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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-25
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1893
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G.neralkousul in Antwerpen Freiherr von Lamezan zu den BertragSverhandluugen nach Berlin berufen sei, wird be stätigt. Freiherr v. Lamezan ist erst vor einem Jahre von Sr. Petersburg nach Antwerpen versetzt worden. Nach der „T. R." ist die Zuversicht auf das Gelingen eines Abkom mens gestiegen. An dem guten Willen auf beiden Seiten ist nicht zu zweifeln, und wenn gewiß auch nur ein Theil der Interessen hüben und drüben befriedigt werden kann, so darf doch ein Fehlschlagen der beiderseitigen Bemühungen jetzt als unwahrscheinlich bezeichnet werden. Da» „Bayr. Vaterland" des Dr. Sigl bemerkt zu den Behauptungen Dr. Liebers im HeereSauSschuß: „Tiefen Ein druck" soll die „Andeutung" Liebers gemacht Haden, daß „in Bayern eine starke Strömung sich erkennen ließe, deren Tendenz nach LoSreißung vom Reiche ginge ; er befürchte, daß bald wieder der Ruf ertönen könne: Lieber bayrisch sterben, als Kaiserlich verderben!" Das ist denn doch zu centrumsmäßig ausgeschnitten, um irgendwelche Kindsköpfe zu erschrecken. Wo hat denn Dr. Lieber eine so tolle „starke Strömung erkannt"? Man mag bayerischer Partikularist sein, sogar noch mehr als wir, man mag nichts weniger al» ein Freund des Reiches und der Preußen sein, aber so verrückt ist doch der rabiateste Reichs- und Preußenfeind in Bayern nicht, daß ihm — selbst bei der zwölften Maß! — der Ge danke käme, Bayern vom Reich losreißen zu wollen. Schon darum nicht, weil ein solches Unterfangen einfach lächerlich, weil vollständig sinn« und aussichtslos wäre. Wir geben deshalb mit voller Ueberzeugung dem Reichskanzler recht und danken ihm, daß er den gesunden Menschenverstand der Bayern gegen den ihnen imputirten Blödsinn des Dr. Lieber in Schutz nahm und die „bayerischen Mitbürger" ganz ener gisch gegen die Unterstellung verwahrte, an eine LoSreißung vom Reich zu denken. Das fällt in Bayern ja Niemand ein, der noch Halbwegs bei Trost ist. Uns Bayern verleum den, daß wir auf Hoch- und Landesverrath sinnen und dazu bereit seien, das kann nur ein Centrumspreuß, der in jedem Bayern einen „dummen Kerl" erblickt." Der Sozialdemokratie droht binnen Kurzem ein harter Verlust. Friedrich Engels, der älteste wissenschaftliche Haupt- förderer der internationalen Arbeiterbewegung, befindet sich, >vie aus London gemeldet wird, in einem so hochgradigen Kräfteverfall, daß das Ableben des 72jährigen Mannes stündlich zu erwarten sei. In der Militärkommission erklärte der Reichskanzler, der Vorschlag einer erhöhten Rekrutenrinstellung innerhalb der gegenwärtigen Präsenzstärke gefährde die Landesverthei- digung, sei also unannehmbar. Die Vorlage der HeereS- rerstärkung beruhe nicht auf der Geringschätzung des Drei bundes noch auf dem Zweifel an der Fortdauer desselben, sondern auf der Erkcnntniß, daß Deutschland auch im Verein mit dm beiden anderen, dem Dreibund angehörigen Mächten in einem Kriege mit überlegenen Kräften zu rechnen habe. Eine aus Guatemala eingetroffene Depesche berichtet von einem Angriff des Pöbels auf das dortige britische Kon sulat, wobei der älteste Sohn des Konsuls mehrere, wie be fürchtet wird, lebensgefährliche Verletzungen erhielt. Der jüngere Sohn de- Konsuls habe einen der Angreifer aus der Menge erschossen. Der Hafen werde von Kriegsschiffen blockirt werden, bis für die Unbill entsprechende