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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189308129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-08
- Tag1893-08-12
- Monat1893-08
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1893
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ch ie c- ;r l- !N N It !d s t- s r n e g :t i) r i. u < >, « r Z t ; r ) Riesaer ß Tageblatt r - l ÜN 18« Sonnabend, 12 August 1893, Abends 1«. Jahrg 1- D»« Felser Tageblatt erscheint jeden Ta, Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, de» Ausgabestelle», '°»«e am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei tnS HauS 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark 65 Ps. Anzeigeu-Annahme für di« Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Dru<k und Vertag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstrahe 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Die Consumverwaltung der Reitenden Abtheilung beabsichtigt die Lieferung für Butte», Köse und Eier anderweit zu vergeben. Durchschnittlicher Bedarf an Butter 32 K.8 wöchentlich, an Käse 50 große Stück wöchent lich, an Eiern in den Monaten März und April ca. 3000 Stück. Offerten sind möglichst bald, spätestens biS Äv d. Mts. an das Geschäfts zimmer der 3. reitende» Batterie zu richten * Oertliches und Sächsisches. Riesa, 12. August 1893. — Gestern machte sich die Ueberweisung des Fleisches eines Schweines an die Freibank nothmcndig und wurde heute verpfundet. Das Fleisch, zum Preise von 45 Pf. pro Pfund, fand äußerst rasche Abnahme und Viele mußten, ohne solches erhalten zu haben, wieder hcimkehren. — Man schreibt uns: Das hier im Münch'schen Garten salon aufgestellte plastische Schlachten-Tableau, welches seit dem 10. August eröffnet ist, erfreut sich eines regen Besuchs nicht nur allein der Riesaer Einwohner, sondern auch aus wärtiger Personen. Bemerkt sei, daß einer der Herren Mit kämpfer den Besuchern Erklärungen und Erläuterungen zu dein Tableau gicbt. Wie man hört, hat eine Batterie des 32. Fcld-ArtiÜerie-Rcgiments den Besuch für heute zugesagt und daß diesem Besuche auch die übrigen folgen werden, dürfte als wahrscheinlich angenommen werden. — Hand werkern, denen oft die Tageszeit am Besuche hinderlich ist, werden noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Besichtigung bis nach 8 Uhr Abends auch bereitwilligft ge stattet ist. — In seinem vorgestern im hiesigen Reformvcrein gehaltenen Vortrag über: „Die Erfolge und Zukunft der Reformpartei" betonte Herr Redactcur Dr. Liman-Dresden in längerer Ausführung, daß die Siege der Rcformpartei bei der letzten Reichstagswahl hocherfreuliche seien, daß es aber jetzt mehr denn je gelte, unentwegt weiter zu kämpfen, da die Reformpartei von rechts und links auch jetzt nach der Wahl hart, ja härter denn vorher, bekämpft werde. Redner kam dann aus die Thätigkeit der reformerischen Reichstags abgeordneten zu sprechen und rechtfertigte deren Verhalten bezügl. der Militärvorlage. Man begegne der Caprivischen Politik nach dem was dieselbe geschaffen und nachdem man den hochverdienten Altreichskanzler, den Fürsten Bismarck, so schnöde behandelt und ihn bloßzustellen versucht habe, zwar berechtigter Weise mit Mißtrauen, aber nachdem Graf Caprivi im Reichstag nachdrücklich und wiederholt erklärt habe, daß die Bier- und Branntweinsteuer abgethan und uU acta gelegt, dagegen eine höhere und ergiebigere Besteuerung der Börse in Aussicht genommen sei, so habe man als nationale Partei, die für den Schutz des Vaterlandes eintrete, Loch dem Reichskanzler vertraut und vertrauen müssen und für die Vorlage gestimmt. Das Schicksal derselben habe in der Hand der Reformer gelegen und so sei die Macht und der Einfluß der jungen Partei documentirt ivorden. Redner kam dann zurück auf den Kamps, den man gegen die Partei von rechts und links führt und betonte dabei insbesondere die Macht und den Einfluß der Presse. Des Weiteren kam er insbesondere zu sprechen auf die plötzliche Schwenkung der „Dresdner Nachrichten" während der Wahlagitation und wie er dadurch, daß er dieselbe nicht mitgemacht, sich vielmehr treu geblieben, mit dem Blatte resp. dessen Verleger in Diffe renzen gekommen sei, die zu gegenseitigen, jetzt noch schweben den Prozessen geführt haben. Redner