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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-07
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1893
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iesaer H Tagedlatt deriKön«! 4« Jahr« Sonnabens, 7. Januar 1898, Abends Bekanntmachung. I Hnchsch. Deutschland jam Scheidewege als eine halbe Milli» gedienter Soldaten überlegen rinn wir csaer Tagcb ii Schalter d DaS sowi» vergl n. uns, als r Still, wie l positi Abgabenpflichtigen frei, vor Beginn der AbschätznngSarbeiten dein Stadtrathe schriftlich anzu zeigen, wie hoch er sein jährliches Einkommen veranschlagt. In der betreffenden Anzeige müssen die verschiedenen Einkommensquellen und Ein- kommenSbeträge speriell angegeben werde», damit die Richtigkeit vom Abschätznngsausschnsse geprüft werden kau». Die vorerwähnte Bestimmung wird mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntnis; gebracht, das; diesbezügliche Anzeigen bis zum N. Januar 18V8 an den unter zeichneten Stadtrath einzureichen sind. Riesa, am 23. Dezember 1892. Der Stadtrath Lange. Tie Abfuhre des KehrichS und der Asche, sowie das Raume« der Latrinen-, Gammelgruben und Senkbrurnie« im Barackenlager bei Zeithai», soll vom 1. April d. I. ab im Ganzen oder in 4 Moosen an den Miudestfordernden vergeben werden. Tie Be dingungen liegen beim Kaserncnwärler Herr ns do rf daselbst zur Einsicht ans und sind die Angebote bis Mittwoch, den 18. Jammr 1893, Borm. 1V Uhr poslfrei an die Garnison-Berwaltung Dresden einzusenden. * Dresden, am 6. Januar 1893. Königliche Garnison-Verwaltung. Gcbsisschcine vorznlegen. AnfenthaltSverändernngen der Angemeldeten 3 Zgeii anzuzeigen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis mit tast bis zu 3 Tagen geahndet werden. 5. Innar 1893. Der Stadtrath. ; Klötzer. aus «bilder Truppe mehr werth sei, als eine zahlreiche abeH schleate, klingt ganz vortrefflich und verfehlt seinen Eindrick ne. Aber es handelt sich gar nicht darum, eine tüctti e Minderzahl mit einer untauglichen Ueberzahl zu Z ichen/sondern vielmehr gleichmerthige oder doch an» iLher' gleihwerthige Größen gegenüberzustellen. Wer sagt ins, »ß dii französischen Truppen von heute schlechter seien, Deutschen. Als gute Patrioten dürfen wir in der nsewr Herten davon überzeugt sein, ganz ebenso, Movrosea sicherlich das Gegentheil glauben. Aber BcnMgründe lassen sich Nicht beibringen. In Frankreich ist seit zwanzig Jahren viel gearbeitet worden; nicht zum mindesten hat sich das wissenschaftliche Leben der französischen Armee gehoben. Die Mittel, die uns zugänglich sind, stehe» auch den Franzosen zur Ver fügung; die Beschaffenheit der Bewaffnung ist gleich. Der französische Soldat mag physisch etwas schwächer als Ver deutsche erscheinen. Ausdauer und Marschleistungen sind aber nach allen Berichten vortrefflich. Vergeblich sicht man sich nach dem positiven Grunde um, welcher den Organisator und Staatsmann oder die Negierung des Landes berechtigte, die Ueberlegcnheit an Qualität für unsere Truppen als einen bestimmten Faktor ohne weiteres in Rechnung zu bringen. -Q' Die größere Gleichmäßigkeit unseres Offiziercorps in Zusammensetzung und Berufsausbildung ist freilich ein greif, bares Moment unserer Ueberlegcnheit über andere Armeen; cs wird noch eine Zeit lang fortbestehen und kann viel thun, jedoch nicht alles. Sodann wird viel von der besseren Führung im großen gesprochen, wodurch wir künftighin die Ueberzahl unserer muthmaßlichen Gegner ausgleichen sollen. Auch das kliugt gut, aber cs kann zu gefährlichen Selbsttäuschungen führen. Auch dec größte Feldherr bedarf außerdem der hin reichenden Mittel, um sich geltend machen zu können. Nur in der geschickten Ausnützung dieser Mittel, nicht in der Ausführung von überraschenden Zauberkunststückchen kann sich sein Genie bethätigen. Bekannt ist, welche Be deutung Napoleon dem Werth der Truppenzahl beimaß. Näher steht uns Feldmarschall Moltke und unwillkür lich greift die Hand nach der Denkschrift von 1868, in welcher er die bedeutungsschweren Worte niederschrieb: „Frankreich ist dem norddeutschen Bunde nicht gewachsen." Worauf war