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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189611158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18961115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18961115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-15
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1896
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8386 Die Regierung ging bei ihrer,Antwort äußerst klug zu Werke. Sie kehrte sich einfach gar nicht an die Beimengung der beiden Sachen durch ihre Gegner, sondern schnitt die Interpellation frisch und fröhlich in zwei Tbeile: „Wir sind interpellirt worden: I) über das Verbot des Syndikats der Lehrer, 2) über den Congreß zu Rheims. Der erste Punct gehört ins Fach des Kultusministers, der andere inS Fach des Iustirministers." Das war ein Geniestreich. Beide Minister R a m b a u d wie Darlan, sind keine glänzenden Redner, aber vielleicht kam ihnen daS gerade zu flauen. So liefen sie wenigstens nicht Gefahr, wie ihr Kollege Barlbou vor acht Tagen, vom rednerischen Pathos fortgerissen zu werden. Jedenfalls entledigten sich beide ausgezeichnet ihrer Aufgabe. Kurz und bündig, Schlag auf Schlag wurden die Argumente des Herrn Mirman widerlegt. „Was ich getban habe, sagte der CultuSminister, das bat vor mir Herr Bourgeois gethan, das haben die Minister CombeS und Goblet gethan. Warum Wersen Sie mir Dinge vor, die Sie bei Ihrer eigenen Parteigängern billigen ?" Es fällt mir gar nicht ein, die Lehrer zu drang- salircn, ich bin ihnen im Gegentheil im weitesten Sinne ent- gegengekommcn. Sie mögen so viel Congresse abbalten und städtische und provinzielle Vereinigungen gründen wie sie wollen. Aber zwischen einem Kongresse und einem Syndikat, das nur den Zweck haben könnte, über die Regierung eine ständige Controls auszuüben, besteht dock ein gewaltiger Unterschied." „Und ich, erklärte der Iustizminisler, ich habe im Grunde genommen überhaupt nichts getban, als eine Genehmigung nicht wieder zu ent ziehen, die mein Vorgänger schon so gut wie erlheill hatte. Der Congreß in Nbeims war ganz und gar nicht staatS- gefäbrlich. Im Gegentheil, ich kann Ihnen Berichte darüber aus klerikalen und royalistischen Blättern vorlesen, in denen Len Congreßiheilncbmern unwürdiges Kriechen vor der Regierung und Verrath an der guten Sache vorgeworfen wird." Als der Iustizministcr, der übrigens seine Ansprache mit einer guten Dosis Humor gewürzt batte, die Rednertribüne verließ, war ter Beifall bereits so stark und vielseitig, daß der Sieg des Ministeriums sicher war. Vergebens, daß die Opposition noch zwei ihrer besten Redner, Bourgeois und Mille rand, ins Feld schickte, ihr Spiel war verloren. Der ehemalige Ministerpräsident, der liebenswürdige Mann mit der einschmeichelnden Baritonstimme, hatte keinen guten Tag. Lange suchte er vergeblich, Gegensätze zwischen seinen Handlungen und denen des gegenwärtigen Cabinels ausfindig zu machen, und als er endlich ein paar scheinbare Widersprüche gefunden batte und trium- phirenb ausrief: Es wird Ihnen schwer werden, darauf etwas zu erwidern, sagte sein Gegner nur: darauf habe ich Ihnen schon im Voraus geantwortet, und die Kammer war zufrieden. Das war kein ruhmvoller Abgang. Dem Ministerpräsidenten wurde so die Schlußantwort nicht schwer. Herr M 4 line faßte die Hauptpuncle noch einmal kurz zusammen: Man habe Versammlungsrecht und Coalitions- sreiheit durcheinander gemengt. Tie Regierung sei entschlossen, dem ersteren Len weitesten Spielraum zu gewähren, die letztere aber sei an gewisse Beschränkungen