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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-18
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1893
- Autor
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. " Riesaer H Tageblatt Mittwoch, 18. Januar 18S3, Abends. 4«. Jahrg. Fernjprcchsrellc Nr. 20. und Anzeiger Metlatl UN- Anzeiger). Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Soun- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung tu den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mart 25 Pf., durch die Träger frei inS HauS I Mark 5,0 Pf., durch den Briefträger srei ins HauS l Mark i>5 Pf. Anzeiger-Annahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Truck und Verlag von Langer L Winterlich in Rieia. — Gefchästsstelle: Kastanienstraße 59. — Fiir die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung, die Maul- und Klauenseuche betreffend. Es ist im hiesigen Verwaltungsbezirke mehrfach zu bemerken gewesen, daß die Aufschriften, welche durch tz 2 Absatz 3 .der Beiordnung, die zur Abwehr und Unterdrückung der Maul- und Klauenseuche zu ergreifenden Maßregeln betreffend, vom 10. August 1892, für die Seuchen gehöfte vorgeschrieben sind, weder au geeigneter Stelle, noch in entsprechender, d. h. auch auf größere Entfernung erkennbarer Ausführung angebracht werden. La nun die Kenntlichmachung eines SenchengehöfleS als solches ein ganz wesentliches HülfSmittcl zur Bekämpfung der Seuche bildet, so ordnet die unterzeichnete Königliche Amts- hauptwanuschast nach Gehör und unter Zustimmung des Bezirksausschusses hierdurch au, daß von jetzt an für diese Aufschriften ausschließlich nur solche Plakate verwendet werden, wie sie von der Buchdrnckerei PlaSnik und Starke in Großenhain hergestellt und (Stück zu 4 ) zum Verlauf gebracht werden. Liese Plakate sind in ungefährer Höhe von 2 Meter über dem Erdboden an dem Haupt- eiugange, beziehentlich den Haupteingängen des Gehöftes, nöthigensallS unter Verwendung einer besonderen Tafel auznbringen und stets in leserlichem Zustande zu erhalten. Zuwiderhnudlunge« hiergegen werden mit Geldstrafe bi- zu SO Mark beziehentlich entsprechender Haftstrafe nnnachfichtlich geahndet werden. An die Ort-Polizeibehörde« aber ergeht hierdurch Anweisung, die Ortseingesessenen noch in Gemäßheit von tz 4 des Gesetzes vom 15. April 1884 auf diese Bekanntmachung bin- zuivcisen und deren Befolgung zu überwachen; auch wird denselben empfohlen, für etwaige Be darfsfälle eine Anzahl solcher Plakate im BorauS anzuschasfeu und zur Abgabe vorräthig zu halten. Großenhain, am 30. Dezember 1892. Königliche Amtshauptmannschaft. L 3660. - v Wilucki. Mke. Erlaß, die Sicherung des Verkehrs auf den öffentlichen Wegen bei Schnee fällen betreffend. Mit Rücksicht auf den eingetretenen starken Schneefall und nachdem schon mehrfache Klagen üver schwieriges Fortkommen auf den öffentlichen Wegen im hiesigen Bezirke zur Kenntniß der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gekommen sind, wird unter Bezugnahme auf die schon in früheren Jahren wiederholt von hier ans erlassenen ähnlichen Bekanntmachungen Folgendes angevrdnet. 1. Nach jedem stärkeren Schneefall und insbesondere bei Schneeverwehungen sind die öffentlichen Verkehrswege alsbald ans ihre Fahrbarkeit zu prüfen und die schwer oder gar nicht passirbaren Strecken derselben mit möglichster Beschleunigung durch Auswerfen deS Schnees frei zu machen. Hierbei genügt auf den HcmptverkehrSivegen och Freilegung nur ciues Fahrgleises nicht und es sind da, wo die Freilegung eines zweiten GleiseS mit besonderen Schwierigkeiten verbunden sein sollte, wenigstens Weichen in Abständen von 20 bis 30 Metern anzulegen. 