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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-02
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1893
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vertliche» «ch SöchßfcheS. Riesa, 2. Januar 18S3. Da» am Sonnabend Abend im Wettiner Hof ab gehaltene. Sylvester-Loncert de» Trompetercorp» deß 3. Feld-Art.-Reg. Rr. SS hatte sich eine» recht guten Be suche» zu erfteuen, e» hatte sich zu einem Sammelpunkt fast aller Derjenigen gebildet, die de» alten Jahre» letzte und de» neuen Jahre» erste Stunde nicht im Familien- oder engen FreundschaftSkreise antreten wollten oder konnten. Da« Coacert selbst wurde allerseits sehr beifällig ausgenommen und bewies die Capelle, daß sie auch auf humoristischem Gebiet auf der Höhe der Zeit steht und ihr Auditorium angenehm zu unterhalten weiß. — In den Titel unseres Blatte- habe« wir, wie er sichtlich, da» Wappen der Stadt Riesa mit ausgenommen. Auf da» diesbezüglich «ingereichte GenehmigungsgesuL an den Gtadtrath ist der Berlagsfirma d. Bl. folgende Urkunde ausaefertigt worden und zugegangen: Auf da» Gesuch vom 20. Dezember diese» Jahre» wird der Besitzerin de» Hierselbst erscheinenden AmtSblaiteS: „Elbeblatt und Anzeiger", der Firma Langer L Winterlich in Riesa, hiermit Genehmigung ertheilt, in den Titel de» genannten Blattes, welche» Vorn I. Januar 1893 täglich unter dem Namen: „Riesaer Tageblatt und Anzeiger" erscheinen soll, da» Riesaer Stadt wappen al» Titelvignette auszunehmen. Widerruf dieser Genehmigung bleibt Vorbehalten. Hierüber ist diese Urkunde aus gestellt worden. Riesa, den 24. Dezemher 1892. Der Stadtrach. Klützer, Bürgermeister. — Wie in dein Leben deS einzelnen Menschen, so ist auch im Gemeinde- und Staatswesen der Jahreswechsel ein Markstein, an dem man unwillkürlich Halt macht, um zunächst einen prüfenden Blick rückwärts zu thun in die Ver gangenheit, die klar und offen vor unseren Augen daltegt, und sodann mit einem zweiten Blick zu streifen die ungewisse Zukunft, über die ein dichter Schleier ansgebreitet liegt, hinter den daS Menschenauge gar so gern dringen möchte, den aber kein Sterblicher zu lüften, geschweige denn zu heben vermag. Für uns Riesaer ist der Rückblick auf da» Vorjahr und auf die letzten Jahre überhaupt ein ganz erfreulicher; denn unsere Stadt ist, — .das .haben wir auch aus fremdem Munde wiederholt vernommen — in jüngster Zeit mächtig vorwärts- gekommen und hat auf fast allen Gebieten des städtischen Gemeinwesens große Fortschritte gemacht. Man seh« sich nur die Reihe« stattlicher Häuser an, die am Kaiser Wilhelm-Platz, a» der Wilhelmstraße, an der Carola- und Albertstraße, an der Kastanien- und Gartenstraße, an der Haupt- und Schul straße, und vor Allem auf. dem ehemaliger! Käferberge neu- entstandeu sind; man betrachte die imposanten Kasernements- und die anderen Milttärbauten, die infolge der Vermehrung der Garnison in kurzer Zeit aufgeführt worden sind; man lwjuche die neuen Hotels, „Kaiserhof", „Hotel Münch" und „Hotel Höpfuer" und nehme die übrigen neuentstandenen Restaurants, sowie die in den früheren Hotels, Gasthöfen und Restaurationen vorgenommenen Erweiterungsbauten in Augen schein; man vergegenwärtige sich endlich, wa» die Stadt durch die Schleuß«!-, Straßen- und Fußwegebauten und durch die Wasserleitung, sowie durch den neugeschasienen Kaiser Wilhelni- und Albert-Platz und die bessere Straßenbeleuchtung an Schönheit nnd die Einwohnerschaft an Nutzen und Bequem lichkeit gewonnen hat, — und man wird zugeben müssen, daß Mesa in baulicher Beziehung in der letzten Zeit mächtig fortgeschritten ist und ein Vergleich zwischen dem Sonst und Jetzt daS frühere Riesa kaum wiedererkennen läßt. , Auch in geschäftlicher Beziehung hat die Stadt in den letzten Jahren einen neuen Aufschwung genommen. Wie viel neue Geschäfts läden nur sind in letzer Zeit errichtet und wie viel alte Läden vergrößert worden. Fast möchte man versucht sein, hierin ein Zuviel zn erblicken und im Interesse der Inhaber der Läden selbst wünschen, daß in Errichtung weiterer LäN-n wenigstens vor der Hand Einhalt gethan werden möge. Air weiterer Fortschritt auf geschäftlichem Gebiete ist entschieden auch die Erschließung deS Terrains an der Lommatzscher Bahn zur Errichtung von Speichern und Niedcrlagsplätzcn, die durch einen Schienenstrang mit der Bahn in Verbindung gebracht sind, und sind die Verbesserungen der Quaianlagen an der Elbe zu nennen. Daß der Geschäftsgang gegenwärli.j im Allgemeinen zu wünschen übrig laßt, das liegt nü... iu örtlichen, sondern in den jetzigen Zeitverhältnissen, die aller wärts daS Geschäft ungünstig beeinflussen. Mit dem raschen WachSthum der Stadt hat auch das Schulwesen derselben einen enormen Fortschritt genommen. Die stetig anwachsende Schülerzahl hat fort und fort die Einstellung neuer Lebrträfte bedingt, und während früher ein Schulhans, daS a her zu Schul auch noch zn Wohnungszwecken diente, und einige ermiethete Privaträume genügten, die Zahl der Schtilelafsen auZunehmen, reichten hierzu die drei Schulhäuser zuletzt nicht mehr aus, so daß sich im vergangenen Jahre ein um- ie.nglicher Erweiterungsbau des alten Schulhauses am Kirch platze nvthwcndig machte. Die Schulen Riesa's, die sich -- Kne Einfache und eine Mittlere Bürgerschule und in n . Here Knaben- und Mädchenschule gliedern, stehen, wie von o ' :>wr Seite wiederholt geurtheilt worden, sowohl was wr. Srgauifa- kion als auch ihre Leistungen anlangt, auf der Höhe der Zeit, '.'leben der Allgemeinen Fortbildungsschule besteht h.er schon seit Jahren eine Gewerbliche Fortbildungsschule, die in ihrem Organismus, namentlich betreffs des Zeichen untere'ZK , immer mehr ausgebaut worden und daher in ihrer dcrinaligen Ge staltung recht wohl geeignet ist, den I iteressen °-cs hiesigen Gewerbestandes in wirksamer Weise zu dienen. Wie die städtischen. Schulen, so hat auch die unter ^ermaltwis, eines kaufmännischen Eonsortim"' stehende Haudrlss.hui' u> den letzten Jahre» einen erfreulich.:: Fortgang gr- nmen, was um so mehr zu begrüßen als jetzt die icuern der HandlungS- lrhrlinge den Principo.cn in der gel den Besuch einer Handelsschule seit«!» ihrer Söhne zur Bedingung machen. Für die städtische Verwaltung sind durch den Umbau deS mittleren ThetleS de» RathhauseS neue und schöne Räume gewonnen worden, so daß dadurch dem früheren Mangtt an ausreichenden Expeditionslocalitäten voraussichtlich auf Jahre hinaus abgeholfen ist. DaS städtische VerivaltungS- und Rechnungswesen — letztere» vor zivei Jahren in praktischer Weise umgestaltet — befindet sich, wie die» seitens der Auf sichtsbehörde mehrfach ausdrücklich anerkannt worden, in vor züglichster Ordnung. Tas städtische Armen- und Krankenhaus ist durch den Ausbau de» Hintergebäudes zweckdienlich er weitert und dadurch eine bessere Unterbringung der Armen und Kranken in gesonderten Räumen ermöglicht worden. Freilich erfordern die Schulen und die städtische Verwaltung jetzt Summen, die gegen früher wesentlich höher sind, wa» aber mit dem WachSthum und der Entwickelung der Stadt in ursächlichem Zusammenhänge steht. Dennoch sind die An lagesteuern in Riesa, Dank der rationellen Wirthschast unserer städtischen Behörden und ihrer Spitze, nicht übermäßig hoch und bleiben sogar hinter mancher Stadt von gleicher Größe zurück. Und wenn infolge der Gehaltsaufbesserungen der Beamten und Lehrer und infolge neuer Anstellungen der 1893 er Haushaltplau noch höhere Bedürfnisse als der 1892er aufweisen wird, so ist auf der anderen Seite nicht außer Betracht zu lassen, daß durch den Zuzug die Stadt au Steuerkrast gewonnen hat. Endlich fällt inS Gewicht, daß der Grundstückswerth und die Miethpreise in hiesiger Stadt gegen früher vielfach um daS Doppelte gestiegen sind. Alles in Allem genommen, kann uns demnach der Rückblick in Riesa's jüngste Vergangenheit nur mit Freude und Genugthuung erfüll«:, und es ist nur zu wünschen, daß die Stadt auch in Zukunft eine gedeihliche Fortentwickelung nehm«: möge. — Wir geben uns am Schluß unseres Rückblickes für daS neue Jahr der Hoffnung hin, daß der unheimliche asiatische Gast, die Cholera, unser deutsches Vaterland nicht von neuem mit seinen Schrecknissen und Gefahren heimsnchen ivird. Sollte die Seuche aber, wie befürchtet wird, im nächsten Frühjahr oder Sommer hier wieder auftreten, so haben wir zu unserer Regierung und insonderheit auch zu unseren städtischen Behörden das feste Vertrauen, daß die selben, wie in diesem Jahre geschehen, alle Borkehrungs maßregeln unverzüglich und streng treffe« werden, um die Epidemie von den Grenzen unseres Landes und den Mauern unserer Stadt fernzuhalten. — Im Nebrigrn ist es unser Wunsch, daß unsere freundliche Elbstadt weiter wachsen, blühen und gedeihen und Handel und Wandel in den Mauern derselben ini neuen Jahre neuen Ausschwung nehmen möge. — Nachdem kurz vor Jahresschluss das Stadtverordneten Collegium sich unter seinem Vorsteher, Herrn Rendant Thost, zum letzten Riale vereinigt hatte, steht m den nächsten Tagen die Einweisung der neugewählten Stadtverordneten und die Neuconstiluirung de» Collegiums bevor. Bei dieser ersten Sitzung werden in der Regel geschäftliche Punkte nicht er ledigt, sondern es finden nur die Wahlen der beiden Vor steher und Ausschüsse statt. Luch das vergangene Jahr ist für das Stadtverordneten. Collegium wieder ein arbeits reiches gewesen, wennschon die Vorlagen nicht von der eminenten Wichtigkeit und Tragweite waren, wie die der Jahre 188S, 1880 und 1891, wo die Beschlüsse gefaßt worden sind, die unserer Stadt sozusagen ein neues Gewand angelegt und uns vor Allem die hygienisch so wichtigen Bauten der Canalisation und des Wasserwerks gebracht haben. Soviel wir hören, sind vom Stadtrath für das Jahr 18S8 wichtigere Unternehmungen nicht iu's Auge gefaßt und es wird somit ein Jahr der Ruhe für die beiden städtischen Collegien ein- treten, falls nicht der Kirchenvorstaud wegen des Kirchen neubaues mit Projecten hervortrilt, wozu ja unsere städtischen Collegien wegen der finanziellen Seite auch das Ja und Amen zu sprechen haben. Der Kasernenbau wird mit dem 1. April ds. Js. fertig gestellt sein, da an diesem Tage die jetzt noch in Freiberg garnisonirende Avtheilung des 3. Ar- ullerie-Regiments Nr. 32 die Räume beziehen muß. Der Bau ist auch soweit vorgeschritten, daß die Belegung am u vannten Tage sicher erfolgen kann. Das Stadtverordneten- Collegium wird sich alsdann noch mit der Prüfung und Ge nehmigung der vom Stadtralh mit der Reichs-Militär- Verwaltung abgeschlossenen und noch abzuschließcndeu Ver träge über die miethweise Ueberlassung der Kaserne, soweit die Gegenleistung nicht durch das Servisgesetz fcstgestellt ist, zu befassen haben. — Gestern Abend gegen 6 Uhr entstand in der im ? ichgeschoß des Hauses des Kaufmanns Herrn Felix Wecdenbach, Hauptstraße