gebunden. Der Vorwurf des Klerikalismus pralle an ihr ab. Sie begünstige nicht die Geistlichen, aber sie garantire ihnen ihre Rechte wie allen anderen Staatsbürgern. Tas Ergebnis; des Tages ist bekannt: die Negierung bat in drei auseinander folgenden Abstimmungen immer größere Majoritäten für sich vereinigt. In Deutschland kann man iich nur darüber freuen, daß Männer vorläufig noch am Ruder bleiben, wie Möline, Barlbou, Darlan, die, aller Demagogie abhold, straffe Ordnung im Innern auf recht zu erhalten gewillt sind, und wie Hanolaux, der zwar nicht so deutschfreundlich gesinnt ist, wie seine Feinde oebauptcn, der aber von seinem Handwerk wenigstens etwas versteht und nicht wie Herr Bourgeois Politik nach dem Winde macht, der gerade in der Kammer webt. Wie lange sie sich ballen werken, ist allerdings eine andere Frage. Vor läufig sind ja glücklich die Interpellationen zu Ende und daS Parlament kann an seine Arbeit gehen. Und dazu ist es wirklich allerhöchste Zeit. Deutsches Reich. /X Verkitt, 14. November. Ein „Vinosinegesetz" hat der Abg. v. Ploetz im Reichstag eingebracht, einen Gesetzentwurf, der, wie die Aufschrift lautet, den Verkehr mit Ersatzmitteln des Weines und die Besteuerung der selben, sowie die besondere Besteuerung des bei der gesetzlich zulässigen Weinvermehrung verwendeten Zuckers betrifft. Der Antrag unterscheidet zwischen Getränken, welche durch alkobolische Vergährung des Saftes frischer Trauben bergestcllt werden, und anderen. Analog dem Margarine gesetz sollen erstere allein als Wein gellen, letztere den Namen „Vinosine" erhalten. Unterschrieben haben den Antrag kon servative, reichspartelliche und antisemitische Abgeordnete, nationalliberale Abgeordnete nicht. Nicht deshalb, weil sie in dem Weingesctz vom Jahre 1892 einen ausreichenden Schutz der soliden Weinproduction und des soliden Wein handels erblicken. In dieser Frage bat noch unlängst der nationalliberale Parteitag nack eingehender Er örterung der einschlägigen Verhältnisse beschlossen, „auf die gesetzliche Verhinderung der mißbräuchlichen Wein behandlung, welche Weinbau und Weinbandel schädigt, ernstlich Bedacht zu nehmen". Würde sich mithin der Gesetz entwurf darauf beschränken, durch genauere Formulirung der gesetzlichen Maßnahmen wirksamer zu verhüten, daß Kunslwcin als Naturwein in Verkehr gebracht wird und so der Consument, der Naturwein haben will, geschädigt und durch die falsche Maske dem Naturweinproducenten eine schädigende Concurrenz gemacht wird, so würde es an Unterstützung auf keiner Seite fehlen. Aber wie schon die Wahl des Namens „Vmosine" andeutet, bandelt es sich im Wesentlichen um ein Gegenstück zu den bei dem Margarinegesetze versuchten unbilligen Eingriffen in Weinproduction und Weinbandel. Wie bei dem Margarine gesetz lehren auch in dieser Vorlage wieder die Bestimmungen über Verkauf und Aufbewahrung in getrennten Räumen, der Zusatz von Phenolphthalein als Erkennungszeichen und der chikanöse Tcclarationszwang. Diese Bestrebungen über wuchern die wirklich brauchbaren Vorschläge so sehr, daß die Annahme sich aufbrängt, auch hier sei daS Agitationsbedürfniß das treibende Motiv, wie bei fast Allem, waS der Name v. Ploetz kennzeichnet. Um aber für diese Zwecke verwendet zu werden, ist denn doch die Lage des deutschen Weinbaues zu ernst und seine Wünsche, wie sie auch der Abg. Knebel vor rem Parteitag dargelegt, sind zu begründete, um ihnen das Schicksal des Margarinegesetzes zu wünschen. Berlin, 14. November. Die Einbringung deS An trages von Plötz und Genossen im Reichstage auf Erlaß eines Gesetzes, betreffend