürgern der Stadt angefochten und auf deren Antrag auch wirklich von dem Gericht erster Instanz für verfaffungs- widrig erklärt worden ist. Die Stadt hat jedoch gegen diese Ent scheidung Berufung eingelegt und hofft, in zweiter oder dritter Instanz obzusiegen. Sollte dieser Fall einlreten, so würde sich durch den dann erfolgenden Bau der Wasserwerke Bedarf für große Quan titäten Cement, Röhren u. s. w. ergeben und damit voraussichtlich auch für die deutsche Industrie ein Absatzfeld eröffnen. Es empfiehlt sich deshalb für die deutschen Interessenten, dem Verlauf der Angelegenheit Aufmerksamkeit zu schenken. Eintretenden Falls würden die Angebote in englischer Sprache und unter genauer Angabe der Bedingungen an „Dks ^'ater VVorlcs Commission, Cincinnati, 0." zu richten sein. . (R.-A.) Z Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin hat den von den städtischen Behörden von Königshütte abge änderten Vertrag wegen elektrischer Beleuchtung der Plätze und Straßen von Königshütte angenommen und will zunächst die elektrische Beleuchtung mit einer Nothanlage bewerkstelligen. Da mit dem 1. Oktober der Gaslieserungsvertrag der Stadt mit der Königshütte abläuft, so war keine Zeit zu verlieren. Der Vertrag mit der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft ist auf 30 Jahre ge- schlossen, während der Entwurf 50 Jahre vorsah. Außer der Berliner Gesellschaft hatten auch Schlickert L Co. sich beworben, aber eine weniger günstige Offerte gemacht. Inzwischen haben die Stadtverordneten auf Grund eines billigeren Angebots seitens der Verwaltung der KönigShülte, welche sich ihr Elektricitätswerk von Schlickert L Co. einrichten läßt, beschlossen, beide Offerten einer weiteren Prüfung zu unterziehen. Die Allgemeine Elektricitäts- Gesellschaft, welche den Vertrag bedingungslos acceptirt hat, hält daran fest, daß der Vertrag perfect ist. *— „Helios", Gasglühlicht-Actien-Gesellschaft. Eine außerordentliche General-Versammlung hat zu beschließen über Er höhung Les Grundkapitals durch Ausgabe einer neuen Gattung Actien (Actien Int. 6), bezw. Zuzahlung auf die vorhandenen Actien Int. und L, sowie über Herabsetzung des Grundkapitals durch Zusammenlegung der vorhandenen Actien Int. 71 und L. * Köln, 7. August. Die Ausfuhr nach Rumänien ist bedroht durch die Kündigung zum 1. November des rumänisch norddeutschen Ausnahmetarifs für Eisenbleche. Die Hüttenwerke baten den Eiienbahnminister, eine Verlängerung des Ausnahme- tarifes zu erwirken. *— Bergwerks-Actien-Gesellschaft Bliesenbach. Die Betriebsüberjchüsse betragen vom Beginn des ersten Geschäftsjahres d. i. 15. November 1895 bis Ende Juni d. I-, also für 7'/z Monate, rund 620 000 und zwar nachdem sämmtliche Unkosten, sowie die Ausgaben für Neuanlagen und Schachtabteufen bereits gekürzt sind. *— Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn. Aus Essen, 6. August, wird der „Voss. Ztg." geschrieben: Diese Gesell schaft beherrscht bis jetzt bekanntlich mit ihrem Verkehr denjenigen Theil des Kohlenreviers, der sich von Dortinund bis zur Lippe bei Lünen erstreckt und in welchem sich die großartigen Schachtanlagen „Kaiserstuhl" der Gewerkschaft Westphalia, „Stein" und „Harden- berg" der Gelsenkirchener, sowie „Gneisenau" und „Preußen" der Harpener Gesellschaft befinden. Der fortwährende steigende Ver sandt dieser Zechen hat denn auch die steigenden Einnahmen dieser Bahn hauptsächlich zur Folge gehabt, und es darf als sicher gelten, daß der Kohlenversandt in den nächsten Jahren noch weiter erheblich steigen wird. Inzwischen aber droht der Dortmund-Gronau-Enscheder Bahn in absehbarer Zeit durch die Staatsbahn eine gefährliche Mitbewerberin zu