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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-13
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1893
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4«. Jahrg. Freitag, IS. Januar 1898, Meads. Seiten würde jedenfalls gegen uns als die stärkste Macht des Dreibundes gerichtet sein. Für uns würde erfahrungs mäßig die Offensive geboten sein, die strategische Offensive schwäche aber nummerisch bedeutend und erfordert daher eine erhebliche Uebermacht. Die Anwendung der sogenannten „inneren Linie", von der aus nian abwechselnd nach beiden Oertliches and Sächsisches. Riesa, 13. Januar 1893. — Ein eigenartiges, buntbewegtes, farbenreiches Fest war es, das vorgestern der Gesangverein „Amphion" in den Saalräumen des Wettiner Hose« leinen Mitgliedern in einer veranstalteten „Bauernkirmeß" bot und wenn den Herren Arrangeuren auch manche Mühe und manche« I auf die Zunahme des Eisenbahn-, Post- und Telegraphen» I Verkehrs hin. Allerdings müsse es den Behörden a»S Herz I gelegt werden, etwa vorhandene Nothstände zn beseitigen. ! Ocfscntliche Arbeiten seien bereits in Angriff genommen. Der I Saarbrücker Ausstand sei frivol nnd der nngcrechtfertigste, ! der je vorgekoininen sei. Tie Arbeiter habe» die Heyer zn I dein Streit für die Folgen veraiitwortlich zn machen. Rechts I brnch, Verletzung der Vertragstreue, Auflehnung gegen die I Staatsgewalt nnd gegen das besetz haben in Tentschland ! keine Aussicht ans Erfolg. Die Sveialdcmvlratie thne das I beste zur Beseitigung des Nothstandes, wenn sie die Verg- I arbeitet, vom Streik abhalte. Abg. Freiherr v. Stumm I Trier findet es unerhört, das; die Sveialdemokraten, die durch I Angriffe den deutschen Erpvrt geschädigt nnd dadurch die l Arbeitsgelegenheit vermindeat haben, von der Regierung die I Beseitigung des Nothstandes fordern. Diese Interpellation ! sei eine Ironie ans den Saarbrücker Streit. Tic Vergär I bciterlöhne betragen das Dreifache des Lohnes der meisten ! Tagarbeitcr. Der Streik sei gewachsen, weil die Bergiverts s Verwaltung nicht sofort die nöthigc Energie zeigte. Seine, I des Redners, Arbeiter seien ruhiger, weil sie eine feste Hand I über sich wissen. Wenn der Staat in seinen Betrieben keine I Soeialdemotratcn duldete, würden die staatscrhaltenden Ele- I mente bei den Bergleuten Gehör finden. Minister von ! Berlepsch kvnstatirte, der Streik sei hauptsächlich dadurchver > anlaßt ivorden, daß der Arbeitcr-Nechtsschutzvcrrin seine Macht I zu Ende gehen fühlte. Die Arbeiters ü hrer bekunde ten eine v e r br ech e rsche Fri vol i tä t, als sie den Streik hcrvorriefen. Die Behauptungen, daß in de» staatlichen Berg betrieben Hungcrlöhnc gezahlt werden, seien stets als nner hörte Lügen erwiesen worden. Ter neuen Arbeitsordnung nach betrage die reine Arbeitszeit 8 Stunden. Tie Behanp tungcn über die schlechte Behandlung seien unerhörte Ncbertrei- ! bnngen. Während seiner dreijährigen Amtsthätigkeir als Minister sei keine Beschwerde an ihn gelangt. Der Einfluß des Rcchtsschntzvcrcins auf die Arbeiter sei um so wunder barer, als vier namhafte Führer wegen Unterschlagung von Vcrcinsgcldern verhaftet seien. Daß der Streik beigelegt wäre, wenn man den Arbeitern eilt Ultimatum gestellt bätte, sei irrig, man hätte dann gegen 25 000 Arbeiter für immer ablegcn müssen. Tic Verwaltung habe die Agitatoren für immer abgelegt nnd die Belegschaften um etwa 2500 Mann vermindert. Ob diese für immer, das werde von deren Ver halten abhängcn. Die Kritik