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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189303188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-03
- Tag1893-03-18
- Monat1893-03
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1893
- Autor
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Tageblatt »nd A«)rigrr sSlteltlstt ««> Anrrl-er). ritrUiGmm-Tkrrjsr „Tagsblatt", Ntrj». Amtsblatt Frnftpnchstelr «k. so. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des Kömgl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. .« «4 Touuaden», 18. Mörz 1 803. Abends. 4«. Jahrg. Tas -iiejaer Tageblatt erscheint srdr» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie aui Schalter der kaisrrl. Postanstalten 1 Mart 25 Pf., durch die Träger frei ins Haus I Mark 50 Pf-, durch den Briefträger frei ins Haus l Mark 65 Ps. Lnzetgea-Anaahme slir die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 llhr ohne Gewähr. Hruck Mtd Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Filr die Redaction verantivortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Im Serichtsha«se hier soll «-»>-«. «-» L». Mir, IM». BormittagS 1« Uhr ein Lcrtico und ciue Nähmaschine gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 16. März 1893. Der 8er.-Vollz. Les Körri-l. Amtsger. Eidam. — Bekanntmachung, Las Herumlaufen von HunLen in Len Anlagen Les Kaiser-Wilhelm- Platzes betreffend. Nachdem die Anlagen auf dem Kaiser-Wilhelmplatze Hierselbst mit dem beginnenden Früh jahr wieder hcrgestellt beziehungsweise ergänzt worden sind, macht sich das freie Herumlaufen I von Hunde» in denselben wiederum lästig bemerkbar, indem diese Hunde die frischen Anlagen l zertreten und zerschäben. ! , Unter Hinweis auf 8 23 der Etvaßen-Pelizci-Ordnuiig, »ach welchem das tzerumlaufen , von Hnnden in den Anlagen des qu. Platzes bei Strafe verbeten ist, wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis; gebracht, das; der städtische Cavillcr angewiesen worden ist, alle an der be zeichneten Stelle betroffenen Hunde wegzufangen und nur gegen eine Fauggebühr von 3 Mark und Vergütung der Futterkasten wieder freizugeben, auch diese Hunde ohne Ausnahme zu tödleii, falls dieselben mit Ablauf des 3. Tages nicht eingelöst sind. Die Besitzer solcher Hunde aber werden gemäß dem angezogenen Gesetzcsparagraphe» mit Geldstrafe bis zu 60 Mart und nicht unter s Mark eventuell entsprechender Haft bestraft werden. Riesa, den 16. März 1893. Der StaLtrath. Klötzer. Gr. Arbeiter Gründ zur Mage über die Verhältnisse auf dem Lande habe und hob dir hohen Verwaltnngskosten der Reichs versicherungs - Einrichtungen hervor. Staatssekretär von B örtlicher betonte, das; die Benrthcilnng des Verhält- Tagesgeschichte. Auch die gestrige zweite Lesung der Militär vorlage ist ergebn iß los verlaufen. ^Die Vorlage fiel gegen die sechs Stimmen der Konservativen des HeereS- auSschusseS, für die gestellten Anträge stimmten nur die Antragsteller und ihre Parteigenossen. Der Reichskanzler blieb bei der Abweisung der Anträge. Da der Bericht des Ausschusses erst nach den Osterferien, Mitte April, fertig gestellt werden kann, so wird bis dahin erst die Entscheidung im Reichstag erfolgen. Daß sie noch ein positives Ergebniß habe» könnte, ist nach deu gestern im Ausschuß abgegebenen Erklärungen schwer zu glauben, und so muß man mit der Wahrscheinlichkeit der Auflösung des Reichstages rechnen. Dem Reiche stehen in diesem Falle schwere Kämpfe bevor. Die „Post" hält die Frage der Auflösung des Reichstage« für eine so ernste, folgenschwere und in ihrem Erfolge ungewisse, daß sie nicht in übereilter Weise ent- schieden werden sollte. „Die verbündeten Regierungen können nur dabei gewinnen, wenn sich die oppositionellen Parteien vor dem ganzen Land noch mehr ins Unrecht setzen, als es bereits geschehen ist. Das zu erreichen, wird wesentlich abhängen von der Art und Weise der weiteren Bertheidigung der Vorlage. Wenn vor der Nation klar gelegt ist, daß es sich in der That um eine Lebensfrage für die Wehrfähigkeit des geeinigten Reiches handelt, wird sie den Appell an die Vaterlandsliebe bei den Wahlen sicher im rechten Sinne beantworten." Einen Vorgeschmack, wie die Opposition den drohenden Kampf führen wird, gebe» folgende