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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189303075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-03
- Tag1893-03-07
- Monat1893-03
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1893
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Druck und Berlag von Langer t Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Kaftanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Verdingung. Die Abfuhre der Asche und des Kehricht- sonne di- Räumung der Abort grube« m den hiesigen Garnison-Anstalten soll öffentlich verdungen werden. Bewerber wollen die Bedingungen im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung vorher einschen und ihre Angebote ois RS. März I8VS, Vormittag- IO Uhr dahin kinsenden. Ries«, am 8. März 1893. * Königliche Garnison-Verwaltung. Die Schulaufnahme zu Bobersen findet Mittwoch, de« 8. März 18V», Rachm. 1 Uhr im Schulgebäude statt. Beizubnnzen ist der Impfschein, für auswärts Geborene auch das La«sze«gn1h und die Geburtsurkunde. Versäumnis; der Anmeldung zieht die gesetz liche«! Folgen nach sich. Hiernach haben alle Eltern schulpflichtig werdender Kinder zu achten. Der Ortsschulinspektor für Bobersen. k. Werner. Tagesgeschichte. Der russische Botschafter am Berliner Hofe, Graf Schu walow, ist mit der Antwort des deutschen Reichskanzlers auf die russische Anfrage wegen Abschlusses eines Handelsver trages nach Petersburg abgereift. Natürlich ist sowohl über die Tragweite der russischen Eröffnungen, als über die deutsche Antwort vollständiges Geheimniß beobachtet worden. Die hier und da aufgetauchten Mittheilungen über den Inhalt der deutschen Vorschläge können sonach nur auf Muthmaßungen, die freilich sehr nahe liegen, beruhen. Sie gehen dahin, daß Rußland der deutschen Industrie und Deutschland der russischen Landwirthschaft Konzessionen zu machen haben würde. Im Augenblick handelt es sich für uns hauptsächlich um die Frage, welche Aussichten für das Zustandekommen des Handelsver trages obwalten und ob, wenn solche vorhanden sind, die An nahme gerechtfertigt erscheint, daß der Vertrag zu einer «eiteren Besserung der politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland führen würde. Was nun zunächst den ersteren Punkt betrifft, so könnte es wohl als eit« günstiges Moment angesehen werden, daß Graf Schuwalow der Ucber- briuger der deutschen Vorschläge ist. Denn es ist nicht un bekannt, daß der Graf einem Einvernehmen Rußlands init Deutschland geneigt ist. Auch dürfte man schwerlich fehlgehen, wenn man voraussetzt, daß seine Stimme bei der Formu- lirung der deutschen Vorschläge soweit gehört ist, daß er sie in Petersburg wenigstens in der Hauptsache empfehlen kann. Andererseits stößt freilich ein russisch-deutscher Handelsver trag in beiden Ländern auf eine nicht über die Achseln an zusehende Opposition und zwar im entgegengesetzten Sinne. Denn in Deutschland hält sich daS llaudwirrhschaftliche Ge werbe durch die Ausdehnung der Herabsetzung der Getreide- und Biehzölle, wie sie für Oesterreich-Uug«ru erfolgt ist, auch auf Rußland für schwer geschädigt, während in Rußland die Fabrikanten eine erweiterte Konkurrenz der deutschen Industrie fürchten. Zu diesen Befürchtungen gesellt sich in Rußland eine Gegnerschaft rein politischer Natur, von der mau in Deutschland ganz unberührt ist. Denn eine ähnliche Strömung, wie die panslawistische, die an und für sich der deutschen Rationalität feindlich gesinnt ist, eristirt bei uns nicht. Dieser letztere Umstand führt uns ganz von selbst auf die Erörterung der zweiten Frage, ob der in Aussicht ge nommene Handelsvertrag dazu geeignet erscheint, eine weitere Besserung der politischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern herbeizuführen. Denn wenn die franzoseufreund- lichen Panslawisten gerade aus diesem Grunde nichts von eine« russisch-deutschen Handelsverträge wissen »ollen, so ist das ein durchaus unverdächtiges Zeugniß für die Wahrschein lichkeit einer solchen Wirkung. Freilich brauchten sich die Herren nicht insoweit zu beunruhigen, als würden sich darauf hin Deutschland und Rußland brüderlich in die Arme fallen, deuu e» liegt gar kein Grund für uns