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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189305269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-26
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1893
- Autor
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Ujesaer H Tageblatt Freitag, 2«. Mai 1893, Abends Das Riesaer Tageblatt erscheirtt jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher vrzigSpreiS bei Abholung tn den Expeditionen in Mesa und Strehlas, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der laisrrl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS HauS 1 Mark 65 Pf. AazetgemAmuthine für die Nummer des Ausgabetages bi» Vormittag S Uhr ohne Bewähr. DruAund Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. HHA a» r a» für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns bis spätesten U jk eN kV» Vormittags v Ähr des jeweilige,. Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Freiwillige Gutsversteigerung. Auf Antrag der Erben sollen die zum Nachlaß des am 12. März 1893 verstorbenen Gutsbesitzers Johann August Louis Etiehl in Kleinrügeln gehörigen Grundstücke Fol. 1. 20. 30. des Grund- und Hypothekenbuchs für Kleinrügeln und Fol. 356 desjenigen für Strehla, Nr. L des Brandkatasters, welche SL Acker 7S Hjk, —SS da 88,4 » Fläche enthalten und mit 811,55 Steuereinheiten behaftet sind, mit lebendem und todtem, zum Betriebe der Landwirthschaft gehörigem Inventare und anstehender Ernte Mittwoch, den 14. Juni 1893, Vormittags 11 Uhr im Rachlastgrnndstücke in Kleinrügeln durch das unterzeichnete Amtsgericht meistbietend versteigert werden. Das Verzeichniß des mit zur Versteigerung gelangenden Inventars, sowie die Versteigerungs bedingungen hängen an Amtsgerichtsstelle und iin Nachlaßgrundstücke aus und können daselbst eingeseyen werden. Riesa, den 20. Mai 1893. König!. Amtsgericht. Kommissionsrath Sinz. Str. Montag, den 29. Mai 1893, Vormittags 1v Uhr sollen im Gerichtshause hier 1 großer Waarenschrank, 2 Nähmaschinen, 1 Schreibepult, 1 Wäsche korb und 1 Brache mit Steinen gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 24. Mai 1893. Der Ger.-Vollz. beim Königlichen Amtsgericht. Secr. Gidam. Bekanntmachung. Sonntag, de« 28. Mai, Nachmittags S Uhr soll im hiesigenPatitzschen Gasthofe das Stein., Saud-, Wasser» und Walzefahren an die Mindestfordernben vergeben werden. Weida, den 23. Mai 1893. Schlag, G.-V. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft werden wegen grundhafter Herstellung die Communicationswege von Mehltheuer nach Prausitz und beziehentlich von Jahnishausen bis zur Landstraße vom 29. dieses Monats bis 9. Juni d. I. für den Fähr verkehr gesperrt und Letzterer über Bahnhof Prausitz, bez. Seerhausen verwiesen. Mehltheuer, am 24. Mai 1893. Stephan, Gem -Vorst. Bekanntmachung. Sonntag, den 28. Mai, von Vormittags /,1O Uhr an sollen meistbietend an Ort und Stelle 20 Stück am Weida—Riesaer Wege stehende Pappel« versteigert, sowie die GraSNUtzNNg an sämmtlichen Communicationswegen der Flur Weid« verpachtet werden. Weida, den 23. Mai 1893.Schlag, G.-B. « « d Anzeiger Weblatl ml- Anzeiger). Telegramm-Adresfe m 4 4 Fernjprechstellr .Tageblatt-, Riesa. Asß, H, N V H- Nr. 20. oer König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa 118. Freitag, 2«. Mai 1893, Abends. 46. Jahr« Tagesgrschichte. Auswärtige und innere Feinde Deutschlands arbeiten mit vereinten Kräften gegen jede Verstärkung unserer nationalen Wehrkraft. Die Social demokratie, welche an der Spitze der Hetzer wider die Mili tärvorlage marschirt, hat ihre Helfershelfer in der ganzen Welt mobil gemacht; ihr Centralorgan, der „Vorwärts", brüstet sich damit, daß ihm von den ausländischen Genossen Sympathieerklärungen, sowie insbesondere auch Geldunter stützungen zufließen, um die deutsche Socialdemokratie im Wahlkampfe zu ermuthigen. Wie ferner in der Pfingsl- Sonntagsnummer des „Vorwärts" mitgetheilt wird, organi- sirten in Brüssel, in Gent, Lüttich, auch in Charleroi die Genossen Feste, deren Erträge dem socialdemokratischen