Zeile« der „Freis. Ztg": „Auch dem geduldigsten Steuerzahler muß das Verhalten des Reichskanzlers gegen über dem Herrn v. Bennigsen klar machen, daß es sich lei der Militärvorlage noch um weit mehr handelt, als bloß um mehr Soldaten und mehr Seid : es handelt sich einfach darum, ob fortgesetzt ein einseitiger Militarismus unser ganzes Staatswesen überwuchern und alle übrigen Kultur aufgaben mehr und mehr zurückdrängen darf, oder ob es endlich der Volksvertretung gelingt, ein nachdrückliches „Bis hierher uud nicht weiter!' auszusprechen." Deutsches Reich. Der Abg. Freiherr v. Friesen hat an den Verstand der deutsch-konservativen Fraktion im Reichstag nachstehenden Antrag eingereicht: Der Unterzeichnete beantragt, der Reichstag wolle nach stehenden Gesetzentwurf den hohen verbündeten deutschen Regierungen zur Genehmigung vorlegen: Entwurf. Wir Wilhelm, von Gotte» Gi aden usw. bestimmen hiemit: 8 1. Denjenigen Israeliten, welche aus einem anderen Staate nach Deutschland einwandern, sind vom .... an das HeiwathSrecht und die damit in Verbindung stehenden bürgerlichen Rechte nur mit Zustimmung des Bundesraths zu erthellen. — H 2. Die Gesuche von Israeliten, welche aus einem anderen Staate nach Deutschland einwandern, find deshalb vom . . . . , dem BnndeSrath zur Genehmigung vorzulegen. — §3. Die oben näher bezeichneten Gesuche sind nur in Ausnahmefällen zu genehmigen. — Berlin, iS. März 18SS. Frhr. ». Friesen. — Der Antrag ist in- zwischen auch i« Reichstag emgrbracht »orden. Der Wortlaut der Depesche, die König Humbert von Italien an deu Kaiser WUHelm gerichtet hat, nachdem Letzterer seinen Besuch in Rom angekündiat hatte, ist nach dem „Fi garo" folgender: ,Hch danke Dir vom Grunde meines Herzen». Kür Marguerita uud mich wird es ein Fest sein, Dich mit Deiner Krau in Rom wiederzusehen, wo Eure Gegmwart in de« Augen meines Volke« ein neue« und sehr werthvolles Unterpfand der innigen Freundschaft und des Bündnisses, welches unsere Völker und unsere Kronen ver einigt, sein wird. Roch einmal Dank für diesen Beweis der Liebe und Anhänglichkeit, welcher unserem Familienfest einen solchen würdevollen Glanz verleiht." In den „Hamb. Nachr." lesen wir: Der Fackclzug-zu Ehren des Fürsten Bismarck kann am 1. April nicht statt finden, weil die Sabbathordnunz des Herzogthums Lauen burg für die Charwoche — der 1. April fällt bekanntlich in diesem Jahre auf Sonnabend vor Ostern, Ruhetag — dergleichen festliche Veranstaltungen nicht gestaltet. Der Fackelzug ist deshalb auf Dienstag, den 11. April, Geburts tag der Frau Fürstin Bismarck, verschoben. Nach Rückkebr von dem Fackelzuze werden sich die Theilnehmer zu einem Bierkommers vereinigen. Der Reichstagsabgeordnete Ahlwardt wurde bei einer Reise durch seinen Wahlkreis in Friedeberg, wie die „Staalsb.- Ztg." berichtet, von dem Stadtverordneten-Vorsteher Kützner „im Namen der Stade' am Stadtthor herzlich willkommen geheißen, durch die reich beflaggte Stadt von dem antise mitischen Verein unter Musikbegleitung nach dem Hotel ge führt. Dann wurde Ahlwardt ein Lorbeerkranz „von der dankbaren Stadt Friedeberg" überreicht. Vom Reichstag. Gestern setzte man die Vcrathung der Uiiterstützungswohnsitziivvclle fort. Abg. Baumbach (freisinnig) steht der Vorlage im Wesentlichen freundlich gegen über, bemängelte aber, daß damit nicht eine endgültige Re gelung durchgeführt, sondern eine solche Vorbehalten bleibt. Man hätte mit dem Heimakhsprinzip brechen sollen. Abg. Baumbach glaubte auch nicht, daß die Vorlage an den landwirthschaftichcn Arbeiterverhältnissen viel ändern werde. Der Arbeiter folgte bei dem Zug nach Westen nicht sowohl deu höheren Löhnen, sondern der höheren Kultur. Staats sekretär von Boettichcr theilte den Wunsch, zu einem einheimlichen Rcichsarmenrecht zu gelangen. Indessen beruhe die Aufrechterhaltung des Heimathsprinzips in Bayern auf einem Reservatrecht. Tie fundamentale Acnderung des Untcr- stützungsivohnsitzgesetzes werde leichter sein, nachdem dir So- cialgcsetzgebung ihre Wirkung länger geübt habe. Schon das Krankenkassen- und das Unfallversicherungsgesetz hätte einen unverkennbaren Einfluß auf Entlastung der Armenpflege geübt. Tie Invalidenversicherung werde in dieser Hinsicht den stärksten Einfluß ausübcn. Wenn erst sämmtliche dnrch Un fall, Krankheit oder Alter Invaliden infolge der socialen Gesetze von dem Armenbudget ferntzehalten werden würden, blieben so wenige Unterstützungsbedürftige übrig, daß man hoffentlich dazu wird übergehen können, daß der Unter stützungsbedürftige da unterstützt wird, wo die Nothwcndig- kcit dazu cintritt. Die Einzelbestimmungen des Gesetzes an langend, so werde sich der Bundesrath gegen einzelne Acn- dernngen nicht sträuben. Die Centralisirung der Armenpflege durch das Reich sei nicht zu empfehlen, da gerade auf die sem Gebiete die Jndividualisirung des einzelnen Falles ge boten sei. Abg. Molkenbuhr (Soc.) befürwortete eine grundsätzliche Aenderung des bestehenden Gesetzes. Durch die Vorlage werde daran nichts geändert, daß gerade die ärmsten Gemeinden am schwersten, die wohlhabensten am wenigsten durch die Armenpflege belastet werden. Abg. Pfetten (Eentrum) will das bayrische Rcservatrecht nicht ausgeben. Abg. Baumbach bedauerte, daß der Reichs- gedauke in Bayern in dieser Beziehung nicht festeren Fuß gefaßt habe. Abg. Schalscha (Eentrum) bestreitet, daß der nisscs der Verwaltmigskostcu zu deu Leiftungcn der Ver sicherungsanstalten erst nach einigen Fahren möglich sein werde. Tie Unterstnlningswohnsitznovelle wird an eine Kommission überwiesen und dann der Gesetzentwurf, betreffend die Ab änderung der Maß- nnd Gewichtsvrdnnng ohne Debatte in dritter Lesung genehmigt. Ebenso ward der Gesetzentwurf, betreffend die Begründung ter Revision in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten gleichfalls ohne Debatte in dritter Lesung genehmigt. Aestypteu. Dem „Reutcr'schen Bureau" wird aus Kairo gemeldet, die Lage nehme daselbst wieder einen be denklichen Charakter an. Das Ministerium stoße auf ver schiedene Schwierigkeiten. Afrika. Da« türkische Nordafrika, vor allem das Billajet Barka und in geringerem Grade auch Tripolis, wird, in diesem Frühjahre durch eine entsetzliche Dürre schwer heimgesuchr. Seit 5 Monaten ist in Barka kein Tropfen Regen gefallen, Felder und Wiesen sind vrrdorrt, die Heer de» und Hansthiere der Bevölkerung verendet und die Araber der Verzweiflung nahe gebracht. Schon vor etwa 3 Monaten führte das allgemeine Elend zu aufrührerischen Bewegungen, die aber niedergeschlagen wurden. Jetzt ist die unglückliche Bevölkerung des Landes von Hunger und Krank heit ganz entkräftet und hat sich stumpfsinnig in ihr Schick sal ergeben. Infolge der Verwesung der vielen gefallenen Thiere ist die Luft des ganzen Landes mit Miasmen erfüllt, die eine pestartige Krankheit erzeugt haben. In Bengasi, der Hauptstadt BarkaS, ist, wie es heißt, die Hälfte der Bevölkerung dieser Krankheit zum Opfer gefallen. Auch der Gouverneur der Provinz und der Kadi sind erlegen. Bon den 2000 europäischen Bewohnern Begansis haben sich die Wohlhabenderen alle nach Aegypten oder Malta eingeschisfr. Da es vollständig an Aerzten und an Medicin mangelt, und die Nahrungsmittel immer theurer werden, so scheint es ausgeschlossen, daß sich das unglückliche Land ohne fremden Beistand wird retten können. Die Notablen Bengasis haben deshalb beschlossen, eine Abordnung nach Konstantinopel zum Sultan zu schicken und dessen Hilfe zu erbitten. Oertliches mW Sächsisches. Riesa, 18. März 1893. — Sitzung des Gewerbevereins am 16. März Vorsitzender Herr Fabrikant H. Barth. Eingegangen war: n. der Bericht über die 48. Jahresversammlung des conzess. sächs. Schiffervcreins zu Dresden auf das Jahr 1892. In dem Bericht wird über eine» sehr schlechten Geschäftsgang geklagt, der namentlich in der Choleraepidemie seinen Grund gehabt habe , b. Satistik des Gewerbebetriebes im Um herziehen im Königreich Sachsen während der Jahre 1883/88, auf Grund der vom königl. Finanzministerium zur Verfügung gestellten Gewerbescheinreglster bearbeitet und herausgegeben von der Handels- und Gewerbekammer Dresden. Ans dieser sehr umfangreichen Statistik ist zu er sehen, daß heute mit allem Möglichen hausirt wird, und daß der Hausirhandel in Sachsen in den genannten Jahren be trächtlich zugenommen hat. Der Herr Vorsitzende bemerkt, daß er in einem Zeitungsartikel gelesen habe, daß von den Städten Düsseldorf, Trier, Köln und Mainz allein
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