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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-11
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1893
- Autor
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger Meblalt «ad Äyeigch. Telegramm-Adreffe: „Tageblatt", Riesa. Amtsbtatt Fernsprechstelle Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 8 Mittwoch, 11. Januar 18M, Abends. 46. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der taiserl. Postanstalten l Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins Haus I Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Haus I Mark 65 Ps. Anzrrgrn-Anaahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Ricia. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 5V. — Für die Redaelion verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Unter dein Viehbestände des Gehöftes Nr. 13 in Prausitz ist die Maul- uud Klauenseuche ausgebrochen. Großenhain, den 2. Januar 1893. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 3965 x. v. Wilucki. Mke. Bekanntmachung, das Betreten der Elbstrom-Eisdecke betreffend. Tie unterzeichnete Behörde findet sich mit Rücksicht daraus, daß sich die Eisdecke auf dem Elbstrome nur unvollständig gebildet hat, veranlaßt, zur Vermeidung von Unglncksfällen darauf aufmerksam zu machen, daß der Uebergang über den Elbstrom nur La stattfinden darf, wo sich die Eisdecke über den ganzen Strem erstreckt, und wo abgesteckte Eisbahnen vorhanden sind. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 20 M. eventuell entsprechender Haftstrafe geahndet. Meißen, am 9. Januar 1893. Königliche Amtshauptmannschaft als Elbstromamt. v. Kirchbach. W. Bekanntmachung. Die unter den Viehbeständen des Rittergutes Göhlis und des Gehöftes Mcißnerstraße 'Nr. 5 hierscltst ausgebrochene Manl- »ab Üiauenscnche ist wieder erlösche». Riesa, am 9. Januar 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Gr. DE" BcrSingung. "MD Die Abfuhre des Kehrichts und der Asche, sowie das Raumen der Latrine»-, Tammelgrubeu und Tenkbrunneu im Barackenlager bei Zeithain, soll vom 1. April d. I. ab im Ganzen oder in 4 Loosen an den Äindeslfordernden vergeben werden. Die Be dingungen liegen beim Kasernenwärter Hcrrusdvrf daselbst zur Einsicht ans und sind die Angebote bis Mittwoch, den 18. Januar 18SS, Vorm. 1v Uhr poslfrei an die Garnison-Verwaltung Dresden einzusendcn. Dresden, am 6. Januar 1893. Königliche Garnison-Verwaltung. Tagesgeschichte. Mit einer sonst seltenen Einstimmigkeit verurtheilt die gesammte deutsche Presse das Verhalten des „Vorwärts" in Sachen der Welfenfondsquittungen. Die Unverfrorenheit, mit der er seinen socialdemokratischen Lesern die Mitteilungen des „Reichsan;." vorenthält, und die Schamlosigkeit, mit der er an seinen Angaben festhält, sind um so großartiger, als der selbe „Vorwärts" am 7. April 18S2 bezüglich der Quittungen Folgendes schrieb: ,Hinter dem Züricher Buchhändler, der die „100 Quittungen" um theures Geld los sein wollte, steckte ein Herr von Ehrenberg, welcher einmal im Reichs tage als Stipendiat des Reptilienfonds bloßgestellt worden sei, dann nach Transvaal auswanderte, in einem dortigen deutschen Verein zurückgewiesen wurde und nach Europa zurückkehrte." Der „Vorwärts" stellte es so dar, als ob Ehrenberg nach Anleitung des Fürsten Bismarck darauf ausgehe, die Undankbaren unter den früheren Stipendiaten des Reptilienfonds rücksichtslos bloszustellen. Mit der Drohung der Veröffentlichung der Quittungen werde ein infames Schachergeschäft getrieben, wobei Ehrenberg den Unterhändler nach zwei Seiten spiele. So der „Vorwärts" vor acht Monaten, und heute ist er selbst derjenige, der das „infame Schachergeschäft" treibt. Nur init Ekel und Nb- scheu kann man sich von einem derartigen Parteitreiben abwenden. Der vorgenannte Herr von Ehrenberg ist der bekannte ehemalige badische Artilleriehauptmann, der zuletzt wegen Verdachts de- Landesverrathes verhaftet werden sollte, aber flüchtig wurde. Rach eine« Telegramm der „Bresl. Morgenztg." halten übrigens auch Hauptmann Miller und Lunge die Echtheit der Welfenquittungen aufrecht. Die Sache sei einem schweizerischen Parlamentarier über geben. Herr Lunge ist übrigens, wie die „Germ." erfährt, Jude, Sohn des gleichnamigen Professors am Polytechnikum in Zürich und Korrespondent der „Franks. Ztg." und der Wiener „N. Fr. Presse". Bezüglich des „Hauptmanns" Miller konstatirt ^er „Staatsanz. f. Württ." daß er durch Königliches Dekret vom Juli 1890 aus dem Officiersstande entlassen sei, somit unberechtigter Weise den Titel Haupt mann führe.