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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189305179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-17
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1893
- Autor
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und Anzeiger Weblatl und Anzeiger). Telegramm-Adresse „Tageblatt", Riesa. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 4- 112 Mittwoch, 17. Mai 18M, Abends. 4«. Jahr« LaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in jRiesa und Strehla', den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Haus 1 Mark 65 Pf. Aazetgea-Annah«» für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Drucks und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Das Königliche 2. Felda rtillerie-Negiment No. 28 wird die diesjährigen Schieß übungen auf dem Artillerie-Schießplatze bei Zeithain wie folgt abhalten: am 29. und 30. Mai Vormittags v. 7—9 Uhr, - 1. Juni - - 7—11 - - 2. - Nachmittag - 1 — 5 - - 5. u. 6. Juni Vormitt. v. 7 bis Nachmitt. 1 Uhr, - 8. - 9. - - - 7 bis 10 Uhr, -12. - 13. - - - 8 bis 9 - -15. - 16. - zu noch unbestimmter Tageszeit Es wird dies unter Hinweis auf die in No. 29 des Riesaer Amtsblattes Jahrgang 1891 abgedruckte amtshauptmanschaftlichc Bekanntmachung vom 31. Januar 1891 — v. 78 — Sicherheitsbestimmungen bezüglich der Absperrung des Schießplatzes Zeithain und des zu sichernden Geländes während der Schießübungen der Feldartillerie betreffend, zur öffentlichen Kenntniß gebracht lind werden die Ortsbehörden der umliegenden Gemeinden veranlaßt, die Einwohnerschaft der letzteren auf dem vorgeschriebencn Wege auf gegenwärtige Bekanntmachung ausdrücklich hinzuweisen. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, nm 16. Mai 1893. " 762. v. v. Wilucki. Tn. Bekanntmachung. Wegen Einlegung der für die pneumatische Gründung des linken Strompfeilers der im Bau begriffenen hiesigen 4. Elbbrücke erforderlichen Rohrleitungen vom 1. nach dem 2. Strompfeiler wird das Ankern der Schiffe und Einsetzen der Schricke feiten der Flößer von 50 in oberhalb bis 50 in unterhalb der Rüstung genannten Brückenbaues hier mit auf das Strengste untersagt. Die genannten Entferungen sind am linken Ufer durch rothe auf der Quaimauer aus gesteckte Korbscheiben angegeben. Etwaige Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot, welche die größte Gefährdung der im Caisson beschäftigten Arbeiter verursachen würden, werden an den Schifffahrts» bez. Flößereitreibenden mit Geldstrafe bis zu Sechzig Mark — Pf. eventuell entsprechender Haft unnachsichtlich geahndet werden. Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt, als Elbstromamt, am 15. Mai 1893. 1238 A. v. Thielau. Lor. Bekanntmachung. Tie Liste der bei der Reichstagswahl in hiesiger Stadt stimmberechtigten Personen ist revidirt worden und liegt in der Nathscxpeditivn (Meldeamt) zur Einsicht der Betheiligten aus. Einsprachen gegen die Liste sind binnen acht Tagen — vom 18. Mai dieses Jahres an gerechnet — bei unterzeichneter Behörde mündlich oder schriftlich anzubringen. Riesa, am 17. Mai 1893. Der Stadtrath. Klötzer. I. Kirschen-Verpachtung Die diesjährige Nutzung der Röderaner Kirschenplantagc (950 tragende Bäume vor züglicher Sorten) soll Donnerstag, den 25. Mai d. I., Vormittag 11 Uhr ini „Waldschlößchen" zu Röderan, unter den zuvor bekannt zu gebenden Bedingungen, meist bietend verpachtet werden. Auswärtigen Bietern ist nachgelassen, ihre Gebote auch schriftlich bei der unterzeichneten Bauinspektion einzureichen; diese Gebote müssen jedoch spätestens Vormittag 8 Uhr genannten Tages hier eingehen. * Riesa, am 15. Mai 1893. Königliche Eisenbahn-Bauinspektion. Oertliches miv Sächsisches. Riesa, 