Genug« thung geleistet worden sei, die der Präsident BarrioS bei der zur Zeit herrschenden großen Aufregung der Bevölkerung jetzt noch nicht zu geben wage. Vom Reichstag. Gestern berieth man die Nvvelle zum Wuchergesetz. Abg. Frohme (Socialdemokrat) steht mit seiner Partei prinzipiell auf dem Standpunkt, daß der Wucher als Verbrechen zu bestrafen sei ; anders aber denke seine Partei über den practischen Werth solcher Gesetze, dieser sei gering. Abg. Frohme meinte, der Begriff des Sach wuchers gehe noch viel weiter als die Vorlage es annimmt. Auch durch den Arbeitsvertrag, durch die agrarische Schutz zollpolitik, durch den Grund und Boden-Wucher, welcher die Wohnungen vertheuere, und so weiter könnten die wirthschaftlich Schwächeren in wucherischer Weise auSgebeutet werden. Was die Vorlage betreffe, so glaube er, daß dadurch nichts erreicht werde. Durch derartige Gesetze würde der Wucher nicht verhindert. Abg. Hitze (Centrum) bestritt, daß aus der Abnahme der Zahl der bestraften Wucherfälle auf eine Ab- nähme des Wuchers selbst geschlossen werden könne, er glaubt vielmehr, daß die Zahl der Verurtheilten so gering sei, weil die Wucherer andere Verlragsformen gesucht hätten. Diese gerade sollen durch die Novelle zum Wuchergesetz getroffen «erden. Redner begrüßte es mit großer Freude, daß der Sachwucher in das Strafgesetzbuch ausgenommen werde. Die deutsche Gesetzgebung werde in dieser Beziehung allen anderen vorangehen. Abg. Schrader (frcis.) meinte, durch gewisse Bestimmungen der Novelle würde das ehrliche Geschäft geschädigt werden, ohne daß man das unehrliche Geschäft dadurch treffe. Rian möge lieber für die Vermehrung der Gelegenheit sorgen, auf ehrlichem Wege Credit zu schaffen und Vereinigungen befördern, deren Zweck eine anständige Kreditgewährung sei. Abg. Schneider-Hamm (nat.-lib.) war ebenfalls der Meinung, daß die Gelegenheit eines billigen Kredits vermehrt werden muffe. Andererseits aber sei es wünschcnswerth, die hervorgetretenen Mängel und Lücken des Wuchergesetzes zu verbessern und auszufüllen. Abg. v. Bar (freis.) erklärte, die ungenügende Bestimmung der Begriffe de« übermäßigen und des gewohnheitsmäßigen Bortheiles würde es bewirken, daß Personen, welche sich ihren Ver pflichtungen entziehen wollen, sich an den Strafrichter wenden, wodurch das BerkehrSleben, das Staats- und Rechtsleben sehr geschädigt werden müsse. Abg. Büsing befürchtet, daß die Bestimmung, betreffend die jährliche Rechnungslegung, den 'legitimen Geschäften große Belästigungen auferlege. Das Gesetz wurde sodann einer besonderen Commission von 21 Mitgliedern überwiesen. Der Gesetzentwurf, betreffend die Begründung der Revision in bürgerlichen Recht-streitig- ketten, ward in erster verathung erledigt. Der Gesetzent wurf, betreffend den Verrath militärischer Geheimnisse, wird ohne Debatte an eine Commission von 21 Mitgliedern ver- wiesen. ES wurden sodann Wahlprüsungen behandelt. Die Wahl des Abg. v. Helldorff wird für giltig erklärt. Be züglich der Wahl de« Abg. v. Reden beantragt die Commission, sie für ungiltig zu erklären. Der Reichskanzler möge ersucht werden, durch Vermittelung der preußischen Regierung die durch den Erlaß eines Flugblattes seitens des OberbergratheS Detten auSgeübte amtliche Wahlbeeinflussung amtlich rügen zu lassen. Abg. Schneider beantragte die Giltigkeitserklärnng. Bei der namentlichen Abstimmung stimmten 79 für, IM gegen den Antrag des Abg. Schneider. Das Haus war also beschlußunfähig. Arnnkreich. Der hundertjährige Todestag Ludwigs