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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189307013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-01
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1893
- Autor
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Uiesaer G Tageblatt und Anzeiger Metlati und Anzeiger). Trleqramm-Adrrssr ßH m 6 Fcmsprkchstell, .TageblattRiesa. A4» Nr. A- ver Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. IS». Sonuavend, 1. Juli 18SS, Abends. 4«. Jahr, »a» Mela« Tageblatt erschaut jede» Ta, Abend« mit AuSmchmr der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher «ezn-spreiS bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, de« Ausgabestelle», sa»«e «o Schalt« der laisal. Postanstalte» 1 Mark 2S Pf., durch die Trüg« frei in« Hau» I Mark SO Pf., durch den Briefträger frei in» Hau« 1 Mark 6S Pf. Au»«,,»««ah», sür di« Nummer de» Ausgabetage« bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und ««lag bm, Langer L Winterlich in Riesa. - Geschäft»»«««: Kaftan,«nstraß, SS. - Für die Redartto« verantwortlich: Her«. Schmidt in Riesa. Mittwoch, den S. Juli 18V3, Vormittags 1« Uhr sollen im Gerichtshause hier 500 Stück Cigarren, 1 Pekoleumapparat, 1 Bertico, 1 Nähmaschine, 1 Schlafsopha mit Matratze, 1 Kleiderschrank, 5 Rohrstühle, 1 Küchentisch, 1 Bant, 1 Küchen waage, 1 Kleiderhalter. 1 Spiegel, 1 Nähtisch, 1 Tischlampe, 2 Bilder und 1 Pclsterstuhl ' gegen st fertige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 28. Juni 1893. Der Ger.-Vollz. beim Königl. Amtsger. Sekretär Eidam. Mittwoch, de« S. Juli 18V», Vormittags 10 Uhr soll im Gcrichtshause hier ein Geldschrank und ein Faß Madeira, ca. 200 Liter, gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 29. Juni 1893. Der Ger.-Vollz. beim Königl. Amtsger. Secretär Eidam. Bekanntmachung. Die diesjährigen Obstnuyungen und zwar: in den Gärten an der Jahnabachmündung, in der früher Moritz Hering'schen Wrese an der Elbe, an der Poppitzcrstraße, am Wege nach Weida und nach Pausitz, an der Straße nach Leutewitz von der vrückenmühle bis zur Leutewitzcr Grenze, an der Jahna von der Wasserkunst bis zu Bergers Hause, auf dem sogenannten Anger und auf dem Fahrdamme in Göhlis und an der Straße von Gohlis nach Poppitz, sollen Donnerstag, den 6. Juli 1893, Nachmittags ^3 Uhr in der Rachskanzlei hicrselbst versteigert werden. Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbe halten. Die Pachtbedingungcn können hier cingesehen werden. Riesa, am '^6. Juni 1893. Der Stadtraih. I. A.: F. A. Grundmann, Stadtrath. * Gr. Verdingung. Die für die Erbauung eines Feldfahrzeugschuppcns in Riesa erforderlichen Arbeiten und Lieferungen und zwar Loos Nr. 1, Erd-, Maurer-, Asphalt- und Steinmetzarbciten einschließlich Material, Loos Nr. 2, Zimmerarbeiten einschließlich Material, Loos Sir. 3, Schmiede- und Eisenarbeiten einschließlich Material sollen im Wege öffentlicher Verdingung vergeben werden, wozu Termin für de« 8. Juli a. e., Vormittags 1v Uhr im Geschäftszimmer der Militärbau-Direction, Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude Flügel 6, anberaumt wird. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen daselbst zur Ein sicht aus. Verdingungsanschläge sind gegen Erstattung der Selbstkosten zu entnehmen. Angebote mit der Aufschrift: „Feldfahrzeugschuppen Riesa Loos Nr. 1, bezw. 2, bezw. 3" sind versiegelt, postsrei und mit der Adresse des Absenders versehen, bis zu obengenanntem Zeitpunkt bei der Militär-Baudircction einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Dresden, den 27. Juni 1893. Militär-Baudirection. Dienstag, den 4. Jult, Vormittags io Uhr sollen aus dem Käsernenyose der rettenden Abtheilung in Riesa — 3 ans;urangirc»de Ticnftpferde (worunter ein Offiziersdienstpferd befindlich) gegen sofortige Baarzahlung öffentlich meistbietend versteigert werden. Verkaufsbedingungen werden vor der Versteigerung bekannt gemacht. Reitende Abtheilung 1. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12. Die Lage der deutschen Arbeit. Zwei der wichtigsten Marksteine in der neueren Ent- wickelungsgeschichtc des deutschen Erwerbslebens sind auf dem jungen Cultnrboden Amerikas errichtet. In gleich kurzer Zeit haben sich in ihr niemals größere Gegensätze herausgebildct, als sich sür den Rus unserer Industrie mit dem Namen Philadelphia und Chicago verknüpfen. In der freundlichen Quäkerstadt am atlantischen Ocean waren wir im friedlichen Wettstreit der Völker die letzten. Mit dem beschämenden Urthcil gingen wir in die Heimath zurück, daß Deutschland auf seinen kriegerischen Lorbeeren ruhe und die Tugend bürger licher Berusstüchtigkeit vernachlässigt habe. Doch unser National charakter ist gesund; wir Deutschen sind immer noch das Volk, dem eine bittere Niederlage die erste Stufe zum Siege wird. Was sich einst in der deutschen politischen Geschichte ereignete, das fand ein Seitenstück jetzt in unserm Wirthschaftsleben; auf die Niederlage in Philadelphia folgte der glänzende Triumph in Chicago. Als bei uns noch die Frage erörtert wnrde, ob eine Bethciligung an der dortigen Weltausstellung zweckmäßig er scheine, gab es nur wenige zaghafte Gemüther, die glaubten, daß eine abermalige Niederlage möglich sei. Kein anderer Staat hat derart kraftvoll und zielbewußt an seiner gewerblichen Entwickelung in den letzten fünfzehn Jahren gearbeitet wie Deutschland. Wer die Verhältnisse unserer Industrie kannte, der wußte, daß Chicago für uns einen Sieg bringen müsse. Und die dort zu Tage getretene Tüchtigkeit und Leistungskraft der deutschen Arbeit hat in ihrem Gesammteindruck die An strengungen aller anderen großen Kulturvölker thatsächlich ge schlagen. Diese Tüchtigkeit ist aber nicht nur äußerer Schein und Ausstattungsflitter, sondern sie bildet heute, den inneren Kern unserer heimischen Großgewerbe. Es ist -u hoffen, daß der Erfolg in Chicago sür uns etwas mebr bedeuten wird als eine bloße Ehre. Vielleicht trägt die Ausstellung zur Befruchtung des deutschen Wirthschafts- lebens doch mehr bei, als man in manchen großgewerblichen Kreisen anfänglich erwartete. Deutschland braucht freie Bahn und Raum aus dem Weltmarkt. Dieselbe gewerbliche Ent wickelung, der jetzt in Chicago ein so glänzendes Zeugniß aus gestellt wurde, zwingt uns, unablässig auf die Erweiterung unserer Absatzgebiete bedacht zu sein. Man darf sich über diese Nothwendigkeit auch nicht durch die gegenwärtig zwar langsam, aber erkennbar sich bessernden Verhältnisse unserer Industrie täuschen lassen. Auf diese Gesundung unseres Wirth- schaftslebens ist auch die Auflösung des Reichstages und die politisch bewegte Zeit, welche ihr folgte, nur von untergeord netem Einfluß gewesen, wie ein sachliches Urthcil nicht ver hehlen kann. Denn wenn in einigen Industrien im vorigen Monat die Aufträge etwas zurückgehaltcn wurden, so geschah dies aus Ursachen, die mit der Tagespolitik keineswegs oder nur sehr mittelbar in Zusammenhang zu bringen sind. Besonders im Textilgewerbe pflegen regelmäßig im Mai die Aufträge spärlicher einzugehen, da dieser Monat für die Preisbildung auf dem Gebiet wichtiger Tcxtilrohstoffe von er heblicher Bedeutung ist. Die großen Besteller pflegen sich daher vielfach etwas abwartend zu verhalten, eine aus den Umständen sich leicht erklärende Gewohnheit, die aber auf solche Erwerbs zweige um so fühlbarer zurückwirkt, bei denen Mai und Juni die Grenze zwischen dem Sommer- und Wintcrgcschäft bilden. Auch die seit einiger Zeit schwierigen finanziellen Verhältnisse in Australien haben den deutschen Arbcitsmarkt ungünstig beeinflußt. Aus diesen Gründen ist auch in einigen Zweigen der Spinnerei seit kurzer Zeit die Beschäftigung etwas stiller ge worden. Die Kamm- und Streichgarnspinncreien klagen mehr fach; es ist jedoch nicht wahrscheinlich, daß diese Ungunst der Verhältnisse längere Zeit währt, da die Wollstoffwebereien meistens zahlreiche Aufträge in letzter Zeit erhalten haben. Die anderen Zweige der Spinnerei sind augenblicklich be friedigend beschäftigt; theilweise