diese Ueberzeugung gegründet? Etwa auf die Meinung, daß unsere Truppen tapferer u ld geschickter, die Führung besser fein werde als die des Feindes ? Keines wegs! Die Abhandlung beginnt mit einer Berechnung der Truppenzahl, welche Frankreich zunächst aufbieten konnte und derjenigen, welche wir ihm gegenüberzustellen vermöchten. Diese Berechnung schließt mit dem Fazit ab, daß Frankreich zum Besinn des Krieges 250000 Mann, wir aber 330000 haben würden. Dann folgen die Worte: „Es leuchtet ein, wie wichtig es ist, die Ueberlegcnheit auszunützen, welche wir gleich anfangs allein schon in den norddeutschen Kräften be sitzen." Darauf baut sich der Entwurf auf. — Eine Überlegen heit von 80000 Mann erschien dem Feldmarschall also wichtig genug, um sie zum Ausgangspunkte seines Planes zu machen — und heute soll ein Ucbergewicht Frankreichs um mehr als eine halbe Million nichts, oder nicht viel zu bedeuten haben! Wie nun aber, wenn wir einmal gezwungen sein sollten, einen Krieg an zwei Grenzen zugleich zu führen? Wir trauen unserer Diplomatie die Geschicklichkeit zu, daß sie das Eintreten eines solchen Falles zu verhüten wissen wird. Aber mit- sorgloser Sicherheit darauf bestimmt zu rechnen, wäre eine schwere Versündigung. Der Fall eines Entscheidungskl mpfes mit zwei großen Mächten muß -ins Auge gefaßt werden. Er wird nun vielfach init dem Hinweis darauf abgethan, daß sich Deutschland zwischen jenen, d. h. militärisch ausge- drückt, auf der inneren Linie befände und seine Schläge mit der schnell versammelten Kraft bald rechts, bald links aus- thcilcn könne. Es liegt dem ein richtiger Gedanke zu Grunde. Derjenige, welcher zwischen zwei Feinden steht, die gemeinsam stärker sind als er, findet oft noch darin seine Rettung, daß er von seinen Streitkräften einen doppelten Gebrauch macht uud sich erst auf den einen Feind wirft, um ihn abzulhun, und sich dann dem anderen zuwendet. Aber dies Gesetz erleidet die einschränkende Bedingung, daß man dabei jedem einzelnen der beiden Feinde entschieden überlegen sein muß. — Wenn aber der erste Gegner schon, auf den wir stoßen, uns an Truppenzahl überlegen ist, so wird die Entscheidung, selbst wenn wir uns größere Tüchtigkeit unserer Truppen und bessere Führung vindiciren, nimmermehr schnell genug fallen, um dem anderen Gegner die Zftl zu bedenklichem Fortschritte zu rauben. - Es ist begreiflich, daß cs in den ersten Jahren nach dem großen Kriege nicht zu einer allgemeinen Umgestaltung des Heeres kam. Der Entschluß, das Werkzeug zu ändern, das sich eben noch so glänzend bewährte, wäre kaum zu fassen gewesen. Die Nothwendigkeit der Reform sprang nicht so in die Augen wie heute. Das liegt jetzt anders. Wir haben uns überholen lassen und zwar um ein Bedeutendes. Geht das so fort, so werden die verhängnißvollen Folgen nicht ausbleiben, auch wenn die Gefahr im Augenblicke noch keine brennende ist. Gerade das sieht man aus der Ferne deutlicher als daheim, wo der Blick sich leichter in die näher stehenden Einzelheiten verliert. In Frankreich hat man volles Bewußtsein von der materiellen Ueberlegcnheit, die allmählich aus der Wirkung des neuen Wehrgesetzcs herauswachsen muß. Das steigert nicht nur die Kriegslust, sondern natur- gemäß auch das Vertrauen auf den Erfolg, und dieses setzt sich im Kriege in Kraft um. Warum sollte nicht, wenn die französische Armee dereinst um eine halbe Million oder gar noch mehr gedienter Soldaten stärker als Deutschland ist, ein Moltke an der Seine das Urtheil fällen: „Deutschland ist uns nicht mehr gewachsen" und damit dieselbe Zuversicht im Heere erzeugen, wie sie 1870 in unseren Reihen herrschte. Im Vaterlande macht man sich sehr unvollkommene Vorstellungen über einen möglichen Krieg der Zukunft, ge rade wie in Frankreich vor 1870, wo man auf einige „xa- lsntss dstsilles" rechnete und einen darauf folgenden glänzenden Frieden. Man legt bei un» die Erinnerungen aus jener glücklichen Zeit unwillkürlich dem zu Grünte, was man künftig erwartet. Man übersieht, daß bereits zu Ende des Jahres 1889 der Gesammtbcstand der französischen Armee nicht weniger als Pas Fünffache dessen betrug, wa-. Frankreich