erstehen, indem der Eisenbahnministrr die königliche Eisenbahn direction zu Essen vor Kurzem mit der Ausführung der Vorarbeiten für eine Eisenbahnlinie von Osterfeld über Burr, Recklinghausen, Lünen nach Lamen beauftragt hat. Diese Linie, deren Bau jetzt schon als gesichert gelten kann, wird das bis jetzt von der Dort mund-Gronauer Bahn beherrschte Industriegebiet von Westen nach Osten durchqueren und auch Anschlüsse an die obengenannten Zechen erhalten. Bis zur Fertigstellung der neuen Linie wird freilich noch eine Reihe von Jahren vergehen, und bis dahin wird auch vielleicht der Staat einer Verstaatlichung der Gronauer Bahn näher treten, zumal im Jahre 1901 30 Jahre seit der Concessionirung derselben verflossen sind und der Staat dann daS Recht hat, die Bahn zu erwerben. 2 Hamburger Kaffeemartt. Man schreibt uns: Die Krisis am Hamburger Kaffeemarkte ist noch keineswegs vorüber, obgleich die Preise letzthin in die Höhe gegangen sind. Dir Avance vermochte sich nämlich nicht zu behaupten, als bekannt wurde, daß die Duuring'jche Statistik den Weltvorrath per Ende Juli um 25 760 t größer ouswies als am Ende des Vormonates, und die Notirung per August, welche von 52'/, schon aus 54'/. ge stiegen war, ging nach dem Bekanntwerden der Duuring'schen Zohlen zuerst auf 54 und heute, am 7. August, auf 53'/. zurück, die übrigen Monate im Verhältniß. Inzwischen hat Brasilien höhere Offerten nach hier gelegt, die denn auch gute Beachtung gesunden haben. Es fragt sich nun, wie stark die Nachwirkung der Duuring'schen Zahlen sein wird und ob der Markt in den nächsten Lagen sich trotzdem nicht von der erlittenen Schlappe zu erholen vermag. L Neue Actien-Gesellfchaften in Hamburg. An neuen Actienunternehmungen sind in Hamburg neuerdings folgende Gesell schaften begründet worden: a. Neue Walzmühle, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Aktienkapital 650000 ^l; d. Deut sch üft erreichische Edi son-Kinrtofkop-Compagnie, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Aktienkapital 400000 >«; c. The Qui- fisana Company, automatischer Verkauf warmer und kalter Vermischtes. * Leipzig, 8. August. Die zur Verwendung von zollfreiem Petrolbenzin berechtigten Gewerbtreibenden hoben am Jahres schluß bei Anträgen auf Ertheilung neuer Bezugserlaubniß- fcheine für das folgende Jahr dir festgestellten bezw. (bei Gesuchen vor Jahresschluß) schätzungsweise anzugebendcn Vorrathsrestmengen an Petrolbenzin zur Mitberücksichtigung bei Bemessung der Bedarfs- menge für das nächste Jahr anzuzeigen. -1- Chemnitz, 7. August. Die Geschäftsverhältnisse in der Wirkwaarenindustrie haben sich in diesem Jahre gegenüber dem vorhergegangenen Jahre wieder etwas verschlechtert. Zwar waren die Abjatzverhältnisse in Deutschland ziemlich befriedigend, aber das Auslandsgeschäft ist zurückgegangen. Namentlich hat das Hauptabsatzgebiet für Strumpfwaaren, nämlich die Vereinigten Staaten, alle Erwartungen getäuscht. Wenn man mit einem gewissen Rechte hoffen konnte, daß der Wilsontarif, der gerade für Wirkwaaren ermäßigte Zölle brachte, einen gesteigerten Bedarf nach solchen Maaren und eine erhöhte Ausfuhr derselben aus unserem Bezirke zur Folge haben würde, so haben die Ausfuhrübersichten des hiesigen amerikanischen Consulats auf Las erste Halbjahr 1896 das Geqentheil bewiesen, und die Reichsstatistik bestätigt nur den Rückgang der Ausfuhr. Während im ersten Halbjahre 1895 noch 70 764 D.-Ctr. Wirkwaaren im Werthe von 49 144 000 ^ nach dem Auslande versandt worden waren, stellte sich die Ausfuhr im gleichen Zeiträume von 1896 nur auf 66 034 D.-Ctr. im Werthe von 45 325 000 sie ist also dem Gewichte nach um 4730 D.