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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189307175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-17
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1893
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Weblatl m,d Archer). Telegramm-Adresse .Tageblatt', Rlesa. Amtsblatt Femsprechstelle Nr. 20 vcr König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa i«s. Montag, 17. Juli 18S3, Abends. 1«. Jahrg Da» Mesa« DagMatt «scheint Ta, Abends mit Ausnahme der Gönn« und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung tn den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, smai» am Schalt« der kaisrrl. Postanstaltrn 1 Mark 28 Ps., durch die Träger frei ins Hau« 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger frei ins Hau» 1 Mark ÜS Pf. «azetgeu Amuchmr sltr die Nuuuna deS Ausgabetages bis Bormtttag 9 Uhr ohne Bewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 89. — Für di« Redaktion verantwortlich: Herm. Schmidt tn Riesa. Konkursverfahren. Ueber das vermögen des Schnittwaarenhändlers August Cmil Schlag in Riesa wird heute am 17. Juli 18VS, Bormittags 1V Uhr das Kontursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Fischer 1« Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. > onkursforderungen sind bis zum L4 August 18V3 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendeu Falles über die in 8 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 14. August 18V8, Bormittags 1V Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 18. September 18V3, Vormittags 1V Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschultner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 14. August 1893 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Riesa. I. A.: Ass. Oehm, H.-R. Bekannt gemacht durch: Aktuar Brehm, G.-B. Obst - Verpachtung. Die diesjährige« Obstnutzangen der nachstehend aufgeführten fiscalischen Straßen sollen an den dabei bemerkten Orten und Tagen gegen sofortige baare Zahlung und unier den sonstigen vor Beginn der Verpachtung bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich an Meistbietende verpachtet werden. 1. Freitag, den 21. Juli d. I., von Nachmittags 3 Uhr an, im Gasthofe zur „Stadt Hamburg" iu Cölln: die von der Meißen-Großenhainer Straße, Abteilung 1 b und 2 (3 Parzellen); die von der Meißen-Radeburger Straße, Abtheilung 1 (3 Parzellen); l die von der Meißen-Niederauer Straße (1 Parzelle); I die von der Meißen-Dresdner Straße, Abtheilung 2, Strecke im Dorfe Cölln (1 Parzelle), und die von der Meißen-Nossener Straße, Abtheilung 1, einschließlich Rauhenthalstraße, sowie Ab theilung 2 und 3 (in mehreren Parzellen). 2. Sonnabend, den 22. Juli d. I., von Nachmittags V^ Uhr an, im Gasthofe zu Coswig: die von der Meißen-Dresdner Straße, Abtheilung 2 (mit Ausnahme der Strecke im Dorfe Cölln) und Abtheilung 3 (in mehreren Parzellen). 3. Montag, den 24. Juli d. I., von Nachmittags '/.I Uhr an, im Gasthofe zu Wölkisch: die von der Meißen-Leipziger Straße, Abtheilung 1—4 (in mehreren Parzellen); die von der Zehren-Döbelner Straße, Abtheilung 1—3 (in mehreren Parzellen); die von der Seerhausen-Riesaer Straße (1 Parzelle) und < gie von der Zehren-Niedermuschützer Straße (1 Parzelle). 4. Dienstag, den 25. Juli d. I., von Nachmittags Vs 2 Uhr an, im Gasthofe „Zum Adler" in Wilsdruff die von der Meißen-Wilsdruffer Straße, Abtheilung 2 (1 Parzelle), und die von der Kefselsdorf-Nossener Straße, Abtheilung 1—3 (in mehreren Parzellen). 