Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961028029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896102802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896102802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-28
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
N18 WksmrUäMiches. Ulke flir diesen Tbeil bestimmte« Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben V. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4 5 Uhr Nach«. Vermischtes. —w. Leipzig, 28. October. Die heute Vormittag unter Vorsitz de« Herrn Geh. Eommerzienrath Gruner im Geschäft-locale der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt abgehaltene außerordent liche General-Versammlung der Actionaire des Leipziger Palmrngartrns nahm in Gemäßheit früherer Beschlüsse die Neuwahl deS AussichtsratheS vor. Die Wahl fiel einstimmig auf die dem Aussichtsrath bisher bereit- angebörenden zehn Herren, zu welchen, gleichfalls einstimmig, Herr Bankdirector Richard Lindner hinzugewählt wurde. Von den gewählten AussichtsrathSmitgliedern haben satzungsgemäß die Herren Gärtnereibesitzer Otto Moßdorf und Stadtrath Heinrich Dobel am 30. April 1900 auszuscheiden, die Herren Fabrikbesitzer Eduard Stöhr und Geh. Medicinalrath Professor vr. Franz Hofmann am 30. April 1902 und die Herren Jusrizrath vr. Ludolf Eolditz, Bankdirector Heinrich Exnrr, Eommerzienrath Julius Fovreau, Oberbürgermeister vr. Georgi, Geh. Eommerzienrath Robert Gruner, Bankdirector Richard Lindner und Gärtnereibesitzer Albert Wagner am 30. April 1904. Bei Punct 2 der Tagesordnung genehmigte die Versammlung die von den Bankinstituten der „Leipziger Bank", der „Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt", der „Credit- und Spar bant", von der „Immobilien-Gesellschaft" und dem Bankhause „Frege L Co." vorgenommene Ueberlragung von 780 Interims- scheinen. *— Dem Untersteueramt zu Zschopau im Bezirk des Hauvt- steueramts zu Chemnitz ist die Besugniß zur Erledigung von Be- gleitscheinrn H über unbearbeitete Tabakblätter, sowie von Ver sendungsscheinen ll über inländischen Tabak ertheilt worden. s Plauen, 27. Oktober. Ueber Wirkwaarrn wird aus Nottingham dem „B. A." berichtet: Die Käufer baumwollener Wirkwaaren versuchten die Fabrikanten zu Concessionen zu bewegen, was ihnen jedoch nur in seltenen Fällen gelang. Tie Preise stehen ja so wie so schon auf einem so unlohnenden Niveau, daß kaum die Herstellungskosten gedeckt werden. Schwarze Merino- und Tachemir-Strümpfe werden in bedeutenden Mengen umgeletzt unb sowohl seitens einheimischer als kontinentaler Kunden viel verlangt. Merino-, Cachemir-. sowie naturwollene Unterjacken und Combi nationen erzielten in der letzten Woche höhere Preise als bisher Baumwoll-Wirkwaaren stehen fortgesetzt in hoher Gunst, dagegen vernachlässigt man gestickte, sowie Phantasie- und seidene W>rk- waaren. — Die hiesige Stickmaschinenfabrik ist reich mit Aufträgen aus Echisfchenstickmaichinen für die Schweiz versehen. Auf ihnen wird Cambric bestickt, „Luft" bis jetzt gar n cht. § Crimmitschau, 27. Oktober. Gestern wurde hier unter dem Vorsitze des Herrn RechtSanwalt Vr. Caacoeber die vierte ordentliche General-Berjammlung der Crimmitschauer Mascvinensabrik abgehalten; cs waren 15 Actionaire mit 1l4 Aktien vertreten. Geschäftsbericht und Bilanz aus das Geschäftsjahr 1895/96 wurden einstimmig genehmigt und insbesondere die Bertheilung einer Dividende von 4 Proc., ferner eine Zuweisung von 3000 >4 an Len neu errichteten Dispositionsfonds beschlossen. Weiterhin wurde unter Aushebung der bisherigen Fassung die Abänderung des 8 5 Abi. 1 des Statuts: „das Ärundcavital beträgt 500 000 .ZL und ist in 500 Stück Aktien über je 1000 zerlegt, die pari gezeichnet und ausgegeben sind", einstimmig, sowie die Einschaltung des Satzes: „die General-Versammlung kann mit einfacher Stimmenmehrheit beschließen, daß der Rest des Reingewinnes zur Errichtung und Dotirung von Dispositionsfonds, über die der Aussichtsrath zu ver fügen hat, verwendet wird" vor dem letzten Ablatz des 8 12 des Statuts mit 70 gegen 44 Stimmen genehmigt. Die aus scheidenden Aufsichtsrathsmitglieder Herren Spinnereibesitzer Albert Plücker, Neukirchen, Pleiße und Eommerzienrath Otto Grimm in Crimmitschau wurden einstimmig wiedergewählt. Die Einlösung des DlvidendenscheineS Nr. 4 erfolgt mit 40 >4 per Stück sofort. * Dresden, 27. October. Tie heutige General-Versammlung der Bereinigten Dresdner Strohhut- und Federsabrik (vormals Fiegel L Lewijohn und Ernst Wagner) war von sieben Actionairen in Vertretung von 221 Aktien durch 736*/, Stimmen besucht. Auf Vorlesung des bereits auszüglich besprochenen 