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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189305150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-15
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1893
- Autor
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—E»»»' '» ' — Riesaer I Tageblatt Telrgramm-Adrefle .Tageblatt", Riesa. Fernsprechstellr Nr. 20. und Anzeiger (Elbeblatt mid Alyeiger). Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 11« Montag, IS. Mai 1893, Abends. 4«. Jahrg Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BrzngSpreiS bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla', den Ausgabestellen, sowie am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger frei inS HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Anzeigra-Anaahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gcivähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Das unterzeichnete Königl. Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 252 die Firma G. Schumann in Riesa und als Inhaber derselben Herrn Franz Emil Schumann, Korbmacher in Riesa eingetragen. Riesa, am 13. Mai 1893. Königl. Amtsgericht. I. A.: Ass. Oehm, H.-R. Tas unterzeichnete Königl. Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 253 die Firma Baßler L Wattbaum in Riesa und als Inhaber derselben Herrn Richard Hermann Bastler, Baumeister in Oschatz und Herrn Heinrich Eduard Johannes Wallbaum, Baumeister in Riesa eingetragen. Riesa, am 13. Mai 1893. Königl. Amtsgericht. I. A.: Ass. Oehm, H.-R. Bekanntmachung. Der Neubau eines massiven Gerätheschuppcn, 200 sH-Mctcr groß, für Gemeinde Gröba soll vergeben werden. Zeichnung, Anschlag und Bedingtmgen sind während der Expeditionsstunden im hiesigen Gemcindcamte einzusehen. Schriftliche Offerten sind bis SS. Mai d. I. niit der Aufschrift „Gerätheschuppen- bau betreff." an das Gemeindeamt in Gröba einzureichen. Gröba, am 9. Mai 1893. Der Gemeinderath. 335. A. Otto, Vorst. Der Schulhausneubau zu Gröba soll mit Ausschluß der Tischler-, Glaser-, Klempner-, Ofensetzer- und Schieferdeckerarbeiten am Sonnabend, den SV. Mal 18VS, Rachm. S Uhr im Groffe'sche« Gasthofe zu Gröba unter den vorher bekanntzugebenden Bedingungen an den Mindestfordernden, jedoch mit Auswahl unter den Licitanten, in Submission gegeben werden. Bauzeichnung, Kostenanschlag, Bau bedingungen u. s. w. liegen bei den«; Unterzeichneten in den Expeditionsstunden aus. Gröba, den 13. Mai 1893. Der Schulvorstand. 1'. Werner. Tagrsgefchichte. Der angebliche Brief des Prinzen Albrecht von Preußen, den der socialdemokratische „Vorwärts" abdruckt, hat in viel Blätter, selbst in die „Rordd. Allgem. Ztg.", Aufnahme gefunden. Das socialdemokratische Blatt selbst umrahmt den Bries mit folgenden Bemerken: „Ein fliegen- des Strohhälmchen zeigt, woher der Wind kommt und wohin er geht. Und kommende Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. Ein solches Strohhälmchen wurde uns durch einen sreundlichen Wind auf das Redaktionspult geweht. Es ist ein Blatt Papier, auf welchem zu lesen steht (hier folgt der bereits skizzirte Brief und sodann folgende Betrachtung): „Prinz Albrecht von Preußen ist seit dem 21. October 1885 Regent des Herzogthums Braunschweig. Durch ein merk würdiges Zusammentreffen ist der Brief an dem nämlichen Tage geschrieben, an welchem Kaiser Wilhelm bei einer Revue auf dem Tempelhofer Felde aussprach: „Ich mußte den Reichstag auflösen, und hoffe von einem neuen Reichs tage die Zustimmung zur Militärvorlage. Sollte aber auch diese Hoffnung täuschen, so bin ich gewillt, Alles, was ich vermag, an die Erreichung derselben zu setzen. " Das Volk wird verstehen, ohne daß wir einen Kommentar geben. Der gegangene Bismarck ist dem Schreiber des Brieses der kommende Mann. Caprivi, der in gewissen Kreisen schon seit längerer Zeit nicht mehr als schneidig genug gilt, soll dem Manne Platz machen, der schon 1890, als er seinen Sturz vor Augen sah, an einen Staatsstreich und einen passenden General für eine Straßenschlacht dachte. — — Wähler seid auf der HutI Und beseitigt am 1b. Juni durch ein Millionenvotum die letzte Möglichkeit der Rückkehr Bismarcks! ' Dazu bemerkt die „B. B.