vor, das eine zu thua und da» andere zu lassen. Wir könne» uns mit Rußland in vernünftiger und praktischer Weise verständigen und brauchen deshalb noch keineswegs die Verpflichtungen zu versäumen, die un» der Dreibund auferlegt. Man hat sich deshalb auch m Wien »der Rom noch keinen Augenblick ernstlich darüber aufgeregt, als könnte sich Deutschland um der schönen Augen Rußlands willen seinen bisherigen Verbündeten ent fremden. Deutsche- Reich. Wie man der „Pol. Corr." aus Konstantinopel meldet, hat nunmehr auch die Pforte ihren Beitritt zu der Internationalen SanitätSconferenz zugesagt, jedoch nur gegen die Zusicherung, daß in dieser Conferenz keinerlei Aenderung der Befugnisse des jetzigen, aus türkischen und fremden Delegirten gebildeten SanitätsratheS in Kon stantinopel angeregr oder irgend eine Nen-Organisation desselben »orgeschlagen werden wird. Die Pforte will sich für die Verhängung der Quarantäne gegenüber dem Aus ¬ lände volle Freiheit wahren, ist tagegcn bereit, allen anderen internationalen Maßnahmen gegenüber der Cholera, die in der Conferenz vereinbart werden, beizutreten. Wie nicht anders zu erwarten war ist bei der Reichs tagsstichwahl im Licgnitzer Kreise der freisinnige Candidat Jungfer gewählt. Es erhielt derselbe nach den letzten Nachrichten 12000 Stimmen, der Reformer Hertwick 7449 Stimmen. Das Resultat ist noch nicht endgültig, es stehen aber nur noch wenige Orte aus. Die diesjährigen Kaisermanöver in Elsaß - Lothringen sollen mit ganz besonderem Glanze ins Werk gesetzt werden. Außer dem Kaiser werden die meisten deutschen Fürsten persönlich oder durch Mitglieder ihrer Häuser dabei vertreten sein. Auch Vertreter des Kaisers von Oesterreich, vielleicht auch des Königs von Italien, werden dazu erwartet. In der Nähe von Metz wird die große Kaiserparade stattfinden. An dieser wird auch die bayerische 10. Infanterie-Brigade theilnehmen, die für die Zeil der großen Herbstübungen die Besatzung von Metz bilden wird. Neben den glänzenden militärischen Veranstaltungen sollen auch größere Festlichkeiten stattfinden, welche seitens der staatlichen und städtischen Be hörden dem Kaiser und dessen fürstlichen Gästen zu Ehren gegeben werden. Bekanntlich waren diese Kaisermanövcr schon für den letzten Herbst geplant, aber wegen der Cholera gefahr vom Kaiser abgesagt worben. Die Lemberger „Gazeta Narodowna", das Organ des Polenclubs, schreibt, die Polen in Deutschland müßten im Interesse der polnischen Nation für die .Militärvorlage stinlmen, wie sie überhaupt selbst die weitestgehenden Forde rungen zu Gunsten der Machtstellung Deutschlands unterstützen müßten. Vom Reichstag. Der Reichstag berieth auch gestern noch den Postetat. Abg. Bebel kam auf die Frage des Postassistentenverbandes zurück. Er betonte, der Verband wolle nur das materielle Wohl der Mitglieder fördern. In Bayern hätten die Postboten einen ähnlichen Verband gebildet, ohne daß die bayerische Regierung eingeschritten sei. Ebenso stehe es in Sachsen. Redner bezeichnete die unteren Postbeamten als besonders nothleidend. Er befürwortete schließlich die Einführung der Kartenbriefe und den Wegfall des Sonntagnachmittagsdieustes. Direktor Fischer er widerte, die Postverwaltung habe den Beainten niemals verboten, dem Assistentenverbande beizulreten. Die Post trage die Verantwortung für jährlich 200 Milliarden Post sendungen, sie müsse darüber machen, daß die Beamten nicht in finanzielle Schwierigkeiten gerathen. Die Criminal- statist'k der Postbeamten sei außerordentlich günstig. V n der Erbauung von Wohnhäusern für die Unterbeamten sei Abstand genommen worden, um ihnen nicht die Gelegenheit zu nehmen, durch Aboerünethen oder durch andere wirth- schaftliche Leistungen ihr Einkommen zu verbessern. Die Zahl der unzufriedenen Beamten sei unerheblich. Abg. A dt (nat.