des Herrn v. Stumm an der Bergvcrwaltung müsse die Autorität der Bergbehörden er schüttern. Der Streik werde dank dem ruhigen Verhalten der Behörden bald beendet sein, aber nicht durch Rachgebcn gegenüber dem verbrecherischen Hetzen leichtfertiger Ausstän diger. Abg. Pfetten (Centrum) bezeichnet als den Haupt gründ des schlechten Verhältnisses zwischen Arbeitgebern nnd Arbeitern die Verhetzung der letzteren zn Agitatirnszwecken. Ein wirklicher Nothstand herrsche nur in der Landwirthschaft, die namentlich durch die Verminderung des Fleischkonsums leide. Frankreich. Man meldet der „Rat.-Ztg." aus Paris: In der gestrigen Gerichtssitzung hat der gerichtliche Sach verständige Flory folgende Bilanz der Panamagesellschaft mitgetheilt. Die gejammten Emissionen betrugen 1 Milliarde 434 Millionen, welche also verwendet wurden: Gründungs kosten 23 Millionen, Ankauf der Panama-Eisenbahn 93, Emissionskosten 104, Berwaltungskosten 100, Zinszahlungen 249, Ankäufe von Immobilien 137, Kanalbau 55V Millionen. Als der Krach eintrat, war noch ein Aktivum von etwa 1V3 Millionen vorhanden. Derselbe Sachverständige hat berechnet,. Eissel habe an seinem 73 Millionen betragenden Baukontrakt 33 verdient, wovon ihm nach Abzug der Reinach, Hebrard und anderen Vermittlern gezahlten Commissionen über 20 Millionen verblieben seien. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Lonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstaltcn 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins HanS I Mart 50 Pf., durch den Briefträger frei inS HauS l Mark 05 Pf. Aazetgea-Aunahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Nhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer >L Winrerlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaetivn verantwortlich: Hcrm. Schmidt in Riesa. Tagesgeschichte. Rach Mittheilungen aus parlamentarischen Kreisen ver fehlen die sachlichen Gründe für die Militärvorlage namentlich bei den ehemaligen Kärtellparieien ihre Wirkung nicht. Mancher Abgeordnete soll nach der „T. R." mit sehr viel größerer Bereitwilligkeit, auf die gestellten Forderungen I ^Seiten operirt, sei für Deutschland nicht zulässig, wir können einzugehcn, aus den Ferien zurückgekehrt sein. Mag sich I nicht erst bis Paris gehen und dann gegen Rußland. Ebenso auch das Maß des Entgegenkommens erst im Laufe der ! sei die Etablirung eines „Volkskrieges" durch die Ratur der Commissionsbcrathungen klar Herausstellen, sa scheint doch ! norddeutschen Ebene unmöglich gemacht. Graf Caprivi stellt schon festzustehen, daß die Conscroativen, die deutsche Reichs- I dann ausführlich die Stärkeverhältnisse der verschiedenen Partei und die Rationalliberalen die Grundlagen des Ent- > Armeen unter den verschiedenen möglichen Umständen ein- wurfes gutheißen und demgemäß die Rothwendigkeit einer ! ander gegenüber, aus welchen er folgert, daß Deutschland bedeutenden Verstärkung des Fricdenshecres über die gegen- I und der Dreibund in der Minorität sind. Ganz besonders wärtige Präsenzzahl hinaus anerkennen werden. — Auch die I sei unsere lange Ostgrcnze, ohne natürliche Bertheidigung „Münchener R. Rachr." stellen fest, daß neuerdings Anzeichen I nur durch Offensive zu halten. Die russischen KriegSvorbe- dafür hervortretcn, daß man im Volke über die Militärvorlage l reitungen gehen langsam aber stetig vorwärts. Die Politik nicht mehr so ganz absprechend urtheile, als im Anfang. — I braucht nicht nur Siege, sie braucht schnelle Siege. Schnelle Die Verhandlungen des Hceresausschusses