-Z": „Bedarf die Thatsache eines Kommentars? Am 9. Mai schreibt der Regent von Braunschweig einen Privatbrief und am 13. Mai veröffentlichte das socialdcmokratische Blatt diesen Brief bereits! Die Partei hat also gute Freunde in der allernächsten Nähe von Staatsmännern, Fürsten, Regenten und hohen Militärs und diese Freunde machen sich zur Aufgabe, die Parteileitung über intime Dinge zu informiren. Das allerdings ist bisher noch nicht erlebt worden. Was der „Vorwärts" zu diesem vom Absender fraglos auf un ehrliche Weise erworbenen Briefe vom Parteistandpunkte aus beifügt, ist nebensächlich und beweist nur, wie sehr die Partei des Umsturzes den greisen Staatsmann im Sachsenwalde fürchtet, beinahe so sehr, wie das triumpbirende Centrum! Aber die „Genossen" würden sich irren. Je mehr Social demokraten in den Reichstag kommen, um so nothwendiger ist dem deutschen Vaterlande ein Bismarck, oder ein Mann seiner geistigen Energie und seines Ausblickes." — Das „Leipziger Tageblatt" bemerkt zu der Veröffentlichung, es werde die Hoffnung erweckt, daß wirklich abermals ein Ver such werde unternommen werden, die unheilvolle Schranke zu bcscitigen, die zunschen dem Kaiser und dem Fürsten Bismarck sich gebildet hat. Daß mehr als eine Be- l seit'gung dieser Schranke möglich sein werde, daran denkt gewiß Prinz Albrecht von Preußen am allerwenigsten. Aber mehr wünscht auch Fürst Bismarck selbst und wünschen seine größten Verehrer nicht. Ihnen genügt die Beseitigung jener Schranke, mit dec zugleich ein tief beklagenswerther Zwiespalt aus den Herzen von Millionen Deutschen ver schwinden würde. Wir klammern uns an dieses „Stroh hälmchen" von Hoffnung und wissen, daß wir im Namen von Millionen sprechen, wenn wir sowohl an den Prinzen Albrecht, wie an den Unbekannten, an den der mitgetheilte Brief gerichtet ist, die dringende Bitte richten, den Ver- mittclungsversuch zu unternehmen, der dem Prinzen so sehr am Herzen liegt. Gelänge dieser Versuch, so würde der Vermittler ein unsterbliches Verdienst sich erringen. Deutsches Reich. Die freiconservative „Schles. Ztg." äußert sich über die Veröffentlichung der Ansprache auf dem Tempelhofer Felde, indem sie schreibt: „Wäre die Rede für die Ocffentlichkcit bestimmt gewesen, so hätte der „Reichs anzeiger" sie gebracht. So müssen wir die ganze Meldung des officiösen Blattes, für unbeglaubigt halten. Man wird sich der zahlreichen Versionen erinnern, die seiner Zeit über die angeblich vom Kaiser bei Einbringung der Militärvorlage gleichfalls an einen Kreis von Officieren gehaltene Ansprache verbreitet wurden. Keine dieser Versionen konnte mit dem späteren Verhalten der Regierung in Einklag gebracht werden. Das wird möglicherweise auch jetzt eimreten Die „Freis. Ztg." freut sich, mittheilen zu können, daß, soweit sich zur Zeit übersehen Uffe, mindestens acht Zehntel derjenigen Wahlkreise, in denen bisher freisinnige Organi sationen bestanden, den Anschluß an die freisinnige Volks partei vollzogen oder in Aussicht hätten. Aus einzelnen Gegenden werde der Wunsch laut, für die neue Partei den Namen der alten Fortschritspartei wieder anzunehmen. Namentlich sei dies im rechtsrheinischen Bayern und in Berlin der Fall. „Wir möchten die Parteigenossen dringend bitten, diese Frage zur Zeit nicht zum Gegenstand weiterer Erörterungen zu machen, sondern gleich allen andern formellen Fragen bis zum Parteitag nach den Wahlen zu vertagen." Das Gigerlthum, das auch in die Armee seinen Ein zug gehalten hat, dürfte hier bald von der Bildfläche wieder verschwunden sein. Wie bestimmt verlautet, hat der Kaiser fern Mißfallen über die unvorschriftsmäßigen Uniformen unzweideutig zu erkennen gegeben, und im Anschluß daran sollen auch bereits die Commandeure einzelner Truppentheile geharnischte Befehle losgelassen haben. Zu dem Humbug mit den Ahlwardt'schen Acten thcilt der esnU. ttrsol. Gaedecke der „StaatSb.