« Die Regierung ist entschlossen gegen den Bergar beiterausstand mit aller Strenge vorzugehen. Das Organ der Bergbehörde im Saarbezirk, der „Bergmanns freund", schreibt in einer Sonderausgabe Folgendes: „Saar brücken, io. Januar. Wegen ihrer aufreizenden Thätigkeit vor dem Streik und ihres Verhaltens während desselben sind heute die Hauptagitatoren für immer aus der Gruben arbeit entlassen und wurden ihnen auf sämmtlichen Gruben des Bezirkes die Abkehrscheine zugestellt. Diese Maßregel trifft vorläufig etwa 500 Mann, nahezu sämmtliche agita torisch thätige Mitglieder des Rechtsschutzvereins. Ob die Zahl derselben sich noch vermehren wird, hängt lediglich von dem weiteren Verhalten der Belegschaft ab. Ferner werden, da die schlechte Lage des Köhlengeschäftes eine Verminderung der Belegschaft nothwendig macht, außerdem von den Aus ständigen mindestens zwei bis drei Tausend Mann bi- auf Weiteres von der Grubenarbeit zurückgewiesen werden. Die Bergverwaltung hatte die Absicht, diese im geschäftlichen Interesse nothwendige Maßregel lediglich mit Rücksicht auf die Belegschaft zu vermeiden. Diese Rücksicht ist aber, nun mehr im Hinblick auf das Verhalten der Belegschaft iu Wegfall gekommen. Selbstverständlich werden bei der Aus wahl der von der Arbeit zurückzuweisenden mindestens 2 bis 303 Mann in erster Reihe diejenigen in Betracht kommen, welche am längste» im Ausstand verharren. Das mögen sich die Ausständigen gesagt sein lassen. Wenn auch die Noth- wendigkeit dieser Maßregeln im Interesse der Familie der Betroffenen beklagt werden muß, so sind sie doch durchaus erforderlich, um den Ausständigen zum Bewußtsein zu bringen, daß man nicht ungestraft unter Contraklbruch in einen frivolen Streik eintritt." Mann sollte vor allen Dingen den Führern rsds Verführern etwas energischer entgegentreten und sie für das entstehende Elend verantwortlich machen. — In Gelsenkirchen sind auf die Ermittelung der Urheber des Dynamitanschlags von dem Bürgermeister 3000 Mark als Belohnung ausgesetzt worden. Vier Führer der Strei kenden sind verhaftet worden, darunter Mattern, weil der selbe geäußert hatte, er wünsche, daß Gewalt an ge wendet werde. Deutsches Reich. Auch der Bundesrath nimmt seine Arbeiten in dieser Woche wieder auf; ihm ist der Entwurf eines Gesetzes betr. die Abänderung der Maß- und Gewichts-Ordnung nebst erläuternder Denkschrift zur Be schlußfassung zugegaugen. Die Commission für die zweite Lesung des Entwurfes des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches ist am Montag im Reichsjustizamt zum ersten Male im neuen Jahre zu einer Gesammtsitzung zusammengetreten. Die Verhandlungen zwischen Preußen und Lübeck betr. den Elbe-Trave-Canal sind abgeschlossen; Lübeck trägt 18 Millionen, Preußen 6 Millionen bei Gegen die Beschränkung des HausirHandels hat der Centralverband deutscher Händler, Markt- und Meßreisender an den Reichstag und sämmtliche deutsche Ministerien eine Agitation gerichtet. In Posen hat der Kreisschul - Inspektor Schulrath Schwalbe in Betreff des polnischen Privat-Sprachunterrichts eine Verfügung erlassen, wonach die Ertheilnng des Unter richts bedeutend eingeschränkt wird, da, wie die Verfügung feststellt, die jetzige Einrichtung des Unterrichts zu Ueber- grifsen und Mißbräuchen geführt hat, welche die Zucht und Ordnung sowie die Erreichung der vorgeschriebenen Ziele in der Schule ernstlich in Frage stellen. Secondelieutenaut Prinz Friedrich von Solms-Braun fels ist vorgestern von dem Pferd eines Artillerieofficiers so