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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-03
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1893
- Autor
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Riesaer-Tageblatt und Anzeiger WM« m- Lnzeign). Telegramm-Adresse: - Femjprechsteltr „Tageblatt", Riesa. A- M-NV-U-- Nr. 20. der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 2. Dienstag, 8. Januar 18S8, AvenSs. 4« Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- nnd Festtage. Biettcljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pf., durch die Tröger frei inS Haus 1 Mart 50 Pf., durch den Briefträger frei i»S HauS 1 Mark 65 Pf. Auzeigen Annahme für die Nummer des Ausgabetages bis Bormittag S Uhr ohne Gewähr. , Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanlenstraße 59. — Für die Ncdaction verantwortlich: Hcrm. Schmidt in Riesa. Mittwoch, den 11. Jaunar 18S8, Vormittags 11 Uhr wird iin kleinen Saale des Hotel äs Luxe hier MU" Bezirkstag "WG abgehalten. Die Sitzung ist öffentlich. Die Tagesordnung hängt iin Amneldezimmer der Canzlei aus. Großenhain, am 29. Dezember 1892. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 399. v. Wilncki. O. Bekanntmachung, die Anmeldung der Ostern d. Z. schulpflichtigen Kinder betr. Astern 1893 werden diejenigen Kinder schulpflichtig, die bis dahin, also bis zum 2. April 1). I. das sechste Lebensjahr vollenden. Außerdem können solche Kinder angemeldet werden, die bis znm 30. Juni d. I. sdaS sechste Lebensjahr zurücklegen. Kinder, die erst nach dein 30. Juni sechs Jahre alt werden, werden nicht ausgenommen. Die obengenannten Kinder sind demnächst zur Schule anzumelden, und zwar die Kinder, die in die Einfache Bürgerschule eintreten sollen, Dienstag, den 24. Januar, vormittags zwischen 8 und 12 Uhr; die Kinder, die in die Mittlere Bürgerschule eintreten sollen, Donnerstag, den 28. Januar, vormittags zwischen 8 und 11 Uhr, und endlich diejenigen Kinder, die in die Unterklasse der Höheren Bürgerschule ein treten sollen, ebenfalls Donnerstag, den 27. Januar, nachmittags zwischen 2 und 4 Uhr. Die Anmeldung hat in der Elchnlexpedition im Schulhause an der Kastanie«- stratze zu geschehen. Bei der Anmeldung ist für hier geborene Kinder der Impfschein, für auswärts geborene Kinder außer dem Impfschein der Geburtsschein sowie das DaufzeugniS vorzulegen. Riesa, am 2. Januar 1893. Die Direktion der städtischen Schulen. Bach. * Bestellungen auf das mit Ausuahmc der Soun- und Festtage täglich Abends erscheinende „Riesaer Tageblatt «. Anzeiger" (Elbeblatt und Anzeiger) werden noch von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten den Landbriefträgern, unseren Geschäftsstellen in Riesa und Strehla, sowie in den Ausgabestellen bei Herren Panl Holz, Ecke Poppitzer- und Schützenstraße, A. B. Hennicke, Hauptstraße, Kaufmann Herman« Müller, Kaiser-Wilhelm-Platz und Panl Koschel, Bahnhofstraße bei Abholung dortselbst zum Preise von 1 Mark 25 Pfg zahlbar prannmeranbo, angenommen; durch Träger frei ins Haus geliefert ist der Preis 1 Mark 50 Psge. pro Quartal. finden durch das „Riesaer Tage- blatt und Anzeiger", da dasselbe in seinem Amtsbezirk die bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckentsprechendste Verbreitung. Riesa, Aastanienstraße 59. Die Geschäftsstelle. Tagcsgcschichte. Wie wir bereits mittheilten, veröffentlichte der „Vor wärts" Ende voriger Woche, zweifellos in der Absicht, auch für Deutschland eine Art Panamaskandal hervorzurufen, hundert Quittungen aus der Verwaltung des Welfenfonds. In der Presse betrachtet man diese Enthüllungen überwiegend als einen solchen Versuch. Die „Köln. Ztg." schreibt: „Wenn es dem Organ der Sozialdemokratie darum zu thun wäre, der Wahrheit und dem Recht zu dienen, so würde es die Namen der Empfänger genannt haben. Der „Vorwärts" hat eine