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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189304291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-29
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1893
- Autor
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger Webkll »«- Aytizn). Te1«gramm-«drrfsk » X KcrnjpnchstcÜ« .Tageblatt«, Mesa. 4 H-4- Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 98. Sonnabend, 29. April 1898, Abends. 4«. Jahr«. 8 I- Hmtzsch. Nr. 1, 21, 34, 13, 33, DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedittonen in Mesa und Strehla', dm Ausgabestelle», i sowie am Schalter der laiserl. Postanstaltm I Marl 25 Pf., durch die Trllgrr frei in« Hau» 1 Marl 50 Pf., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Marl 65 Ps. Aazetgm-Annahaie für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Aastanienstraße 5V. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Die LoosungSfcheine der in diesem Jahre in Riesa (Stadt) zur Musterung gelangten Militärpflichtigen sind bis spätestens den S. Mai dieses JahreS im Meldeamte des unterzeichneten Stadtraths in Empfang zu nehmen. Riesa, den 28. April 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Bekanntmachung. Die am 10. dieses Monats fällig gewesenen Gemeindeanlagen ans de« 1. Der, Min 18V8 sind bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung längstens bis zum 1 Mai 18V8 an die hiesige Stadthauptkasse abzuführen. Riesa, am 13. April 1893. Der Stadtrath. I. «.: Lange. LdL 4 o» 1 od n» dd für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns bis spätesten ötz H tz< » A tz- Ist Bormittags V Uhr des jeweiliger. Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Bekanntmachung, telephonische Feuermeldestellen betreffend. Mit Genehmigung der kaiserlichen Oberpostdirektion sind die nachverzeichneten Fernsprech stellen als telephonische Feuermeldestellen für die Nacht eingerichtet und von heute an der Be nutzung übergeben worden: 1. Stadtrath (Rathhaus, Hauptthür) Fernsprechstelle 2. F. A. Bretschneider, Elbterrasse, 3. Hotel Kaiserhof, Kaiser Wilhelm-Platz, 4. C. O. Walther, Architekt, Gartenstraße 33, „ 5. Hotel Sächsischer Hof, Bahnhofstraße, 6. Rittergut Riesa (Göhlis) swird demnächst erst angeschlossen). Riesa, den 28. April 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Pferde-Bersteigerrmg. Montag, den 1. Mai 18V8, Vormittags 11 Uhr soll auf dem Hof des städtischen KasernementS an der Friedrich August-Straße ein überzähliges Dienst pferd öffentlich versteigert werden. Königliches 3. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 32. Tagesgeschichte. i Ueber den Besuch des Kaisers beim Papst bringt die ! „Pol. Korr." einen vatikanisch-offiziösen Brief dem die folgenden Mittheilungen entnommen sind: „Was die Gegen stände betrifft, die in dieser Unterredung berührt wurden, so verlautet in der unmittelbaren Umgebung des Papstes, daß sich das Gespräch mehr um allgemeine Gesichtspunkte drehte. Der Papst und der Kai er tauschten ihre Auf fassungen über die kirchenpolitische Situation Deutschlands, sowie über die Lage des Papstthums überhaupt aus. Hierbei wurde Alles vermieden, was der Unterredung eine für den einen oder anderen Theil unangenehme Wendung hätte geben können. Kaiser und Papst sind sehr befriedigt von einander geschieden, was auch darin seinen Ausdruck fand, daß der Papst dem Kaiser beim Abschiede zweimal die Hand mit großer Herzlichkeit drückte. Es gilt als sicher, daß dieser Besuch eine Annäherung zwischen dem Papst und dem deutschen Kaiser zur Folge haben werde, welche auch nach und nach ihre Früchte tragen dürfte. Es wäre ohne Zweifel ein Jrrthum, wollte mau annehmen, daß durch diesen Besuch die allgemeine Richtung der vatikanischen Politik geändert werden würde. Bei dem Alter Leos XIll. und an der Neige seines Pontifikats ist eine plötzliche Schwenkung nicht denkbar. Trotzdem