2. Kann das Schneeauswerfen nicht schnell genug gefördert werden, so sind bis zur Frei machung der Wege svgenaunte Winterbahnen, seitwärts über die Felder zu legen und dieselbe^ durch Äusstecken von mindestens 2 rn hohen Stangen, an deren oberen Enden Reißigbündel oder Strohwische befestigt werden müssen, in Entfernungen von je 20 rn zu bezeichnen, die verschneite» Wegstrecken aber an ihren Endpulckten >nit Strohseilen zu jpenenj - Diese Winter, bahnet! sind sofort wieder aufzuhcben, wenn die betreffenden Wegestrecken fahrbar gemacht sind. 3. Auch da, wo an den öffentlichen Wegen die Baumanpstanzungen fehlen oder lückenhaft sind, oder die vorhandenen Bäume nicht die genügende Höhe haben, sind die unter 2 erwähnten Markirstangen in der Weise anzubringen, daß die Entfernungen zwischen den einzelnen vor handenen Bäumen oder Stangen nicht mehr als je 20 rn betragen. ' 4. Bei Eintritt von Thauwetter ist das Schneeauswerfen besonders zu beschleunigen und für gehörigen Abfluß der Wässer durch Heben der Gräben und Oeffnen der Schleusten Sprge zu tragn.' . . ! . . , ' Die OrtSbehördeu des hiesigen Bezirks — der Bürgermeister zu Radeburg, die Gemeinde- Vorstände und Gutsvorsteher — werden veranlaßt, die vorstehenden Anordnungen zu Vermeidung von Geldstrafe bis zu 50 M. für jeden Unterlassungs- oder Säumnißfall gehörig zu befolget!: Großenhain, den 17. Januar 1893. Königliche Amtshauptmannschaft. 6. 168. - V. Wilucki. Tn. StaUgeräkhe - Verdingung. Die für die Stallungen, des noch im Bau begriffenen Kqsernements der 1. Abtheilung des Regiments in Riesa zu beschaffenden Ttaügeriithschasten sollen verdungen werden Es handelt sich hierbei um Tischler-, Stellmacher-, Böttcher- und Klempner-ArlwrteN, ferner uw eiserne Geräthe und Häckselmaschinen. Lieferungs-Bedingungen, sowie Verzeichnisse der überhäup! benöthigten Stücke sind im Geschäftszimmer des unterzeichneten Regiments, Kaserne II, Erd geschoß, Stube Nr. 55, einzusehen, woselbst auch die Angebote versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen! bis znm 25. d. Mts. abzugeben sind. Die Auswahl unter den Bewerbern, unter Umständen auch die Zurückweisung sämmtlicher Angebote, bleibt Vorbehalten. : Riesa, am 18. Januar 1893. - , Königliches 3. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 32. Gez von Watzdorf, Oberst und Regiments-Kommandeur. — Holzverfteigcrung. Vom Reichenbacher Forstrevier sollen rn verschiedenen Abth. aufbcrcitete 6 h. u. 2251 w. Stämme, 44 h. u. 1392 w. Klötzer, 9796 w. Stangenklötzer u. Banmpfähle, 13345 w. Stangen u. 166,5 Rm. w. Nutzscheiteu. Nutzknüppel (meist Böttcherholz) Donnerstag, de« SS. Januar d. I., von Vormittags >/zio Uhr an im Gasthaus zum Waldhause bei Obergruna versteigert werden. König!. Forstrevierverwaltung Reichenbach und König!. Forstrentamt Tharandt, am 1k. Januar 1893. Tagesgeschichte. > Die politische Discussion gilt »och immer der stiebe des Reichskanzlers Grafen v. Caprivi in der Militär-Commission, wobei den betreffenden Darlegungen leider eine Fülle von Mißverständnissen auf dem Fuße gefolgt ist. Vergebens Missen die officivse» Organe einmal über das andere ver sichern, der Kanzler habe nicht gesagt, was ihin die Berichte ziemlich übereinstimmend in den Mund legten; nirgends will man eben daran glauben, daß die Zuhörer Alles so völlig falsch verstanden hätten. Ans Rom siegt in dieser Beziehung die telegraphische Meldung vor, Minister Brin habe den deutschen Botschafter Grafen Solms gebeten, dem Grafen v. Caprivi mitzutheilen, daß seine Zweifel an der Neigung Italiens zum Dreibünde durchaus unbegründet seien. Der weitaus größte Theil der italienischen Nation theile vielmehr Ine Ueberzeugung, daß nur in der Fortdauer des Dreibundes eine Gewähr des Friedens und der Wohlfahrt der Länder liege. Bon Berichtigungen resp. Beruhigungen schreibt man ferner auch aus der dänischen Hauptstadt, und ist das Nähere darüber weiter unten ersichtlich. Wenn nun auch direkt Nachtheiliges für Deutschland nirgends zur Geltung gekommen ist, so wäre es doch gewiß wohl noch besser gewesen, wenn es überhaupt kein „Mißverstehen" gegeben. Der glänzende Ruf, den sich die deutsche Diplomatie unter dein Fürsten Bismarck bekanntlich erworben, muß durch Vorgänge dieser Art nothweudig eine bedauerliche Beeinträchtigung erfahren. Es ivird immer deutlicher erkennbar, worauf es bei den gegenwärtigen Wirrnissen in Frankr ejich