5. Donnerstag, den 27. Juli d. I., von Vormittags VzlO Uhr an, in der Schankwirthschast „Zur Post" in Noffen: die von der Meißen-Nossener Straße, Abtheilung 4 und 5 (in mehreren Parzellen); die von der Kesselsdorf-Nossener Straße, Abtheilung 4 und 5 (in mehreren Parzellen) ; die von der Nossen-Oschatzer Straße, Abtheilung 1 und 2 (in mehreren Parzellen), und die von der Hainichen-Strehlaer Straße (1 Parzelle). Meißen, am 14. Juli 1893. i Königl. Straßen- u. Wasserbau-Jnspection II. Königl. Bauverwalterei. Neuhaus. Diesel. Er tritt für eine Man wolle aber Wenn der Abg. v. Stumm von Agitatoren gesprochen habe, welche von den Groschen der Arbeiter leben, so besitze er doch seine Millionen nur durch die Ausbeutung der Arbeiter. (Der Präsident ruft den Redner zur Ordnung.) Abg. Bebel verwies ferner auf die Vernachlässigung der uothwendigsten Lulturaufgaben. Da» Deutsche Reich sei an einer Stelle anaelangt, wo »S nöthig ist, der weiteren Bermrhrung der Militärlasten ein Vom Reichstag. Die Militärvorlage ist nun endlich unter Dach und Fach. Wie wir bereits am Sonnabend Abend durch Extrablatt meldeten, ist dieselbe nunmehr endgültig mit 201 gegen 185 Stimmen angenommen worden. — In der Sitzung des Reichstags am Sonnabend erklärte zunächst der Abg. v. d. Decken im 'Namen seiner Freunde, daß sie gegen die Vorlage stimmen, in der sie die Folge der 1866 be gonnenen Politik sehen, welche Gewalt vor Recht, Erfolg über Moral setzte. Abg. Bebel (Soc.) meinte, die Mehr heit für die Vori ge sei eine bloße ZufaUSmehrheit gewesen. Die Polen hätten nur aus taktischen Gründen dasür gestimmt. Die militärischen Ausgaben hielten die Völker ab, den noth- wendigen Kulturausgaben gerecht zn werden. Frankreich könne man für die Verlage nicht ins Feld führen, da es an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angelangt sei. Auch der italienische Kriegsminister erklärte, daß Italien die mili tärischen Lasten auf die Dauer nicht ertragen könne. Das alles seien Symptome, welche beweisen, daß alle Staaten eifrig den Krieg verhüten werden. Deutschland habe also gar keine Ursache, auf dem betretenen Wege fortzufahren. So lange das heutige politische und ökonomische System in Rußland herrsche, könne auch dieses nicht daran denken, «inen Krieg gegen Westeuropa zu führen. Die Social demokraten erkennen an, daß bei den heutigen Verhältnissen jeder europäische Staat gerüstet sein müsse, um sich gegen Angriffe zu vertheidigen. Im Vertheidigungskampfe würde Deutschland nicht nur die Bourgeoisie, sondern auch durch die Arbeiterklassen gerettet werden. Aber Deutschland müsse seine militärische Organisation so gestalten, daß dem Volke nicht unerschwingliche Lasten daraus erwüchsen. Redner ver breitet sich darauf ausführlich über Scharnhorsts Reorgani sationspläne. Abg. Bebel legt die Zersplitterung der Parteien dar, welche sich auch im nächsten Reichstage bei bei der Deckungssrage zeigen werde, progressive Reichsrinkommensteuer ein. wieder die unteren Klassen belasten. entschiedenes Nein entgegen zu rufen. Wir unsererseits sagen: 'Nieder mit dem Militarismus, nieder mit der Militär vorlage I (Beifall bei den Socialdemokraten.) Abg. v. Ka r- dorsf (Reichspartei) sagte, die Socialdemokraten könnten doch nicht leugnen, daß sie, wenn sie an der Herrschaft wären, geneigt wären, Elsaß-Lothringen zurückzugeben. Redner polemisirte gegen die Behauptung des Abg. Bebel, daß die Kulturaufgaben gegenüber den militärischen Zwecken ver nachlässigt worden seien. In Betreff der Deckungsfrage hätte er gewünscht, daß sie vorher erledigt worden wäre, aber die Militärvorlage sei so dringend, daß man sie sofort bewilligen müsse. Er habe das volle Vertrauen zu der Regierung, daß sie loyal die Deckungsfrage regeln werde. Speciell sei der Finanzminister Miquel mehr als irgend ein anderer in hohen Stellungen befindlicher Beamter der Mann, diese Frage befriedigend zu lösen. Miquel kenne auch die agrarischen Verhältnisse. Er hoffe, daß Miquel, zu dessen Genie und Loyalität er das größte Vertrauen habe, auch die Deckungsfrage hier vertreten werde. (Be wegung.) Deutschland habe seine