hat der Besuch Wilhelms II. dazu beigetragen, etwaige Mißverständnisse zwischen dem Papste und dem deutschen Kaiser zu beseitige», und wird derselbe die Be ziehungen zwischen dem Latikan und dem deutschen Reiche in günstigem Sinne beeinflussen. Die Beziehungen zwischen dem Batikan und Deutschland waren bisher gewiß normale, aber in Zukunft dürften sie einen viel freundlicheren Charakter annehmen. Dadurch wird es auch ohne Zweifel möglich sein, sich über konkrete Fragen leichter zu verständigen, als es bisher der Fall war ... ES kann constatirt werden, daß der deutsche Kaiser nicht nur auf den Papst, sondern auf alle vatikanischen Würdenträger, welche Gelegenheit halten, mit ihm in Berührung zu kommen, einen günstigen Eindruck gemacht hat. Das ist sicher ein moralischer Gewinn. Die Zukunft muß zeigen, welche Früchte er tragen wird. Die amtliche Erklärung, daß die Militärvorlage nicht Gegenstand von Besprechungen mit dem Papst gewesen sei, hat in Verbindung mit der weiteren amtlichen Versicherung, daß von kirchenpolitischen Zugeständnissen für die Unter stützung der Vorlage durch das Zentrum nie die Rede ge wesen sei, einen günstigen Eindruck gemacht. Die Thathsache freilich, daß es überhaupt solcher feierlichen Kundgebungen bedarf, gewährt einen unerfreulichen Einblick in die miß trauische Stimmung, die im Lande herrscht; man fürchtet eben stets das, was der ,Hannov. Cour." „rärhselhafte Evo lutionen nennt, überraschende plötzliche Wendung des Kurses. Von solchen kann, nachdem der „Reichsanz." gesprochen, im jetzigen Falle keine Rede sein. Immerhin aber bleibt, und dafiir müssen die Brillantendose des Kardinals Ledochowski und seine Begnadigung durch den Kaiser als Beweisstücke dienen, weiten Kreisen das Gefühl, als ob künftig Zentrum und Polen noch mehr als bisher sich der Huld der Regierung erfreuen werden. Die Auszeichnung des einstigen polnischen Erzbischofs, des streitbarsten aller Kirchenfürsten während des Kulturkampfes, ist in der That überraschend und die „Nordd. Allg. Ztg." konnte kaum etwas Verkehrteres thun, als von der Erregung darüber von oben herab zu bemerken, sie sei „für die politische Stimmung des Augenblickes (!) einigermaßen (!) bezeichnend", und es sei zweifelhaft, ob der Wunsch nach einer amtlichen Richtigstellung der kaiserlichen Aeußerung Aussicht auf Erfüllung habe. Wir glauben nicht, daß das genannte Blatt mit diesen Worten der Regierung einen Gefallen erwiesen hat. Das diese anders denkt, zeigt folgende Meldung des „Reichsanz.": „Die Form, welche die „Köln. BolkSztg." einer an den Kardinal Grafen Ledochowski gerichteten huldreichen Aeußerung Sr. Majestät des Kaisers giebt, ist vollständig erfunden." Deutsches Reich. Auf Grund angeblich authen tischer Nachrichten über die Stimmenverhältnisse in der Zen trumsfraktion theilt die T. R. mit, daß keine Aussicht auf das Gelingen eines Kompromisses in Sachen der Militär vorlage vorhanden sei. Danach ist mit hoher Wahrscheinlich keit mit der Auflösung des Reichstags am Schluß der zwei ten Lesung der Militärvorlage, also wohl Ende nächster Woche, und mit Neuwahlen für Mitte Juni zu rechnen. Die „Köln. Ztg." schreibt: „Eine Legende, die neuer dings auftaucht, ist die, daß im Bundesralh die Abneigung gegen die Auflösung neuerdings stärker geworden sei. Man nennt sogar Staaten, wie Bayern, Sachsen, Baden, als Geg ner der Auflösung. Dabei weiß doch alle Welt, daß gerade die Herrscher von Bayern, Sachsen und Württemberg, welche eigene Heeresverwaltungen besitzen, ein solches Gewicht auf die Genehmigung der Militärvorlage legen, daß sie sogar schon zur ersten Lesung ihre Kriegminister nach Berlin ent sandt hatten, um in ihrem 'Namen für die Militärvorlage einzutreten. Auch hier können wir auf Grund mehrfacher und direktester Erkundigung versichern, daß diese Ausstreu ungen völlig aus der Luft gegriffen sind, daß voraussichtlich schon das Ende der nächsten Woche