-Ztg." mit, daß er bei der sogenannten Prüfung der Acten in ArnSwalde dagegen protestirte, dieselben für richtig befunden zu erklären. Be kanntlich ist Ahlwardt noch nicht aus seiner Stellung als Rector entlassen, sondern bezieht noch immer aus städtischen Mitteln die Hälfte seines Gehaltes, obwohl ihn die staatliche Disziplinarbehörde bereits seit dem 1. Januar 1891 suspen- dirt hat. Nachdem er jetzt seine Immunität als Abgeordneter verloren hat, wird das Disziplinarverfahren, wie es heißt, wieder ausgenommen. Größer, als je zuvor, ist diesmal die Zahl derjenigen alten und über den Kreis ihrer Parteigenossen hinaus an gesehenen Parlamentarier, die sich nicht wieder um ein Man dat zum Reichstage bewerben wollen. Wenn auch «licht alle diese Parlamentsmüden damit endgiltig aus unserem öffent lichen Leben ausscheiden dürsten, so ist doch ihr vorüber gehender Rücktritt gerade im gegenwärtigen ernsten Augen blick von folgenschwerer Bedeutung. Fast ausnahmslos gehören sie zu den Anhängern der Militärvorlage und haben sich dadurch in einen Gegensatz zu der großen Mehrheit ihrer bisherigen Partei gesetzt. Namentlich im Centrum scheinen fast sämmtliche Gesinnungsgenossen des Freiherrn von Huene freiwillig das Feld räumen zu wollen, wodurch die Liebersche Richtung ganz von selbst die Oberhand oder doch mindestens im Wahlkampf eine günstigere Stellung erhalten würde,., als es noch vor kurzem den Anschein hatte. Die „Köln Volks-Ztg." führt die Absicht des Frciherrn von Huene, sich nicht mehr um ein Reichstagsmandat zu bewerben, auf den Grund zurück, der Centrnmsabgeordnete wolle nicht seinen Namen in der Wahlparole gegen das gesammte Centrum ausspielen lassen, mit dem er sich, außer in der Militär frage, vollkommen eins wisse. Auf diese Weise sei die Ab sicht der Regierung, durch Erhebung des Antrages Huene zur Wahlparole eine Spaltung des Centrums herbcizuführen, gescheitert. Zur Geschichte der beiden neuesten freisinnigen Parteien schreibt die „Köln. Ztg.": „Die beiden neuen Parteien fordern ihre Gesinnungsgenossen auf, ihnen Geld zu Wahlzwecken zur Verfügung zu stellen, und es scheint Eugen Richter ganz besonders unangenehm zu sein, was die „Kölnische Zeitung" über den vorhandenen und zur Auftheiluug gekommenen Parteifonds der freisinnigen Partei gesagt hat. Offenbar hofft er, daß die Spenden seiner Anhänger besser fließen werden, wenn man sie zu dem Glauben bringen könne, die neue Partei sei ärmer als eine Kirchenmaus. Bei der Auf- thcilung des Vermögens aber ist dem Herrn Richter und seiner Partei der weitaus größere Theil zugefallen, 120000 Mk.; das ist als Grundstock für die Wahlagitation ein ganz hübscher Anfang." In einer am Sonnabend in Berlin stattgefundenen Sitzung wurde die Auflösung des deutschen Bauernbundes für den 30. Juni 1893 beschlossen; das Vermögen, das gegen 40 000 Mk. beträgt, wird von diesem Zeitpunkt a» Eigen- thum des Bundes deutscher Landwirthe. Frankreich. Endlich haben die Franzosen wieder einen neuen Heros, vor dem sie ihre Hanswurstsprünge der Be geisterung machen können. ES ist dies General DoddS, der „Besieger des Königs Behanzin von Dahomey". Am ' Donnerstag ist der „große Dodds" in Marseille angekommen
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