unglücklich geschlagen worden, daß die rechte Kniescheibe und das Schienbein zerschmettert worden sind und der Prinz nach der königlichen Klinik gebracht werden mußte. Vom Reichstag. Gestern wurde der Reichstag wieder eröffnet. Zur Tagsordnung stand die erste Berathung des Gesetzentwurfs wegen Erhebung der Brausteuer. Schatz sekretär v. Maltzahn erklärte, die Regierungen wollten mit den drei dem Reichstage zugegangenen Steuervorlagen die Mehrausgaben infolge der Militärvorlage decken, nicht mehr und nicht weniger. An eine umfassende Steuerreform sei dabei keineswegs gedacht, dafür wäre der Zeitpunkt ein all zu ungünstiger. Der sofortige Mehrbedarf in der Höhe von 46'/, Millionen Mark sei dadurch vollgedeckt. Die Deckung der späteren Mehrausgaben aus der Militärvvrlage müsse der späteren Erörterung Vorbehalten bleiben. Vergleiche man die Belastung durch die Brau; euer in Bayern, Baden uud Württemberg mit der Belastung in der Bransteuergc- meinschaft, so könne die Erhöhung der letzteren nicht unbillig erscheinen: bei dem gegenwärtigen hohen Stutzen der Gastwirthe könne denselben die vorgeschlagcne Mehrbelastung wohl zuge- niuthet werden. Abg. Brauereidirektvr Goldschmidt (freisinnig) bezweifelt, daß die Brausteuer 26 Millionen Mark mehr erbringen werde; nicht die Gastwirthe, sondern die Brauereien würden die Mehrbelastung tragen nnd vielfach mit Verlust arbeiten müssen. Ter Vergleich mit Bayern sei unzutreffend, da der Bierkonsum daselbst ein ungleich höherer sei, der Konsum anderer Genußmittel aber ein niedrigerer als iu Norddeutschland; überdies führe Bayern stark nach Nord' deutschland aus. Das norddeutsche Brauergewerbe besitze dagegen kein solches Absatzgebiet. Schatzsekretür v. Bialtzahn wies gegenüber dem ,Abg. Goldschmidt auf die Renta bilität einzelner Brauereien hin, welche Miethen bezahlen wie kein anderes Gewerbe uud theilweise 55 Proz. Dividende vertheilen. Der bayerische Finanzminister v. Riedel bestreitet die Richtigkeit der Behauptung des Abg. Goldschmidt, daß in Bayern infolge der Brausteuererhöhung zahlreiche kleinere Brauereien zu Grunde gegangen seien. Tas Zurückgehen des Kleinbetriebes sei auf gleiche Umstände znrückzuführe», wie in anderen Gewerben. Abg. Hug (Centrum) bemerkte, daß die süddeutschen Staaten durch die Brausteuer nicht direct berührt würden, immerhin sei zu wünschen, daß die Militärvorlage eine solche Reduktion erfahre, daß eine Brau steuererhöhung überflüssig werde. Abg. Gamp (Reichspartei) billigte von den Steuervorlagen nur die Börsenstcuer ganz; seine Partei habe gegen die Brausteuervorlage eine Reihe Bedenken und hofft, daß die Vorlage in der Commission eine annehmbare Gestalt erhält. Es werde in der Commission zu überlegen sein, ob es nicht besser sei, ander ' Steuerwege, wie Champagner-, Ouittungs- und Jnseratcnsteuer, einzu schlagen. Redner äußerte Bedenken gegen die Einbeziehung Elsaß - Lothringens in die Brausteuergemeinschaft, wodurch dem Neichslande ein uninolivirtes Geschenk gemacht würde. Abg. Rösike (ivild) meint, der Durchschnittsverdienst würde durch die Steuererhöhuug so gering sein, das; viele Brauereien, namentlich kleine und mittlere, eingehen werden. Die hohen Dividenden einzelner Brauereien seien nicht maßgebend. Kapitalkräftige Bratereien würden wahrscheinlich nach dem Eingehen der kleiner-» Brauereien entweder theurer oder schlechter werden. Reimer wies auf die ungünstigere Lage des norddeutschen Brauereigewerbes gegenüber dem bayerischen hin, bemängelte einzelne Berechnungen und die Motive der Vorlage und erwartet deren Ablehnung. Schatzsekretär von Maltzahn betonte die Nothwendigkeit der Steuererhöhnng, auch wenn ein Theil davon von den Konsumenten getragen würde. Die Regelung der Uebergangsabgabe werde noch vom Bundesrath erfolgen. Oesterreich.Ungarn. Bisher hat Graf Taaffe sein neues Programm geheim gehalten, nur bekanntlich vom Kaiser Franz „genehmigen" lassen. Jetzt verlautet, daß dieses „Programm" saft kein einziges Zugeständniß an die Linke
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