betonte dann, daß die Reformpartei unbedingt ein streng nach ihren Grundsätzen arbeitendes großes Tagcsorgan haben müsse und theilte schließlich mit, daß die Begründung eines solchen in Dresden geplant sei. Es würden sür dasselbe jetzt die Geldmittel beschafft und empfahl er warm die Unterstützung des Unter nehmens. Lebhafter Beifall wurde dem Redner, am Schluffe seiner Ausführungen gezollt. Hierauf ergriff Herr Priebs- Dresden das Wort, um zunächst in eingehender Weise die Schwenkung der „Dresdener Nachrichten" in scharfer Kritik zu beleuchten und zu geißeln. Er führte die Schwenkung des Blattes u. A. in der Hauptsache darauf zurück, daß derjenige Herr, welcher jetzt an dem Blatte den maßgebenden Einfluß habe, dem „Dresdener Knopflochverein" angehöre. Wenn Herr Priebs sowohl als auch Herr Dr. Liman indeß meinten, daß die Haltung der „Dresdener Nachrichten" von maßgeben dem Einfluß auch auf die übrige Presse des Landes sei, so haben sie sich wohl getäuscht, wir wüßten keine Zeitung, die bez. ihres Inhaltes bei den Redactionen so sehr mit Miß trauen betrachtet würde, als dieses Dresdener Blatt. Herr Priebs kam dann aus die beabsichtigte Neugründung eines Blattes zu sprechen und betonte dabei nachdrücklichst, daß töesclbe durchaus nicht mit dem geplanten jüdischen General- Anzeiger-Unternchmen identisch sei, warnte vielmehr vor diesem. Es ist dagegen die Umwandlung der „Deutschen Wacht" in eine große Tageszeitung geplant. Die benöthigken Geldmittel sollen durch Ausgabe von Actien beschafft werden und zwar ist ein Act.-Capital von 200 000 Mark in Aus sicht genommen, das indeß nur nach Bedarf eingezogen werden soll. Redner glaubte ein günstiges Proznosticon dem Unter nehmen stellen zu können und empfahl dessen Unterstützung und Förderung warm. Er theilte auch mit, daß die Zeich nungen bereits einen höheren Betrag erreicht hätten. Nach dem noch mehrere Erläuterungen erbeten und gegeben worden waren, wurde die Sitzung, die mit einem dreifachen Hoch auf Ihre Majestäten den Kaiser und König eröffnet worden war, mir einem dreifachen Hoch auf Deutschland geschlossen. — Die sächsische Bank zu Dresden erhöhte gleich der Reichsbank den Wechseldiskont auf 5°/», den Lombardzinssuß aus 6°/» resp. 5'/,°/». — Das Statistische Jahrbuch beschäftigt sich u. A. mit dem vorläufigen Ergebnis der Viehzählung vom 1. De zember 1892 im Königreiche Sachsen, dem dasjenige vom 10. Januar 1883 vergleichsweise gegenübergestellt wird. Nach dem Ergebniß von 1892 sind zu verzeichnen: 148417 Pferde, 664077 Stück Rindvieh, 104 882 Schafe, 433 435 Schweine und 128482 Ziegen gegen 126886 Pferde, 651 329 Stück Rindvieh, 149 037 Schafe, 355 550 Schweine und 116 547 Ziegen im Jahre 1883. — Die „Königlich technische Deputation für das Veterinärwesen" giebl im „Reichsanzeiger" folgendes Preis ausschreiben bekannt: Der Stoff, durch welchen die An steckung bei der Maul- und Klauenseuche vermittelt wird, ist bis jetzt unbekannt. Es wird nunmehr ein Preis von 3000 Mark für die Entdeckung desselben ausgesetzt. Der Bewerber hat die Aufgabe, nicht nur den gesuchten Stoff unter Anwendung der für derartige Untersuchungen gebräuch lichen, eventuell neuer Methoden zu ermitteln und ihn wo möglich zu isoliren, sondern auch die Wirksamkeit desselben durch entscheidende Thierversuche zu erweisen. Der schriftlichen Darlegung sind die nölhigen Beläge, wie mikro skopische Präparate, Kulturen, Versuchsprotokolle usw. beizu fügen. Vor Ertheilung des Preises hat der Bewerber eine etwa erforlzerliche-Deinonstration der beweisenden Experi mente vor emer vöndcr Deputation zu wählenden Kommission zu geben. Die Bcwerbungsschriften sind bis zum 30. Juni 1894 an obige Behörde einzureichcn. Die Verkündigung des Urtheils erfolgt am 1. Januar 1895. — Ucber Gegenmittel bei Pilzvergiftungen schreibt Dr. Rudies-Kötzschenbroda den „Drcsdn. Nachr.": In frischen Fällen, bei denen man vermuthen kann, daß die Pilze ganz oder theilweise sich noch im Magen befinden (also noch nicht verdaut sind), sind Brechmittel sehr zweckmäßig, weil hier durch die Pilze wieder herausbefördert werden und ihr Gift nicht zur Resorption kommt. Sind mehrere Stunden nach der Ve giftung verflossen, so sind Brechmittel nutzlos und es treten Atropin und Strychnin in ihr Recht. — Aus Lchrerkreisen wird verschiedenen