Wahlfonds zufließen sollen. Die ExecutivauSschuß-Arbeiter- kammer in Rom sendet den deutschen Genossen ebenfalls einen Glückwunsch zum Wahlkampf, wie zugleich aus Frank reich, der Schweiz, England, Spanien, Amerika u. s. w. „sympathische" Erklärungen einliesen. An vielen Orten des „Auslandes" werden außerdem auch noch Geldsammlungen zur Beihilfe bei den deutschen Reichstagswahlen veranstaltet. „Für die Socialdemokraten", so schreibt das obengenannte Blatt, „giebt es kein Ausland." Sie kennen in ihren An schauungen nur das „Weltbürgerthum" und die „Menschheit." — Proben dieser Art zeigen wohl zur Genüge, welche Ziele die deutsche Socialdemokratie bei ihrem mit ausländischen Hilfsgeldern inscenirten Wahlfeldzug verfolgt; bewiesen wird dadurch zugleich aber auch, mit welcher Sicherheit die aus- ländischen Feinde Deutschlands auf die Partei der Herren Singer-Bebel-Liebknecht als gefügiges Werkzeug rechnen zu köpnen glauben. Für sie steht allerdings auch bei den kom menden deutschen Reichstagswahlen der Erfolg oder Miß erfolg ihres ganzen, seit dem Tage des Frankfurter Friedens schlusses begonnenen und mit rastlosem Eifer bis zum heutigen Tage fortgesetzten Werkes auf dem Spiele. Sie glaubten, den deutschen Michel schon bis über beide Ohren in sorg lose Selbsttäuschung eingelullt zu haben, als die Wachsamkeit der Reichspolitik ihnen mit der neuen Militär-Vorlage einen Strich durch die Rechnung machte, indem sie dem halb ver dutzt, halb ungläubig aufhorchenden Volke ein dringliches: „Sei auf Deiner Hut!" zurief. Mit wahrhaftem Schmerz sahen Franzosen und Russen den letzten Reichstag, dcsscn Mehrheit ihre Geschäfte so trefflich besorgt hatte, aus dem parlamentarischen Dasein scheiden; sie geben indessen die Hoffnung nicht auf, daß ihm aus den bevorstehenden Neu wahlen rin gleicher, vielleicht noch gelehrigerer Nachfolger erstehen werde. Ein in der Vollkraft seiner militärischen Organisation stehendes Deutschland wäre für die Feinde des Weltfriedens gleichbedeutend mit der Vertagung ihrer finsteren Pläne auf eine unbestimmte Zukunft. Darum nur keine mit der Politik der verbündeten Regierungen Hand in Hand gehende Reichstagsmehrheit, sondern eine Mehrheit, welche durch ihr kopfloses Gebühren das Reich womöglich in die schwersten inneren Conflikte stürzt. Von diesem Standpunkte aus werden auch die Geldunterstützungen des Auslandes an die Adresse der deutschen Socialdemokratie erst recht ver ständlich, denn daß deren Spender nicht an eine Förderung der deutsch-nationalen Interessen dabei denken, versteht sich ganz von selbst. „Die deutschen Socialdemokraten sind interna tional. Ihre Haltung im Reichstage hat dies hundertmal bewiesen." So schreibt der Brüsseler „Peuple", und der Berliner „Borwärts" nimmt dieses Zeugniß beifällig in seine Spalten auf. — Es ist der Wille der Feinde Deutsch lands, uns wehrlos zu machen und dann mit blutigem Schwamm über die glorreiche Aera unserer nationalen Wiedergeburt verwischend hinwegzufahren. Deutsches Reich. Wie in jedem Frühjahr, so wird auch in diesem wieder eine Begegnung des Kaisers mit dem Zaren angekündigt. Thatsächlich will Kaiser Wilhelm am 29. Juni seine Seefahrt in der Ostsee antreten und der Zar etwa zur nämlichen Zeit Aufenthalt in See land nehmen. Ob sich die Monarchen aber begegnen werden, ist fraglich. Vermuthlich wird darüber nun jeden Tag wieder eine der vorangegangenen widersprechende Meldung eintreffen. Hinsichtlich des vom „Borwärts" veröffentlichten Briefes des Prinz - Regenten Albrecht an eine unbekannte Excellenz wird dem „Braunschw. Tgbl." jetzt bestätigt, daß jener Brief thatsächlich, wie schon vermuthet, vom Regenten von Blanken burg aus an den General von Winterfeld in Berlin, den derzeitigen Kommandeur des Gardekorps, gerichtet gewesen ist. Wegen der Publikation ist übrigens in Blankenburg eine Untersuchung angesiellt worden, und es ist dabei vom dortigen Postdirektor unzweifelhaft die regelrechte Be- förderung des unversehrten Briefes erwiesen. Die Indis kretion muß danach in der Reichshauptstadt erfolgt sein. Im