XVI. (21. Januar) ist in Frankreich ohne Zwischenfälle verlaufen. Die monarchistischen Blätter füllten ganze Spalten mit Erinnerungen an den hingerichteteten König. Bier Seelenmessen wurde« in den Pariser Kirchen gelesen. Auch in mehreren Provinzstädten, namentlich de« Südens, in Toulouse, Bordeaux, NimeS waren kirchliche Feierlichkeiten angeordnet worden. Ewgland. Das Cabinet Gladstone hat den Iren ein bedeutendes Zugeständniß gemacht. Der Dynamitard Jame« Egan ist begnadigt und aus de« Zuchthause entlassen worden. Er «ar vvr nahezu zehn Jahren zusammen mit James Daly zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilt worden, nachdem zur Zeit des großen Dynamitschreckens von 1883 die beiden Genannten kurz vor Ausübung eines Attentats gegen den Viktoria-Bahnhof in London verhaftet worden waren — zu dem Attentat selbst war es nicht ge kommen. Die Begnadigung ruft gegenwärtig um so größeres Aufsehen hervor,-als vor vier Wochen in Dublin die irischen Dynamitarden sich wieder bethätigt haben. ES ist anzunehmen, daß James Daly nun ebenfalls bald begnadigt werden wird. Spanien. Meldungen aus Madrid zufolge fanden in Badajoz Ruhestörungen der Republikaner statt ; es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommcn und die Ruhe wieder hergrstellt. Valkanstaaten. Die Versöhnung Milans mit Na talie sott mit Rücksicht auf die im August n. I. erfolgende Großjährigkeit des KänigS Alexander, durch die die Wirk samkeit der Regenten aushört, erfolgt sein. Durch die Ver söhnung soll der Thron Alexanders gefestigt werden. Das Königspaar hofft, die Skupschtin« werde ihnen gestatten, wieder Aufenthalt in Serbien zu nehmen. Aegypten. - Die Lage in Aegypten ist kritisch. Das Benehmen des jugendlichen Vicekönigs, sein etwas theatra lisches Auftreten in der Moschee und in der Oper, die öffent lichen Kundgebungen zu seinen Gunsten — das alles steigert die Aufregung im Volke und die Furcht der in Kairo wohnenden Europäer. Reuters Bureau meldet: Die eng lischen Beamten betrachten ihre Stellung als erschüttert und den Fortschritt der Reformen als gefährdet. Mehrere der englischen Affiliere halten eine Verstärkung der englischen Okkupationstruppen für wahrscheinlich. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 25. Januar 1893. — Thauwetter auf der ganzen Linie! Nachdem gestern Vormittag noch eine empfindliche Kälte geherrscht hatte, trat gestern Nachmittag plötzlich und unerwartet der Umschlag ein und bei einem feinen Sprühregen war das Thauwetter ziemlich intensiv, ,so daß jetzt schon von den Schneemassen ein großer Theil abgeschmolzen ist. Daß dieser schnelle Witterungswechsel der Gesundheit nicht zuträglich ist, versieht sich von selbst und es ist deshalb Vorficht geboten. Mit Sehnsucht erwartete man, de» Wassermangels wegen, nament lich in den Gebirgsgegenden den Eintritt vom Thauwetter und es wird dasselbe deshalb vielfach mit Freuden begrüßt werden, wenn es auch andererseits mannichfache Nachtheile und Schattenseiten im Gefolge hat. Nach der Wetteran- kündigung der deutschen Seewarte dürfte weitere Erwär mung und anhaltendes Thauwetter zu erwarten sein. — Auf Promnitzer Rittergutsrevier fand gestern die große Treibjagd auf Hasen statt. Da« Ergebniß der Jagd war auch hier, wie in der diesjährigen Jagdperiode fast überall, ein erfreuliches. Die verhältnißmäßig kleine Anzahl von 21 Schützen erlegte 170 Hasen. Das am Nachmittage eingetrctene gelinde Wetter mit begleitende» Regen erstarrte die Schützen insofern, als der letztere an den Kleidern wieder gefror