die Invaliditätsversicherung, das auf völlig neuer Grundlage ausgebaut werden und das bisherige Gesetz über die JnvalibitätS- und Altersversicherung ersetzen soll, deutet darauf bin, daß, wenn die vom Bunbesrathe gegenwärtig noch beratheneNovelle zum letzteren Gesetze in dieser Session an den Reichstag gekommen sein wirt, eine Discussion auf breitester Grundlage und namentlich darüber sieb erbeben wnd, ob der Versicherung nicht eine vollständig andere Basis gegeben werden soll. Demgegenüber ist es angebracht, daraus iünzuweisen, daß die Erwägungen innerhalb der zuständigen Regierungskreise über eine Verschmelzung der verschiedenen ArbeiterversicderunuSzweige nickt zum Stillstände oder gar Abschluß nach der negativen Seite gekommen sind. Man bat sich nur davon überzeugen müssen, daß die Vorschläge, welche bisher zu diesem Zwecke gemacht worden sind, zu dem er strebten Ziele nicht binführen würden. Diese, nicht der Ge danke selbst, sind deshalb verworfen. So lange nun aber kein VerschmeizungSplan vorhanden ist, der eine Besserung der bisherigen Verhältnisse enthält, so lange ist eS nur möglich, Bei der Gesammtauslage der vorliegenden Nummer befindet sich von der Firma BehreuS L Iso. in Leipzig, Thomasgasse 4 und Tauchaer Straße 8, als Extrabeilage ein Verzeichniß vor« theilhaster und geschmackvoller Weihnachtsartikel. Es sei auch an dieser Stelle auf die.Extrabeilage hingewiesen. Die bisher in Dresden herausgegebene, weitverbreitete Familien- Zeitickrift „Universum" erickeint jetzi bei Philipp Reclam .jun. in Leipzig. Der Verlag hat es sich angelegen sein lassen, dem „Universum" nicht nur in Bezug auf Druck und Papier ein vor nehmes AeußereS zu geben, sondern die Zeitschrift auch mit reich« haltigerem und abwechslungsreicherem Bild.rschmnck ausgestattct, so daß das „Universum" die weitestgehenden Ansprüche erfüllt. Em Prospekt befindet sich als Extrabeilage bei den Exemplaren der Stadtauslage der vorliegenden Nummer. WM» Kit köAliclics Dkssrrl, Liin-torstii, /MM»? Dies läßt sich am besten durch Uro«n L polnon's lllonclamin Herstellen. Dasselbe besitzt einen eigenen Wohlgeschmack und fordert durch seine Entölung bedeutend die Verdaulichkeit der Speiien. Recepte zur Zubereitung befinden sich auf den Lloiuiumin-Packeten. Zu haben ü. 60, 30 und 15 Pfg. in besseren Colonial«, Delicateß« u. Drog.« Geschäften. Für die gute Qualität bürgt am besten das zweiundsünfzigjährige Bestehen dieser weltbekannten, schottischen Firma. I »e r 5 Cemralballe, Fernspr. 1998 u. 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Und wenn diese sich verbesserungsbedürftig zeigen, so ist eS durchaus an gebracht, die Aenderungen nicht auszuschieben, bis die einzelnen Arbeiterversicherungszweige sich verschmelzen lassen, sondern sie aus der vorhandenen Grundlage sobald als möglich auszufübren. Dieser Erwägung verdankt die im BundeSratbe steckende Novelle zum Gesetz über die JnvalibitätS- und Altersversicherung ihre Entstehung. Man wird deshalb über den großen Gesichts punkten, von denen aus die Arbeiterversicherung jetzt vielfach behandelt wird, die aber noch nicht genügend vorbereitet sind, um zu praktischen Vorschlägen zu führen, die weniger großen, die sich zu der Novelle verdichtet haben und zur Abstellung vielfacher Mißstände führen sollen, nickt vergessen dürfen. Nur wenn so verfahren wird, wird Aussicht vorhanden sein, daß die in der Praxis hervorgetretenen Mißstände eine baldige Abstellung erfahren. V. Berlin, 14. November. (Telegramm.) Der Kaiser gedenkt nach der heutigen Jagd in Letzlingen daselbst mit seinen Gästen