17. Mai 1893. — Als in diesem Jahre die gelben und blauen Steuerzettel erschienen, brach, wie alljährlich, ein gewaltiger Sturm gegen die bösen Steuern und die noch böseren Ein schätzungs-Kommissionen los. Es gab fast kein anderes Ge sprächsthema an den Biertischen mehr, als die schrecklich hohen Steuern und die viel zu hohe Einschätzung. Im Contrast hierzu scheint eine Thatsache zu stehl» die wir nicht unerwähnt lassen möchten. Nachdem nämlich die Reklamations fristen verstrichen sind, stellt es sich heraus, daß gerade im laufenden Jahre ganz auffallend wenig Reklamationen so wohl gegen die staatliche, al« auch gegen die städtische Steuer eingewendet worden sind. Die Zahl der Reklamationen in beiden Steuern bleibt erheblich hinter derjenigen der Vorjahre zurück. Ganz auffallend ist die Zahl der Rekla mationen bei Personen mit sog. größerem Einkommen und, wie wir hören, sind bei der Stadt nur einige zwanzig Re klamationen von Leuten mit über 3000 Mark Einkommen eingereicht worden, eine Zahl, wie sie so niedrig seit Jahren nicht dagewesen ist. — Es mag diese Thatsache für die Ab schätzungs-Commissionen sehr schmeichelhaft sein, aber jeden falls ist sie wesentlich mit veranlaßt durch die Umständlich keit und Unannehmlichkeit des ReclamationSverfahrens. — Ein interessantes Schauspiel bot gestern der Trans port eines riesigen Geldschrankes von der Straße in die in der 1. Etage des Rathhauses gelegenen Räumlichkeiten der Sparkasse. Es war nicht möglich, das Ungethüm, welches sammt seiner Kiste gegen 40 Centncr wiegt, die Treppe hinaufzubewegen und so mußte von der Straße aus nach einem Fenster der Sparkaffe eine schräge Rutschbahn von gewaltigen Balkeu hergestellt werden, auf welchen der Schrank, nachdem der Schlitten, auf dem er ruhte, fett mit Seife bestricken war, durch einen starken Flaschenzug nach oben gezogen wurde. Die Arbeiten, welche ohne jeden Un fall verliefen, wurden von Herrn Wassermeister Dieme ge leitet; 14 Arbeiter waren zum Transport nöthig. — Dem Vernehmen nach hält morgen der Wahlaus schuß der Reformpartei unseres 7. Wahlkreises hierselst eine Versammlung ab, um wegen der Reichstagswahl zu be- rathen und zu beschließen. In Meißen und Großenhain ist bereits ziemlich lebhaft das der Schlacht gewöhnlich voran gehende Vorpostengefecht im Gange und leider sind es fast ausschließlich Conservative und Reformer die sich bekriegen, während man den sich freuenden „Dritten" völlig unbeachtet läßt. Bei uns in Riesa ist es z. Z. noch ziemlich ruhig und es wird hier der bevorstehende Kampf voraussichlich erst nach dem Pfingstfeste ausgenommen werden. — Gestern Nachmittag bildete unsere Stadt das Ziel für einen Ausflug einer Schaar afranischer Turner und Sänger, die unter den Klängen eines heiteren Marschlicdes hier ihren Einzug hielten. Sie kamen von Meißen über Lommatzsch-Ostrau-Jahnishauscn und kehrten von hier aus mit dem >/,6Uhr abgehenden Schiffe zu ihrer slmsmat.sr zurück. — Das gestrige „Scherne-Konzert" erinnerte leider sehr an jenen Kunstgenuß, den uns vor Jahresfrist der Virtuos auf der Poesieharfe Professor Dr. Remch durch seine Zitberoorträge bereitete. Schon die Auswahl der Klavier stücke ließ leise Ziveifel an der Künstlerschaft des Konzert gebers auftauchen — denn wer möchte wohl nach kräftigen und vollen Orchesternummern die dünnen Ouvertüren zu „Dichter und Bauer" und „Kalis von Bagdad" hören? — aber geradezu verblüffend war die Schülcrhaftigkeit der Aus führung. Mit dieser einen Bemerkung sei alles gesagt, was wohl sonst noch über das Klavierspiel des Herrn Scheine mitzutheilen wäre; mit jenen blinden Künstlern, deren musikalisches Gehör und Empfinden so wunderbar fein ausge bildet ist, hat er nichts gemein. Die Kapelle