Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189308116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-08
- Tag1893-08-11
- Monat1893-08
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
. Uiesaer K Tageblatt Freitag, 11. August 1893, Abends --- 1 Freibank Riesa, Kastanienstraße 44, im Hofe. Tas Fleisch eines Schweines, welches zwar nicht bankwürdig, aber unschädlich und zum menschlichen Genuß geeignet ist, wird morgen, Sonnabend, zum Preise von 45 Pfg. pro Pfund verpfundet. Riesa, den 11. August 1893. Der Stadtrath. I. V.: Schwarzenberg, Stadtrath. und Anzeiger sLltkblM und Anzeigers. Amtsblatt ver König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Lieferung. Die Consumverwaltung der Reitenden Abtheilung beabsichtigt die Lieferung für Bntter, Käse und Eier anderweit zu vergeben. Durchschnittlicher Bedarf an Butter 32 kg wöchentlich, an Käse 50 große Stück wöchent lich, an Eiern in den Monaten März und April ca. 3000 Stück. Offerten sind möglichst bald, spätestens bis so d. Mts. an das Geschäfts zimmer der 3. reitenden Batterie zu richten. * 46. Zahrg Lu» Mesa« LugeblaN erscheint srd« La, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung m den ürvebnionei, m Nin., mo »e,> -iu>-^->i-'!-n. l»wk «Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mart 25 Pf., durch die Träger frei inS HauS 1 Mart 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Haus I Mart '.5 Vi. tür »le Rümmer deS Ausgabetage« bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Kastanlenstraße 59. - Mr die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt In Nlein. Tagrsgeschichte. Die in Frankfurt a. M. unter dem Vorsitz des Reichs« schatzsecretärs v. Maltzahn tagenden Finanzminister der Bundesstaaten haben, wie das officiöse „W. T.-B." gemeldet hat, Geheimhaltung ihrer Berathungen beschlossen. Aber die Wände des Hauses in der Eschenheimer Gasse, in dem der selige Bundestag s ine Sitzungen abhielt, scheinen Ohren zu haben, denn die demokratische „Franks. Ztg." weiß allerhand Interessantes und Wichtiges über die Ergebnisse der Conferenz zu berichten. So theilt bas Blatt in Bezug auf die in der ersten Sitzung am 8. d. hervorgetretene Einmüthigkeit der Anschauungen über die allgemeinen Gesichtspunkte, unter denen die Steuerreformfrage erörtert wurde, auf Grund der „ihm gewordenen Informationen" Folgendes mit: Es besteht die übereinstimmende Ansicht, daß es noch- wendig sei, mit der durch die HeereSverstärkung erforderlich gewordenen Vermehrung der Reichseinnahme eine Steuer reform zu verbinden, die im Interesse des Reiches wie der Einzelstaaten liege. Wenn man die Finanzgebahrung des Reiches als unsicher beze chnet, so ist diejenige der Einzelstaaten es noch in weit höherem Maße, denn ebenso wie ihre Ausgaben wegen der stets sich verändernden Anforderungen des Reiches schwankend sind, entbehren ihre Einnahmen, die durch die gleichfalls in ihrer Höhe wech selnden Zuweisungen aus Reichsmitteln beeinflußt werden, der Stabilität. — Die erreichte Uebereinstimmung ist eine solche hinsichtlich der Ziele, während die eigentliche Dis kussion über die zu wählenden Mittel erst nachfolgt. Was die Höhe der erhofften Mehrerträge betrifft, so darf diese auf rund 100 Millionen beziffert werden ; darüber hinaus gehende Angaben, wie sie in der Presse aufgetaucht sind, entbehren der Begründung. Dementsprechend sind auch die Zahlenangaben über die Höhe der Ueberweisungen zu berichtigen. Diese sollen nicht 70, sondern 20 Millionen betragen; rund 60 Millionen entfallen auf die Bedürfnisse des Heeres und der Nest — also ebenfalls 20 Millionen I — ist für die Rcichsschuldentilgung bestimmt. In Betreff der Tabakfabrikatsteuer läßt sich mittheilen, daß zwei Ent würfe, ein preußischer und ein bayerischer, vorliegen. Die Steuer wird — nach dem preußischen Entwurf — je nach dem Productwerthe abgestuft werden; sie soll den Tabak handel angeblich ganz unberührt lassen, und man hofft, daß der Consum keine bedeutende Einschränkung erfahren werde. Daß die Ansprüche des Reiches auf die Wein steuer, falls sie geltend gemacht werden, auf einen energischen Widerstand der süddeutschen Staaten stoßen werden, haben wir schon erwähnt; dieser Widerstand erhält aber noch einen besonderen Rückhalt dadurch, daß in einem geheimen Protocoll zu dem Zollvereinsvertrag von 1867 im Prinzip der Gedanke ausgesprochen wurde, die Weinsteuer soll den Einzelstaaten