hicrselbst, belegenen Mädchenstube ein Brand, der wahrscheinlich von aus dem Ofen gefallenen Kohlen oder von demselben ausgcfprühte Funken herrührte. Weser war in der betreffenden Stube Jemand anwesend, noch befand sich der Besitzer Md dessen erwachsene Familien mitglieder zu Hause anwesend. Der aus dem Fenster dringende Rauch und die bereits emporlodernde Flamme hatten Nachbarn und Vorübergehende aufmerksam gemacht, ntd die in Folge dessen yerveigeeilte schnelle Hilfe, die durch sehr baldiges Hinzukommen oer Feuerwehr vermehrt wurde, erstickte den schon um sich gresteuden V.and. Der ent standene Schaden ist immerhin mchl gerade e-.n geringer. — Grimmig kalt ifts draußen geworden und lebhafte Zufuhr der bekannten braun-schwarzen Nat.et.ug müssen die Oefen erhalten um in den Zimmern cuie behagliche Temperatur zu erzielen. Klar-blau blickt aber d .s Himmelszelt auf die wie in Diamanten sunkelusen Fluren herab und gar herrlich und schon muß eine flotte Lchlitrenpartie bei der reinen Wmlerlust sein, wenn auch die Luft gar grimmig um die Ohren pfeift. Leider ist es nur den Wenigsten ver gönnt, sich das Wintcrvcrgnügen zn gestatten. Einer größeren Anzahl schon ist es möglich auf dem „gefrorene» Wasser" die Freuden de« Winter» zu genießen und Denen dürste die ach richt willkommen sein, daß bei steter Mondbeleuchtun < und buntem Lampionschein morge« Dienstag Abend die bereits in Aussicht gestellte Petersburger Nacht auf der Eis bahn im Etadtpark abgehalten wird. — Leider sind auch diesmal in unserem Stadtpark vor dem Weihnacht-feste wieder eine grössere Anzahl Fichten- und Tamienbäume abgeschnitten und jedenfalls zu Christ- bäumen verwendet worden. Wenn man bedenkt, wie sehr sich der BerschönerungSverein gerade die Pflege der jungen Nadel holz-Anpflanzungen angelegen sein lässt, und wie lange e» dauert, ehe eine solche Gruppe ein halbwegs stattliches Aus sehen gewinnt, dann wird man solches Gebahren nur ver dammen müssen. ES wäre recht sehr erwünscht, dass die Baumfrevler auSfiudig gemacht und in empfindliche Strafe genommen wurden. 's- Dresden. Am Sylvestertage des verflossenen Jahres wurde auf die an der Ringstrasse, schrägüber dem Mctoriahause, neuerbaute resormirte Kirche der Dachstuhl aufgesetzt. DaS Gebäude, ein Rohziegelbau mit yeich»e Sand steinarbeit, wird nicht nur größer, sondern auch architectouisch schöner erbaut, als die späterhin abzubrechende, alte refor- mirte Kirche an der Kreuzstraße. Allerdings erhält auch da- neue Gotteshaus keinen Thurm, dürfte aber immerhin eine Zierde-der zukünftigen Ringstrasse werden. Dresden, 31. Dezember. Dass die Dresdner Ge- ftndemärkte jedes Jahr mehr an Bedeutung verlieren und in nicht zu langer Zeit wahrscheinlich ganz aufhören werden, zeigte der heurige Markt, der heute stütz im Ballhause auf der Bautzner Strasse begonnen hat. Die Frequenz zehr alljährlich mehr zurück, denn während in frühere» Jahren oft bis 600 und auch mehr männliche Dienstboten sich schon am Sylvestertag eingestellt hatten, bezifferte sich deren Zahl heute höchstens aus 200, von denen etwa der vierte Theil au- jungen, noch nicht militärpflichtigen Leuten, weit über die große Hälfte aber aus schon älteren Männern bestand, die vorwiegend als sogenannte Schirrmeister und Großknechte Stellung suchten. Von weiblichen Dienstboten, die früher oft in der Zahl von 60 bis 100 gekommen waren, hatte sich bis Mittag nur eine Magd eingestellt, welche natürlich sofort bei gutem Lohne Unterkommen fand. Die Löhne, die «an voraussichtlich den männlichen Dienstboten bewilligen wird, werden ohne Zweifel erheblich unter die vorjährigen zurückgehen, da