-Ctr. oder 7,2 Proc., dem Werthe nach jedoch um 3 819 000 oder 8,4 Proc. gesunken. Daraus geht leider auch hervor, daß die Preise wieder etwas niedriger gestellt werden mußten. Sonst nahmen die Vereinigten Staaten ziemlich dir Hälfte der gejammten Ausfuhr auf, wogegen sie in den ersten 6 Monaten 1896 nur mit 25574 D.-Ctr. oder 36 Proc. betheiligt sind. England, das während dieser Zeit 12 779 D.-Ctr. oder 18 Proc. erhielt, hat sonach schon die Hälfte deS Bedarfs von Nordamerika aufzuweisen. Es mag sein, daß die durch die bevorstehende Präsidentenwahl veranlaßte Unruhe drüben den Rückgang in der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten mit verschuldet hat; aber leider ist auch die Aussicht auf baldige Besse- rung sehr gering. Diamantjchwarze Strümpfe beherrschen noch immer die Mode; Ringelwaare und echt bunt gefärbte Artikel konnten die allgemeine Sympathie noch nicht erringen. * Dresden, 7. August. Die außerordentlicheGeneral-Versammlung der C on ti n enta l-Pferd e-Eisenbahn-Actien-Grsellscha ft genehmigte einstimmig den Verkauf des sämmtlichen in Dresden und Hannover brlegenen Besitzes, sowie die Ueberlassung der Concession an die Dresdner Straßenbahn-Gesellschaft gegen eine am 30. Sep- tembrr 1897 fällige Zahlung von 2 700 000 plus 4 Proc. vom 1. Januar 1897 bis dahin. Ter LiquidationSwerth jeder Aktie dürfte alSdann 432,38 betragen; der Liquidationsbejchluß erfolgte gleichfalls einstimmig. /I Berlin, 7. August. Eine Anzahl von kleineren Privat bahnen sind in älterer Zeit als Nebenbahnen concessionirt worden, obwohl sie nur die Bedeutung von Kleinbahnen haben. Die Zahl derjenigen, welche behufs Erlangung von Betriebserleichterungen und demzufolge Ersparniß an Betriebskosten die Unterstellung unter do« Klrinbahngefetz erstreben, mehrt sich. E» mag daher von Nutzen sein, darauf hinzuweifen, daß es zu diesem Ende der Zurückziehung der landesherrlich dem Unternehmer er- theilten Concession und des Verzichte» des letzteren auf alle au« derselben ihm erwachsenen Rechte und Gerechtsame bedarf. Dir Aufhebung der Concession kann Allerhöchsten Ort« aber selbstverständlich nur beantragt werden, wenn dir Anerkennung und Genehmigung der Boho als Kleinbahn gemäß 88 1—3 des Klein- bahugesetze« außer Zweifel steht. Diejenigen Verwaltungen von erst ein, als Gewißheit bestand, daß kein Menschenleben zu beklage» ist und daß die Brüxer Gesellschaft dem Ereignisse keine so große Bedeutung beilege, lieber die Tragweite des Einsturzes für Li, Brüxer Gesellschaft gingen die Ansichten eine Zeit lang weit aus. einander, bis noch eingeholten Erkundigungen verlautete, daß >nu» im Kreise der Verwaltung den Schaden keineswegs hoch anschlage überdies aber die Schadenersatzpflicht bestreite. Der Cours Lei Brüxer Aktie hob sich in Folge einzelner Käufe, die sich auf di, Ansichten in der Brüxer Verwaltung stützten, zum Schluss« Lei Vorbörse bis 250, hatte aber gegen gestern noch immer 27 fl. ein. gebüßt. Im Verlaufe der Mittagsbörse erholte sich der Tours all- mählich biS 262. *— Oesterreichifche Länderbank. Seit Kurzem verhandelt die Oesterreichifche Länderbank über den Erwerb des Patents auf den Vertrieb der großen Zündhölzchenmaschine Barber's: „Din- mond-Match". Anscheinend will daS Wiener Finanzinstitut in dieser eben jetzt acuten Frage, wo der österreichische Finanzminister die Besteuerung der Zündhölzchen erwägt und wo dir Zündhölzchen. Industriellen au» Furcht vor der Banderolesteuer nach der staatlichen Einlösung ihrer Betriebe rufen, entscheidenden Einfluß auf diese Industrie gewinnen. Möglicherweise wird dabei auch daraus gerechnet, daß der Staat nachträglich das Patent oder die neu eingerichteten