des Reichs- ! Erfolge sind auch erforderlich mit Rücksicht aus die Bundes tages über die 'Militärvorlage sind durch eine große Rede ! genossen und ans die Neutralen. Die Politik erfordert auch des Reichskanzlers eingelcitet worden und vervollständigen I kurze Kriege; endlich muß die Politik wünschen, daß der wir unsere gestrigen Mittheilungen heute durch folgenden I Erfolg nachhaltig sei, um auf lange Jahre die Erneuerung ausführlicheren Bericht. Caprivi erklärte: Er rechne auf den l des Krieges zu verhüten. Alle diese Vortheile feien aber Taet und die Vaterlandsliebe der Anwesenden bei etwaiger ! nur durch die Offensive zu erreichen. Die dazu berufenen Verwendung seiner Mittheilungen und wollte bis an die I Männer sind von der Uebcrzeugung durchdrungen und er- Grenze des Möglichen in seinen Eröffnungen gehen. Der I klären, daß die bisherigen Mittel nicht mehr genügen im Redner beleuchtet die allgemeine politische Lage in ähnlicher ! Verhältniß zu der gewachsenen Stärke der Gegner; die vcr- Weise wie cs im Plenum geschehen. In Frankreich gähre I kündeten Regierungen können daher die Verantwortung mit es, ein prominenter Staatsmann sei zwar im Augenblick I der bisherigen Rüstung nicht übernehmen und darum haben nicht da, doch das Entstehen einer Diktatur darnm nicht I sie die Militärvorlage an den Reichstag gebracht. — 'Rach ausgeschlossen. Auch er halte, wie sein Vorgänger, die Er- ! dieser zweistündigen Rede des Reichskanzlers vertagte die Haltung der Republik in Frankreich für das Erwünschteste. I Commission die weitere Berathung auf Freitag Abend. Seit dem letzten Kriege sei die Bevölkerungszisfer Frankreichs ! Deutsches Reich. >se Majestät der Kaiser ist, da wieder im Wachsen. Auch Rußland sei im Aufsteigen und I die anbefohlene Truppenübung in Ettlingen wegen des in- auf absehbare Zeit sei es der mächtigste Militärstaat Europas. ! zwischen eingetretcnen Glatteises abgesagt worden war, gestern Eine Feindseligkeit besiehe weder zwischen den Monarchen, ! Vormittag mittels Sonderzuges in Karlsruhe angekommen, noch zwischen den Regierungen und Staaten, wohl aber I Der Großhcrzog und die Prinzen des großherzoglichen zwischen der öffentlichen Meinung. Der Reichskanzler er- I Hauses empfi' gen den Kaiser am Bahnhofe und begrüßten örtert sodann das Streben Rußlands nach Constantinopel I ihn aufs herzlichste. Der Kaiser fuhr darauf in Begleitung und die Möglichkeit und die Aussichten eines Angriffes der I des Großherzogs durch die reichgcschmückten Straßen nach Russen gegen die Türkei. Man sage nicht ohne Berechtigung, I dem Schloß, woselbst die Begrüßung Sr. Majestät von feiten I der Weg über den Balkan gehe nicht allein über Wien, ! der fürstlichen Damen erfolgte. sondern auch durch das Brandenburger Thor. Bei der ! Dortmund, 12. Januar. Der Führer der aus- I Freundschaft Frankreichs mit Rußland müsse man I ständischen Bergleute, Bunte, wurde nach einer Meldung der auf einen Krieg nach zwei Fronten gefaßt sein. Rach I „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" gestern Abend auf Verlangen ! Beleuchtung des Verhältnisses zwischen Rußland und Frank- I des ersten Staatsanwalts bei seiner Rückkehr von einer Agi- reich hebt Graf Caprivi hervor: Die Richtschnur unserer ! tationstour auf der Straße verhaftet. Die „Dortmunder Union" Politik sei und bleibe die Erhaltung der vollen Großmachts- j stellte nach dcr„Rheinisch-Westfälischen Zeitung" den Betrieb des stellung Oesterreich-Ungarns. Es wäre durchaus falsch, um I Bcssemerwerkes