1895,96er Geschäftsberichts wurde verzichtet. Ohne jeden Meinungsaustausch über Len vorgelegten Druckbericht wurde einstimmig die vorgelegte JahreSrechnung richtig gesprochen und den Gesellschaftsorganen Ent lastung ertheilt. *— Malzfabrik Pirna vormals I. PH. Lipps L Co. in Dresden. In der gestern in Dresden abgehaltenen General- Versammlung waren 5 Actionaire mit 300 Amen und Stimmen anwesend, welche Geschäftsbericht, Abschluß und Verwendung des Reingewinnes nach den Vorschlägen der Verwaltung einstimmig ge nehmigten, ebenso wurde die Entlastung der Verwaltungsorgane ausgesprochen. Die Dividende ist sofort mit 8 Proc. bei dem Bank hause Hch. Wm. Bassenge L Co. zahlbar. * Dresden, 28. Lctober. Kohlenbesörderung auf den königlich sächsischen Staats bahnen in Tonnen zu 1000 Irx während der Woche vom 18. bis zum 24. October: Sächsische Steinkohlen aus dem Zwickauer Bezirke 41 843 t, aus dem Lugau- Oelsnitzer Bezirke 20 003 t und aus dem Dresdner Bezirke 7485 t, zusammen 69 331 t sächsische Steinkohlen gegen 70 598 t in der entsprechenden Woche des Vorjahres, schlesische Steinkohlen 8292 t und Steinkohlen anderen Ursprunges 4756 t, Steinkohlen demnach im Ganzen 82 379 t, böhmische Braunkohlen 82 632 t, altenburgische Braunkohlen 23112 t und Braunkohlen anderen Ursprunges 5418 t, Braunkohlen demnach im Ganzen 111 1621. An Kohlen überhaupt wurden hiernach 193 541 t oder jeden Tag im Durchschnitte 27 649 Tonnen befördert, während sich die Gejammlbeiörderung an Kohlen in der entsprechenden Woche des Vorjahres auf 187 607 t, jeden Tag durchschnittlich auf 26 801 t gestellt hatte. * TrcSScn, 28. October. In der Woche vom 18. bis zum 24. Ociober wurden auf den sächsischen Staatsbahnen 82632 t böhmische Braunkohlen befördert gegen 76512 t in der ent sprechenden Woche des Vorjahres (-s- 6120 t), seit 29. Tecember 1895 3 149 626 t (-f- 8348). -4- Creditverein zu Altenburg. In der gestrigen General- Versammlung wurden der Jahres- und Rechenschaftsbericht genehmigt, dem Vorstände Entlastung ertheilt und die Dividende dem Anträge gemäß auf 5 Proc. festgesetzt. --- Schmöllu, 27. Oktober. Die hiesige Svarcasse schloß ihr letztes Geschäftsjahr mit einem Reingewinn von 25 853,09 ab. Die Activen bezifferten sich auf 3 780 441,97 und die Passiven auf 3 754 558.Ä -Zl Die Spareinlagen betrugen 754161,19 und blieben hinter den 794 289,55 ausmachenden Rückzahlungen uni rund 40 000 zurück, überstiegen dagegen die deS Vorjahres nm etwa 50000 Die Reserven sind auf 178 957,70 an gewachsen und machen sonach 5 Proc. des Einlegergulhadens aus. * Berlin, 27. Oktober. Im Interesse des Ansehens und der Stellung der Presse an der Berliner Börse Hot der Chefredakteur der Berliner „Bank- und Handels-Ztg." an den preußischen Handels minister eine Eingabe gerichtet, worin es u. A. beißt: Der von den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin veröffentlichte Entwurf einer neuen Börsenordnung ist in zwei Paragraphen, nämlich in den 88 14 und 15, für die Presse von einschneidendster Bedeutung. 8 14 nennt unter denjenigen Personen, denen „eine Eintrittskarte nicht versagt werden darf, die Berichterstatter der Presse nicht, da gegen besagt 8 15, Laß eine Einlaßkarte „nach dem Ermessen des Börsenvorstandes und ohne daß gegen den darausbezüglichen Beschluß desselben die Beschwerde zulässig ist, ertheilt und wieder entzogen werben darf: c. den Berichterstattern der Presse". Nach diesem Ent wurf einer neuen Börsenordnung haben die Mitglieder der Presse also kein Recht aus Zutritt zu den Börjenverjammlungen, sondern sie sind auch in Zukunft nur geduldete Besucher, die von der Willkür des Börsenvorstandes abhängig bleiben. Diese Bestimmungen müssen zu den schwersten Bedenken Veranlassung geben und können bei allseitig objektiver Brurlheilung al- im Interesse der gerechten und freien Berichterstattung ebensowenig wir im Interesse der hohen volkswirthfchastlichen Bedeutung, welche der Börje innewohnt, al- namentlich im Interesse des außerhalb der Börje stehenden großen Publicum« liegend anerkannt werden. Der Minister wird daher gebeten, dem 8 15o die Genehmigung zu verjagen und im 8 14 die Berichterstatter der Fachpresse unter denjenigen Personen zu be- zeichnen, driirn eine Einlaßkarte selten» deS Börsenvorstandes nicht versagt werden darf. 8 Revision de« Handelsgesetzbuches. Zu Titel VII HandlnngSagrnten (Handel-agenten dürft« corrrcier sein) äußert sich nunmehr auch der „Berein Berliner Agenten" durch ein un vorliegendes umfangreiche« Schriftstück. In diesem werben mehrer« Abänderungen zu dem vorliegenden Gesetzentwurf beantragt, welche man nach der in allen interessirten Kreisen gemachten