Fabriken dem Finanzconsortium ablösen würde. Die Zündhölzchen. Industriellen begehren dem gegen- über dringlich, daß der Staat der Länderbank zuvor- komme und das Patent für das etwa geplante Zündhölzchen. Monopol erwerbe. In diesen Unterhandlungen ist indeß eine über, raschende Wendung eingetreten, seit in Frankreich — Finanzminister Cochery hat einen Staatsingenieur soeben mit den näheren Er. Hebungen betraut — auch schon die „Diamond-Match-Majchine" als veraltet und als unverhältnißniäßig wenig leistungsfähig gegenüber der neusten technischen Wunderschöpfung Amerikas, der Zündhölzchen, maschine Gould, bezeichnet wird. (M. N. N) * Mailalt-, 7. August. Das Erkenntniß, welches die Zahlungs einstellung der Jmmobiliare um drei Jahre, die äußerste gesix. liche Grenze, zurückdatirt, führt aus, daß die Gesellschaft bereits seit 1891 fällst sei. Damals wurden noch zehn Millionen Obligationen ausgegeben, die sofort für sieben Millionen veräußert wurden, ob- gleich die dagegen dienenden Garantien schon seit 1889 werthlos waren. Das Urtheil bezeichnet die frühere Verwaltung als betrüge- risch und ruinös. >V. Schwindelfirmen in Holland. F. C. Holt- huyzen, Haagweg 0 80, Delft. Corn. W. Hummeling, Amsterdam. Mouthaan L Co., Amsterdam. P. van Leeuwen L Co., Hemony- straat 18, Amsterdam. G. G. Klaassen, Utrecht. *— Griechische Anleihen. Die Verhandlungen mit der griechischen Regierung sind wegen Unannehmbarkeit der griechischen Vorschläge vom deutschen ComitS abgebrochen worden. *— Prämien für den Weizenbau in England. In den letzten Tagen hat in Ipswich eine Versammlung der „Asociation der Müller Großbritanniens und Irlands" stattgesunden. In der Versammlung wurde ein Beschlußantrag angenommen, wonach bei der großen Wichtigkeit des Umstandes, daß das Land seine Nahrungs- mittel selbst erzeuge, die Leitung der Association sich mit der Regie- rung in Verbindung setzen soll, damit diese Maßregeln zur Erhaltung der Getreidekultur treffe. Tie Regierung soll insbesondere eine Prämie von 5 s für jeden im Vereinigten Königreiche erzeugten Quarter Weizen insolange bezahlen, als der Weizenpreis unter 35 s für den Quarter bleibt. Bisher betrug die jährliche Weizeuproduction beiläufig 8 Mill. Quarters, während der Bedarf 29 Mill. Quarters ausmacht. Ausfuhrprämien für Weizen, Roggen, Gerste und Malz wurden im Uebrigen im Jahre 1689 in England festgesetzt, nachdem im Jahre 1670 sehr hohe agrarische Schutzzölle verhängt worden waren. *— Vom Salpetermarkt. Der Ausschuß der englischen Salpeter-Producenten erhielj eine Kabelmeldung, wonach die Sal peter-Convention in Jqnique das vom 1. April 1896 bis 31. März 1897 auszusührende Quantum von Salpeter aus 20 300000 spanische Quintals, gleichbedeutend mit 920000 t, festgesetzt hat. *— Hausse a us dem Baumwollenmarkt. Auf dem Baum wollenmarkt hat sich seit einigen Tagen eine überraschende Wendung vollzogen. Während vorher durch die große New Aorker Baisse- Partei Schätzungen der amerikanischen Ernte von 10 bis 11 Mill. Ballen verbreitet wurden, kommen jetzt höchst ungünstige Nachrichten über Trockenheit im Süden der Baumwollenregion. Die Baum- wollenpreise sind in den letzten Tagen sehr bedeutend gestiegen. Getränke, Hamburg, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Stamm kapital 90 000 ./t Außerdem hat die Actien-Gesellschast für phar- inaceutische Bedarfsartikel vormals Georg Wrnderoth zu Dassel (Grundcapital 1300000 ^l) in Hamburg unter gleicher Firma eine Filiale errichtet. S Die Vereinigten Glashüttenwerke Ottensen, welche im Jahre 1889 Lurch Fusioniruna der Glasfabriken von Brauer-Herwig und B. F. Roll in Ottensen als Actirn-Gesellschaft gebildet