sächsischen Zeitungen geschrieben: Angesichts der Preßerörterungen über das militärische Dienstverhältniß der Volksschullehrer dürfte es manche Kreise interessiren, daß nach der eben ver flossenen Landwehrübung in Zwickau verschiedene Lehrer zu Unleroffizieren befördert worden sind. Ob alle Lehrer be fördert worden i nd, entzieht sich augenblicklich unserer Kenntniß, es waren aber alle dazu ausersehen. Das ist eine 'Neuerung, welche in beteiligten Kreisen berechtigte Freude verursacht hat. Dann haben auch die Rekruten unter den Volksschullehrern bisher noch keinen Befehl zum Eintreffen erhalten, was früher um diese Zeit stets der Fall gewesen, weil um die Milte des August die Uebung beginnt. Alles in Allem betrachtet, geht man wohl nicht fehl, wenn man dies mit Erwägungen in Regierungskreisen zusammen bringt, nach denen vielleicht berathen wird über deren ein jährig-freiwilligen Dienst. Dies würde den augenblicklichen Mangel an brauchbaren Unteroffizieren sofort decken, da wohl kein Stand zum Unterrichten der Rekruten so geeignet ist als der Volksschullehrer. Zudem haben sich auch ge wichtige Stimmen für dieses Dienstverhältniß in letzter Zeit erhoben, voran Herr Schulrath und Scminardirektor Henne in Schneeberg. Wenn nun aber die „Kölnische Zeitung" meint, daß in Lehrerkreisen bisher die Forderung des ein- jährigen-freiwilligcn Dienstes für die Lehrer noch nicht auf gestellt worden sei, so irrt sie ganz gewaltig, dies ist eine sehr alte, — und sagen wir offen — eine sehr berechtigte Forderung gewesen. Ein Blick in die Fachprefse würde die „Kölnische Zeitung" sehr bald belehren. — In Betreff der Zusammengehens mit den anderen Parteien bci den Landtagswahlen bemerkt das „Vaterland": Die Hauptsache in dieser Beziehung muß in den einzelnen Kreisen geschehen. Hier gilt es, von Person zu Person Fühlung zu nehmen. Solche Fühlung muß unseres Er achtens auch mit der deutschsozialen P.rtei genommen werden; und es ist gegründete Hoffnung vorhanden, daß mit ihr eine Einigung gelingt. Anders liegt die Sache mit der Reform partei. Mit ihr zusammen zu gehen ist schon deswegen ganz undenkbar, weil die Neformpanci nicht auf dem Bode» der sächsischen Verfassung steht, da sie eine Abänderung des Zwei kammersystems und Einführung des Reichstagswahlrechts für die Landtagswahlen fordert. Uebrigens kommt die Reform partei nur in einigen wenigen Wahlkreisen in Frage, die weitaus meisten liegen im Agitationsgebiete der Deutsch sozialen. (Wie wir bereits mitgetheilt haben, werden trotz des „Vaterland", das nicht selten über das Ziel hinausschicßt, in unserm Kreise doch Konservative und Reformer sich ver einigen und cs ist bedauerlich, wenn das „Vaterland" die Eimgungsbemühungen zu untergraben sucht. Hoffentlich hat es damit kein Glück. R. d. R. Tgbl.) — Zu der Liste der erledigten Wahlkreise ist der 1. städtische (Zittau) binzuzu- fügen, da der seitherige Vertreter Herr Geh. Rach Dr. Haberkorn aus Gesundheitsrücksichten sein Mandat nieder gelegt hat. — Neu bekannt wurden nach derselben Quelle: 18. städtischer Wahlkreis: Fabrikbesitzer Gcnsel in Zschopau Im GerichtShaufe hier kommen Mittwoch, den 1«. August 1893, Vormittags 10 Uhr 2V0 Liter Wein (Hochheimer) gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Riesa, 7. August 1893. * Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Secretär Eidam. Ortskrankenkasse Riesa. Tountag, den 2«. August, Nachmittags 2 Uhr findet die 1. ordentliche Generaldersammlnug für 1893 im Hotel zum Kronprinz statt Tagesordnung: 1. Vorlegung der geprüften Jahresrechnung für 1892, beziehentlich Richtigsprechung dieser Rechnung. 2. Nochmalige Beschlußfassung über Herabfetzung der Kassenleistungen. 3. Berathung etwa eingehender schriftlicher Anträge. Die Vertreter der Kasse zur Generalversammlung werden hierzu eingeladcn und um pünktliches Erscheinen ersucht. Großjährige Kassenmitglieder, welche nicht zur Generalversammlung gehören, haben zwar Zutritt, sind jedoch nicht stimmberechtigt. Riesa, den 12. August 1893. Der Kassenvorstand. R. Abeudroth, Bors. und Anzeiger (Elbeblatt und Anzeiger). Tclegramm-Adresie ßkd m 4 6 4 4 Femsprechstell« .Tageblatt', Riesa. dd« N V 4 Nr. 20 ver König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa
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