Umfrage für durchau« wünjchenSwerth erachtet. Die Arbeit ist bas Resultat sorgfältiger Erwägungen, unb die Aendrrungen sind bestimmt, einer- seit« mehr den bestehenden Gebräuchen Rechnung zu tragen, als der Entwurf e« thut, andererseits die Rechte und Pflichten der in Frage komm««»«» Parteien unparteiisch und geuau zu präcisireu, damit Streitigkeiten vermieden werden. Das Schriftstück wird sicher ebenso großes Interesse für den Agenten wie für den Fabrikanten bez. da vertretene HauS haben. *— Der Deutsche Handelstag richtet mittels Rundschreibens an die in ihm vereinigten Körperschaften die Bitte, durch Umfrage in ihrem Bezirke festzustellen, ob nach den Erfahrungen der docl- seitigen kausmännijchen Kreise 1) es üblich ist, im Concursfalle die Ausbringung des offenen Arrestes auch ans bereit« bestehende Wechselsorderungen auszudehnen; 2) eine solche Praxis Anstoß erregt hat, dergestalt, daß eine Durchbrechung Les Grundsatzes des offenen Arrestes an dieser stelle mit Hilft einer Abänderung der Concurs- ordnung anzustreben' wäre; 3) oder aber, ob man der Anschauung zuneigt, daß die Einschaltung einer bezüglichen Ausnahmebestimmung zu dolosen Hinterziehungen des Gemeinschulüners Veranlassung geben könnte. *— Jute-Industrie. Der Vorstand der Vereinigung Deutscher Jute-Industrieller theilt nach der „Frkf. Ztg." mit, daß in der jüngst in Berlin abgehaltenen Lchlußveriammlung be schlossen wurde, die geleisteten Baareinlagen sofort an die Mitglieder zurückzuzahlcn. Die Auslösung der Vereinigung, deren Zweck es war, durch eimprechende Einschränkung der Erzeugung der eingetretenen Ueberproduction zu begegnen, ersolgle bekanntlich im Februar d. I. aus Anlaß der Errichtung einer neuen Jutesabrik in Sachsen und wegen vielfacher Gerüchte über anderweile Juiegründungen. Von den leitens der Mitglieder der Vereinigung ausgestellten 71744 Spindeln und 3568 Webstühlen waren während der Dauer des Einschränkungs-Vertrages durchschnittlich 21 Proc. der Spindeln und 18 Proc. der Wcbstühle dem deutschen Markt entzogen, welche demselben nunmehr wieder dienstbar geworden sind. Außer dieser Mehrerzeugung erwächst dem deutschen Markte gemäß zuverlässiger Feststellung eine weitere Productionszunahme aus rund 25 000 Spindeln und 1100 Webstühlen, welche theils von neuen Unter nehmern und theils von den bereits bestehenden Jutesabriken neu ausgestellt und nach und nach in Betrieb gesetzt werben. Der Vor stand der bisherigen Vereinigung knüpft hieran die folgende Be merkung: „Daß die enormen Vergrößerungen die deutschen Jule- fabriken wieder schweren verderblichen Zeiten entgegensühren müssen, kann nach Anhalt der gegebenen Zahlen keinem Zweifel unterliegen und ist in eingeweihten Kreisen längst gehegte Befürchtung." *— Erfolge der deutschen Industrie in Bagdad. Deutschland sühne im letzten Jahre für etwa 55 000 türkische Gold- pfuud Waaren nach Bagdad aus, darunter Tuche für 25000 Psuud, Erz 5000, Zündhölzer 5000, Papierwaaren 4000, Kurzwaaren 1500, Giaswaaren 1000, Bernstein, echt und unecht, 1000, Stahl 500, Möbel 1500, Sirumpswaaren 500, Verschiedenes für 10000 türkische Goidpsund. Wenn diese Ziffern auch noch in einem sehr ungünstigen Verhältnisse zu der brunchen und britisch-indischen Einfuhr stehen, die auf rund 2'/, Millionen Pfund veranschlagt wird, so hat sich doch seit den letzien 10 Jahren die deutsche Emfuhr nach Mesopo tamien um etwa 50 Proc. gehoben. Die Aussicht zu weiterer Aus breitung des deutichen Handels ist nach einem amtlichen Berichte vorhanden, da mau mehr und mehr die deutsch n Einfuhrartikel den britischen Erzeugnissen aus mannigfachen Gründen vorzieht. *— Norddeutsche Brauerei, Actien-Gesclljchaft, Berlin. Der Abschluß für 1895/96 erzielte bei Abschreibungen von iusaeiammt 120 305 (im Vorjahre 90 364 ./L) einen Nettogewinn vond^>4 650 >4, welcher wie folgt zu veriheilen vom Aufsichtsrathe vorgeschlagen wird: 6 Proc. Dividende (im Vorjahre 40, Proc) 180 000 ^Zl, Tantieme an Aussichtsrath und Directwn 22 216 .