mußten in letzter Zeit höhere Preise bewilligt werden. Auch in der Weberei haben die Gesammtverhältnisse sich dauernd günstiger gestaltet, als sie im vorigen Sommer waren. In manchen Gegenden fehlte es in letzter Zeit an Webarbcitern. Auch die sächsische Hand stickerei ist in außerordentlich günstiger Weise beschäftigt. In der Wirkerei sind die Aufträge erheblicher und besser im Preise als vor Jahresfrist. Obwohl das Hauptgeschäft nach den Vereinigten Staaten im Spätfrühling vorüber ist, so sind die Fabrikanten doch meistens nicht genöthigt, ihre Arbeiter feier» zu lassen. Ein ganz merklicher Aufschwung ist im Leinenge werbe zu verzeichnen. Vielfach war man in der Textilindustrie zu Betricbserweiterungen genöthigt, die Löhne sind häufig erhöht, Arbeitercntlassungen wegen mangelnder Arbeit waren selten oder überhaupt nicht zu verzeichnen. Auch in der Posamentenindustrie macht sich jetzt eine leichte Besserung der Verhältnisse bemerkbar. In einzelnen Zweigen der Eisenindustrie pflegen in der gegenwärtigen Jahreszeit die Aufträge regelmäßig etwas ab- zunehmcn. Aus den rheinisch-westfälischen Bezirken wird da her auch gegenwärtig über sinkende Unternehmungslust geklagt, doch sind die Werke trotzdem noch immer voll beschäftigt, und der regelmäßige Betrieb braucht nicht eingeschränkt zu werden. Namentlich das Ausland hält mit Aufträgen zurück. Tie oberschlesische Eisenindustrie erfreut sich dagegen günstiger Verhältnisse. In einzelnen Zweigen derselben mußten wegen der zahlreichen Aufträge die Lieferungsfristen verlängert werden. Aus der Maschincnindustrie hört man nur vereinzelte Klagen, dagegen viele Meldungen über besseren Geschäftsgang. Dieser betrifft namentlich Textil- nnd Werkzeugmaschinen; die Bestellungen auf Dampfmaschinen scheinen gegenwärtig etwas zurückgehaltcn zu werden. Gut beschäftigt ist augenblicklich auch die Fabrikation von Musikwerken. Im Baugewerbe sind die Verhältnisse zwar in den letzten Monaten besser geworden, aber das solide Baugeschäft ist noch immer vorsichtig, und die zügellose Speculationssucht hat sich in den letzten Jahren glücklicherweise etwas abgewirthschaftet. Doch ist cs im Bau gewerbe keineswegs eigentlich „still", sondern der Unter nehmungsgeist ist in diesem Sommer wieder so stark, daß sich in einzelnen Gegenden eine nicht unmerkliche Nachfrage nach Arbeitern zeigt. Vielfach sind in diesem Gewerbe die Löhne von den Arbeitgebern in der letzten Zeit aus eigenem Antriebe erhöht. Arbeitseinstellungen von Bedeutung sind gegenwärtig in Deutschland nicht zu nennen. Zwar besserte sich, wie hier erörtert, unsere geschäftliche Lage im Allgemeinen unablässig, aber sie ist auch heute in den hauptsächlichsten Erwcrbszweigen noch keineswegs so günstig, um größeren Lohnkämpfen Aussicht auf Sieg zu verheißen. Eine der Hauptaufgaben der deutschen Industrie wird es in der nächsten Zeit sein müssen, den glänzenden Erfolg aus der Weltausstellung in Chicago ge schäftlich voll anszunützen. 8.-6. Tagesgeschtchte. Deutsche« Reich. Die geplanten großen Kaiser manöver dieses Jahres erscheinen durch den Futtermangel in dem zur Abhaltung dieser Manöver auserschenen Gebiete ernstlich in Frage gestellt. Natürlich würde man sich nur im äußersten Nothfalle zu einer abermaligen Abbestellung der wichtigen Truppenübungen entschließen. In Regierungs kreisen hofft man, daß durch geeignete Maßregeln, vor allem durch die Errichtung von Magazinen, die entgegenstehendett Schwierigkeiten gehoben werden könnten. Die Entscheidung ruht beim Kaiser und dürfte nach dessen Rückkehr von Kiel alsbald getroffen werden. Inzwischen sind übrigens die Einladungen an die fürstlichen Gäste zu den Kaisermanövern in Lothringen ergangen. Es heißt mit Bestimmtheit, oaß auch ein Mitglied des österreichischen Kaiserhauses sich unter diesen Gästen befinden wird. Dagegen entbehrt die Nachricht, daß auch der Kronprinz von Italien eine Einladung erhalten und angenommen hübe, jeder Begründung.
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