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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189306099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-09
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1893
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Riesaer ß Tageblatt 46. Jichrg Tn. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in pttesa und Strehlas, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Ps., durch die Träger frei tnS Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark S5 Pf. Aa-etgea-Auaahmr für die Nummer deS Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäft»stelle: Sastantrnstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Infolge eines Reparaturbaues an der Unterführung des von Zschaiten nach Leckwitz führenden Eommunicalwnsweges unter der Leipzig-Dresdner Staatseisenbahn ist daselbst ein Gerüsteeinbau vom 12. diese- Monat- ab auf die Dauer von ohngefähr 14 Tagen nöthig, welcher die lichte Durchfahrtshöhe auf 2.5 nf beschränkt. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain am 8. Juni 1893. 6. 2174. V. Wiltttki. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft wird wegen grundhafter Her stellung der Communicationsweg von Weida nach Oelsitz vom 12. Juni diese- JahreS an bis auf Weiteres'sür allen Fährverkehr gesperrt, und letzterer inzwischen über Pausitz verwiesen. Weida, den 7. Juni 1893. * Schlag, V -B. «nd Anzeiger (Elbetlatt Mlk Lytisch. Telegramm-Adresse ßkh 4 ckL la 4 4 Fernsprechstell« .Tageblatt«, Mesa. 4 4 Ul- 4 Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa ^5 1'kl Freitag, S. Z««i 18SL, Mead» Die öffentlichen Lasten. Professor Fischer in Jena hat eine Schrift unter dem Titel „Die öffentlichen Ausgaben der größeren europäischen Länder nach ihrer Zweckbestimmung" erscheinen lassen, die einen möglichst genauen Nachweis über die Höhe der Steuerlasten und die Verwendung der Staatseinkünfte in verschiedenen europäischen Staaten erbringt. Es ist daraus zu entnehmen, daß die Londcsausgaben pro Kopf der Bevölkerung betragen: In Preußen (die Reichsabgabcn und Zölle sind antheilig mit in Rechnung gezogen) 88,18, in Oesterreich 71,28, in Italien 63,87, in Frankreich 94,60, in Großbritannien 82,62, in Rußland 35,65 Mk. Diese Ausgaben stellen jedoch keineswegs die Summe der Steuerbelastung dar, denn einen Factor von großer, allerdings in den einzelnen Staaten sehr verschiedener Bedeutung bilden die Eiunahmen-Ueberschuß-Betriebe, d. h. Die Ueberschüsse aus staatlichen Domänen, Forsten und Bergwerken. Was an Staats- und Kommunalsteuern, sowie sonstigen Abgaben und Lasten aufgebracht wird, macht auf den Kopf der Bevölkerung in Preußen 32,40, in Oesterreich 46,29, in Italien 50,66, in Frankreich 77,44, in Großbritannien -60,53, in Rußland 23,44 Mk. aus. Die vom Staat gemachten Ausgaben für Staats schulden betragen auf den Kopf der Bevölkerung in Preußen 10,08, in Oesterreich 21,33, in Italien 18,16, in Frank reich 22,08, in Großbritannien 14,86, in Rußland 9,80 Mk. Die vom Staat gemachten Ausgaben für Landesvertheidigung betragen auf den Kopf der Bevölkerung in Preußen 13,52, in Oesterreich 7,88, in Italien 9,30, in Frankreich 20,02, in Großbritannien 16,73, in Rußland 9,31 Mk. Zieht man diejenigen Staats- und Kommunalabgaben in Betracht, die dem einzelnen Steuerzahler nicht zur Last fallen, also die Bezüge aus Domänen, Forsten, Bergwerken oder anderen öffentlichen Betrieben, so bleibt eine reine Steuerlast zur Verzinsung der Staatsschulden auf den Kopf der Bevölkerung zu tragen: in Preußen 5,73, in Oesterreich 9,04, in Italien 13,73, in Frankreich 17,53, in Groß britannien 13,78, in' Rußland 6,10 Mk. Der Beitrag des einzelnen Staatsbürgers sür die Landesvertheidigung beträgt in Preußen 6,35, in Oesterreich 5,78, in Italien 6,37, in Frankreich 16,90, in Großbritannien 15,52, in Rußland 5,80 Mk. Bei dieser Berechnung ist gleichmäßig der Prozentsatz zu Grunde gelegt, den von den Staatsausgaben die Aus gaben für Staatsschulden und für Landesvertheidigung bean spruchen. Die letztangeführten Ziffern sind für Preußen insofern zu corrigireu, als der einzelne Preuße für den preußischen Antheil an den Staatsschulden nichts in Steuern bezahlt