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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189307217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-21
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1893
- Autor
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' ' W - " ' '..--.'V .^, MH, ,M1 1-1 > 'VW-.MW Riesaer G Tageblatt Freitag, 21. Juli 1893, AbenSS. «nd Anzeiger Weil»« md Alyttzer). Tclegramm-Adnssr t! Femsprechslelle .Tageblatt', R!esa. A^MIAV^llU 29 der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 1«7. Freitag, 21. Juli 1893, «dendS. 4«. Jahrg. Das Riesa« TagÄlatt erscheiat jch« Lag Abend« mit ««»nähme der Son«, und Festtage. Vierteljährlicher vezng-PreiS bei Abholung tn den Expeditionen in Mesa und Strehla, den Ausgabestelle», ta»« am Schalt« d« latsal. Postanstalt« 1 Mart 25 Pf., durch die Träg« srei in» Hau« 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mart 65 Pf. «nzeigemAlUmh« für die Rumm« de« Ausgabetage» bi« Bormittag S Uhr ohne Bewähr. Druck und Verlag dan Langer » Winterlich in Riesa. - Geschäftsstelle: «astanienfiraße SS. - Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riefa. Bekanntmachung. In der Zeit vom 14. bis 27. August dieses Jahres macht sich infolge Eintreffens von Uel.nigsmannschaften des BeurlaubtenstandcS die Unterbringung von 173 Mann deS 3. Feld- A.uüerie-Regiments Rr. 32 in Bürgerquartieren und zwar in möglichster Nähe der neuen Krsernen nöthig. Wir fordern alle Diejenigen auf, welche gesonnen sind Mannschaften in Quartier zu nehmen, sich bis 1. August dieses Jahres in der Stadtkassenexpedition zu melden, woselbst auch tie Höhe der zu gewährenden Entschädigung mitgetheilt werden wird. Riesa, am 21. Juli 18S3. Der Stadtrath. I. Schwarzenberg, Stadtrath. Eulitz. Oefsentliche Versteigerung der diesjährigen Nutzung von den fiskalischen Aeh»fel», Vir«» unb Pslanmen- Bäumen an den Straßen der Amtsstraßenmeisterbezirke Mügeln «nd Oschatz Montag, am 24. Jnli, nachmittags 2 Uhr im Gasthof zum Schwan in Oschatz, Dienstag, am SS. Juli, vormittags '/,S Uhr in der Schankwirthschaft am Bahnhofe in Mügeln. Königliche Straßen- und Wasierbauinspeltion. Döbel« «nd Königliche Bauverwalterei Grimma, am 14. Juli 1893. Tagesgeschichte. Die kanm eingetretene politische Stille wird, wie wir ick-.'n berichteten, durch Meldungen über eine Reichsschatz. scc.ctärkrisis unterbrochen, die allerdings nicht sehr aufregend wckre. Freiherr von Maltzahn-Gültz, so wird bestimmt und gl'nbwürdig versichert, gedenkt das 1888 übernommene Amt auszugeben; er hat also nicht Lust, Herrn Dr. Miquel „zu bcN-en," wie ihm einer seiner ehemaligen konservativen Frwlionsgenosskn im Reichstage gnädigst verstärken wollte. Man würde höheren Orts seinen Wünschen auch dann nicht en-zegen sein, wenn der Schatzsecretär eine glücklichere Hand gezeigt hätte, als es tatsächlich der Fall ist, denn Freiherr r:«i Maltzahn hat — der Einzige unter den hohen Reichs« u-.1 Staatsbeamten — seine Beziehungen zu Friedrichsruh nnbr abgebrochen. Die Frage, wer oder was nach ihm kommen soll, wird in der Presse bereits erörtert. Vielfach r.ckten sich die Wünsche auf ein Schatzsecretariat Miquel, genannt X oder also auf einen andern „Helfer" des preußischen Finanzministers. Daß dieser Minister gleich zeitig Schatzsecretär würde, scheint die „National - Zeitung," die diese Verbindung beider Aemter wünscht, nicht für mög lich zu halten, weil der Finanzminister in dieser Stellung Untergebener des Reichskanzlers wäre, dessen College er im preußischen Staatsministerium ist. Das wäre indessen formell kein Hinderniß; Herr von Bötticher ist Beides sckon lei: langer Zett und fühlt sich offenbar sehr wohl in diesem Berhältniß, obwohl er als preußischer Minister ohne Porte- ieurlle dem Reichskanzler gegenüber nicht die starke Stellung kinnimmt, die der Inhaber des wichtigsten preußischen Mfsorts zu behaupten vermag. Freilich kann bei dem künftigen unmittelbaren oder mittelbaren Leiter des Reichs- ichatzamtS nur ein Mann von Initiative und Selbstständig» kett in Frage kommen und deshalb darf das Aeußerliche vielleicht eine gewisse Bedeutung beanspruchen. Zunächst würde dem preußischen Finanzminister, wenn er Miquel t-c!