und somit aus den Herren Schützen die reinen Zucker puppen erwuchsen. jDas nachfolgende Jagddiener soll den ganzen Frost wieder aufgethaut habe». — In der gestern Nachmittag 12»/, Uhr unter Vorsitz des Herrn Landgerichtspräsidenten Geheimen Justizrath Wehinger abgehaltene« öffentlichen Sitzung des Dresdner königlichen Landgerichts wurden durch das L o os u. A. folgende Herren als Geschworene für die erste diesjährige, am 14. Februar beginnende Bierteljahrssitznng de« königliche» Schwur gerichts zu Dresden bestimmt: Rittergutsbesitzer Max Schröber in Staucha, Gutsbesitzer Richard Oscar Hering in Nieder muschütz, Gutsbesitzer Hermann Möbius in Großrügeln bei Riesa. — Bezüglich des am Montag in Kreinitz stattgehabten Schadenfeuers im Mehnert'schcn Gute erfahren wir noch, daß es am selbe« Tage Mittag« und Abends je noch ein mal in einem andern Stall und im Hof gebrannt hat. * Staucha, 24. Januar. Am Sonntage hielt die Schweinrvieh-Versicherungsgesellschaft für Staucha im hiesigen Gasthofe ihre ordentliche Jahresversammlung ab. Die Ge sellschaft. welche im Jahre 1874 auf Anregung des Haus besitzers Karl Bachmann von 10 Mitgliedern gegründet worden ist, zählte im vergangenen Jahr« 10b Mitglieder und mußte 5 verendete Thiere mit 200 Mk. bezahlen. Da sie ei« größere» Kapital nicht «sammel« will, fo erhebt sie für gewöhnlich die Steuer vo« monatlich 2b Pf. für je ein Schwein nur von den neueintretendcu Mitgliedern. Die andern steuern nur dann, wenn die KafsenverhLltuisse e» erfordern. So haben die ältesten Mitglieder in den IS Jahren erst » Jahressteuern bezahlt. Im nächsten Jahre soll wieder eine allgemeine Jahressteuer erhoben werden, da man fürchtet, daß in Folge de« strengen, anhaltende« Frostes viele Krankheiten und Todesfälle unter den Schweinen vorkommen könnten. E» hatten sich mehrere Hinwobner umliegender Ortschaften zum Beitritt gemeldet. Die Ver sammlung lehnte aber die Aufnahme ab und will auch ferner die Mitgliedschaft auf Ober« und Niederflaucka beschränkt lassen, um die Verwaltung nicht zeitraubender und kost spieliger zu machen. "Zeithain. Die sächs. Frchtschule Verband Zeithain hielt am letzten Sonntage ihre erste diesjährige Versammlung ab, welche mit einem Hoch auf den hohen Protektor Se. kgl. Hoheit Prinz Friedrich August, nebst hoher Familie vom Verbandsvorsitzenden eröffnet wurde. Zu^Unterstützung lagen 2 Gesuche vor, welche mit je 10 Mk. berücksichtigt wurden, ferner wurden noch 3 alte» bedürftigen Personen je 5 Mk. bewilligt. Möge der Verband auch ferner seine uneigcu- nützigen edlen Zwecke weiter verfolgen und möge ihm in seinen Bestrebungen rege Unterstützung zu Theil werden. Dresden. Man schreibt dem „B. B.-C.": „An der heutigen Börse wurde unter dem Eindruck der gestrigen animosen Rede de» Abgeordneten Dr. Mehnert ernstlich die Frage ventilirt, ob man die Pfand- und Kreditbriefe des gedachten Vereins, dessen Direktor Hr. Mehnert ist, von der Börsennotiz auSschließcn solle. Man bezeichnet es als ein Unicum, daß ein Bankdireklor, der.für die Notiz und den Handel der von ihm vertretenen Werthpapiere auf die Mit wirkung und Vermittelung der Börse angewiesen ist, zu solch ' aggressivem Vorgehen den, Muth finde." Ein solches Vorgehen der Börse wäre allerdings eine recht beMerkens- werthe Rache. Dresden. Im Taschenbergpalais wurde gestern folgendes Bulletin ausgegeben: „Ihre kaiserl. und königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August hat sehr gut geschlafen und ist das Allgemeinbefinden der hohen Frau, sowie des