worden sind, eine Dividende seitdem aber nicht vertheilt haben, können auch für das am 31. März 1896 beendete Geschäfts jahr nur ein ungünstiges Betriebsresultat ausweisen. Der Gewinn an Maaren bezifferte sich auf 200 081 (216 244 im Vorjahre); davon erforderten die Zinszahlungen 26 503 <25 553), die Betriebs- unkosten 156 260 ^l (175 638), die Abschreibungen 17 317 (15052), fo daß die aus den Vorjahren herübergebrachte Untrrbilanz von 439325 auch ferner bestehen bleibt. DaS Actirncapital beziffert sich unverändert auf 1400000 ^l; an Hypothekar-Verpflichtung sind 55000 (40000) zu verzeichnen, an Prioritäten sind emittirt 526 000 (578 000/. Von den Actien bewerthrte sich der Grund besitz bei Ablauf des Jahres aus 678134 (678134); die Gebäude «präsentsten einen Werth von 543119 (554 147), die Waaren- vorräthe bewerthen sich auf 93 757 (106 647), das Inventar beziffert sich auf 124 799 (124 312); den Debitoren in Höhe von 106172 (81 274) stehen Creditoren zum Belaufe von 18950 .^k (—) gegenüber. *— Kaiser-Wilhelm-Canal. Die Klagen, daß der Nutzen, welchen diese neue Wasserstraße dem Handel und Verkehr bringt, durch die hohen Tarife immer mehr illusorisch gemacht wird, treten immer allgemeiner auf. So schreibt die Flensburger Handels kammer in ihrem Jahresbericht: „Die neue Schifffahrtsstraße, der Kaiser-Wilhelm-Canal, hat unserem Platz keinen Nutzen gebracht. Während dir Concurrenz von Seiten Hamburger Geschäfte eine größere geworden ist, wird der Canal von hiesigen Rhedern nur wenig benutzt, da der Abgabentaris gegenüber den Vortheilen, welche die Fahrt durch den Canal dem Schiffsverkehr bietet, sich als zu hoch erwiesen hat. Eine Ermäßigung des Tarifs wäre dringend erwünscht." *— Die Ausfuhr aus dem Consulatsbezirke Nürn berg nach den Vereinigten Staaten von Amerika hat im ersten diesjährigen Quartal bei einer Werthziffer von 387 762 < an Geld eine Steigerung von 22 094 tz gegen die gleiche Zeit des Vor- jahres erfahren. Die Hauptexportartikel waren Hopsen (110307 «), Vronzesarben und Mattmetall (62 885 tz), Schiefer- und Bleistifte (44 952 tz), Bier (22 802 tzl. Ironische Maaren (19 977 I), Lithographie- strine (18 953 tz), elektrische Kohlen und elektro-galvaniscke Gegen- stände <16087 tz), Bücher und Papierwaaren (14 647 tz), Glas- und Porzellanwaaren (12 853 Z), Abziehbilder (12 328 tz). Ultramarin und andere Farben <9794 tz), animalische Haare und Borsten (7044 Z), Spielwaaren (6186 Z), Eijenwaaren (5153 tz) rc. *— Württembergisch - Hohenzoller'sche Brauerei- Gesellschaft Stuttgart. Das Grundcapital soll durch Ausgabe von 175 Stück neuer gleichberechtigter Actien zu 1200 von I 050000 auf 1260 000 erhöht werden. Diese Actien sind den Actionairen zum Course von 160 Proc. derart anzubieten, daß jeder aus zehn alte Actien bis I. October eine neue verlangen kann. Soweit sie bis dahin von den Actionairen nicht genommen worden sind, sind sie bestmöglichst zu verkaufen. ^V-o. Prag, 7. August. Die Hauptabsatzgebiete der böhmischen Braunkohle. Rund 7 Millionen Tonnen hat die letztjährige Aussuhr von böhmischen Braunkohlen betragen, wovon 3,07 Millionen Tonnen aus die sächsischen Staatsbahnen (-f- 382000t), 1,39 Millionen Tonnen auf die bayerischen Staalsbahnen (-s-1660001) und 0,96 Millionen Tonnen aus die preußischen Staalsbahnen (-s- 17 800 t) übergegangen waren. Es dürfte von Interesse sein, die Hauptabsatzgebiete unserer Braunkohle kennen zu lernen, und dies wird durch die nachfolgende Zusammenstellung ersichtlich ge macht. Im Jahre 1895 haben an böhmischer Braunkohle bezogen: 18SS KÄ4 1W5, ItÄ4 Tonnen Berlin. . Dresden . Hamburg. Hof. . . Leipzig . Magdeburg Meißen . München. Der größte Consument für die böhmische Braunkohle ist Dresden, welches davon um ca. 150000 t mehr bezieht als Prag. Magde burgs Bezüge sind ausfallend kleiner gewesen, dafür nimmt der Ab satz in München von Jahr zu Jahr zu. Von den größeren Absatz, orten Böhmens seien folgende hervorgehoben: 188b IiS4 Tonnen Landwirthschafttiches. * Wolkenstein, 7. August. Wie nunmehr von dem Direktorium des Landwirthjchastlichen Kreisvereins im Erzgebirge endgiltig sesl- gestellt worden ist, findet die landwirthschaftliche Ausstellung und Preisthierschau von Simmenthaler Zuchtrindern und solchen von Simmenthaler Kreuzung — Rothjchecken — für die hiesige Stadt, die sämmtlichen Ortjchafteu des Amtsgerichtsbezirks Wolken stein init Einbeziehung der Geniemden Großrückerswalde, Rückers walde, Mauersbcrg und Boden definitiv am Sonntag, den 13. Sep- tember d. I., auf hiesigem Marktplatze statt. Tie Vorbereitungen hierzu sind in vollem Gange. Hierbei soll auch das Braten eines geschlachteten ganzen Stieres (Bullen) am Spieße zur Vorführung gelangen. F Abermals ist ein Rittergut, welches von der Glogau- Saganer Fürstenthumslandschaft bestehen ist, erheblich unter dem Taxwerthe in der Zwangsversteigerung verkauft, obwohl ernste Kaufliebhaber vorhanden waren Es ist das Rittergut Neudörfel im Kreise Schwiebus, das mit 234 000 ^ll landschaftlich taxirt und mit 156 200 Pfandbriefen bestehen ist. Der Kaufpreis stellte sich aber nur auf 200000 also 34 000 unter der landschaft lichen Taxe, welche erst vor wenigen Jahren gemacht ist. Königreich Sachsen. Handelsregister. Eingetragen die Firmen: Gebrüder Größter in Lauter i. S. Inh. die Herren Paul Oswald Gräßler und Herr Emil Guido Gräßler in Lauter. — Emil Wagner in Krumhermersdorf. Inh. Herr Emil Oswald Wagner das. — Wilhelm Fischer in Freiberg. Inh. Herr Wilhelm Fischer das. — Ernst Grumbach L Sohn in Freiberg. Inh. die Herren Carl Ernst Grumbach und Max Grumbach, beide in Frei berg. — Max Zieger in Lommatzsch. Jnb. Herr Richard Max Zieger das. Veränderungen: Die offene Handelsgesellschaft in Firma Eugen Münch in Grüna ist ausgelöst, die Herren Carl Friedrich Eugen Münch und Hans Richter in Grüna sind Liquidatoren. — Die Firma Gnauck L Müller tn Sebnitz hat ihren Sitz nach Hertigswalde verlegt. Zahlungs-Einstellungen re. *— G r a z - Köflacher Eisenbahn. Juli 135948 fl. L-s- 5604 fl.), seit 1. Januar 957 865 fl. (-f- 81133 fl.). Verdingungen im August. Stettin, Stadtbaubureau, Eiserne Säulen rc.; Essen, Brtriebsinspection 4, Eichenholz; Bromberg, Ober-Postdirrction, Papier; Spandau, Proviantamt, Sackmaterial; Hamburg, Finanzdrputation, Hafer, Sroh und Heu; Berlin, Regierungs-Baumeister Kopplin, Sandsteinwrrksteine. VolksunrWüMches. We fiir diesen Thefl bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben C. A- Laue tn Leipzig. — Sprechzeit: nur von 1(1—11 Uhr Bonn, und von 4—8 Uhr Nachm. - 99 952 124 325 Nürnberg. . 85 342 81 269 550852 529 399 Pirna . . . 78 165 74171 40 910 68133 Potsdam. . 53 319 67 037 77 376 70257 Radeberg. . 105 909 106 528 90 924 97 215 Riesa . . . 73 489 60877 378 175 435 788 Tangermünde 94 267 103 153 109 474 97 581 Wittenberg . 53183 56 556 124 662 107 327 Asch . . . 64 771 60 703 Pilsen . . . 133 598 100 725 Bodenbach . 114 440 103 876 Prag . . . 392 204 351 199 Budweis . . 62 638 41 648 Pribram . . 53112 53164 Lau» . . . 108 300 98 276 Reichenberg . 57 210 53 458 Lieben. . . 66 586 58 471 Saaz . . . 59 552 58 739 Nestomitz. . 71590 62 912 Schönpriesen. 58813 94 064 Nusle . . . 85 684 6 579 Wien . . . 72 453 54 592 Der größte inländische Consumplatz ist somit Prag, wo sich die
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