verbleiben. Dagegen dürfte, nachdem doch einmal das Weinsteuerproject aufgetaucht ist, bei dieser Gelegenheit vielleicht die Frage zur Erörterung gelange,?, ob nicht eine Abänderung derjenigen Bestimmung des Zollvereinsvertrages, wonach die Höchstgrenze von 11 Mk. Steuer auf das Hektoliter bei Besteuerung nach dem Werth, von 6 Mk. auf das Hektoliter bei Besteuerung ohne Rücksicht auf den Werth (nebst SO Proz. Zuschlag für Communalzwecke) festgesetzt ist, im finanziellen und wirthschaftlichen Interesse der Weinbau treibenden Staaten gerade jetzt anzustreben sei. Und über die zweite, vorgestern abgehaltene Sitzung berichtet das Blatt: Die Sitzung, die von 12 Uhr bis gegen halb 6 Uhr dauerte, war hauptsächlich der Frage der Tabakfabrikat steuer gewidmet. Die Debatte war sehr eingehend und, wie man vernimmt, wurden gegen den Steuervorschlag von mehr als einer Seite Einwendungen erhoben. Man ist aber zu einem — wenn auch nicht einstimmigen — Ein- verständniß gekommen, so daß also die Tabaksabrikatsteuer seitens der Lertreter der Regierungen im Prinzip als angenommen gelten darf. Hingegen läßt sich über die Höhe der Steuer und die Abmessung der Abstufungen nichts sagen; sie muß schon aus dem Grunde späterer Berathung Vorbehalten bleiben, weil erst, wenn das reichs finanzielle Deckungsprogramm vollständ g vorliegt, auch der aus dem Tabak zu ziehende Steuerertrag genau abgeschätzt werden kann. Es wird die Bemessung dieses MehrenrageS ganz davon abhängen, wie die übrigen Steuerprojecce ausgenommen werden; mit anderen Worten: je weniger die anderer. Steucrvorschläge Aussicht auf Annahme haben, desto mehr muß der Tabak bluten und umgekehrt. Wie schon gesagt, wird die Productionssteuer fallen und dem- entsprechend der Tabakzoll genau um 45 Mark herabgesetzt werden. Was die Art der Besteuerung betrifft, so ist eine Stempelung beim Fabrikanten in Aussicht genommen. Es werden drei Hauptclassen angenommen, Cigarren, Rauchtabak, Schnupftabak, innerhalb deren Abstufungen nach dem Welche Platz greifen. Die Einführung von Banderollen, wie sie anderwärts in Gebrauch sind, ist nicht beabsichtigt, vielmehr beschränkt sich die Aussicht auf eine Buchcontrole, die unter thunlichster Schonung der kleineren Producemen durchgcführl werden soll. Ueber- haupt gedenkt man die Controle so weit zu erleichtern, als nur irgend möglich ist, um jede Schädigung der Be triebe fernzuhalten. Man hofft, daß das Tabalfabrikats- steuergesetz bereits am 1. April in Kraft treten kann. — Auch über das Stempelsteuergesetz wurde berathen, und auch hierüber ist man, wie verlautet, zu einer gewissen Einigung gekommen, die indessen ganz allgemeiner Ralur ist. Die Frage gilt in ihren Einzelheiten noch nicht als spruchreif, weil gerade in der letzten Zeit beachtenswerthe Mittheilungen über die Bedürfnisse des Geschäftslebens gemacht worden sind, die eine Berücksichtigung erheischen. Weitere sorgfältige Berathungen sind in Aussicht genommen, da die Absicht besteht, das solide Geschäft thunlichst wenig zu belästigen. Endlich ist auch die Quittungssteuer in den Kreis der vorgestrigen Berathungen gezogen worden. Soweit die Frankfurter Zeitung. Wir müssen es der selben überlassen, für die Richtigkeit ihrer Mittheilungen die Gewähr zu übernehmen. Es ist schon verschiedentlich darauf hingewiesen worden, daß die neuen Bestimmungen über die Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter diese aus einzelnen Berufs zweigen fast völlig verdrängt haben. Daran haben auch die erleichternden Bestimmungen des Bundesrathes, wie sie für einige Beschäftigungsarten erlassen sind, nichts ändern können. Diese Erscheinung war dem Oberbergamte Breslau namentlich für die Steinkohlenbergwerke seines B ezirkes ausgefallen, und es hatte sich deshalb an den Vorstand des oberschlesischen Berg- und Hüttenmännischen Vereins mit der Bitte ge wendet, ihm die Gründe dafür mitzutheilen. Der Vorstand hat darauf dem Oberber^amte etwa Folgendes mitgethcilt: „Der Hauptgrund habe in dem allgemeinen schlechten Ge schäftsgänge gelegen, der es im vo igen Jahre überhaupt nicht ermöglichte, neue Arbeiter einzustellen. Indessen dürfte von einer Einstellung der jugendlichen Arbeiter auch dann keine Rede sein, wenn sich die Lage der Montanmduslrie wieder heben und der Arbeiterbedarf wieder steigen sollte. Dafür aber seien die verschiedensten Gründe maaßgebend. Einmal gebe es eine Anzahl von