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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189307186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-18
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1893
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Riesaer A Tageblatt und Anzeiger Meblall und Anjcher). Tclegramm-Adrrsse .TageblattRiesa. Amtsökalt Fcrnsprechslellk Nr. 20 oer Königs. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königs. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 164. Dienstag, 18. Juli 189S, Abends. 46. Jahrg. Das Riesa« Laßeblatt «scheint jede« Lag Abend« mit Ausnahme d« Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung tn den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle», fa»i» am Schalt« d« kaisrrl. Postanstalte» 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins HauS 1 Mart 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mart 65 Pf. Aazetgrn-Anmchme für die Rumm« deS Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantrnstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt tn Riesa. Bekannntmachung. In Abänderung der Bekanntmachung vom 6. Juli 1893 O. 1043 in Nr. 156 deS Riesaer Amtsblattes wird hierdurch bekannt gemacht, daß am 21. und 22. Juli, Vormittags von 7 bis 12 Uhr Grfechtsfchietzübunge« auf dem Artillerie-Schießplätze bei Zeithain stattfinden, wogegen am 34. Juli Schießübungen nicht abgehalten werden. Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, am 17. Juli 1893. O. 1006. I. V.: von Gruben. Tn. Oeffentliche Versteigerung der diesjährigen Nutzung von den fiskalischen Aepfel- Birn- und Pflaumeu- Bäumen an den Straßen der Aintsstraßeuineisterbezirke Mügeln und Oschatz Montag, am 34. Juli, nachmittags 3 Uhr im Gasthof zum Schwan in Oschatz, DienStag, am 35. Juli, vormittags »/,» Uhr in der Schaukwirthschaft am Bahnhofe in Mügeln. Königliche Straßen- und Wasserbauinspettion Döbeln und Königliche Bauverwalterei Grimma ? am 14. Juli 1893. Pflaumenverpachtung. Die der Gemeinde Merg.-ndorf gehörige Pflaumenuutznug soll nächsten Sonnabend, den 33. d. Mts.. Abends »/z8 Uhr in hiesiger Gastwirthschaft an den Meistbietenden verpachtet werden. Bedingungen vor der Auktion. Mergendorf, den 17. Juli 1893. Der Gemeinderath. ** Bäger. lieber die Algkmnm Lagt »in Handel und Kemrde spricht sich der dieser Tage erschienene und uns zugegangene Berich» der Dresdner Handels- und Gewerbekammer für 1892 wie folgt aus: Das verstossene Geschäftsjahr schließt sich in seinem Charakter seinen unmittelbaren Vorgängern au, indem sich der Niedergang des wirtschaftlichen Lebens fortsetzte, wenn nicht verschärfte. Zwar wurde der Frieden nach Außen nicht gestört, zu den vielen Vorgängen aber, die in den Vorjahren auf das allgemeine Gedeihen hemmend eingewirkt hatten, die politischen und finanziellen Wirren in Südamerika, die Finanzkr'sis in England, die gesetzgeberischen Maaßregeln der Bereinigten Staaten, gesellten sich neue Ursachen, die eine Gesundung der wirtschaftlichen Lage hinderten; cs seien nur die Borgänge in Frankreich betreffs des Panama- Kanals, das im letzten Jahre unerhört rasche Fallen des Silberkurses, der gegen dessen Ende einen nie dagewescncn Tiefpunkt erreichte, das Auftreten der Cholera in Hamburg mit seinen das ganze Verkehrslcbcn hemmenden Absperrungs mahregeln erwähnt. In Deutschland war es vor Allen eine Maßregel, die die Gcmüther auf d..s Tiefste beunruhigte und das allgemeine Gefühl der Unsicherheit der polnischen Loge zu offenem Mißtrauen steigerte, die von den verbün deten deutschen Regierungen dem Reichstage unterbreitete Militärvorlage und damit im Zusammenhangs die zur Deckung der unvermeidlichen kosten gemachten Vorschläge, die wenig- stens in Betreff der Brav- und Branntwein-Steuererhöhung in den weitesten Kreisen der Bevölkerung auf den entschieden sten Widerstand stießen. Davon unabhängig, aber nicht minder störend war infolge einer überaus günstigen Ernte der das ganze Jahr andauernde Niedergang der Preise der land- wirthschaftlichen Erzeugnisse, der, indem er die Sauskraft eines großen Theils der Bevölkerung schwächte, das Seinige dazu beitrug, einen Druck auf die ganze Marktlage auszuüben; der Markt seinerseits war infolge der Überproduktion der vorauSgegangenen Jahre überfüllt und konnte, theils weil auch im Auslande die Kaufkraft im Allgemeinen abgenommcn hotte, theils weil neue Zollschranken den Verkehr hemmten, theils weil den deutschen Erzeugnissen fast alle Länder der Welt sich wegen der Cholerafurcht verschlossen, in der Aus fuhr nicht die erhoffte Erleichterung finden. So vereinigten sich alle Umstände, um eine rege und gedeihliche Entwicklung des Wirtschaftslebens unmöglich zu machen; der Verkehr auf den deutschen Eisenbahnen zeigt rückgängige Ziffern, speziell die Einnahme der sächsischen Staatsbahnen eine Einbuße von 0,15°/«; der Elbeverkehr, zu dessen Abnahme außerdem die außergewöhnliche Trocken heit des Sommers und Herbstes und der dazu veranlaßte Wassermangel beitrugen, gleichfalls; in dem Geld- und Kredit-Vcrkehr gingen die Einnahmen aus der Stempel steuer für Werthpapiere und Kauf- und sonstige AnichaffungS- geschüfte von 1k»/« auf 12»/, Millionen zurück, und davon, daß auch in allen Industrie- und Handelszweigen das Ge schäft mindestens keine Fortschritte machte, beinahe durchgängig aber sich mit geringerem Verdienste begnügen mußte, legen die in Theil S mitgetheilten Berichte den sprechendsten Be- weis dar. Wenn es einigen Betrieben, insbesondere Aktien gesellschaften, dennoch gelungen ist, befriedigende bis gut« Ergebnisse zu erzielen, so ist doch die Verschiedenheit von dem letzten Berichte daraus ersichtlich, daß die Zahl solcher Betriebe beträchtlich kleiner als im Vorjahre ist, diejenige aber, bei denen sich der Gewinn in das Gegentheil verkehrt hat oder höchstens zu Abschreibungen hinreicht, sehr ansehnlich zugenommen hat. Das Jnlandsgeschäft klagt im Allgemeinen, wie bereits bemerkt, über Mangel an Unternehmungslust, der sich z. B. in verminderter Bauthätigkeit äußerte, über zu nehmende Konkurrenz und Preis-Unterbietungen, die am schroffsten bei dem auch von Privaten immer mehr ange wandten Verdingungsverfahren zu Tage getreten seien ; ferner wird über den großen Schaden, der von Hausirern, Konsum-, Beamten-, Offiziersvereinen und ähnlichen Instituten, von Massen- und Konkurs-Ausverkäufen dem Zwischenhandel zu gefügt werde, sowie über die mehr und mehr sich einbürgernde Unsitte, daß der Großhändler oder Fabrikant mit dem Detail händler letzter Hand oder mit dem Konsumenten selbst in Verkehr trete, brtter Beschwerde geführt; wir erwähnen sie an dieser Stelle, weil sie, obwohl schon alt, doch noch nie mit gleicher Heftigkeit wie dieses Jahr hervorgetreten ist ; ferner bilden Klagen über schlechten Eingang von Zahlungen, über lange Kreditforderungen, über Verluste an Konkursen ein immer wiederkehrendes Thema in vielen Berichten. Die durch die sozialpolitische Gesetzgebung auferlegten Lasten werden naturgemäß in einem Jahre init schlechtem Geschäfts gänge, wie es das Berichtsjahr ja leider ist, besonders stark empfunden; im Allgemeinen ist aber die Zahl der grund sätzlichen Gegner geringer geworden, nur wird der Wunsch nach größerer Vereinfachung dieser Gesetze, sowie nach längerer Ruhe und Schutz vor weiteren Belastungen der Industrie recht häufig laut. Mit der Kranken-Ver- sicherung ist man allgemein zufrieden; betreffs der Un- fall-Versicherung wird aber noch immer über die Höhe der Beiträge, sowie über einzelne Anordnungen der Berufsgenossenschaften geklagt. Am wenigsten Freunde hat die Jnvaliditäts- und Altersversicherung, auch bei den Arbeitern, es dürfte eine Aenderung kaum eher zu erwarten sein, als bis eine größere Anzahl in den Genuß der Wohlthaten dieses Gesetzes eingetreten ist. «.Wir möchten nach unsrer Information bezweifeln, daß die Jnvaliditäts- und Altersversicherung in ihrer jetzigen Form sowohl bei Arbeitnehmern als Arbeitgebern jemals besondere Freunde sich erwerbern wird. (Red. d. „N. Tbl") Ein Mangel an Arbeitern war im Berichtsjahr noch weniger als 1891 vorhanden, im Gegentheil ein starkes Angebot, wenn auch besonders tüchtige Arbeiter naturgemäß wie immer begehrt blieben, auch wechselten die Arbeiter weniger stark wie früher und waren oft froh, behalten zu werden. Zahlreichen Fällen von