und nur der auf Preußen entfallende Ausgabebetrag für Verzinsung der Reichsschuld ihn mit 119 Mk.pro Kopf be lastet. Die Gesammtsumme aller Verpflichtungen des preußischen Staates hat nämlich am 1. April 1891 -6050 796 646 Mark 31 Pfennig betragen, abgesehen von 752 298 Mark 57 Pfennig an Renten. Zur selben Zeit hatte der Gesammtbetrag aller Aufwendungen für das Staatseisenbahnnetz die Summe von 6173 323 449 Mark 98 Pfennig erreicht. Die Gesammtsumme der Verpflichtungen des Staates war also zu jenem Zeitpunkt schon durch den Werth des Staatseisenbahnnctzes gedeckt, und der Besitz an Domänen, Forsten und Bergwerken völlig schuldenfreies werbendes Eigenthum. Linen so glänzenden Vermögens stand hat kein anderer größerer Staat auch nur annähernd aufzuweisen. Ueber die absolute Größe der Staatsschulden in Preußen (Deutschland), Frankreich und Rußland, wieviel von denselben auf den Kopf der Bevölkerung fällt, wieviel in absoluter Summe von den Staatsschulden für friedliche und wieviel für kriegerische Zwecke ausgenommen worden ist, ebenso über das Prozentverhältniß der Verwendungs zwecke, giebt nachfolgende Zusammenstellung Auskunft: An Staatsschulden waren 1892 vorhanden (alles in Reichsmark umgegrechnet) in Preußen (zuzüglich des auf Preußen ent- fallenden Antheils an der Reichsschuld) 6 954 Millionen, in Frankreich 25316 Millionen, in Rußland 11159 Millionen oder auf den Kopf der Bevölkerung in Preußen 227, in Frankreich 658, in Rußland 118 Mk. Diese Schuldem sind entstanden 1) durch kriegerische Rücksichten und zwar in Preußen im Betrage von 875 Millionen, in Frankreich 13260 Millionen, in Rußland 6982 Millionen, 2) durch Kultur-Ausgaben in Preußen 6079, in Frankreich 12056, in Rußland 4177 Million«,. Es entfallen mithin von den Schulden für kriegerische Zwecke in Preußen 12'/, Prozent (87'/, Prozent auf Kulturzwccke, besonders Erwerb der Eisenbahnen) in Rußland 52,3 Pro zent (friedliche Zwecke 47,7 Prozent), in Frankreich: kriege rische Zwecke 62,6 Prozent, lsriedliche Zwecke 37,4 der ge- sammten Staatsschulden. Man ersieht daraus wenigstens, daß Preußen-Deutschland bei weitem nicht so schlecht bestellt ist, wenngleich auch in Betracht zu ziehen bleibt, wie ein Volk in seiner Industrie und in seinen Handel entwickelt ist, um die ihm aufgelegten Lasten tragen zu können. Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Aus dem jetzt vorliegenden end gültigen Finanzabschluß der Reichs-Post- und Telegraphen verwaltung für das am 31. März 1893 beendigte Haus haltsjahr ergiebt sich im ordentlichen Haushalt ein Ueber- schuß der Einnahme über die Ausgabe von 24 598073 Mk., das ist gegen das Vorjahr mehr 2 765 251 Mk. und gegen den Voranschlag mehr 3 375140 Mk. Eine Erklärung von 52 angesehenen Katholiken Rhein lands zu Gunsten der Militärvorlage bringt die „K. Bolks- Ztg." Die Unterzeichner tadeln das Verhalten der Zentrums fraktion im Reichstag als unpolitisch und verwahren sich gegen ein Verlassen der konservativen Ueberlieferungen der Partei, wollen sich jedoch nicht vom Zentrum loslösen. Der Bund sür Bovenbesitzreform beabsichtigt, seine Sonderkandidaturen für Berlin zurückzuziehen, es den einzelnen Mitgliedern anheimgebend, den ihnen sonst nächststehenden Kandidaten zu wählen. Es werden dies Kandidaten aller Parteien sein, da die Bodenbesitzreformer Konservative, Nationalliberale, Freisinnige und Zentrumsleute zu Mit gliedern zählen. Die Mittheilung, daß die mecklenburgische Rechtspartei auf einen erhaltenen Wink von der beabsichtigten Aufstellung eigener Reichstags-Kandidaten absehen würde, scheint sich nicht zu bestätigen, denn das Parteiorgan bringt die Namen der aufgestellten Kandidaten. Der „Reichs-Anz." veröffentlicht eine königliche Ver ordnung betr. die Auseinandersetzung zwischen dem Staat und der Gemeinde Helgoland hinsichtlich der Grundstücke des bisherigen Helgoländer Gemeinwesens. Die Hauptbestimmung der Verordnung ist folgende: Die Grundstücke des bisherigen Helgoländer Gemeinwesens werden, soweit sie im Oberlande der Insel belegen sind, dem preußischen Staat, soweit sie im Unterlande liegen, nebst der Düne und der Austernbank der Gemeinde Helgoland mit bestimmt verzeichneten Aus- nahmen und Nebenbestimmungen