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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189303043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-03
- Tag1893-03-04
- Monat1893-03
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1893
- Autor
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—>4. Ul». Riesaer G Tageblatt Sonnabend, 4. Mit»; 18S3, Abends. 4«. Jahrg uxö Anzeiger (Elteblatt und Aytisch. Telegramm-Adreffe ßH 4L I /U U I Femjprechstc»« .Tageblatt-, Riesa AAß. V U Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. T l.» Mejliei Tageblatt rrschrmt jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, scioie am Schalter der taiserl. Postanstalten I Mark 25 Ps., durch die Trager frei ins Haus 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Auzetgen-Annahme für die Nummer des Ausgabetages bis Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. —... Zwangsversteigerung. Tas im vrundbuche auf den Namen Adolf Ernst Hörig i« Riesa eingetragene Grundstück mit darauf errichteter, auf Verlangen des Stadtraths zu Riesa wieder abzubrechen- der Ausstellungshalle, Folium 1292 des Grundbuchs für Riesa, Pr. 1168 des Brandcat.. Abth. Nr. 534 n des Flurbuchs, nach letzterem 27, 7s groß, mit 28,21 Steuereinheiten belegt, geschätzt 4650 Mark, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und eS ist der 5. April 1893, vormittags 1v Uhr al» Aumeldetermin, ferner der 20. April 1893, vormittags 10 Uhr als N ersteigerungStermin, sowie der 2. Mai 1893, vormittags 19 Uhr als Termin zur Berknndnug deS BertheilungsplanS anberaumt worden. Die Realbcrechtigte» werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Nebers,cht der auf dem Grundstück lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Riesa, am 27. Februar 1893. Königliches Amtsgericht. — Heldner. Th. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Stadtrath beabsichtigt, die diesjährige Grasnutzung in den cvmmun- lichen Gärten auf dem sogenannten Zehnigt und auf der Wiese hinter der Wasserkunst bis zum Jungferschen Garten zu verpachten. Herr Stadtrath Grunvmann wird auf Anfrage die Bedingungen bekannt geben uud auch sonst jede gewünschte Auskunft ertheilen. Offerten sind bis zum 8. März d. I. hier einzureichen. Riesa, den 4. März 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Bekanntmachung. Das Weißen sämmtlicher Wohn- und der dazu gehörigen anderen Räume im Kasernement der reitenden Abtheilung, sowie das dabei nothwendig werdende Ausbessern der defekten Wand- und Cementfußbodenstellen, wie auch das Schwärzen der eisernen Oefen daselbst, soll im Accord vergeben werden. Offerten sind an den Unterzeichneten versiegelt und mit der Aufschrift „Weiße« des Kasernenients betreffend" bis zum 13. dieses Monats Mittags abzugeben. Auskunft ertheilt Herr Kaserneninspectvr Kretschmer. Riesa, den 4. März 1893. Der Vorsitzende des städtischen Bauausschusses. ** F. A. Grundmann, Stadtrath. Gr. Bekanntmachung. Die Kirchkaffenverwaltung befindet sich von heute ab in den Händen des Herrn Lehrer R. Jost, Kaftanieustrahe 17,1. Treppe. — Expeditionszeit: Wochentags Borm. 1V Uhr bis Rachm. S Uhr. Riesa, am 2. März 1893. Der Kirchenvorstand. Führer, Pfarrer. Tagesgefchichte. Deutsches Reich. In einigen Blättern war davon die Rede, im Bundesrath sei eine Parteiströmung dafür, den Ausschluß geistlicher Orden aus dem Deutschen Reiche aufzu heben. Hierzu schreibt die „Post": „Gutem Vernehmen nach ist in den leitenden Kreisen der Reichsregierung hiervon nichts bekannt." Zur letzten Rede Sr. Majestät les Kaisers sagt die „National-Zeitung": „In der Rede erregt die Be zugnahme auf das Wort des Fürsten Bismarck: „Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts auf der Welt" besonderes In teresse. Man würde daraus vielleicht folgern dürfen, daß die persönliche Stimmung zwischen dem Enkel Wilhelms I. und dessen großem Minister sich doch wohl so gestalten könnte, wie es der von dem Kaiser erwähnten ,herrlichen Vergangenheit' entsprechen würde." „Berliner Börsen-Zeitung": „Es wäre optimistisch, hierin im Augenblicke mehr zu sehen, als den Beginn eines besseren Verhältnisses zwischen Berlin und FriedrichSruh. Dieses allein ist aber sicher schon ein nennenswcrther Gewinn." „Bossische Zeitung": Wenn der Kaiser am Schluffe des Worte« des Fürsten Bismarck gedenkt: „Wir Deutsche fürchten Gott, sonst nichts auf der Welt," so werden die Bürger nach demselben Grundsätze handeln müssen und den festen Glauben an eine gedeihliche Zukunft aus dem Bewußtsein schöpfen können, im öffentlichen I Leben keinem anderen Kompaß zu folgen als dem eigenen i Gewissen und dem Wohl des Vaterlandes." „Freisinnige Zeitung": „Die Rede ist so allgemein gehalten, daß es uns nicht gerechtfertigt erscheint, derselben eine besondere Bedeutung für schwebende Tagessragen beizulegen, es sei denn, daß man die Aeußerung über die Unzufriedenheit auf die agrarische Bewegung beziehen will." „Volks-Zeitung": „Bedeutend herabgestimmt gegen den älteren Ausspruch „Ich «erde Euch herrlichen Zeiten entgegenführen" ist der gestrige Ausspruch, wonach der Kaiser einen Zustand herbeizuführen hofft, mit den! alle zufrieden sein können, die zufrieden sein wollen. Ueber Emin Pascha schreibt Compagnieführer Herrmann in einem Berichte aus Bukoba vom 1. Oktober v. I.: „Ueber Emin Pascha habe ich nichts Neues gehört; die Wa- ganda behaupten, daß der Arader ihn persönlich erschlug. Die Araber hier an den Kagerafähren sind in großer Angst, daß ich den Pascha an ihnen räche." Unter dem „Araber" ist jedenfalls der Führer der Manyema gemeint, die Emin» Expedition am 12. März v. I. angeblich am Jturi »ernichtoten. Der „Krcuzztg." wird bestätigt, daß Deutschland die Kreuzer-Korvette „Kaiserin Augusta" un^ den Kreuzer „See adler" zur internationalen Flöttenschau nach Amerika schickt. Zum Commandanten der „Kaiserin Augusta" ist einem an- deren Blatt zufolge Capitän zur See Büchsel ernannt worden. Die „Kaiserin Augusta" mit ihren 12 000 indi- cirtcn Pferdekrästen ist nickt nur das schnellste Fahrzeug unserer Kriegsmarine, sondern zur Zeit wohl überhaupt das schnellste Schiff seiner Art. Jedenfalls ist also Deutschland bei dieser Gelegenheit gut vertreten. Die Vorstände der Jnvaliditäts- und Alters-Versiche rungsanstalten sind seitens des Reichs-Bersicherungsamtes für Ende dieses Monats zu einer Conferenz nach Berlin einge laden worden, in der einige aus die weitere Durchführung des Jnvaliditäts- und Alters-Versicherungsgesetzes bezügliche Fragen gemeinsam erörtert werden sollen. Die Novelle zum Unterstützungswohnsitz-Gesetz ist dem Reichstag zugegangen. Sie bestimmt, wie bereits gemeldet, daß der Unterstützungswohnsitz nach zurückgelegtem achtzehnten Lebensjahr erworben oder verloren werden kann. Sie schließt ferner die land- und forstwirthschastlichen Arbeiter ein und dehnt die Unterstützung in Krankheitsfällen von sechs auf dreizehn Wochen aus. Zur Gewerbegesetz-Novelle, die das Centrum beantragt hat, hat die betreffende Commission des Reichstages einen Zusatz beschlossen, wonach die Bestimmungen über den Betrieb der Gast- und Schankwirthschaft und über den Kleinhandel mit Branntwein oder Spiritus auf Consum-Vereine und Genossenschaften auch dann Anwendung finden sollen, wenn der Betrieb auf den Kreis der