Verminderung der Arbeiter zahl oder Arbeitsstunden stehen zahlreiche andere gegenüber, in denen eine Vermehrung eintrat. Damit stimmt überein, daß im Ganzen nach den Ergeb lissen der Fabrikarbeiterzählung vom 1. Mai 1892 noch nicht 1 °/<> Arbeiter und Arbeiterinnen weniger als am 1. Mai 1891 im kammerbezirk besä äftigt waren. Die Zahl der erwachsenen männlichen Arbeiter ist sogar um mehr als 1°/«, gestiegen, ein Ergebniß, daß aller dings ausschließlich durch die starke Zunahme in der Industrie der Steine und Erden, Metall-Verarbeitung und bei den polygraphischen Gewerben hervorgerufen ist. Die Löhne blieben sich meist gleich, ein Minderverdienst der Arbeiter war allerdings nicht selten, es beruhte aber häufiger auf verminderter Arbeitszeit bei gleichem Spinden- oder Akkord- Sohn al- auf Herabsetzung des letzteren.' In einer größeren Anzahl von Fällen wird aber auch von Lohnaufbesserungen meist allerdings geringen, berichtet. Weder Lohnerhöhungen noch Lohnermäßigungen fallen übrigens auf einzelne Gewerb- zweige oder Orte des Kammerbezirkes besonders häufig, so daß sich kein allgemeiner Schluß daraus ziehen läßt. Das Verhalten der Arbeiter wird in den Be richten, die sich hierüber aussprechen, fast allgemein als be- friedigend oder gut bezeichnet, mehrfach wird dabei aber wie im Vorjahre betont, die Besserung sei nur darauf zurückzu führen, daß die verminderte Arbeitsgelegenheit selbst die Un zufriedensten vorläufig zur Ruhe zwinge. Immerhin liegen auch diesmal wieder einige Klagen über Unlüchtizkeit, Ün- botmäßigkeit, Weglaufen bei Tadel und Kontraktbruch der Arbeiter vor. Um nicht fernerhin an die Kündigung that- sächlich nur einseitig gebunden zu sein, haben die Arbeitgeber sich mehrfach sofortige Entlassung Vorbehalten und in Noch- fällen mit Erfolg davon Gebrauch gemacht. Ueber Schwierig keiten bei Einführung von Arbeits-Ordnungen sind uns nur ganz vereinzelte Klagen zugegangen. . Mehrfach beklagt werden der Zeitverlust und die sonstigen Umständlichkeiten, die den Arbeitgebern zuweilen aus völlig unberechtigten Klagen beim Gewerbegericht von Seite solcher Arbeiter ent stehen, die unter dem Schutze des Armenrechts hiermit keiner lei Gefahr laufen. Im Uebrigen beziehen sich die Klagen betreffs der Gewerbe-Novelle theils auf die Sonn tagsruhe-Bestimmungen, worüber hinsichtlich des Handelsge werbes, während betreffs der Industrie die Ausführungs- Verordnung noch aussteht, theils auf die Beschränkung der Frauen- und Kinder-Arbeir. Mehrfach hat letztere Vorschrift zu vermehrter Einstellung von Maschinen oder, wo es die Art der Arbeit gestattete, auch männlicher Arbeiter ge zwungen; insbesondere wird auch geklagt, daß Ueberarbeit zur Saison nur in ungenügendem Maaße bewilligt worden sei. (Schluß folgt). Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Die Schutztruppe in Deutsch südwestafrika wird wiederum eine Verstärkung erfahren. Wie bestimmt verlautet, geh n alsbald 180 Mann nach Afrika ab, die als Grund freiwilliger Meldungen dorthin aus der Armee commandirt worden sind. Eine Lbtheilung von 90 solcher Freiwilligen ist am Sonnabend in Berlin cingcrroffcn. Ihre Abreise nach Hamburg sollte gestern erfolgen. Von den bei der Erstürmung von Hornkranz verwundeten Mit gliedern der Schutztruppe ist der Reiter Gustav Bartsch vom Pionierbataillon Nr. 15 am 2. Mai d. Js. verstorben. Der Reichskanzler Graf Caprivi muß auf ärztlichen Rath >och immer die größte En haltsamkeit im Gehen üben und das kranke Bein mit Umschlägen behandel«. Infolge der öfteren Unterbrechung der Cur durch die Theilnahme an den Reichstagsverhandlungen hat das, ivenn auch ungefährliche, doch nicht wenig schmerzhafte Leiden nur unbedeutend zurück, treten können. Se. Maj. der König von Sachsen hat dem Asrika-For- schungS-Reisenden, Otto Ehlers, das Ritterkreuz erster Ctaffc des AlbrechtS-Ordens verliehen. Ueber den Parteitag der freisinnigen DolkSpartei be richtet die „Freis. Ztz": „Die Zahl der Deleginen und Abgeordneten ist auf über 400 gestiegen uad setzt sich aus mehr als 180 Reichswahlkreisen zusammen. Nachdem am Freitag Abend in der Borversammlung die geschäftliche»
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