zum Eigenthun, überwiesen. Die Verlogenheit der demokratischen Wahlflugbläiter aller Schattirungen veranlaßt den „Reichsanzeiger" wenig',lens die am häufigsten wiederkehrenden falschen Behauptungen im Einzelnen kurz richtig zu stellen. Diese Richtigstellung nimmt beinahe zwei Spalten des amtlichen Blattes ein, ein Beweis, wieviel auf jener Seite gelogen wird. Wie uns ein Drahtbericht aus Münster meldet, veröffentlicht der Frhr. von Schorlemer-Alst eine lange Er klärung, worin er die Ablehnung des Antrags Huene als schädlich für unsere Wehrkraft und bedenklich für die Er haltung des Friedens bedauert. Gerade die Landbe völkerung, welche die meisten Heerdienstpflichtigen stelle, sei an der Einführung der zweijährigen Dienstzeit und der Er leichterung der älteren Landwehr wesentlich interessirt. Der Zentrumsantrag des Dr. Lieber bedeute dagegen eine Ver schlechterung unserer Wehrkraft, der Antrag Huene wider spreche auch keineswegs der Resolution Winhthorst. Der bewaffnete Friede sei immerhin billiger, als der Krieg. Im Hinblick auf die bedrohte Lage des Vaterlands, zur Wahrung der Ehre, Größe und Unverletzlichkeit des Deutschen Reiches und vor Allem auch im Interesse der wirthschaftlichen Ent wicklung, welche des Friedens bedürfe, wünsche und hoffe er die Annahme des Antrags Huene. Die Verehrer des Fürsten Bismarck in Thüringen haben für Ende Juni eine Huldigungsfahrt nach Friedrichs, ruh geplant. Man will dem Fürsten den Dank für die Tage in Jena durch einen Gegenbesuch abstatten. Kürzlich wurde in der Presse berichtet, daß Einrichtung Möbel, Kleider usw. Domes, des Erfinders der „kugel- sicheren Uniform", zwangsweise unter den Hammer gekommen seien. Ein Beauftragter des Herrn Dome ersucht die „Straßb. Post" jetzt zur Aufnahme folgender Richtig stellung: „Es ist unwahr, daß das dem Genannten in Mann heim versteigerte Mobiliar im Zwangswege veräußert worden ist, vielmehr war die Versteigerung eine freiwillige und erfolgte auf Wunsch des nach Berlin verzogenen Herrn Dome." Der Reichscommissar Peters erklärt in der deutschen Warte alle Nachrichten über den Tod Emin Paschas für falsch. Auf der Begrüßungsversammlung der deutschen Land- wirthschaftSgesellschaft in München hielt Prinz Ludwig von Bayern folgende Ansprache: „Ich hatte geglaubt, es würden heute keine Reden gehalten werden. Nachdem aber meiner Person in dem letzten Toaste gedachte wurde, so will auch ick einige Worte zu Ihnen sprechen. Der Herr Justizrath hob in seiner Rede mein Interesse hervor, das ich besonders für die Landwirthschaft hege. Ich verwalte ja auch seit 18 Jahren ein Gut in eigener Regie, und wenn mich die Herren am Montag besuchen werden, werden sie sehen, was man aus einem schlechten Gut machen kann. Wie die Lage jetzt ist, kann man nicht mehr von einem Stand als solchem reden. Sie gehen inemander über. Die Verbindung der Industrie mit der Landwirthschaft ist unbedingt nothwendig. Diese Verbindung ist auch dem kleinen Landwirthe möglich zu be- werkstelligen durch Vereinigung der kleinen Landwirthe mit« sich auf dem Wege der Genossenschaften u. s. w. Bayern kann in dieser Hinsicht manchen Fortschritt aufweisen. Et wird viel von einem Gegensatz zwischen Industrie und Land wirtschaft gesprochen. Es wird die Einführung von Zöllen gewünscht. Nun ist es ja gut, wenn der einzelne Stand füi seine Products mit Zöllen geschützt zu sein verlangt. Ab« es ist unsere Aufgabe, die Mittel zu finden, wie Jeder be- stehen kann und Keiner zu kurz kommt! Es ist ein Ausgleick zu suchen und zu finden. Es dürfen nicht Stände, nicht dar Land begünstigt werden, sondern es muß das Wohl de, Allgemeinheit hochgehalten werden. (Lebhafter Beifall.) Sc trinke ich denn auf alle Stände, und alle Stände sind ver- treten in dem deutschen Reich! (Enthusiastischer, langanhal tender Beifall und stürmische Hochrufe.) Schweiz. Der schweizerische Nationalrath stimmt- dem Beschluß des Bundesraths zu, durch den die Einführung der mitteleuropäischen Zonenzeit durch den Bundesrath v« anlaßt werden kann und zwar mit 57 gegen 41 Stimm« Spanien. Es wurde kürzlich berichtet!, daß d> Königin-Regentin von Spanien ihre Zivilliste selbst um einc
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