>4, Reservefonds 11108 ./L, Delkredere-Conto 10000 VL, sodaß ein Vortrag für Las nächste Jahr von 1326 .ZZ verbleibt. Die General- Versammlung soll am 30. November d. I. stattfinden. *— Berliner Bockbrauerei, Actien-Gejellschaft. Das Gewinn- und Verlustkonto pro 1895'96 crgiebt 258 462^4 (im Vor- fahre 21l 276 -Zt) Reingewinn, nachdem die Abschreibungen aus 116 803 ./Z l.83124) festgesetzt wurden. Dem Reservefonds sollen 12 611 ^4 zugesührt, an Tantiemen und Gratifikationen 31484 und als Dividende 10 Proc. (gegen 8) vertheill werden. Ter Rest von 4416 >4 wird anfs neue Jahr vorgetragen und die Gencral-Ver- fammlung zum 28. November d. I. einberufcn. *— Die Zuckerrasfinerie Potsdam, von der kürzlich gc- meldet wurde, daß sie in nächster Zeit ihren Betrieb einstellen werde, veröffentlicht einen Abschluß vom 31. August d. I. Demnach ent laub 1895/96 ein Verlust von 124 922^1, wodurch die Unterbilanz auf 236 297 gestiegen ist, also auf mehr als die Hälfte des Actiencapitals von 500 000 Unter den Passiven erscheinen außer letzterem 200000^1 Grundjchuldbriefe, 775 574 vom Steueramte gestundete Verbrauchsabgabe und 404 553 Schulden an die Dresdner Bank. Die Activen weisen außer den Fabrikanlagen und 554 000 preußischen Conjols und Casse 572 957 ^ll Zuckerbestände und 124 961 ^!! Debitoren auf. *— August Loh Söhne, Actien-Gesellschaft für Mili- t.airausrü st ringen, zu Berlin. Diese neugegründete Actien- Gejellschaft ist mit einem Grundcapital von 530000 ^4 ausgestatlet; Gegenstand derselben ist der Erwerb und Fortbeirieb der Firma August Loh Söhne in Berlin, sowie überhaupt die Anfertigung und der Veririeb von Militairausrüstungen und die Betheiligung an industriellen und kausmännischrn Unternehmungen, die zu dem Zwecke der Gesellschaft in Beziehung stehen. Alleiniger Vorstand ist der Kaufmann Wilhelm Schmidt zu Steglitz. *— Schultheiß-Brauerei, Aktien-Gesellschft. Ter Braumeister und Betriebs-Director Christian Hauser zu Berlin ist als Direktor Mitglied Les Vorstandes geworden. Dividenden. Sangerhäujer Brauereien. Ter Aufsichtsrath der „Sankt-Georgen-Actien-Brauerei" zu Sangerhaujeo schlägt der auf den 12. November festgesetzten General-Versammlung dem Vernehmen nach wieder die Vertdeilung von 20 Proc. Dividende (wie im Vorjahre) vor. Die „Feld- schlößchen-Actienbraurrei" hat ebenfalls günstig abgeschlossen und wird 10 Proc. Dividende vertheilen. *— Mälzerei-Actirn-Gesellschaft vormals Wrede. In der am 26. d. M. abgehaltenen General-Versammlung wurde die Verkeilung einer Dividende von 6 Proc. beschlossen. Des Weiteren beichloß die General-Versammlung gemäß Antrag der Verwaltung den Schluß des Geschäftsjahres vom 31. Juli auf den 31. August zu verlegen. *— Die Staßfurter Chemische Fabrik, vormals Vorst er L Grüneberg beabsichtigt, auf ihrem Grundstücke eine Betriebs tätte für salpererjaures Kali und andere salpeterjaure Salze zu er- richten. ll. Cassel, 27. October. Um der Lösung der schwebenden Tages- rage, Lagerhäuser für Getreide und Lombardirung desselben, praktisch näher zu treten und im Kleinen Erfahrungen zu sammeln, hat die Firma R aiffeisrn durch ihren Casseler Vertreter und den Vorsitzenden der Landwirthjchastskammer die Genehmigung von den derzeitigen Pächtern des Jagdzeughause« in Walbau erhalten, die ca. 5000 Ctr. fassenden Böden desselben zu dem Zwecke zu benutzen. Bei der heutigen schweren Lage des Getreidehandels, hervorgerusen durch die unter so ungünstigen Verhältnissen eingebrachle Frucht, ist die Einrichtung der betreffenden Firma, die da« Risiko über nimmt, ohne einen Vortheil für sich zu beanspruchen, mit Freuden zu begrüßen und wird es nun Sache der hessischen Landwinde sein, durch Benutzung diejer praktischen Hilft Erfahrungen zu sammeln, ob und wie die Anlage größerer Silo- und Kornhäuser im Interesse der Consumenten und Producenten sich empfiehlt. * Aachen, 27. Oktober. Die heutige General-Versammlung der Vereinigung«. Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevter beschloß, die Direktion zu beauftragen, nach Maß- gäbe de« Actiengesetzes vom 18. Juli 1884 ein neues Statut unter Zuziehung von drei Actionairen, die der Verwaltung bisher fern gestanden hoben, und deren Wahl der Direktion überlassen wird, auszuarbeiten und einer ebenfalls vor der nächsten ordentlichen General-Verjammlung zu berufenden außerordentlichen Versammlung zur Bejchlußiassung vorzulegen. Die übrigen Punkte der Tages- ordnung wurden nach der Vorlage erledigt. *— Hagener Gußstahlwerk« in Hagen i. W. In der General-Berjammlung wurde über den Geschäftsgang im laufenden Jahre mitgetheilt, daß die Aufträge auf Walzstahl etwa drei Mal fo groß sind wie in der entsprechenden Zeit des Vorjahre«. Dir Abtheilung für Federstohl ist um etwa 25—30 Proc. stärker be schäftigt, während für Formgußstahl die Mehrbejchäjtigung etwa 20 Proc. beträgt. Die Preise der Fertigerzeugnisse entsprächen indessen noch immer nicht ganz den gleichzeitig stärker gestiegenen Preisen für Rohstoffe. *— Westfälische Drahtindustrie. Der AussichtSrath be- schloß, der General-Versammlung eine Dividende von 8 Proc., ebenw wie im Vorjahre, in Vorschlag zu bringen. — Westfälischer Salinenverrin. Geit Anfang diese« Monat- hat der We Mische Salinenverein den Preis für Sprisefalz um 25 für '/, Srck (ungefähr 99 lrx) erhöht. Die Preise für Vieh- und Bewerv.fmz, sowie dir BerkausSbrdingungen bleiben un- oeräudrrt. *— Neue Pa p i e r-M a n uf a c t u r Straßburg i. T.