Reichsjustizamt werden, wie verschiedenen Blättern geschrieben wird, alle Vorbereitungen getroffen, um an die Frage wegen Einführung der Berufungsinstanz in Straf sachen herantreten zu könn n. Diese Angelegenheit w rd augenscheinlich zu den ersten Aufgaben gehören, deren Lötung dem neuen Staatssecretär des Reichsjustizamtes zu fallen wird. Die Ankündigung, wonach die Einführung des Brannt- wein-Monopols bevorstehen soll, ist ohne jede thatsächliche Grundlage. Man wird sich erinnern, daß vor einiger Zeit mehrfach der Gedanke einer Einführung des Roh-SpirituS- Monopols besprochen und namentlich in konservativen Rerchs- tagskreisen warm empfohlen worden ist. Man war seitens der Regierung nicht abgeneigt, den bezüglichen Anregungen näher zu treten ; doch ließ man die Sache angesichts er heblicher Schwierigkeiten der Ausführung sehr bald fallen. ES hieß damals, daß die süddeutschen Regierungen vielfach Einwand dagegen erhoben hatten. Seitdem hätten Er örterungen in dieser Richtung nicht wieder stattgefunden und es sei auch schwerlich anzunehmcn, daß Neigung vorhanden wäre, jetzt darauf zurückzukommen. Damit hängen wohl die jetzigen Monopolgerüchte zusammen. Das Antisklaverei-Komitee läßt in der „Nat.-Ztg." ver künden, daß es noch über recht erhebliche Mittel verfüge und auch nach Abgabe des Wißmann-Unternchmens und der sehr umfangreichen Bestände desselben an das Reich noch über genügende Mittel verfügen werde, um seine Arbeiten im nördlichen Theil des Schutzgebietes und besonders am Viktoriasee ungestört auf längere Zeit fortsetzen zu können, ohne dieserhalb auf die Flüssigmachung neuer Geldmittel an gewiesen zu sein. — Das würde den früheren eigenen An gaben des Komitees widersprechen. Bon Thorheit, Verlogenheit und Gemeinheit strotzend, ist folgender Wuthausbruch des socialdemokratischen „Vorwärts" gegen den Fürsten Bismarck: „Er kann das — Stöckern nicht lassen. Durch seinen Harden läßt der Fälscher der Emser Depesche (?) jetzt der Welt vorlügen, er sei zu der Denkmals feier in Görlitz vom Festcomitee eingeladen worden, habe aber abgelehnt. Wäre er eingeladen worden, dann hätte er nicht abgelehnt. Thatsächlich hat er Monate lang Him mel und Hölle in Bewegung gesetzt, um eine Einladung zu erlangen und — was dazu gehörte — Caprivi und Miquel in die Luft zu sprengen. Herr Harden, alias Witkowski, sollte doch bedenken, daß auch das Lügen gelernt sein will und daß es auch für Reporter seines Schlages eine Grenze des unter anständigen Menschen Erlaubten giebt." Ein neuer schwerer Schlag hat das Centrum betroffen Ungleich den clericalen Edelleuten Schlesiens, die bis auf Herrn von Schalscha ihren demokratischen Parteigenoffen, rühmlos das Feld räumen, ist der Frhr. v. Schorlemer-Alst, der hervorragendste Mann des Centrums, offen gegen die Licbersche Richtung in den Wahlkampf getreten. Die „National-Zeitung" schreibt : ES sind uns verschiedene Schreiben, zum Theil in sehr heftiger Tonart zugegangen, welche sich gegen den Passus der auch von uns veröffentlichten Oechelhäuser'schen Abschiedsrede an seine Anhaltischen Wähler wenden und den Grafen Caprivi wegen des sogenannten „Uriasbriefes" in soweit in Schutz nehmen, als dieser Brief, „wie jedes Kind wisse, auf Befehl losgelassen worden sei." Wir halten es dagegen für eine von einsichtigen Patrioten scharf zurückzuweisende Aufgabe, auf unsicherster Grundlage Legenden zu bilden, welche der leider allgemein herrschenden Verstimmung gegen die Spitze des Reiches neue Nahrung geben könnte, während wir es für eine patriotische Pflicht halten, derselben entgegenzuarbciten. Graf Caprivi trägt in conftitutionellem Sinne die Verantwortung für jenen Schritt; damit ist die Sache abgethan. Ob hierbei die Subordination des Generals mit dem Verantwortlichkeitsgefühl de« Reichs kanzlers überhaupt in Conflict gekommen ist, entzieht sich jeder Beurtheiiung, mag aber allerdings die Frage von der Bedenklichkeit einer Cumulirung zweier so heterogener Stellungen anregen. Dem thatsächlich das deutsche Voll
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