Gruben, welche aus betrieb lichen Gründen von der Einstellung jugendlicher Arbeiter keinen Gebrauch machen könnten. Sodann lassen sich die für die jugendlichen Arbeiter festgesetzten Pausen mit der allge meinen Arbeitszeit nicht in Einklang bringen. Ein fernerer Grundtsind die Weiterungen, welche für Betriebsführer und Aufsichtspersonal mit der Beschäftigung dieser Arbeiterkategorie verknüpft sind. Auch sind die Leistungen der jugendlichen Arbeiter nur gering und die Kosten aus der Arbeiteroer sicherung gerade für sie verhältnißmäßig hoch. Wenn in Ausnahmefäaen eine Verlängerung der Arbeitszeit noth- wendig würde, sei es nicht möglich, diese einzusühren, wenn eine große Zahl jugendlicher Arbeiter beschäftigt würde. Und schließlich sei auch eine gewisse Unzuverlässigkeit der jugend lichen Arbeiter nicht zu verkennen. Eine Abhilfe erblickt der Vorstand des genannten Vereins nur darin, daß man über haupt davon absieht, besondere gesetzliche Erschwerungen und Belästigungen mit der Beschäftigung jugendlicher Arbeiter zu ver binden, vielmehr soviel Humanität und wohlwollendes Interesse für die betreffenden Arbeiter beiden Arbeitgebern voraussetzt, daß man diesen auch ohne gesetzliche Vorschrift zutraut, sie würden dem jugendlichen Arbeiter nicht größere Anstrengungen zu- muthen, als mit der Gesundheit vereinbar ist." — Diese hier angeführten Gründe sind jedenfalls auch für viele andere Gewerbe zutreffend. Wie fast , die ganze soziale Gesetz gebung, so hat man ohne Zweifel gerade auch diesen Theil derselben überhastet und damit den Arbeitnehmern einen mehr als zweifelhaften Schutz gewährt. Deutsche- Reich. Kaiser Wilhelm ist von Helgo land aus am Mittwoch Nachmittag im westlichen Theil der Ostsee eingetroffen, wo eine Flottenbesichtigung stattfand. Einer Meldung des „Hamb. Korr." zufolge, beabsichtigt der Kaiser am 29. September nach Schweden zu reisen, um mit dein König von Schweden auf die Elchjagd zu gehen. Für den Verkehr mit Giften ist dem Bundesrath ein Entwurf zugeganzen, der eine Verständigung über die zu er lassenden Vorschriften dahin erstrebt, daß in den Einzelstaaten gleichförmige mit dem Entwurf übereinstimmende landesrecht liche Vorschriften von einem bestimmten Zeitpunkt ab in Kraft gesetzt werden. Zur Aufstellung eines Entwurfs hatten im Reichs-Gesundheitsamt Berathungen unter Zuziehung von hervorragenden Sachverständigen, sowie unter Thcilnahme von Apothekern und von Interessenten aus Industrie- und Handelskreisen stattgefunden, als deren Ergebnlß der erwähnte Entwurf sich darstellt. Der Entwurf verfolgt im großen und ganzen nicht den Zweck, neue Beschränkungen für den Ver kehr zu schaffen, er will vielmehr nur an Stelle der zur Zeit ungleichmäßigen Vorschriften gleichmäßige Bestimmungen treten lassen und den in einzelnen Gegenden etwas zu weit gehenden Beeinträchtigungen des Handels abhelfen, sowie die im sanitären Interesse erforderlichen polizeilichen Schranken mit den Bedürfnissen des Verkehrs in Einklang zu bringen. Eine Vermehrung der Militärgeistlichen wird, wie die „Kreuzztg." mittheilt, infolge der Verstärkung des Heeres eintreten. Es schweben darüber Unterhandlungen unter den betheiligten Behörden. Es scheint sich um zwei bis drei neue Stellen von Militärpfarrern zu handeln. Wie die „Nationalztg." erfährt, sind neuerdings seitens in Rußland wohnender Geschäftsleute verschiedentlich Be stellungen deutscher Maaren unter Hinweis auf dkb stattge habte Erhöhung der russischen Eingangszölle rückgängig gemacht worden. Ein russisches Ausfuhrverbot für Heu und Klee war in verschiedenen Blättern angekündigt worden; die Meldungen widersprechen indeß einander. „Auf Grund genauer Erkundigungen" berichtet nun das Organ des Bundes der Landwirthe: „Ein derartiges allgemeines Verbot von Petersburg aus ist zwar bis zur Stunde noch nicht ergangen, cinzelne Zollämter haben aber selbständig ein derartiges Verbot erlassen, so daß auf dem größten Theil der Grenze die Ausfuhr von Heu und Klee gestattet, auf einem kleineren Theile dagegen verboten ist. Diese Ungleichmäßigkeit wird noch dadurch gesteigert, daß das Verbot theilweise mit der größten Strenge, theilweise dagegen nur lässig durchgeführt wird." Aus Königsberg wird der „N.-Z." wiederum aus kaufmännischen Kreisen geschrieben, daß an der deutschen Grenze die Heueinfuhr gesperrt sei. Die Zuschrift lautet;
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite