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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189304150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-15
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1893
- Autor
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Riesaer G Tageblatt 46 Jahrz Sonnobeud, 15. April 1888, Abends Bezirk Ms Fol. Anmeldung vom sowie als Prokurist derselben Herrn Baumeister Wilhelm Moritz König in Strehla eingetragen. Riesa, am 13. April 1893. Königliches Amtsgericht. I. A.: Ass. Oehm, H.-N. Das unterzeichnete Königliche Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk ans Fol. 25l die Firma Müller L Dintelmann HL 1» 4 1 N* L» für das „Niesaer Tageblatt" erbitten uns bis sprachen ^8- 48 A T öl Barmittaas n Uhr des jeweiliger« Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Frmlprechstell« Nr. 2V. Das unterzeichnete Königliche Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen 123, die.Firma Ottomar Bartsch in Riesa betreffend, auf Grund der 7. April 1893 verlautbart, daß dem Kaufmann Herrn Gustav Arthur Grubann in Riesa genannte Firma crtheilt worden ist. Prokura für die Riesa, am 12. April 1893. Königliches Amtsgericht. I. A.: Ass. Oehm, H.-R. in Riesa, — Zweigniederlassung des in Cottbus unter gleicher Firnia bestehenden Haupt geschäftes — errichtet am 27. März 1893, und als Inhaber derselben den Kaufmann Herrn Carl Müller, früher in Nordhausen jetzt in Cottbus, und den Kaufmann Herrn Adolph Dintelmann in Cottbus eingetragen. Riesa, am 15. April 1893. Königliches Amtsgericht. I. A.: Ass. Oehm, H.-R. Auf Fol. 33 des Handelsregisters für den Bezirk des vormaligen Gerichtsamts Strehla ist heute das Erlöschen der Firma Gottlob Ohrisch in Kleinrügelu verlautbart worden. Riesa, am 13. April 1893. Königliches Amtsgericht. I. A.: Ass. Oehm, H.-R. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla, -en Ausgabestellen, sowie am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger frei inS HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Ps. rluzetgen-skmahnie jsür die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Die Grasnntzuug vom Artillerie-Schießplatze bei Zeithain soll für das laufende Jahr an den Meistbietenden verpachtet werden. Angebote sind schriftlich, pvstmäßig verschlossen, porto frei und mit der Aufschrift „(Hraonntzmlg bete." bis Sonnabend, den 22. April ds. Js. Bormittags IO Uhr, ai^die unterzeichnete Verwaltung — Barackenlager, O. Ur. 3 — ein zusenden. Die Bedingungen sind vorher daselbst einzusehen. Schießplatz Zeithain, am 16. April 1893. * Königliche Garnison-Verwaltung. Das unterzeichnete Königliche Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 250 die Firma Marie König in Strehla und als Inhaberin derselben Frau Sophie Marie König geb. Michael in Strehla, und Anzeiger Wrblatt ml- Anzeijer) Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. Eine« Staatsstreich hat der junge König Alexander von Serbien in der Nacht zum Freitag ausgeführt, er hat sich kurzer Hand selbst für großjährig erklärt und die Regierung voll und ganz selbst übernommen. Der König ließ die Regenten verhaften und thcilte ihnen mit, daß er-sich großjährig erkläre. Er er nannte söfort ein Ministerium unter dem Präsidium von Dokitsch Die Truppen wurden konsignirt und leisteten dem Könige den Eid der Treue. Die Häuser der Regenten und Minister wurden umstellt. Das neue Ministerium ist, nie folgt, zusammengesetzt: Dokitsch Präsidium uyd Unterricht,,, Franassowitsch Krieg, Oberst Stankowitsch Bauten, Vuitsch Finanzen, Milowitsch Volkswirthschaft, Milosavljcvitsch Inne- res. Alsbald erschien folgende Troklamation: Serben l So oft die Lebensinteresscn des serbischen Volkes es erheischten, haben sich meine Ahnen, die Obrenowicz, stets in den Dienst der serbischen Staatsidee gestellt. In deren Traditionen auferzogen, treu hem Geiste det Nation, ge-' wMt, vor allem der serbischen Otqatsidee zu dienen, habe ich heute die Pflicht, dem Bersptele meiner Ahnen zu fol gen. In der gegenwärtigen Zeit soll das Volksleben sich ruhig unter dem Schutze der Verfassung entwickeln, die mein erlauchter Vater im Einverständnisse mit allen Par teien und mit dem Volke selbst dem Lande verliehen hat. Leider war die Verfassung in jüngster Zeit so gefährdet, die staatsbürgerlichen Rechte meiner theuern Serben der- maßen in Frage gestellt und die verfassungsmäßige Stell ung der Volksvertretung derart erniedrigt, daß ich nicht säumen darf, diesem unglücklichen Zustande ein Ende zu machen. Serben! Von heute an nehme ich die königliche Ge walt in meine Hände. Bon heute an tritt die Verfassung ganz in Kraft und erhält ihren vollen Werth. Im Ver trauen auf den glücklichen Stern der Obrenowicz werde ich, gestützt auf die Verfassung und die Gesetze, mein Land regieren, und so fordere ich ench Alle auf, mir treu und ergeben zu dienen. Mein theures Volk! Indem Ich Gott anflehe, daß er jeden meiner Schritte beschütze, schließe ich mit dem Rufe: Es lebe mein Volk! Belgrad, 1./13. April 1893. Gezeichnet: Alerander. Die Sladt ist aus Anlaß der GroßjährigkeitSerklärung des König- beflaggt. Die radikalen und die fortschrittlichen Blätter veröffentlichen die Proklamation de- König- und begrüßen dieselbe sympathisch. „Videlo' sagt, von Serbien sei der Alpdruck gewichen. Es habe sich wieder gezeigt, daß die Dynastie Obrenovic mächtiger sei, als die eingebildete Größe der Regenten. Die radikalen Blätter begrüßen den König als Netter und schwören ihm Treue. Der König erschien vergangene Nacht in Begleitung des neu ernannten Militärgouverneurs, von Belgrad, Oberst Koka Milooanovic, in den Casernen und hielt Anreden an die Truppen, worauf die Eidesleistung erfolgte. Das Officiercorps begrüßte den König mit begeisterten Zurufen. Die zum Diner geladenen Regenten und Minister erfuhren nach Tische, daß sie Ge fangene der Truppencommandanten seien. Nur zögernd unterschrieben die Regenten Niftic und Belimarkovic das ihnen vorgelcgte Aktenstück, worauf sie nach dem neuen Palais in Haft gebracht wurden. Die Regenten und Minister blieben bis 10 Uhr Vormittags gefangen, worauf sie frcigelassen wurden. Die Eidesleistung der Beamten und Truppen vollzog sich im ganzen Lande ohne Zwischenfall. Die Stimmung in Belgrad ist eine gehobene. Die Häuser der Radikalen und Fortschrittler sind dccorrrt. Das ent schlossene Auftreten des Königs findet allseitige Anerkennung. Alexander l. ist am 14. August 1876 geboren und seil dem 6. März 1889 Honig von Serbien. 'Nach der Ver fassung würde er mit vollendetem 18. Lebensjahr, also an, 14. August 1894, großjährig geworden sein. Am Tage des vorgestrigen StaattzstreichS wär er gerade 16 Jahre und 8 Monate alt. Er hat also die Herrschaft ein Jahr und vier Monate vor dem verfassungsmäßigen Termin ergriffen. Der Staatsstreich des jungen Königs ist wohl zu rechtfertigen. Die Vorgänge, welche sich im letzten halben Jahre und be sonders in den letzten Wochen in Serbien abgespielt haben, sind so gewaltsamer Natur, das liberale Cabinet terrorissirle das Land mit solcher Willkür, daß die Ruhe in Serb en in Wirklichkeit ernstlich gefährdet erschien. Ja, mehr als dies! Unter dem liberalen Gewaltrcgiment gedieh im Stillen die Agitation der Karageorgjewitsche, und unter solchen Umständen z gehörte wahrhaftig nicht viel dazu, daß auch ein so junger i Monarch wie Alexander l. sich sagte, daß es in dieser Weise unmöglich weiter gehen könnte. Das Eingreifen des Königs . ist unanfechtbar, wenn — er die nöthige Fähigkeit zu dein ! schwierigen Posten aufweisen wird. Dies aber bleibt ob i zuwarten, doch hat man dem König Alexander nachgerühmt, ' daß er einen klaren Kopf habe, und daß ihm trotz seiner Jugend ein gewisses Verständnis; für die ihm zugedachte verantwortungsreiche Aufgabe nicht abgehe. TageSgeschichte. Deutsches Reich. Der Frieden zwischen Fusangel und dem Zentrum ist geschlossen. Wie die „Köln. Ztg." miltheilt, hat vor einigen Tagen in Köln zwischen Fusangel, fünf Zencrumsabgeordnelen und mehreren Mitgliedern des Augustiiiusverciiis eine Zusammenkunft stattgefunden, deren Ergebniß ist, daß Fusangel vom Zentrum anerkannt und al« zur Zentrumspartei gehörig betrachtet wird. Fusangel habe dagegen nur eine kleine entgegenkommende Erklärung abzugeben, deren Inhalt und Form weiter keilte Bedeutung haben würden. Der' Geschäftsordnun,,sausschuß des Reichstags hatte sich gestern nut einer Frage zu beschäftigen, die seit dem Bestehen des Reichstags noch nicht an ihn herangetreten war. Gegen einen Abgeordneten (Abg. Pickcnbach, Antis.) war wegen einer Weinschuld in Höhe von 250 Mark die Zwangsvollstreckung fruchtlos ausgefallen. Der Anwalt des Gläubigers beantragte nun, da der Schuldner den Offen barungseid zu leisten sich weigert, dessen Abführung in Personalhaft. Der Ausschuß beantragte beim Plenum, die Genehmigung zu dieser Maßnahme zu ertheilen, da der Reichstag in zivilrechtliche Verhältnisse seiner Mitglieder nicht cinzugreifen das Recht habe. Vom Reichstag. Auch zu Beginn der FreitagS- sitzung des Reichstages bliebs wiederum bei einer Ahlwardt- Pantomime, und die zahlreichen Zuhörer, die sich auf den Tribünen zusammengedrängt hatten, eines sensationellen Er eignisses gewärtig, kamen nicht auf ihre Rechnung. Herr Ahlwardt kam wieder mit seinen Aklcnpakcten in den Saal und pflog wiederum mit Herrn von Levetzow eine längere Privatunterhaltung überreichte ihm auch ein Blatt Papier, das vermu hlich den Wortlaut einer Erklärung, mit der er die Akren übergeben wollte, enthielt. Herr von Levetzow gab es ihm aber unter Schütteln des Kopfes zurück, und w ederum vertteß Herr Ahlwardt mit seinen Akten de» Saal. Mau horte später, er habe die Papiere mit der Be dingung übergeben wollen, daß sie einer besonderen Kom mission zngeu'lesen würeen, und der schriftliche Entwurf ferner Erklärung habe auch Bezug auf den Inhalt der Akren enthalten. Oer Präsident aber habe sich geweigert, dte Akren anders als ohne jede Bedingung entgegenzuneymen und den Abgeordne en auf den Weg eines Antrags oder einer Interpellation verwiesen. Thatsache ist, daß der Präsident ohne jegliches Vorspiel das HauS in die Tages ordnung — zweite Berathung der Wnchergesetznovelle — eintreten ließ, was sich unter gro ,er Heiterkeit und Unrahe
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