andere Methode vorge-ogen; er deutet bei jedem Posten ziemlich allgemein auf ein Blatt, einen Parlamentarier, einen Minister, einen General u. s. w., er überläßt es dem leichtgläubigen Publikum, an diesen oft ganz unbestimmten Fingerzeigen herumzurathen, und er erreicht so den Zweck, den Verdacht in der ausgiebigsten Weise zu verallgemeinern und einen künstlichen Nebel zu schaffen, in welchem die Umrisse der Unschuld und der Schuld nicht von einander geschieden wer den können. Der Parteihaß und die BerleumdungSsucht kommen auf diese Art vortrefflich auf ihre Kosten. Die „Freis. Ztg." glaubt natürlich nicht, daß es sich um einen Schwindel handle: „Seitdem wir erfahren haben, daß Kardinal Melcher» in Rom eine Pension au- dem Welfenfonds bezogen hat, erscheint uns vielerlei möglich, an da- wir früher selbst nicht geglaubt haben. Al- eine freche und frivole Kombination des „Vorwärts", wie es die^Nat.-Ztg." bezeichnet, möchten wir von vornherein die Mmheilung doch nicht ansehen. Freilich fällt auf die Sach« ein andere» Licht, wenn der „Vorwärts" nicht im Stande sein sollte, Namen der angeb lichen Empfänger mitzutheilen." Auch andere freisinnige und klerikale Blätter scheinen an die Echtheit der Quittungen zu glauben; wieviel bei ihnen die Aussicht, den Fürsten Bismarck entschuldigen zu können, mitspricht, bleibe dahingestellt. Das Verzeichniß des „Vorwärts" enthält nur Signalemente der Geldempfänger. Es sind ans diese Weise Staatsbeamte, Offiziere, Zeitungen, darunter auch französische, außerdem vierundzwanzig Parlamentarier, namentlich hannoversche und süddeutsche aufgeführt. Besonders auffällig sind hervorge hoben drei Quittungen, gefertigt von einem hohen Diener König Ludwigs II. von Bayern über 35000, von einem ebensolchen über 30 000 und von einem subalternen Beamten aus der intimsten Umgebung König Ludwigs über 10000 Mark. Als Empfänger sind ferner bezeichnet: Aerzte, ein Militär-Attaschee bei der auswärtigen Gesandschaft eines neutralen Staates, Polizei-Beamte und Lockspitzel. Bon angeblich wohl unterrichteter Seite wird der „Tägl. Rundschau" in derselben Sache geschrieben: Die vom „Vor wärts" veröffentlichten hundert Quittungen aus der Verwal tung des Welfenfonds gelten in den hiesigen politischen Kreisen ziemlich allgemein für nachträglich erfunden. Für die aus dem Fonds zu politischen Zwecken verausgabten Gelder sind zum Theil überhaupt keine Quittungen ausgestellt worden; soweit solche ausgestellt waren, hat alljährlich ein sorgfältiges Feuer jede Spur vernichtet. Immerhin bliebe noch denkbar, daß der Gewährsmann des sozialdemokratischen Blattes zwar nicht Quittungsoriginale, aber sonst geheime Kenntniß der Verwendung von Welfenfondsgeldern besitze und daß also wenigstens etwa» Wahres an seinen Enthüllungen sein könne. Dem widerspricht aber die summarische Form und der meist unbestimmte und unfaßbare Inhalt seiner Angaben. Er führt Daten und Zahlen, aber keine Namen an; er läßt un genannte Zeitungsredaktionen Aussteller von Quittungen sein, obgleich bei derartigen Zuwendungen das Geld doch wohl durch die Hände von Zwischenpersonen und Hinter männern gegangen wäre. Würde das Organ „Vorwärts" nicht heute gegenüber den Zweifeln an der Echtheit seiner Enthüllungen eine ernste Miene aufsetzen und mit der Nennung der Namen auf die Zukunft vertrösten, so könnte man die Sache für einen Sylvefterscherz, ähnlich dem April scherz über die jüdische Abkunft des Geschlechts Derer von Kammerstein halten. Daß irgend eine dunkle Persönlichkeit mit angeblichen Welfenfondsgeschichten hausiren geht, weiß man aus den Reklamen, die der Verlag von Cäsar Schmidt in Zürich im vorigen Jahre für 100 Quittungen aus dem Welfenfonds machte. Dürfe Quittungen sind nicht erschienen, angeblich weil der Autor den Beweis der Echtheit nicht zu führen vermochte. Auch bei der deutschen Regierung und wo