und der Räderfabrik wegen Kohlenmangels I augenblicklicher Bortheile willen uns Rußland gegen Oester- I ein. Die beiden Fabriken werden vorläufig bis zum Montag I reich zu nähern. Höchstwahrscheinlich bestehen militärische ! still stehen, wodurch 1000 Arbeiter brotlos werden. Abmachungen — für Land und Wasser — zwischen Frankreich I Vom Reichstag. Abg. Liebknecht begründete gestern und Rußland. Auch auf Dänemark sei Rücksicht zu nehmen, I die Interpellation wegen des Nothstandes; er verwies auf wenn auch dessen König unser guter Freund ist. Die Er- ! die Versammlungen von Arbeitslosen, auf die Zunahme der Neuerung des Dreibundes nach dessen Ablauf ist allerdings I Konkurse und ans die Berichte der Fabrikinspektoren. Die zu hoffen, aber doch auch nicht absolut sicher. Das Bündniß ! Gemeinden und ein Theil der Einzelstaaten hätten zur Be irut Italien habe den Hauptzweck, die Südgrenze Oesterreichs I kämpfung des Nothstandes gethan, was sie thun konnten, gegen Frankreich zu sichern. An der Tüchtigkeit der öfter- Vor allen, jedoch müsse das Reich die Initiative ergreifen, reichischen, wie italienischen Armee sei nicht zu zweifeln, wenn I Der 'Nothstand sei international. Auch der Mittelstand leide, auch vielleicht noch organisatorische Schwächen bestehen. I Redner citirte einen Artikel der „Leipziger Zeitung", betitelt: Unsere eigene organisatorische Schwäche kennen wir ambesten, „Tie Schwindsucht des Mittelstandes.-' Das De,itsche Reich so .bezüglich derjo wichtigen Neservedlvlstonen, die nicht so I habe erklärt, es wolle die Führnng in der Sozialpolitik leistungsfähig sem durften, wrc dle franzochchen und Nestchen I übernehmen. Das müsse sich jetzt zeigen. Der Normalnr- Mit lüngeremMater.al.Bezuglich derOualttat der Truppen geitstag würde ,„anche Schäden beseitigen. Redner besprach gewachsen, aber'event. seien starke französische Schiffe nach Volke, Staatssekretär v. Bötticher erklärte, die Beseitig,«,g der Oststt zu erwarten um die Herrschaft Rußlands in der Nothstanden se. zunachit^achc der Kommunen .md der Ostsee mit factischem Vasallenthum Dänemarks zu erlangen. Emzelregierungen. Aus der Thastache, da» diese beim Reiche Im Mittelmecr sei Italien auf starke englische Unterstützung I d>c Beieltigung des Nothstandes nicht beantragt Hütten, ,ei angewiesen, auch dann sei noch fraglich, wer event. siegen I der Schluß zu ziehen, daß der geschilderte Nothstand nicht würde. Oesterreichs Landmacht sei für uns wesentlich wich- existire. In einer Berliner Versammlung von Arbeitslosen tiger, besonders wenn Oesterreich den Kriegsschauplatz nördlich I sei der prakische Vorschlag, man möge sich an das Ministerium der Karpathen verlege. Graf Caprivi stützt sich bei seinen I wenden, abgelehnt worden. Die vorhandenen Nothstände Ausführungen auf eine Denkschrift des Grafen Moltke vom ! seien nicht derart, daß sie zu außerordentlichen Maßnahmen Jahre L87S, deren Hauptinhalt er verliest. Er schildert l nöthigten. Im Jahr« 1892 sei in der Industrie eine Stei- dann eigehend die natürlichen Schwierigkeiten und Schwächen I gerung eingetreten. Das ungünstige Lrgebniß des preußischen jeder Loalition. Der Hauptstoß der Gegner von beiden > Etats beweise nichts für den Nochstand. Der Minister wies Riesaer H Tageblatt und Anzeiger Mcdlatt und Anzeiger). Telegramm-Adresse: «U I I Kernsprechstelle „Tageblatt", Riesa. 4 H- H- Nr. 20. der König!. Amtshauptmannfchaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa.
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