« Ruprrchtsau. Der in dem am 30. Juni d. I. abgelaufenen BetriebSjahre erzielte Reingewinn von 90 340,90 -Z4 wird in der Weise verwendet, daß den Reserven 8764,20 überwiesen, eine D>v deude von 4'/, Procent gleich 81 000 .Zt zur Bertheilung ge kracht und der Rest von 576,70 auf neue Rechnung vor getragen wird. * Osnabrück, 27. Oktober. In der heutigen Sitzung des Georg.Marienbergwerks und Hüttenvereins wird der AussichtSrath beschließen, der General-Versammlung 5'/, Proc. Dividende aus die Stammaktien (im Vorjahr I Proc.) und auf die Stammprioritäten (im Vorjahr 5 Proc.) vorzujchlagen. * Hannover, 26. October. Das seit langen Jahren nothleidende Eisenwerk Wülfel erzielte in dem am 30. Juni beendeten letzten Geschäftsjahre einen Reingewinn von 43 862 .Z4 (i. Borj. 34 314 .Zt Vertun), nachdem für Abschreibungen 65 609 ^l (43 435) verwandt worden. Der vorhandene Fehlbetrag von 333 745 -Zt ermäßigt sich dadurch auf 289 883 ^Zi Der im letzten Geschäftsjahre erzielte Umsatz hob sich auf 714 274 (532 096), wobei der Rohgewinn aus 292 501 .ZZ stieg (171456). Der Geschäftsbericht hebt hervor, daß die bei Beginn des neuen Geschäftsjahres vorliegenden Auf träge um mehr als das Zweieinhalbsache größer seien als im Vor jahre und daß seit dieser Zeit jo viel neue Bestellungen einliesen, daß die Leistungsfähigkeit Les Werkes bis über das erste Halbjahr hinaus erschöpft sei. „Da ollem Anscheine nach", schließt der Be richt, „auf ein starkes Frühjahrsgeschäft zu rechnen ist, die ein- gesükrte Erweiterung der Werkstatt-Einrichtunge» unsere Leistungs fähigkeit, dem entsprechend den Umsatz, erheblich zu steigern geeignet ist, so können wir jetzt voll Vertrauen der ferneren Entwickelung unseres Werkes entgegensehen." - Zuckerfabrik Emmerthal. Es wurden im Betriebsjahr 1. Juli >895/96 an Rüben 561200 Centner verarbeitet, woraus 70186 Centner Zucker gewonnen wurden. Die Gesammt-Einnahme betrug 784 346.21 .Zk, die Total-Ausgabe 759 680,53 ^4; e« bleibt demnach ein Ueberschuß von 24 665,68^4, von welchem 21517,50^4 als Dividende vertheilt werden und 148,18 >4 auf neue Rechnung zum Vortrag gelangen. 8 Kaufmännische Stellenvermittelung. Nachdem erst am 24. August d. I. die 58 000. Sielle durch Len „Verein für Handlungs-Commis von 1858 (Kaufmännischer Verein) in Ham burg" besetzt worden war, erfolgte bereits am 20. October d. I. die Besetzung der 59 000. Stelle. Es sind somit in dem bisher kürzesten Zeitraum von nur 57 Tagen eintausend Stellen durch den 58er Verein vermittelt worden. Die Vermittelung des 58er Vereins ist bekanntlich völlig kostenfrei. Weder von Aufträge er- theilenden Firmen, noch von stellejuchenden Mitgliedern werden irgend weiche besondere Gebühren ober Portoersay gefordert. Z^ Ueber die Bedeutung de« Kaijer-Wilhelm-Canals für den Stettiner Seeverkehr äußert sich ein Bericht des eng lischen Consuls in Stettin dahin, daß die Abgabe eines endgiltigen Unheils noch verfrüht sei. Einstweilen falle der Canal für den Verkehr von und nach Stettin des hohen Gebührenlariss wegen minder ins Gewicht, da die Canalkosten in Folge dessen größer seien als die Zeit-, Kohlen« und Lotmersparniß sowie die Schonung des Schifssmalerials. Ten Haupwortheil ziehe gegenwärtig Hamburg aus dem Canal, dessen Benutzung für die Fahrten von und nach den baltischen Häfen sich so profitabel erweise, daß sie trotz der Canalgebühren noch lohnend bleibe. *— Oppelner Bierbrauerei und Preßhesefabrik, Actien-Geicllschaft. Der Aussichtsrath hat beschlossen, der General - Versammlung die Bertheilung einer Dividende von 7'/a Proc. bei reichlichen Abschreibungen vorzuschlagen. Die Aus- sichten für das laufende Jahr wurden vom Vorstand als günstig bezeichnet. Z Bekanntlich war die Einführung des Gießens der Por zellangeschirre statt des seither üblichen Drehens der Haupt- anlaß zu dem vorjährigen anhaltenden Streike im Waldenburger Kreise. Jetzt hat sich die neue Methode in den Waldenburger Porzellansabriken völlig eingebürgert und, wie versichert wird, eine wesentliche Qualitätsverbesserung zur Folge gehabt. Leider hat die Unsicherheit der amerikanischen Verhältnisse aus Anlaß der Präsidentenwahl eine Stockung im Absatz nach den Vereinigten Staaten zur Folge gehabt, welche sich empfindlich geltend macht. (D Aus Bayern, 27. October. Die Localbahn Mering- Weilheim, die namentlich eine directe Verbindung zwischen Augs burg und Oberbayern und nach der Verwirklichung des Bahnprojectes Mittenwald-Innsbruck eine gradlinige Bahn zwischen Augs burg und Innsbruck anbahnen