durchlauchtigsten Prinzen Georg ein vortreffliches. — Regelmäßige Bulletins werden nicht mehr ausgegrbcn. Dr. Leopold. Dr. Fiedler. Sebnitz, 24. Januar. Vor einigen Tagen wurde im nahen Mittelndorf die 70 Jabre alte ForkiarbcitcrSfrau Fischer in ihrer Stube erstickt aufgefunden. Die alte Frau, welche schon »/. Jahr- an das «Belt gefesselt ist, war für einige Zeit allein gelassen worden. Durch aus dem Ofen herausgefallene Kohlen waren eine Ofenbank und mehrere Betten in Brand gerathen, und da sich die bedauernswerthe Greisin nicht zu helfen vermochte, mußte sie in dem ent standenen Qalme ersticken. Der Brand selbst konnte, ehe er größere Ausbreitung annahm, noch rechtzeitig unterdrückt werden. Schneeberg, 24. Januar. Der politisch« Verein zu Eibenstock veranstaltete eine Versammlung, worin die Militär vorlage besprochen wurde. Die Versammlung erklärte, daß die Annahme der Militärvorlage zum Schutze des Reiches nöthig und im Hinblick auf die Wehrkraft und die Steuer- kräfre durchführbar sei. Diese Erklärung wurde dem Rrichs- tagSabgeordneten Holtzmann zugesandt. Schwarzenberg, 23. Januar. In Breitenbrunn ist vorgestern Nacht die Papiermühle nebst angebauten Wirt schaftsgebäuden des Herrn Fabrikanten C. L. Mauersberger ein Raub der Flammen geworden. Mauersberger hatte nicht versichert; zum Glück konnte der größte Theil des Mobiliars, sowie sämmtliches Vieh, da Vorübergehende das Feuer recht zeitig bemerkten, gerettet »erden. Brandstiftung wird ver- muthet. Freiberg, 24. Januar. Auf der Eisenbahnstrecke Freiberg-Halsbrücke wurde gestern Nachmittag der hiMge Schieferdeckermeister Gorner nebst seiner Frau von arm Schneepfluge überfahren und schwer verletzt. Der Frau waren schwere Verwundungen am Kopfe, de» Mann an den Beinen zugefügt worden. Man brachte Beide in ihrer Wohnung unter. Zittau, 23. Januar. Da die Cholera in Deutschland von neue» auSgebrochen ist, hat die österreichische Regierung angeordnet, daß Reisende au« Hamburg und Halle sich an der Grenze sofort z« melden und einer fünftägen sanitären Beobachtung zu unterziehen haben. Leipzig, 23. Januar. Gestern früh '/,4 Uhr wurde aus der Buchdrucker« von Fischer u. Wittig, Johannes- Allee 9, Großfeuer gemeldet. Das Feuer srll in der im zweiten Stockwerke gelegenen Schriftgießerei von Rumrich u. Es., entstanden sein und hat sodann die »ach dem dritten Stockwerk führende Wendeltreppe ergriffen. Die i« diesem Stockwerk liegende Graviranstalt von Horn ist vollständig ausgebrannt. Auch wurde ein großer Theil der i» »ierten Stockwerk lagernden, der Firma Fischer u. Wittig gehören den Druckschriften durch das Feuer vernichtet. Die Feuer wehr «ar über eine Stunde in Thätigkeit. Der Brand schaden ist sehr bedeutend. Leipzig, 24. Januar. I« den Werkstätten der Hvlz- bildnerei und Kunstmöbelfabrik von Franz Schneider brach heute früh 6 Uhr eine große Feuersbrunst aus, welche sehr bedeutend, n Schaden angerichtet hat. Hall« a. S., 24. Januar. Bei in der Arbeiterkaserne zu Trotha neuerdings Erkrankten ist ebenfalls asiatische Cholera fcstgestellt worden. Ein Arbeiter, der sehr schwer darniederliegt, hat ungekochte» Saalewasser getrunken. Der Landrath warnt erneut vor de» Trinken des Saalewasser« und macht bekannt, daß Uebertretungen mit einer Gefängniß- ftrafe bis zu 5 Jahren geahndet werden. Halle a. d. E., 23. Januar. Einen erschütternden Ausgang ««hm gestern Nachmittag «iur frohe Frühschopven- »ereinigung Älter Burschenschafter i« Restaurant „Reichshof"
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