Machtstellung im Fluge erobert, zum großen Theil durch das Genie des Fürsteen Bismarck. (Beifall rechts.) Diese Stellung müsse nun auch mit Kraft behauptet werden, deshalb bitte er die Militärvorlage anzunehmen. Abg. Schädler (Centrum) erklärte, die ganzen Verhandlungen ergaben nichts, was seine Partei veranlassen könnte, ihren Widerstand gegen die Vorlage aufzugeben. Redner wendete sich dann gegen die Aeußerungen des Reichskanzlers, daß das Centrum demokratisch geworden und eine konfessionelle Partei gewesen sei. Er hätte nach der Erklärung des Grafen Hompesch eine andere Antwort des Reichskanzlers erwartet, als derselbe thalsächlich gegeben. Man müsse Alles vermeiden, was ein noch größeres Ueberhandnehmen des Militarismus mit sich bringe. Abg. Rickert (freisinnige Bereinigung) bemerkte, die Frage der Lösung der zweijährigen Dienstzeit und die Deckungsfrage seien für ihn die beiden Hauptpunkte. Er fasse die Erklärung des Reichskanzlers bezüglich der zwei jährigen Dienstzeit in dem Sinne auf, daß die Erklärung auch für die Zeit bindend sei, wo er vielleicht nicht mehr im Amte ist. Sodann fasse er die Erklärung de« Reichs kanzlers betreffs der Deckungsfrage so auf, daß eine Erhöhung der Branntwein-, der Bier- und der LebrnSmittelsteuer nicht geplant sei. Unter diesen Voraussetzungen sümme er für die Militärvorlage. Der RrichS.kanzler erklärte: Ich kann die Auffassung de» Vorredner» nur al» die richnge bezeichnen. Abg. Plötz (konservativ) bemerkte, seine Freunde würden für die Vorlage stimmen in der Erwartung, daß die Regierung dem Nolhstand der Landwirthschaft abhelfe. Darauf wurden Artikel 1 und 2 und damit der Rest der Vorlage angenommen. In namentlicher Gesammtabstimmung wurde dann die Militärvorlage mit 201 gegen 185 Stimmen angenommen. Es fehlten die Abgeordneten Franck, Wollny und Citronowski, sämmtlich dem Centrum angehörig; ferner Hartmann (süddeutsche Volkspartei), von Czarlinski (Pole). G gen die Vorlage stimmten die freisinnige Bolkspartei, die Sozialdemokraten, das Centrum, ausgenommen Prinz Arenberg und Lender, ferner die süddeutsche Volkspartei, die Welfen. Der Nachtragsetat ward ohne Debatte angenommen. Der Reichskanzler verlas alsdann eine kaiserliche Bot- schäft, welche den Schluß der ReichstagssessionauS- spricht: „Mit großer Befriedigung begrüßen Se. Majestät und seine hohen Verbündeten das Ergebniß der Beratungen. Das feste Vertrauen auf Ihre Bereitwilligkeit, die für die Sicherheit des Reiches als nothwendig erkamnen Opfer zu bringen, hat nicht getäuscht. Je unerschütterlicher die Ueber- zeugung der verbündeten Regierungen feststeht, daß das vor geschlagene Maß der Verstärkung der Wehrkraft nicht über das Bedürfniß hinauSgeht, um so dankbarer empfinden sie, daß das Verständniß für die Nothwendigkeit des Heeres in immer weitere Kreise gedrungen ist und den Reichstag zu seinem zustimmenden Beschluß geführt hat. Es gereicht mir zur besonderen Freude, daß ich von Sr. Majestät beauftragt bin, Ihn n für Ihre Mitwirkung den allerhöchsten Dank auszusprechen. Auf Befehl des Kaisers erkläre ich namens der verbündeten Regierungen die Session des Reichstags für geschlossen/' Mit der üblichen geschäftlichen Ucbersichl und dem dreimaligen Hoch auf den Kaiser wurde hierauf diese Session des ReichSagS bee.idet. Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Der Kaiser ist gestern früh iu Kiel eingetroffen und hat sich von der Jensenbrücke an Bork der kaiserlichen Jacht „Hohenzollern" begeben. Se. Majestä, wirb heute die Ostseereise angetreten haben. Durch ein in London am 13. und in Berlin vorgestern vollzogenes Protokoll ist Großbritannien der Dresden«. Sanitätskonvention beigetreten. Au» Braunschweig wird geschrieben: De« Vorgang andere, Provinzen und Städte folgend, wird auch von hü.
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