ßl, die volle Ebenbürtigkeit im Reichsdienste gesichert sein, da rr ja als Netter aus der DeckungSnoth berufen würde. Allein es kann dem preußischen Steuerreformator unmöglich grnügen, das Loch im Reichssäckel auf die erste beste, nur den Zusagen des Reichskanzlers nicht zuwiderlaufende Weise zu stopfen. Er wird vielmehr die verfügbaren Einnahme- qurllen darauf hin prüfen, wie sie sich in ein künftiges b-riseres System einfügen würde und deshalb kann die Er ledigung der Deckungsfrage kaum etwas Anderes sein, als der Beginn der Reichs-Steuerreform. Qb diese letztere aber als ihren Träger nicht einen auch förmlich dem Reichskanzler gleichgestellten Reichsbeamten verlangt, mit anderen Worten, eb der von nationalliberaler Seite längst geforderte verant wortliche Reichsfinanzminister auf die Dauer entbehrt werden kann, ist eine Krage, deren Beantwortung uns die durch die Militärvorlage verursachten Kosten jedenfalls ein gut Stück näher bringt. Die „Nordd. Allg. Ztg." vom Donnerstag Abend führt in Sachen der Reichsfinanzverwaltung an leitender Stelle auS: Die Besprechungen der Finanzminifter in Frankfurt a. M. werden sich voraussichtlich nicht allein aus die Beant wortung der Frage beziehen, wie die Deckung der durch die Heeresreform verursachten Kosten zu bewerkstelligen sei, ondern auch darüber hinaus gehen muffen. Ts leuchtet von Iabr zu Jahr mehr em, daß die bis jetzt in vielen Fällen übliche Art, vorhandene Bedürfnisse im Reiche anzuerkennen, ohne von vornherein sicher zu sein, ob und wie die Deckung zu beschaffen sei, einen unhaltbaren Zustand bedeutet. Dies Lcben von der Hand in de» Rund erweist sich aber be sonders in dem Falle bedenklich, wenn Mangels der Mög lichkeit, einen anderen Weg zu beschreiten, kurzer Hand auf die Hilfe der Einzelstaaten zurückgeriffe» wird. Das führt zu einer Unsicherheit in den letzteren, die mit den Grund sätzen einer soliden Finanzwirthschaft durchaus unvereinbar ist. — Es wird dann weiter hervorgehoben, daß die Aus hilfe durch die Matrikularumlagen zu manchen Mißständen führt; dann heißt es: Um hier Abhilfe zu schaffen, wird es nöthig sein, daß die Finanzminifter der Einzelstaaten mit dem Reichsschatzsekretär darüber zu einer Verständigung zu gelangen trachten, welche Mittel und Wege sich wohl als die geeignetsten empfehlen möchten, um an Stelle der bis herigen Unsicherheit in der Finanzgebarung des Reiches und, im Zusammenhang damit, auch derjenigen der Einzelstaaten eine gewisse Stabilität treten zu lassen. Würden die Matrikularbeiträge auf eine Reihe von Jahren fixirt werden, so wüßten die Einzelstaaten schon in ganz anderem Sinne als bisher, woran sie in finanzieller Beziehung seien und wie sie sich am besten einzurichten hätten. Andererseits aber befände sich auch der Relchsschatzsekretär in einer günstigeren Lage als zur Zeit der Fall ist, denn er könnte dem Reichstag gegenüber auf seinen Schein bestehen, daß dieser ihm helfen und sich mit ihm über die betreffende Deckung neu entstehender Lasten verständigen müsse, und nicht, wie bisher, sich damit trösten je könne, daß die Einzel staaten ja schließlich doch einspringen. Deutsches» Reich. Der deutsche Kronprinz, sowie die übrigen kaiserlichen Prinzen und die Prinzessin sind Mittwoch Vormittag mittels Sonderzuges von Potsdam nach Wilhelmshöhe bei Kassel abgereist. Der Aufenthalt der Prinzen in Wilhelmshöhe wird sechs Wochen dauern. Eine Reichs-Erbschaftssteuer wird der „BolkSztg." zufolge der preuß. Finanzminister neben der Steigerung der Börsensteuer aus das Doppelte ihres jetzigen Betrages in Vorschlag bringen. Von einer solchen Steuer ist auch bisher schon mehrfach die Rede gewesen. HinsichtliL der parlamentarischen Dispositionen für den Herbst und Winter steht so viel fest, daß der Reichstag im November wieder einberufen wird, um hauptsächlich den Etat und die Steuervorlagen zu berathen. Anfang No vember werden die preußischen Landtagswahlen stattfinden, das Abgeordnetenhaus wird aber erst um Mitte Januar einberufen werden. Gesetzentwürfe ersten Randes sind für den Landtag diesmal nicht in Vorbereitung. In der Thronrede, mit welcher die vorige Legislatur periode des preuß. Landtages geschlossen wurde, ist bekanntlich darauf hingewiesen worden, daß die Gesetze über die Er richtung von Rentengütern, namentlich in den östlichen Pro vinzen, in erfreulichem Umfange auf die Seßhaftmachung der ländlichen Bevölkerung hingewirkt haben. Wie groß dieser Umfang