er sonst sein Schweigen oder Reden anbot, hatte der Besitzer der angeblichen WiffenSschätze kein Glück. Die deutsche Regierungsstelle, der er sein Material angeboten hatte, ließ seine Zusendung al» in jeder Beziehung werthlos gänzlich unbeachtet. Es scheint, als ob ihm das „Hineinlegen" de- Zentralorgans der Sozialdemokratie bester gelungen sei. Deutsche» Reich. Bei de» Neujahrsempfang der commandirenden Generale äußerte der Kaiser, daß die Durch führung der beabsichtigten Heeres-Reform für Deutschland eine militärische und politische Nothwendigkeit sei, und er zuversichtlich erwarte, wie die Erkenntniß hiervon sich immen weiter Bahn brechen werde. Er stehe fest zu der von der verbündeten Regierungen eingebrachten Vorlage. Der Kaiser soll auch auf den Anfsatz des Generals Frhrn. v. d. Goltz über die Militärvorlage hingewiesen haben. Beim Empfange der Botschafter berührte der Kaiser keine politischen Fragen und beschränkte sich auf Unterhaltung mit den einzelnen Herren. Der sächsische Militärbevollmächtigte Generalmajor v. Schrieben wird demnächst seinen Posten aufgeben und das Commando einer Brigade übernehmen. Als sein 'Nachfolger wird der Major Graf v. Vitzthum vom Generalstabc des 12. Armeecorps genannt. Der Reichstagsabg. Rector Ahlwardt ist nach der „Staatsb.-Ztg." bloß auf drei Tage aus Plötzensee beurlaubt worden, um an der Beerdigung seines verstorbenen Schwieger vaters und der dadurch nothwendig gewordenen Ordnung der Verhältnisse theilnehmen zu können. Wie verlautet, ist Herr Ahlwardt für den Chefredacteurposten der „N. D. Ztg." in Leipzig ausersehen. Für den Ahlwardt-Fonds sind seit Erlaß des Aufrufes 3847 Mk. eingegangen. Da der Fonds zugleich eine Art Wahlfonds bilden soll, so fordert die „Staatsb.4Ztg." aus, nicht nachzulasten. Ueber den Bergarbeiterausstand meldet man aus Saar brücken von gestern: Das Maschinenpersonal war in dem Streikgebiete gestern trotz der Bedrohung durch die aus ständigen Bergarbeiter vollständig angefahren. In Ensdorf und Elversberg, sowie auf der Grube „von der Heydt" kamen Ruhestörungen vor. In Louisenthal, Bildstock, Guichenbach und Holz fanden gestern stark besuchte Bergarbeiterversamm lungen statt; diejenige in Louisenthal war von etwa 800, die in Guichenbach von etwa 300 Personen besucht, zu der jenigen in Bildstock waren auch viele Frauen erschienen. In den Versammlungen wurde beschlossen, den Streik fortzusetzen; man schenkte der Versicherung Glauben, daß Geld und Lebens mittel aus dem Auslande für die Streikenden unterwegs seien. Der Oberpräsident der Rheinprovinz, Nasse, und Regierungspräsident v. Heppe sind gestern hier eingetroffen. Heute ist der Ausstand allgemein; im Ganzen sind heute nur 4546 Mann angefahren. In Hamburg und Altona kommen noch fortgesetzt Cholerafälle vor. In Altona ist die Frau des Millionärs Hamdorfs an der Cholera verstorben. Außerdem ist ein Erkrankungsfall vorgekommen. Aus Hamburg, 1. Januar, giebt die Cholera-Commission des Senats bekannt, daß bei einem gestern erkrankten Arbeiter in der Asylstraße Cholera festgestellt worden ist. Ferner sind nach polizeilichen Mel dungen dortselbst zwei Cholerafälle vorgekommen. Ueber eine neuerliche Schießaffaire am Syvesterabend wird amtlich Folgendes berichtet. Der Musketier Prehm von der 3. Kompagnie des 66. Jnfanterie-RegimentS, der von diesem Truppentheil desertirt war und sich einige Zeit in Berlin aufgehalten, wurde vorgestern Nachmittag auf der Straße verhaftet und nach 10 Uhr Abends durch eine aus zwei Mann bestehende Patrouille des Kaiser Alerander Garde- Grenadier-RegimenteS nach dem Militär-Arrestlokal in der Lindenstraße gebracht. Bor dem Hause Ritterstraße 60, Portal Hl, um 10 Uhr 20 Min. angelangt, machte P. einen Fluchtversuch, worauf der Führer der Patrouille dem über - — . — —- . —. ..
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