-lib.) befürwortete Verbesserungen im Telephonverkehr. Abg. v. b. Schulenburg erklärte Rameus der cottscr- vatiyen Partei, Stöcker habe bezüglich des Assistentenver- banoes nur für seine Person gesprochen, die Partei dagegen dank^ Herrn von Stephan für sein entschiedenes Vorgehen gegen die Assistenten. Gegenüber den Angriffen des Abg. Bebel erinnerte der Redner an die Errichtung des Welt postvereins. Abg. Vollrath (freisinnig) empfahl, bezüglich der Zeilungstariffrage auch Angehörige des betreffenden Gewerbezmeizes zu vernehmen. Abg.Marquardsen (na- tionalliberal) will Zeugniß ablegen für die großen Verdienste des StaatssecretärS von Stephan um das Postwesen. Er legte Werth darauf, daß seine Verdienste auch seitens der Nationalliberalen volle Würdigung gefunden haben. Der Titel: Besoldung des StaatssecretärS ward darauf bewilligt. Bei dem Titel: Unterbeamte ward eine Resolution, betreffend die Dienstaltersstufen, ohne Debatte angenommen. Bei dem Titel: Anschaffung und Unrerhalt mg von Apparaten be merkte der StaatSsecretär o o n Stephan, auf eine frühere Anregung des Abg. Adt zurückkommend, Deutschland besitze das größte Lelephonnetz aller Staaten, England nicht aus genommen. Das Telephonnetz sei aus den laufenden Ein nahmen der Po«: angelegt ; das sei doch für eine Verwaltung, die^sich angeblich in Stagnation befinde, eine ganz gute Leistung. Der Rest des Postetats ward gemäß den An trägen der Budgetkommission erledigt. StaatSsecretär von Stephan teilte mit, die Einnahmen des laufenden Etats jahres der Postverwalkung seien bedeutend günstiger als die vorjährigen Einnahmen. Vom 1. April 1892 bis incl. Januar 1893 betrugen sie 22 792 628 Mk. gegen 20504 149 wkk. im Vorjahre. Frankreich. Der Pariser „Figaro", der früher den Plan einer Wiederaufnahme d r Arbeiten am Panamacanal begünstigt hatte, ist durch einen an Ort und Stelle geschickten Vertrauensmann anderer Ansicht geworden. Das Blatt giebt in seiner neuesten Nummer cinen zweiten Bericht über die dortige Sachlage, welcher Denjenigen, die es bedauern, io große Opfer einer ursprünglich groß gedachten Sache umssnst gebracht zu haben, auch nicht die leiseste Hoffnung aus eine Wiederbelebung des Unternehmens übrig läßt. Spanien. Bei den Wahlen zu den spanischen Cortes, die am Sonntag stattfandcn, sind in Madrid alle republi kanischen Candidaten gewählt; Madrid entsendet somit 6 Republikaner und 2 Monarchisten in die Deputirtenkammer; unter den gewählten Republikanern befindet sich Zoritl«. Die Clerikalcn haben keinen ihrer Candidaten durchgebracht. Castelar ist in Sevilla gewählt worden. Von weiteren Wahl resultaten sind die folgenden bekannt: Gewählt sind: in Barcelona zwei Republikaner, drei Ministerielle; in Sevilla ein Republikaner, zwei Ministerielle, ein Conservativer; in Saragossa zwei Republikaner, ein Conservativer, ein Mi nisterieller: in Valencia zwei Republikaner, ein Conservativer. Der Finanzminister Gamazo ist in Medina gewählt worden. Es kamen verschiedentlich Ruhestörungen vor. In Almeria zerstreute die Polizei eine Gruppe, die eine republikanische Fahne mit sich führte, in Nara del Reh wurde ein Carlist, welcher „es lebe Don Carlos!" rief, schwer verwundet, in Valencia wurden die Wahlurnen durch die Fenster geworfen. In Saragossa wurden mehrere Wähler wegen Stimmen handels verhaftet. Afrika. Wie das „Reutersche Bureau" aus Zanzi bar meldet, starb am 5. d. der Sultan Sayyid Ali ben Said infolge von Wassersucht. 250 Mann englffche Marine- Infanterie wurden sofort auSgeschisft und nahmen v»r dem Palais des Kalifen Aufstellung. Der Tvhn des »erstorbenen Sultans, Kalid Bargash, drang durch eine Hinterpforte ins Palais ein und versuchte sämmttiche Thore zu sperren, öffnete dieselben jedoch auf Aufforderung des englische«, Konsuls wieder. Derselbe wurde sodann unter Eskorte in sein Haus geführt. Die englische Marine-Infanterie be wacht fortwährend das Palais. Oerttiches und Sächsisches. RI-I». 7. Mir, lSSS. —* Am Sonntag, 'den 12. März cr., Vormittags »/,12 Uhr findet auf Veranlassung des „Conservativen Vereins zu Dresden" im großen Saale desTivoli (Wettinerstraße) dortselbst eine Bereinsversammlung statt, in welcher der Reichstagsabgeordnete Herr Graf v. Mirbach einen Vortrag halten und über das Thema: „Zur politischen Lage" sprechen wird. In diesem Vortrage wird der Herr Graf insbesondere auch die den, Reichstage vorliegende Militärvorlage behandeln. Bor dein bezeichneten Vortrage wird der Vice-Präsident de« preußischen Herren hauses und Vorsitzende der deutsch-conservativen Reichstags-
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