das Diner im Jagdschlösse einzunehmen und sodann mittels SonderzugeS nach Wildpark, bezw. dem Neuen Palais zurückzukcbren. Tie Ankunft auf der Wildparkstation dürfte gegen 11 Uhr Abends erfolgen. (-) Berlin, 14. November. (Telegramm.) Der „ReickSanzeiger" veröffentlicht einen kaiserlichen Erlaß vom 10. November er., wonach für die afrikanischen Schutz gebiete die Stellenbesetzung der Officiere und SanitätS- officiere, sowie der oberen Mi lita irbea inten und die Beförderungen zu Chargen der kaiserlichen Entscheidung Vorbehalten bleiben. Die Chargcnbezeicknung soll derjenigen deS Heeres entsprechen; Ofsiciere und SanitätSosficiere erhalten Patente, die oberen Militair-Beamten Bestallungen. Den Anträgen des Reichskanzlers auf Zutbeilungen und Be förderungen ist im Allgemeinen die heimische Anciennität zu Grunde zu legen. -- Berlin, 14. November. (Telegramm.) Gegenüber der in der Presse geäußerten Ansicht, daß die lkrhühnng der Bcamtcngchiiltcr in dem dem Reichstage vorgelegten Etat für 1897,98 keinen Ausdruck gefunden habe und infolge dessen die Angelegenheit in der laufenden Tagung noch nickt zur Entscheidung gebracht werde, bemerkt die „Nordd Allg. Ztg", daß die Vorbereitungen vollständig abgeschlossen seien. Es werde in einer dem Reichstage vorzulegenden Denk schrift für diesen Zweck ein Pauschquantum gefordert und begründet werden. Berlin, 14. November. (Telegramm.) Der „Nordd. Allgem. Ztg." zufolge wird der preußische Landtaa am 20. d. M. durch den Ministerpräsidenten Fürsten Hohen lohe eröffnet werden. L. Berlin, 14. November. (Privattelegramm.) Eine anarchistische TemonstrationSversammlung zur Erinnerung an die am 1l. November 1887 in Chicago Hingerichteten Anarchisten fand gestern in Nieft's Salon in der Weber straße statt. Es waren etwa 300 Personen, darunter eine größere Anzahl Frauen erschienen. Redakteur Landauer sprach über daS „Blutgericht von Chicago", das er als eine welt geschichtliche Tragödie, den schauerlichsten Justizmord aller Zeilen bezeichnete. In der Discussion wies Schriftsteller Dempwolf darauf hin, daß gerade im freiesten Staate der civilisirten Welt ein solches Urtheil gefällt wurde. Daraus ergebe sich für daS kämpfende Proletariat die völlige Nutzlosigkeit des Ringens nach politischen Frei heiten und die Notbwendigkeit, jegliche Staatsform, sie möge beißen wie sie wolle, zu bekämpfen, zu vernichten. — In der Rede deS Kaisers bei der Vereidigung der Recruten soll eine Aeußerung enthalten gewesen sein, über welche die Berichterstatter nach ihrer eigenen Erklärung keine genaue Angaben macken konnten. Jetzt verlautet, daß sie gelautet habe: „Die Recruten trügen jetzt den Rock des Königs und müßten denselben mit Stolz tragen. Wer diesen Rock angreife, der greife den König an" — und nack einer anderen Wendung: „Wer Eure Uniform beleidigt, beleidigt Euren König, wer Eure Uniform angreift, greift Euren obersten Kriegsherrn an." — Zur Vorbereitung derstudentischenFestlichkeiten am 100jährigen Geburtstage Kaiser Wilbelm's I. waren gestern Abend Vertreter aller größeren Corporationen versammelt. Es wurde ein Festausschuß gewählt. — Ein Freund der „Nat.-Ztg", Rechtsanwalt beim Kammergericht, schreibt diesem Blatte: wie die dem Re ichs- tagS-Centrum angebörenden Mitglieder deS Kammer gerichts, die Abgg. vr. Rintelen und Spahn, eS von der Vertagung deS Reichstages bis zum Schluß der Gerichts ferien gehalten, wisse er nicht, aber nach diesen hätten sie ihre Amtspflichten wieder ausgeübt. — Die „Zeit" veröffentlicht eine Zuschrift Professor Harnack's an Pfarrer Naumann, in welcher er, ähnlich wie Professor Baumgarten in Kiel, gegen die Zusügung in der Bezeichnung der neuen „nationalsocialen" Partei: „auf christlicher Grundlage" sich ausspricht. * Aus RordschleSwig, 13. November. Hinter den Sammet pfoten des nordschleswigschen „ DänenthumS " kommt immer wieder von Zeit zu Zeit die Kralle zum Vorschein. So ist jetzt, wie die „Berl. N. N." berichten, in Kopenhagen, wie alljährlich, ein „Dänemark" betitelter Preßalmanach heraus gekommen, der eine große Farbendruckkarle von Dänemark und Nordschleswig enthält; das letztere ist bis eine Meile südlich von Flensburg gerechnet. DaS ist aber der nord- sckleswigschen Dänenpresse nicht genug; dieselbe tadelt, daß man nicht auch Mittel- und Südschleswig bis zu dem vor maligen Dannewerke südlich der Stadt Schleswig mit auf der Karte habe; auf diese Weise sei „Südjütland" mitten entzwei geschnitten. Also der alte Eider- — oder in diesem Falle Schlei-DaniSmuS, wie denn auch gleich nach 1850 die regierende Kopenhagener Presse Schleswig südlich vom Dannewerke mit Holstein vereinigt, den Rest aber sofort in daS „Königreich incorporirt" haben wollte, eine Procedur, um Gegenden an Dänemark zu bringen, in denen seit einem halben Jahrtausend kein dänisches Wort mehr geredet worden ist! Und dabei verlanbt dieselbe Presse ossiciell nur nach „Reckt und Gerechtigkeit" und findet damit bei unserem Deutschfreisinn Glauben und Unterstützung. * Kiel, 13. November. In den Verband der unter Prinz Heinrich stehenden zweiten Division des ersten Geschwaders, die sich zur Zeit nur aus den Panzerschiffen „König Wil helm", „Sachsen" und „Württemberg" zusammensctzt, soll im Frühjahr noch Panzer „Deutschland" treten. (Köln. Ztg.) * Hamburg, 12. November. Die von uns bisher nicht erwähnte Nachricht, die Directionen der Hamburg-Ameri kanischen Pa cketfa hrt - Aktien - Gesellscha ft und deS Norddeutschen Lloyd hätten auf ibre Capita ine „ein gewirkt", durch achtwöckige Uebung in der Marine sich daS ReservelieutenantSpatent zu verschaffen, um dadurch die Berechtigung zu erhalten, daS Eiserne Kreuz in der Handelsflagge des von ihnen commandirten Dampfers zu führen, ist laut der „Franks. Ztg.", soweit die Packetfahrt in Betracht kommt, unzutreffend. v. Rudolstadt, 14. November. (Privattelegramm.) Bei der Stichwahl zum Landtag scheint Landrath von Holleben unterliegen zu sollen. Landwirtb Weniger hat bereit» 100 Stimmen mehr. mg lo der 1. Beilage.) Patente vr. 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Gegen diese sündigt men aber sehr oft durch Len Gebrauch zweifelhafter Nahrungs« und Genußmittel, aufregender Getränke, wie z. B. des Kaffees Für letzteren ist ein gesundes und billiges Ersatzmittel in Kathreiner's Malzkaffee gefunden. Derselbe wird aus sorgsältig bc- reitetem, fein geröstetem Malze hergestellt, nach patentirtemVer- sahrcn mit Stoffen aus dem Fleische der Kassecfruckt durchtränkt und erhält dadurch Geschmack und Aroma des Bohnenkaffees. Kathreiner's Malzkaffee ist vier- bis fünfmal billiger wie Bohnenkaffee, wohlschmeckend und bekömmlich! Er kommt nur in plombirten Palleten mit Schutzmarke und der Firma: „Kathreiner's Malzkaffee-Fabriken" zum Verlaust Miarättitt^HöchstLs'^ allen Apotheken erhältlich, in richtiger Dosis zur rechten Zeit und in echter Beschaffenheit, bewährt nach wie vor seine vielgerühmte Wirkung gegen Kopsschmerz. Aerztlichcs Recept, auf Migränin« Höchst lautend, schützt vor Fälschung. Neues Theater. Sonntag, den 15. November 1896. Anfang ' ->7 Uhr. (311. Abonnements-Vorstellung, 3. Serie, weiß.) Neu einstudirt: «n«I il« r Komische Oper in 3 Acten, nach dem Französischen des Scribe und Delavigne von Ritter. Musik von Auber. Regie: Oberregisseur Goldberg. — Direktion: Capellmeister Porst. Personen: Leon de Merinville, ein junger Officier . . Hr. Kraemer. Roger, ein Maurer Hr. Merkel. Baptiste, ein Schlosser Hr. Neldel. Henriette, Roger's Frau, Schwester des Baptiste Frl. Kernic. Madame Bertrand, ihre Nachbarin . . . Frl. Beuer. Irma, eine junge Griechin ...... Frl. v. Rohden. Zobeide, Jrma's Vertraute Frl. Toula. Usbeck, > Sclaven im Gefolge des türkischen (Hr. Ulrici. Rica, f Gesandten (Hr. Jmmelmann. Ein Aufwärter Hr. Henning. Der Ort der Handlung ist die Vorstadt St. Antoine in Paris. Texte L 30 an der Lasse und bei den Logenschließern. Hierauf: (sturnllerin kii^tiennu.) Oper in einem Aufzuge nach dem gleichnamigen Volkssiück des G. Verga von G. Targioni-Tozzetti und G. Menasci. Musik von Pietro Mascagni. Regie: Oberregissenr Goldberg. — Direction : Capellmeister Porst. Santuzza, eine junge Bäuerin Fr. Kaschowska. Turiddu, ein junger Bauer Herr Kraemer. Lucia, seine Mutter Fr. Marcal. Alfio, ein Fuhrmann Herr Schelper. Lola, seine Fran Frl. Toula. Landleute. Kinder. Ort der Handlung: Ein sicilianisches Dorf. Die-Decoration: „Sicilianische Torfstraße mit Capelle" aus dem Atelier der Decorationsmaler Herren A. Wagner und F. Bucacz in Berlin. Texte L 50 an der Casse und bei den Logenschließern. Nach dem 2. und 3. Act der 1. Oper finden längere Pausen statt. Schanspirl-Preisc. Einlaß ".<6 Uhr. Anfang '/-? Uhr. Ende gegen °/.1O Uhr. kepeitvire. Montag, den 16. November (312. Abonnements- Vorstellung, 4. Serie, braun): Ter Waffenschmied. Ans. 7 Uhr. Avon n em cnts - Anzcige. Mit der 321. Abonnements-Vorstellung beginnt die Reihe der Nachtrags-Abonnements-Vorstellungen, deren in diesem Jahre im Ganzen 36 stattfinden werden. Tas Abonnement der einzelnen Serien ohne Garderobe beträgt: Proscenium-Parterre und Balcon 27 Mittelbalcon, Mittel reihen und Seitenbalco» 2l ./ä 60/H, I. Parquet 18 ./S 90,^, Balcon-Logen 18 .L, Mittelbalcon, Hintere Reihen 16 ./cl 20 Proscenium t. Rang, Amphitheater und Parterre-Logen 16 .4! 20 I. Rang-Logen 14 40 11. Rang Mitte 9 90 -H. Die geehrten Abonnenten belieben die betreffenden Abonnements- Bücher in den Tagen von Montag, den 16. November, bis mit Freicag, den 20. November, an der Abend-Casfe des Neuen Theaters lVorderhaus) von 10—3 Uhr, unter Vorzeigung des letzten Abonne ments-Umschlags und zur Vermeidung allzu großen Andranges, wenn möglich in der Reihenfolge in Empfang nehmen zu lasten, daß ani Montag, den 16. d. Mts., die Billets der 1. Serie, Dienstag, den 17. d. Mts., die Billets ver 2. Serie, Donnersiag, den 19. d. Mts., die Billets der 3. Serie Freitag, den 20. d. Mts., die Billets der 4. Serie, zur Ausgabe gelangen. — Die geehrten Abonnenten werden darauf aufmerksam gemacht, daß das Garderobe. Abonnement Itür 9 Vor stellungen mit 1,35 für jede Serie gleichzeitig mit entrichtet werde» kann. Anmeldungen nen eintretender Abonnenten werden im Bureau des Neuen Theaters entgegengenommen. Altes Theater. Sonntag, den 15. November 1896. Anfang 7 ttyr. Neu einstudirt: die Wirthin von» „Goldenen Lamm". Komische Operette in 3 Acten, frei nach dem Lustspiele der Herren Thöaulon und d'Nrtois von F. Zell. Musik von Richard Genöe. Regie: Regisseur Unger. — Direction: Musikdirektor Meyer. König Lud» Frau von ! Marquis d' Ninon de 4 Frau von s Gräfin Ho» Marquis w Echaus Hector, Vic Nanon Pat Mathieu, Bertrand, Jsrome, Piörre, Jean, Therösr, Liselte, Marion, Kr Lai LI» Ml kur
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