des Herrn Gehrmann entledigte sich ihrer Aufgabe in der uns von diesem Orchester bekannten vortrefflichen Weise. Außer ordentlich anmuthend reihten sich im 1. Theile des Programms der vornehme Krönungsmarsch von Marschner, 'die liebliche Ouvertüre zu Silvana von Weber und die anmuthigeu Weisen eine» „Don Juan" von Mozart aneinander. Sie ernteten ebenso reichen Beifall, wie die Ouvertüre zur Oper „Ilka" von Doppler und der Hochzeitszug aus Cherubinis Oper „Medea" und die beiden einschmeichelnden Schlußwalzcr werden wohl bei mancher der anmuthigen Hörerinnen das lebhafteste Bedauern darüber wachgerufen haben, daß dem Konzerte kein Ball folgte. — Die wenigen warmen Tage und Nächte haben genügt, das Laub der Bäume auffallend schnell zur vollen Entfaltung zu bringen, nur die Akazie steht noch zurück, ent wickelt sich dann aber um so schneller. Der Hollunder zeigt seine duftigen Blüthentrauben und aus den grünen Fächer blättern der Kastanie steigen die weißen Blüthcnpyramisen, Lichtkerzen gleich, empor. Auch die Wiesenblumen haben ihren Blüthenflor zum Theil schon entfaltet. Die Kornähre schießt zusehends in die Höhe, nichtSdestowiger sieht man es den Feld- und Wiesenfluren an, daß ihnen der erfrischende, befruchtende Regen mangelt. Es ist daher dringend zu wünschen, daß »ns der Himmel recht bald den ersehnten Regen in reichlicherer Menge als seither in diesem Früh jahre spenden möge. Doch auch anderwärts herrscht große Trockenheit. Nach einer telegraphischen Meldung aus London würde die Trockenheit der letzten 11 Wochen in England den vollständigen 'Ruin verschiedener Landwirthe herbeiführen. — Mit Einkehr der warmen Jahreszeit hat auch ein Sport des Sommers, der eben so viel Vergnügen gewährt, als er der Gesundheit zuträglich ist, begonnen, — wir meinen das Baden. Wir in Riesa sind so glücklich, die Elbe in unmittelbarer Nähe zu haben und damit ist uns reichlich Gelegenheit geboten, jener gesunden, Körper und Geist erfrischenden Gymnastik im Wasser tagtäglich obzuliegen. Dazu haben die Besitzer der Bade-Anstalt, die Herren Dechert und Große, in diesem Jahre die Baderäume be deutend erweitert und den Zeitverhältnissen entsprechend ein gerichtet. Wir finden dort jetzt zum Aus- und Ankleiden außer 18 Einzelzellen zwei große, zweckmäßig und geschmackvoll ausgeslattete Hallen, von denen die eine für die Abonnenten, die andere für die übrigen Badenden bestimmt ist. Diese Hallen bilden nebst dem daranstoßendcn Kassenzimmer die Front der Anstalt, welche als Dekoration in der Mitte ein «child mit der Aufschrift: „Schwimm- und Bade-Anstalt" und an den Seiten je eine Flagge in den jdeutschen und sächsischen Farben erhält. Die Hallen zeigen einen geschmack vollen, in mattem Farbenton gehaltenen Anstrich. Hinter den Hallen befindet sich das große Schwimmbassin, während seitab das kleine Bassin für Kinder, welche das Schwimmen erlernen wollen, liegt. Die mit Brettern belegten Fußböden an und vor den Hallen und Zellen bieten für die Badenden einen bequemen und hinreichend großen Tummelplatz. Vom Promnitzer Ufer ab wird ein bequemer, mit Barrieren ver sehener Fußsteig nach der Anstalt gelegt. Das Damenbad, welches separat und ein Stück oberhalb der Anstalt zu liegen kcmmt, wird in den nächsten Tagen aufgestellt werden. Bei läufig sei bemerkt, daß die Einrichtung getroffen worden ist, in der Zeit Vormittag» von s bis 10 das Herrenbad für die Damen zur ausschließlichen Benutzung zur Verfügung zu stellen. Sämmtliche Badeutentsilien sind in der Anstalt vorhanden. An Badegeld sind mit Benutzung einer Zelle 30 Pfennige, ohne eine solche 20 Pfennige zu zahlen. Außerdem werden Abonnements-Karten und Dutzend-Billet»
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