beweisen wird, daß von irgend einer Uneinigkeit innerhalb des Kreises der verbünde ten Regierungen bei Behandlung der Militärvorlage nicht im Geringsten die Rede sein kann. Mit dem Scheitern der Militärvorlage wird auch dieser unglückliche Reichstag, der wahrlich Alles aufgeboten hat, das öffentliche Ansehen der deutschen Volksvertretung nach Kräften zu untergraben, sicher lich der Auflösung verfallen." Das Depeschenbureau „Herold" versendet einen Drabt- bericht, wonach das neueste Heft der Wochenschrift „Zukunst" ein „Interview" des Herausgebers Maximilian Harden mit dem Fürsten Bismarck über den Antisemitismus enthält, und giebt dann einen langen Auszug aus diesem „Interview". Das Heft enthält nun allerdings einen Artikel des Herrn Harden „Fürst Bismarck und der Antisemitismus". Allein i an keiner Stelle verräth auch nur ein Wort, daß es sich um I ein Interview handelt; vielmehr giebt Herr Harden nur I allbekannte Dinge mit der Zuthat seines eigenen „Esprits" zum Besten. Neu ist einzig und allein der Schlußsatz, aus dem aber auch nur der Geist HardenS zu sprechen scheint: „Die Beharrlichkeit, mit der hier die Juden und dort die Antisemiten als die allergefährlichsten Feinde des Reiches ausgegeben werden, während an mancher entscheiden den Stelle das Gefühl der ernsten Verantwortlichkeit fehlt, während das Polenthum, stolz auf seinen zu überraschenden Ehren gelangten Ledochowski, kühner das Haupt erhebt, während der Freihandel neue Hoffnungen schöpft und Zentrum und Socialdemokratie sich zu vergnüglichen Mahl zeiten rüsten, erinnert ihn, wie er in» Privatgespräch neulich sagte, an das Gebühren eines Mannes, der, weil er mit den ihn ^umringenden Raubthieren nicht anzubinden wagt, seinen Heldenmuth an einem Mückenschwarm austobt." In der gestrigen Sitzung der Ahlwardt--Kommission erstatteten die Referenten Bericht. Staatsminister Miquel widerlegte unter Vorlegung authentischen Materials eine Reihe Behauptungen Ahlwardts. Abg. Porsch wies nach, daß durch die Akten keine einzige Ahlwardtsche Behauptung erwiesen sei ; Ahlwardt habe den Inhalt meist gar nicht ver standen. Cuny erklärte, ueue Enthüllungen bezüglich des Jnvalidenfonds lägen nicht vor, für die Behauptung von Verhandlungen hinter den Koulissen sei nicht der geringste Anhalt. Direktor Aschenborn gab ziffermäßige Auskunft über den Ankauf von Hannover-Altenbekener Prioritäten, welche großentheils von der Verstaatlichung mit 241000 Gewinn wieder veräußert wurden. Pickcnbach hob hervor, Ahlwardt habe sich auf weit verbreitete Ansichten gestützt, darunter aus einen von Ballestrem unterzeichneten Antrag, welcher von der Annahme von Verlusten des Jnvalidenfonds ausging. Abg. Ballestrem erklärte, daß damals bona l!6s noch Zweifel möglich gewesen seien, heute aber nicht. Abg. Bebel wünschte die weiteste Verbreitung der Ausführungen Aschen borns. Ballestrem erwiderte, die stenographischen Kommissions berichte würden gedruckt allen Neichstagsmitgliedcrn zugchen und dadurch in die Oeffentlichkeit gelangen. Abg. Porsch berichtete über die Akten; dieselben enthalten größtentheils bloß unbeglaubigte, vielfach unorthographische Abschriften von Briefen, worin mehrfach radirt ist; beispielsweise sei in einem Aktenstück unter den Worten: Direktion der Dis kontogesellschaft neben der Unterschrift Miquels ein zweiter Name. Im Meißnerschen Original stand dort Meißner, dieser Name sei auSradirt. Er und Abg. Bebel konstatirten übrigens die vollständige Belanglosigkeit der Schriftstücke. Ahlwardt entschuldigte sich mit der aufgenöthigteu Eile; die Aktenkonvolute wären von der wirrsten Art, worin er sich selbst nicht zurechtfinde, er bedürfte dazu der. Hilfe des Herrn Placke. Vom Reichstag. Der Reichstag berieth gestern die Interpellation des Abg. Richter über den KorpSbefehl Im ' siebenten Armeekorps, welcher das Mißverständniß veranlaßt
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