bei Ausbruch des Krieges von 1870 zur Verfügung stand, — ein Berhältniß, das nach vollständiger Wirkung dec neuen Wehrgeseyrs sich bi- -UM Siebenfachen steigern wirl^ Bekanntmachung. Gemas; der Besinnung in 8 9 des hiesigen Gemcindcnnlagen-Regnlativs steht jeden; i »ter Bezngnänc auf den Erlas; der .Königlichen AintShnuptmannschaft zu Großcn- 2. Januar K93 (Elbeblatt dir. 3 vom Jahre 1893) werden alle in der Stadt dauernd anfhilichen Militairpflichtige» des deutschen Reichs, welche im Jahre eboreu odo bei einer früheren Musterung zuriickgestellt worden sind, rer Gesteklunspflicht noch nicht Genüge geleistet haben, hiermit aufge- sich innerhallf der Zeit vom IS. Januar bis 1. Februar dieses Jahres, lau 49; dennoch unterhält Frankreich ein an Offizieren, Mc »schäften, Pferden undMeschützen durchweg nicht uner- heb > stärkeres Heer iin Freden. Es bildet jährlich 42000 Mc i mehr zu Soldaten als und wird, wenn das jetzige We ,e>etz hinreichend langes gewirkt haft Deutschland um mc '" --Frankreich, das an sich schwächere, hat also im Augen blick" ' - flüg ' als hat land tung« des modernen Staates vom ersten Platze verdrängt und arin die Führung übern,mmen. ««d Anzeiger Meblatl md Anzeiger). Telegrannn-Adresi«: /L I 'r Fernjprechsteü« „Tageblatt", Riesa. Atz», L, V V Nr. 20. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa t erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- nnd Festtage.- Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, taiserl. Postanstalten I Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HanS 1 Mark 65 Pf. Aazetgca-Annahme für die Npnimer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Tik und Verlag von Langer 4 Winterlich in Ricta. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich- Hcrm. Schmidt in Riesa. Hain <u Riesa 187S oder i fordert, Nachmittags von t—« Uhr im Meldeamte des unterzeichueteu Ttadtraths siersöifich zur Stamrolle anzumelden. Die zeitig abwesenden Militairpflichtigeu sind von dii Elicrn oder sormündern, beziehentlich von den Lehr-, Brod- oder Fnbrikherren .Mznmeven. Die in ftheren Jahren zurückgestellten Militairpflichtigeu haben ihre Loosnngs- scheine und die Mannhaften ans dem Jahre 1873 — mit Ausnahme der in Riesa ge borener) — ihre sind w)ch längstens zu'<57 Mart oder tlicsa, am Zur RHlitärvvrlage. - Der Königlich Prenssche Generalmajor z. D. Kaiser- lich ltomanische Generali ^itenant C. Frhr. v. d. Goltz, der Verfasser des Werkess„Da? Volk in Waffen", ist in den Januarhefte der „De en Rundschau" für die Militär- vor ge eingekreten. Wir beben diesen Aufsatz „Deutschland am Scheidewege" in nachfojenden mit einigen unwesentlichen Air fugen wieder: Frankreich besitzt 38 Millionen Einwohner, Deutsch. 49; dennoch unterhäls Frankreich ein an Offizieren, Deutschland hinsichtlich seiner Wchrverfassung über- >. Obschon es mit deriallgemeinen Wehrpflicht mehr tz; halbes Jahrhundert päter begann als Preußen, so s in dem seither verflosbnen kurzen Zeitraum Deutsch- in der Entwickelung dtzser wichtigsten aller Einrich- arin die Führung übern,mmen. Das ist es, was man in der Fremde ganz richtig heraldsühlt, und woran man ruf der uns unfreundlich ge sinnt!« Seite die stille Hoffnung knüpft, Deutschland werde beim Nächsten Waffengauge Erliegen. Man verfolge nur die ängstliche Sorgfalt, mit Wilcher die ausländische Presse in Lst und West die Stimmen sammelt, welche jetzt daheim gegen die Regierungsvorlage laut werden, um sich zu über zeuget. ! Haß Frankreich uns mit seiner Wehrverfassunz heute voran- ist, kann nicht bestritten werden. Das Entscheidende dabei Wleivt die Zahl der jährlich ausgebildeten Mannschaften, «nd fikse Zahl steht, wie wir gesehen haben, auf Frankreichs SeitO Z ES kann dagegen nur angeführt werden, daß das pasche Gewicht bedeutungslos sei, und thatsächlich hören dies wn den Gegnern der Militärvorlage aussprechen. Satz, das eine kleinere, aber vorzüglich gerüstete und schlecke, klingt ganz vortrefflich und verfehlt seinen . Aber es handelt sich gar nicht darum, eine ichen,sondern vielmehr gleichmerthige oder doch an-
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