heute dienstgebende Landwirthe nur aus der unmittelbaren Umgebung Dresdens, sowie ans der WilS- druff-Meißner Pflege in sehr schwacher Zahl gekommen waren. Oekonomen aus weiterer Entfernung, als Riesa, Grossen hain rc. fehlten wenigstens heute früh vollständig. Schandau, 30. Dezember. Der Wasserstand der Elbe dürfte seit gestern als der niedrigste in diesem Jahre bezeichnet werden. Das Elbbett ist so seicht, das auch die jenigen Steine, welche im Hochsommer bereit» sichtbar wurden, diesmal theilweise auf dem Trocknen liegen. Auch abgesehen von den jetzigen Eisverhältnissen wäre demnach ein Gchifffahrtsverkehr fast unmöglich. Wurzen, 11. Dezember. Seit einigen Tagen wurde hier der in guten Verhältnissen lebende Productenhändler F., welcher in letzter Zeit Spuren geistiger Gestörtheit zeigte, vermißt Am 28. Dezember wurde der Unglückliche in einem Walde bei Görlitz in fast leblosem Zustande aufgemndcn. Man brachte ihn nach Görlitz, wo er alsbald darauf srarb. Lengenfeld. In einem hiesigen Fabriketablissement hatte am Vormittag des 23. Dezember eine aus Plohn ge bürtige zwanzigjährige Arbeiterin das Unglück, mit der rechten Hand in den im Ganze befindlichen Reibwolf zu kommen, sodass der BeklagenSwerthen der ganze Vorderarm zermalmt wurde. Die Arbeiterin wurde, nachdem sie den ersten ärzt lichen Verband hier erhalten hatte, mittelst Geschirrs nach dem Äreiskrankenstift Zwickau übcrgeführt. Annaberg,3i. Dezember. Pastor Füssel hier, welcher bei der letzten Ergänzungswahl der Stadtverordneten zum Mitglieds des Stadtverordneten-CollegiumS auf die nächsten drei Jahre gewählt worden Ist, hat zur Annahme der Wahl die Genehmigung seiner Dienstbehörde nicht erhalten. Auch der Errheilung der Genehmigung, welche Bürgerschullehrer Finck zur Annahme der auf ihn gefallenen Wiederwahl be darf, h«ben sich Schwierigkeiten entgegengeftellt, weiche bis jetzt wenigstens noch nicht zu beheben gewesen sind; es steht indessen zu erhoffen, daß derselbe die Genehmigung noch er halten werde. Sprechsaal. (Dieser Theil unseres Blatte» steht unser» geehrten Lesern zur Acußerung ihrer Meinung über locale und andere Fragen von all gemeinen! Interesse zur Beifügung. Die hier znur Nbdnlck gebrachten Artikel geben deshalb nicht nothwendiger Weise auch unsere eigene Ansicht und Meinung wieder. Wir bitten um fleissige Benutzung des «n dieser Stelle zur Verfügung gestellten „weißen Papiere«." * Tie Redaction.) Ei» Neujahrswunsch für 18VS. Das Jahr 1832 ist vyn dcu Glocken unseres Kirchleins zu Grabe geläutet worden und mancher und viele unserer evangelisch-lutherischen Mitbürger und Mitbewohner sind gleich uns durch das Sylvestergeläute an der Jahreswende zu dem Gedanken gedrängt worden: „Wie lange werden diese Glocken uns noch zum Gottesdienste unter sich ver einigen? Wie lange worben sie noch dem Kindlein ihren Gruß zum Taufgange bieten? Wie lange werden sie noch ihr frohes Geläute dem glücklichen Brautpaare entgegen klingen lassen, das den ersten gemeinsamen Schritt ins Leben aus den Gotteshause thut? Wie lange endlich werden sie noch den Zug der Leidtragenden zum Gottesacker mit dumpfen Schlägen begleiten, wenn die Angehörigen ein liebes Familienmitglied in seine letzte Ruhestätte nieder legen? Mit Beginn des scheideuden Jahres stieg in aller Herzen, denen ein Kirchgang zur schönen Gewohnheit ge worden ist, eine freudige Hoffnung auf, als unser Herr Bürgermeister in seiner Begrüssungsrede an das neue Gtadtverordneten-Collegium Andeutungen machte, au» welchen schließen konnte,*'daS Projekt eine» Kirchenbau«», fei
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