soll, ist nunmehr vermessen und ver anschlagt, so daß deren Bau im nächsten Sommer vor sich gehen kann. — An den Getreidebörsen Bayerns macht sich eine so redrutende Steigerung der Getreidepreise bemerkbar, wie ie seit Jahren nicht vorgekommen ist. 100 kg; Weizen kosten 16 bi- 17, Roggen 14 >4, Gerste 15—16 und Hafer 13—14 .Zi --- Aus Unterfrankeu. Bereits im Jahre 1863 wurde um Erbauung einer Bahn von Gemünden durch bas Saalethal bis Neustadt petitionirt, und 1882 hatte der damalige Abgeordnete Koch von Hammelburg wiederholt die Linie im Landtag zur Sprache gebracht, so daß auch die Erbauung einer Vollbahn von Gemünden nach Hammelburg genehmigt wurde. Trotz dieser Genehmigung des Landtages wurde nur eine Secundairbahn gebaut und so die Fortführung der Bahn über Kissingen nach Neustadt illusorisch gemacht. Eine weitere im Jahre 1893 an den Landtag gerichtete Eingabe, die auch auf das Wärmste von den Vertretern unterstützt wurde, hatte ein gleiches Schicksal wie die erste Eingabe vom Jahre 1863, sie wurde — all acta gelegt. Nachdem nun durch den Militairübungsplatz bei Hammelburg und durch die Zufuhr zu dem selben die Frage einer Saalethalbahn in ein neues Stadium getreten ist, nachdem ferner eine Hebung der Bäder Kissingen und Bocktet nur Lurch eine durchgehende, die Zufuhr erleichlernve Bahn linie ermöglicht wird, jo ist die Frage neuerdings wieder in An regung gebracht worden. In einer dieser Tage vom Stadtmagistrat in Kissingen einberusenen Jnteressentenversammlung wurde die Bildung eines Comites beschlossen, welche« die nöthigrn Schritte zur endgiltigen Erbauung der Saalethalbahn energisch in die Hand nehmen soll. *— Die Elektricitäts-Actien-Gesellschaft vormals Schlickert LCo., Nürnberg, hat vertragsmäßig da« ganze Werk des „Hördcr Bergwerks- und Hütten-Vereins" mit elektrischer Energie für Kraft und Licht zu versorgen. Die Hohofcngase werden in großen Gasmotoren rxplodirt, von welchen dann die Dynamo- malchinen behufs Erzeugung von hochgespannter elektrischer Energie mit Trehstrom angctrieben werden. Diese Art der Verbrennung der Hohofeugaje bietet eine wesentlich günstigere Ausnutzung derselben und erfordert ein geringeres Anlagekapital al- die bisherige Ver brennung der Gase unter Dampfkesseln. Die Vorversuche haben gute Erfolge gehabt. Bei weiterem Gelingen dürste da« Verfahren bahnbrechend sein für den elektrischen Beirieb der Hüttenwerke. — Vorstehende Nachricht hat Bezug auf die Mittheilungen de- Vorstandes des Hörder Vereins in der bereits erwähnten General-Berjammlung, daß mit einer großen Elektricitäts-Gejelljchast ein Vertrag wegen Verwerlhung der abziehenden Hohofengase vereinbart worden sei, der allerdings noch der Genehmigung des AussichtsratheS unterliege. Hiernach stellt die Gesellschaft für eine Million Mark Dynamo- Maschinen auf, die durch die Hohofengase gespeist werden und ihre Kraft nach dem Walzwerk (HermannShütte) übertragen, um die dortigen Maschinen zu treiben, wodurch der Hörder Verein jährlich 200 000 >4 ersparen würde, di« er zur Verzinsung und Tilgung der elektrijchen Anlage benutzen soll. (Allg. Ztg.) *— Die „Ulm. Schnellp." berichtet: Der Kaufmann Kuno Unrath, der in Ulm rin« Bankagentur, Epecialität Goldaclien, hatte, soll, wie in einer Gerichtsveryandlung sich herausstellle, daS Weite gesucht haben. Verschiedene Pfändungen wegen Nichtadlieferung von verkauften Goldaclien sollen größtentheil- resultalloS verlaufen sein, da die vrrpiändeten Gegenstände sich alle al« Besitztum Dritter erwiesen. *— Die HopsenauSfuhr aus Böhmen. Im Anschluß an unsere früheren Mittheilungen über da« diesjährige Hopsengrschäst in Böhmen ist weiterhin zu berichten, daß die Hopsenaussuhr sich in diesem Jahre ungewöhnlich lebhaft gestaltet. Es finden sich immer neue Käufer au« dem AuSlaade ein, welche alle gute Waare zu den höchsten Preisen auskaufen und den inländischen Markt so weit entlastet haben, daß nicht nur die anfängliche Befürchtung, es werde die diesjährige reiche Ernte Böhmens nicht zu bewältigen sein, jetzt bereit« völlig verschwunden ist, sondern schon vielsach die Ansicht plavgreist, es könnte, wenn der Export nur noch kurze Zeit in gleicher Weise wie bisher anhälk, der Ueberschuß Böhmens sich leicht in ein Deficit verwandeln. Besonder« groß ist der Bedarf Bayern-, und e« sind au« Saaz und Auscha bereit» mehr al« 30 000 Ctr. Prima-Hopfen zumeist an Münchener und Nürnberger Häuser verkauft worden. Da schon im vorigen Jahre, wo dt« Ernie Bayern« «in« gute war, über 4VOOV Ctr. Hopfen an« Oesterreich in« Ausland gingen, so ist die Hoffnung, daß die An«fuhr die-mal die doppelte Höhe erreichen werde, durchau« nicht