abgesehen ist: ztterst werden DepNtine und Senatoren gestürzt, dann die Minister und hierauf der Präsident, um den Boden endlich fiir den zu ebnen, der da kommen soll: der Mann mildem Degen, der Retter der Gesellschaft. Ganz offen wird jetzt er General Saussierk ab» künftiger Candidat für die Prä sidentschaft angepriefen, und die Presse erörtert diese Can- didatur mit vollem Ernst und betrachtet den Rücktritt Carnot's als ausgemachte Sache, was umsoweniger ohne Wirkung bleiben kann je weniger ein Mensch an die Dauerhaftigkeit des jetzigen Ministeriums zu glauben vermag. Selbst die Republikaner messen ihm höchsten einige Wochen zu. Was soll aber Carnot, wenn das Ministerium abtreten muß? Die Niederlage trifft ihn unmittelbar, denn er hat dieses selbe Ministerium binnen weniger als Jahresfrist schon vier Mal neu bestellt. Wo soll das anders hinaus als auf seinen Rücktritt? Sonst liegen heute über die Ereignisse in Paris keine Nachrichten von größerem Belang vor. Es heißt daß die Enquete-Commission im Verhör eines vornialigen Ober beamten der Panamagesellschast erhebliches Belastungsmaterial gegen Cottu gefunden habe. Es handelt sich um 350000 Fr., welche von diesem der Lasse unberechtigt entnommen worden waren. — Andrieux beschuldigt in der Zeitung „La> lerne" den verstorbenen Minister Barbe, ein Haypt- Urheber bei der Panamaemission gewesen zu sein. — Einige Blätter halten die Meldung aufrecht, nach welcher Clcmcn- ceau sein Mandat gls Abgeordneter niederlcgen werde. — Tein „Petit Journal" zufolge soll der Untersuchungsrichter Franquevine infolge der Ergebnisse des Verhör« von Carl von Lesseps beschlossen haben, heute die Vorladung von 10 weiteren Deputirten zu veranlassen, welche bisher in der Panama-Angelegenheit noch nicht belastet waren. — Bei den von der französischen Regierung beschlossenen Auswei sungen fremder Journalisten scheint es in der Hauptsache auf eine „Rettung" des russischen Botschafters, Herrn von Mohrenheim, dem nachgesagt worden war, auch er habe gegenüber den Panamageldern keine Sprödigkeit .bewiesen, daun aber auf die Beseitigung einiger unbequem gewordenen deutschen und österreichischen Berichterstatter abgesehen zu ' sein. Bon der Maßregel find di« Herren v. Wedel, Ver treter mehrerer deutscher Blätter, Alt, jetzt Correspondent des „Corriere di Napoli", Trvmer, Redakteur eines Finanz- blattes, und Szeckely, Correspondent des „Budapesti Hirlap", betroffen. Der letztere, dem man namentlich schuld giebt, Herr» von Mohrenheim „verleumdet" zu haben, erhob bei der österreichisch-ungarischen Botschaft Beschwerde gegen feine Verhaftung und Ausweisung. Der Botschafter Graf Hoyos begab sich in das Ministerium des Aeußeren und hatte eine lange Unterredung mit dem Minister Develle. Mehrere Pariser Blätter erheben Widerspruch gegen die Ausweisung; sie erklären, das Vorgehen der Regierung sei ein Liebesdienst für Baron Mohrenheim, es schädige aber den Ruf der französischen Gastfreundschaft. Deutsches Reich. Der Kaiser leidet seit Sonntag unter einem leichten Erkäitungszustand. Das Befinden des Monarchen giebt jedoch z» irgendwelchen Besorgnissen nicht Anlaß. Der Gouverneur von Ostafrika, Frecherr von Soden, begiebt sich nächste Woche aus Gesuudheitsrückfichlen nach Bombay. Die Annahme liegt nahe, daß er durch einen Uebergang zu feinem größeren Urlaub antritt und der Gouverneurposten frei wird, da Herr von Soden nicht in sein bisheriges Amt. zurückkehren wird. Es soll dem Reichstage über die Verhandlungen der Militärkommission schriftlicher Bericht erstattet werden, in dem sich eine Wiedergabe der Rede des Reichskanzlers finden wird, bei deren Feststellung der Reichskanzler seine Mitwirkung zugesagt hak. Die sofortige Veröffemsichung einxs authentischen Sitzungsberichts wäre wol'l das Bestc gewesen. Den Geburtstag des verstorbenen Dr. Windthorst wird !die Zentrumspartei der Parlamente, wie früher bei Leb zeiten durch ein Festmahl begehen. Gegiin die Wahl Ahlwardts zum Reichstage ist ein:
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