Mitglieder beschränkt ist. Der Reichscommissar für die Weltausstellung in Chicago macht darauf aufmerksam, daß nach den bestehenden Vor schriften Ausstellungsgüter nach dem 10. April d. I. in die Ausstellungsgebäude nicht mehr ausgenommen werden.. Es würden daher der am 9. März dieses Jahres von Bremen abgehende Dampfer „Stuttgart" und der am 10. März d. I. von Hamburg abgehende Dampfer „Baumwall" die letzten BeförderungSgclegenheiten bilden, mit welchen deutsche Aus stellungsgüter zu den seitens der Schifffahrtsgesellschaften zugestandencn Frachtvcrgünstigungen nach Baltimore verschifft werden könnten. Später zur Versendung gelangende Güter würden nur dann noch rechtzeitig auf dem Ausstellungsplatz eintreffen, wenn sie mittelst Schnelldampfers befördert werden, wodurch eine beträchtliche Erhöhung der Transportkosten herbeigeführt werden würde. Das Liegnitzer sozialdemokratische Wahlkomitee erließ in den Blättern eine Erklärung, die folgendermaßen lautet: „Wir empfehlen den sozialdemokratischen Wählern bei der am 4. März stattfindenden Stichwahl zum Reichstage Stimmen enthaltung. In keinem Falle darf ein sozialdemokratischer Wähler seine Stimme dem Antisemiten (Hertwig) geben". — Damit wird,die angebliche Stimmenenthaltung gleich richtig beleuchtet. Vom Reichstag. Der Reichstag setzte vorgestern die Berathung des Kolonialetats fort, und zwar bei dem Extraordinarium: zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutze der deutschen Interessen in Ostafrika 2 500000 Mark. Abg. v. Oechelhäuser beklagte, daß die Ergebn ss' der Ostafrikanischen Gesellschaft leider wenig erfreulich seien. Da sich die Verhältnisse in Ostafrika ge bessert haben, giebt die Gesellschaft keineswegs die Hoffnung auf Rentabilität auf. Die Sachverständigen äußerten sich ebenfalls sehr hoffnungsreich über den Plantagenbau. Redner tritt für den Bau einer Eisenbahn von der Küste bis zum Klima-Ndscharo ein. Reichskanzler Graf v. Caprivi wendete sich gegen die Ausführungen des Abg. von Oechelhäuser. Das Aufgaben Sansibars wäre keine Annehmlichkeit ge wesen. Was den Wunsch betreffe, Tabora noch stärker zu besetzen, so hänge dies mit der Frage der Vermehrung der Schutztruppe zusammen. Diese unnöthig zu verstärken sei nicht beabsichtigt; man werde schon zufrieden sein, wenn es s gelinge, die Schutztruppe in der Stärke zu erhalten, wie es beabsichtigt sei sie zu halten. Die Schutztruppe werde in den nächsten Jahren noch in anderer Beziehung gebraucht - j werden, im Laufe dieser Jahre werde er dem Reichstage eine entsprechende Vorlage zugehen lassen. Betreffs der Angriffe des Vorredners gegen den Gouverneur v. Soden müsse er sagen, daß die RcichSregierung alle Ursacke habe, Soden dankbar zu sein, dessen Aufgabe ungemein schwierig gewesen sei. Was den Bau einer Eisenbahn von Bagamoyo nach dem Tanganjikasee betreffe, so unterschätze man die Schwierigkeiten eines solchen Baues bedeutend, er warne vor Optimismus in dieser Hinsicht. Unbeschadet der Hoffnung, eine Eisenbahn zu bekommen, so werde man zu- nächst kleinere Karawaneuzüge cinzurichten haben. (Beifall.) Abg. Bamberger führte aus, daß weder er noch seine politischen Freunde den übertriebenenen Angriffen eines kolonialfeindlichen Blattes gegen Soden beistimmen und schließt sich der Verwahrung des Reichskanzlers betreffs einer kostspieligen großen Vermehrung der Schutztruppc au ReichSkostcn an. Abg. Graf Hocnsbroech (Centrum) erklärte: Für unsere Partei steht die Mission im Vorder gründe des Interesses. Das Interesse an der Erhaltung und Ausbreitung des Christenthums ist aktuell, die wirth-
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