übertrieben. Auch nach England geht ziemlich viel Hopfen (die leichtere Waare), und selbst nach Amerika dürfte viel böhmischer Hopfen «bgrsetzt werden, da die amerikanischen Producrnlen sich dieses Jahr in Folge der theuren Arbritspreise und deS großen Geldmangels entschlossen hatten, den nicht mehr lohnenden Hopsenbau ein- zuschränken. Von der gesammten Hopfenernte Böhmens, die man aus rund 200000 D-Ctr. berechnet, dürfte reichlich schon die Hälfte verkauft sein. Dabei hat ein sehr großer Theil der Consu menten, welche noch über alte Vorräthe verfügen, den Markt noch gar nicht ausgesucht und wird später, da dir Primawaare fast ver griffen ist, mit den geringeren Sorten, die jetzt vernachlässigt sind, vorlieb nehmen müssen. Das Mißverhältniß zwischen den Preisen der Prima- und Mittelhopfen beginnt sich schon jetzt auszuglrichen und dürften wohl auch bald die geringeren Qualitäten im Preise vorrücken. * Wien, 26. Oktober. Baluteomarkt. Die Balutenpreise haben heute eine theilweise Ermäßigung erfahren. Marknoten notiren 58,77'/, und sind demnach wieder unter die Relations- Parität, welche seit einigen Wochen überschritten war, gesunken. Am letzien Sonnabend stellte sich der Cours noch auf 58,80. Da gegen zeigen die Preise der übrigen Valuten keine Berwohlfeilung. Die Devise Paris hat sich vielmehr um 2'/, Kreuzer verthruert. Die Ursache für das Sinken des Marknoten-Courje« bildeten nebst den reichlich verfügbaren Export-Valuten insbesondere Rembours abgaben der Arbitrage, welche hier für Berliner Rechnung öster reichische Effecten aus dem Markte nahm und die entsprechende Valuta zur Veräußerung bracht«. *—- Der österreichisch-ungarische November-Coupon. Der 1. November gehört in Oesterreich-Ungarn zu den größeren Fälligkeitsterminen des Jahres. An Coupon- allein werden rund 46 Mill. Gulden ausbezahlt und zwar 33,41 Mill. Gulden in Papier, 3,42 Mill Gulden in Silber, 5,4 Mill. Mark, 1,82 Mill. Kronen und 0,04 Mill. Francs. Hierzu kommen noch Amortisationen im Ge- sammtbetrage von 11 Mill. Gulden und die Mielhzinsen iu der Höhe von mehr al- 12 Mill. Gulden. Jnsgesammt handelt r» sich demnach um die Auszahlung der respectablen Summe voa 64 Mill. Gulden, die voraussichtlich bald wieder zum größten Theile dem allgemeinen Verkehr zusließen wird. *— Wiener Mode. Die Actionaire der BerlagS-Actien-Gesell« schalt „Wiener Mode" hielten in diesen Tagen eine General-Bei- jammlung, genehmigten die Aenderung de« Titel« der Gesellschafts firma, welcher nunmehr „Wiener Mode, Gesellschaft für graphische Jnvustrie" lauten soll, sowie die Ausdehnung der Geschäftsthätigkeit der Gesellschaft, indem nunmehr auch die Activirung des Buchverlags, sowie der Buch- und Kunstdruckerei iu den Thätigkeitsreffort der selben einbezogen werden soll. *— Jute-Import. Mittheilungen au« Fiume zu Folge gestaltet sich der Jute-Jmport über den dortigen Hafen in diesem Jahre außerordentlich lebbast. Bis Ende August gelangten 158 960 D.-Ctr. Rohjute aus Ostindien (zumeist aus Kalkutta) zur Euijuhr, gegen 115178 D.-Ctr. in der entsprechenden Periode 1895 und 102 441 D.-Ctr. in 1894. Zufolge der äußerst mäßigen Platz spesen wird der Bezug der Rohjute sowohl seitens der österreichischen als auch der ungarischen Jutespinnereien zumeist via Fiume esfectuirt. Die neue Import-Campagne beginnt im November und stehen bereits mehrere englische Steamer in Kalkutta für Fiume unter Ladung. Handelsminister Daniel hat auf Ersuchen der Fiumer Handelskammer die Platzspesen neuerdings ermäßigt, indem er anordnete, daß die Bewachung der auf die Rivrn abgeladene Jute durch Piloten bewerkstelligt werde, wodurch die kostspielige polizeiliche Ueberwachung überflüssig wird. ZI. Aua Ser Schwriz, 27. October. Die neue Bahnlinie Schafshausen-Egliiau soll schon am 1. Juli 1897 dem Verkehr übergeben werden. Die Hochbauten für die Bahnhöfe, sowie der Bahnkörper selbst sind bereits fertig. Die Haupljchwierigkeiten bilden die Gründung und Montirung der großen eisernen Nyein brücke. Die Ärunvarbeiten sind schon soweit gediehen, daß die Eijencoustruction nächstens aufgestellt werden kann. Zur Erleichterung der Arbeiten ist ein eiserner Laufsteg über den Rhein gebaut worden. * Mailand, 27. October. Zwischen dem Schatzminister und den Generaldirectoren dreier Zettelbanken wurde gestern ein Abkommen unterzeichnet betreffs der rascheren Abstoßung der festgelegten Werlhe, die bekanntlich 500 Millionen betragen. Zu vielem Zweck ist die Gründung eines Jmmobilisations-Jnstituts ge plant, das ermöglichen soll, Len übermäßigen Notenumlauf wieder aus eine gesunde Grundlage zurückzusühren, doch dürfte die Durch führung des Prospectes ziemlichen