ist, geht wohl deutlich genug aus dem Um staude hervor, daß die Erledigung der infolge von Um wandelungen in Reutengüter nothwendig werdenden Arbeiten bei den Generalkommissionen der östlichen Provinzen die Kräfte der bei diesen beschäftigten Landmesser auf lange Jahre, bei der Generalkommission in Frankfurt a. O. bei spielsweise auf etwa ein Jahrzehnt, in Anspruch nehmen wird. In der Angelegenheit des Polizeipräsidenten von Straß burg war am Dienstag der verantwortliche Redakteur der .Köln. Volksztg." zur Vernehmung .als Zeuge geladen. Derselbe lehnte die Beantwortung her Frage nach dem Verfasser des vielbesprochenen Artikels der „Köln. Volksztg." ab. Daran schloß eine Haussuchung nach dem Manuskript de- Artikels, die sich sowohl auf die Privatwohuung de- Redakteurs, als auf die Geschäftsräume der „Köln. BolkSztg.' erstreckte, aber obne Ergcbuiß blieb. Die Nachricht, daß der Staatssekretär des Reichsschatz amtes Freiherr v. Maltzahn bei dem Kaiser seinen Abschied erbeten hat, wird auch dem „Reichsboten" bestätigt. Der Grund dieses Schrittes liegt, wie das Blatt zuverlässig hörr in dem Umstand, daß nach dem Verlaufe der Reichstags Verhandlungen über die Militärvorlage auf die Heranziehun des Biere- für die Deckung der Kosten der Heeresverstärkun verzichtet werden muß. Freiherr v. Maltzahn hegt di Ueberzeugung, daß die Beschaffung der nothigen Mehreinnahmen ohne Heranziehung des Bieres zwar möglich ist, daß sie abe: die Uebelstände des jetzigen Steuersystems eher vermehren als vermindern würde. Der Erhöhung der jetzigen nord deutschen Biersteuer giebt derselbe um deßwillen den Borzu, vor anderen Steuerquellen, weil sie leistungsfähigere Steuer zahler treffen würde, als z. B. die Branntweinsteuer, uv weil bei der Biersteuer Süddeutschland wenigstens nach de: Kopfzahl mitsteuern muß. Aus Hongkong, 20. Juli, wird dem „B. T." gemeldet: Der deutsche Dampfer „Amigo" wurde von dem holländischer Dampfer „Bantam" in den Grund gebohrt. Letzterer i> leicht beschädigt. Ob Menschen bei diesem Unfälle umge> kommen, ist nicht bekannt. Aus Stockholm wird unter dem 19. d. M. gemeldet „Der Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Augusta Bictorü trafen heute Abend 7'/z Uhr in Tullgarn ein,, begleitet voi dem Kronprinzen und der Kronprinzessin von Schweden welche der „Hohenzollern" entgegengefahren waren und die selbe gegen 6^ Uhr getroffen hatten. Der Kaiser trw: schwedische Admiralsuniform, der Kronprinz von Schweden deutsche Generalsuniform. An der Landungsstelle hatte str eikte dichtgedrängte Menschenmenge eingefunden, welche Ihr Majestäten lebhaft begrüßte. Während die Majestäten die Landungsbrücke passirten, streut» n junge Mädchen Blumen. Die bisherigen Angaben über die Reisepläne des Kaiser- sind insofern ungenau, als er sich am 27. Juli von Kie! aus nicht direkt nach Cowes zu begeben gedenkt, sondern zu nächst in Wilhelmshaven Flottenbesichtigungen abhalten unk erst an einem der beiden letzten Tage des Monats naä Cowes fahren wird. Auf der Kreuzerfahrt in der Ostse. befindet sich als Vertreter des Auswärtigen Amtes der Geheime Legationsrath v. Kiderlen-Wächter im Gefolge de- Kaisers. Der Kaiser verständigte, wie ein Drahtbericht der „V. Z." aus London meldet, die dortige deutsche Botschaft dahin, daß er am 1. August in Cowes für die Wchtregatta. woche eintreffen werde. Zur Neuwahl in Neustettin meldet die „Staats b.-Ztg/ daß in 33 Bezirken der Antisemit Dr. Förster 37.16, oei Christlich-Soziale Stöcker 890 Stimmen erhielt; Försters Wahl sei sicher. Italien. Der UntersuchungSbericht im großen Bank- Prozeß enthält Aufsehen erregende Andeutungen über Ver suche, die Thätigkeit des Untersuchungsrichters zu lähmei und über Bloßstellungen politischer Persönlichkeiten. Es wir> zu verstehen gegeben, daß de ZerbiS Lod nicht freiwillig ge wesen sei und mach« Enthüllung über parlamentarische Bloß ftellung verhindert habe. Unter den Dankschreiben an Tau longo für Zuwendung von Bankgeldern sollen solche vor Staatsmännern und für Unterstützung politischer Blätter sicb befinden. Snflland. Zur indische« Währungsfrage erklärte in Unterhause Premierminister Gladstone, daß betreffend die Silberfrage die Verhältnisse in Indien analog den Zuständer Oesterreich-Ungarn» in den Jahren LS7S bis 1891 sind
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