Schwierigkeiten begegnen. *— Besteuerung der ausländischen Handlungs- reisenden in Norwegen. Mit dem 1. Januar 1897 tritt in Norwegen ein neues Gesetz, betreffend die Besteuerung der Hand- lungsreisenden, in Kraft, welches u. A. folgende Bestimmungen ent hält: Ausländer oder im Auslande ansässige und im Reiche nicht steuerpflichtige norwegische Unterthanen, welche mit oder ohne Muster das Land bereisen und für eigene Rechnung oder für Rechnung Anderer Waaren, welche später vom Auslande geliefert werden sollen, seil bieten oder Geschäfte über solche einleiten oder abschließen, müssen bei ihrer Ankunst im Reiche einen Handelspaß bei der nächsten Polizeibehörde lösen. Der Handelspaß ist im Voraus mit einer Steuer von lOO Kronen für den Kalendermonat zu bezahlen und wird nicht für eine kürzere Zeit als einen Monat ausgestellt. Der Paß kann für längere Zeit auf einmal ausgestellt werden, doch immer für volle Monate und muß dann die ganze Steuer im Voraus bezahlt werden. Die Steuer fällt der Staalscasse zu. Jeder steuerpflichtige Reisende ist verpflichtet, überall, wo er Geschäfte ab- zuschließen jucht, seinen Paß der Polizei vorzuzeigen. Die Polizei hat den Vorzeigungsvermerk unentgeltlich einzutragen. Wäre es nicht bald an der Zeit, daß unsere Regierung gegen diese fortgesetzte Erschwerung des Ausfuhrhandels Repressalien ergriffe? k. 6. Landwirthjcbaftliche und Jndustrie-Ausstellung 1897 in Kiew. Im Jahre 1897 wird in Kiew eine von der dortigen Gesellschaft für Landwirthschaft und landwirthschaftliche Industrie veranstaltete landwirthjchaftlijche und Industrie- Ausstellung stattfinden. Laut den dem Handels-Ministerium zugekommenen Lrganisations-Bestimmungrn für dieses Unternehmen werden ausländische Ausstellungsobjecte zur Ausstellung außer Consurs und nur in folgenden Gruppen zugelassen: Feldbau, Garten-, Gemüse, und Weinbau (Gruppe I und II), Düngmittel (Gruppe VI) und landwirthschaftliche Geräthe und Maschinen (Gruppe VII). Die Ausstellung wird vom Juli bis zum October 1897 dauern. Die Ausstellungsobjekte müssen unter Benutzung der von der obge dachten Gesellschaft entworfenen Formularien vor dem 1. Januar 1897 angemeldet, werben jedoch — abgesehen von den für die Gruppe I (Feldbau) stipulirten fpeciellen Bedingungen — nur in der Zeit vom 15. Mai bis zum 15. Juni 1897 in Empfang ge- nommen werden. Anmeldungen sind an die Anordnungscommission der Ausstellung (Kiew, Bureau der Kiewer Gesellschaft für Land- wirthschaft) zu richten. ?. 6. Concursverfahren in Bulgarien. Man schreibt uns aus Sofia, 25. October: Bor einiger Zeit meldete der hiesige Eijenhändler I. M. Silber, rin österreichischer Unterthan, Concurs an, bei welchem zum geringen Theile auch bulgarische Gläubiger betheiligt erscheinen. Nach den bestehenden Gesetzen wurde das Concursverfahren vor dem k. und k. Consulate nach österreichischem Rechte abgehandelt. Für die bulgarischen Interessenten hat es zweifel los etwas Mißliches, daß sie fremden Gesetzgebungen unterworfen sind. Man hat auch diesen Uebelstand anerkannt und es verlautet, daß man in Wien geneigt wäre, die Abwickelung gemischter Conrurse den bulgarischen Gerichten zu überlassen, deren Organisation und Besetzung genügende Garantien bieten. An- gesichts dieses Umstandes hat eS geradezu verblüffend gewirkt, daß feiten- der hiesigen Polizei-Direction eine Note an das kaijerl. und königl. Generalkonsulat gerichtet wurde, deS Inhalts, daß das Sofianer Gericht erster Instanz Silber'« Geschäft versiegelt und diesen selbst verhaftet habe. Besonder« letztere Maßregel erschien ganz ungesetzlich und willkürlich. Erfreulicherweise kam es aus diesem Anlasse zu keinem diplomatischen Conflicte, denn auf Weisung des Ministerpräsidenten I)r. Stoilow wurde Alles rückgängig gemacht und die Competenz für die Abwickelung des Concursverfahrens dem zuständigen Consulate unter Zuziehung eines Vertreters des bul- garijchen Gerichtes zuerkannt. Es ist begreiflich, daß solche Zwischen- fälle auf die Beseitigung der lästigsten Bestimmungen der Capitn- lationen nicht fördernd wirken können. Alle darauf bezüglich wohl- wollend diSponirtrn diplomatischen Vertreter betonen, daß die erste Voraussetzung dafür die strengste Beachtung jener Bestimmungen sei. g Royal Mail Steam Packet Company, London. Der Bericht, den diese Gesellschaft für da« erste Halbjahr 1896 er stattet, constatirt eine Zunahme der Einnahmen und eine Ver- Minderung der Au-gabrn gegenüber der gleichen Zeit de« Vor- jähre». Der Einnahme-Ueberschuß für da« laufende Jahr ist um 28541 L bedeutender gewesen al« im Vorjahre, andrrerfett« waren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder