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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189308095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-08
- Tag1893-08-09
- Monat1893-08
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1893
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Uiesaer G Tageblatt Frmsprechstell« Nr. 2K « « d Anzeiger Weblalt und Anzeiger). ,^7.7L. Amtsötatt oer König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 183. Mittwoch, S. August 18S8, Aveuds. 1«. Jahrg. Do» mi,In»r Tnaeblan rrlchclni jrdkn Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, «onn» IM Schalter der taiierl. Vosianstalten 1 Mark 25 Vs., durch di« Träger frei ins Haus 1 Marl 50 Ps., durch den Briefträger srei ins Haus I Mark 65 Ps. Auzclgea-Aanahme jür die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Dni<- und Verlag von Langer L Winterlich in Rteia. — Geschäfte stelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Für die nachbenannten Ortschaften im Amtsgerichtsbezirk Riesa sind bis zum Jahre 1898 die Herren Gasthofsbcsitzer Hugo Arnold in Moritz und Gutsbesitzer Franz Schumann in Forberge als Gemeindeälteste neu in Pflicht genommen worden. Großenhain, den 3. August 1893. Die Königliche Amtshauptmannschast. 2496 L. I. B.: v. Gruben. Mke. Im Gerichtshause hier sollen Sonnabend, den 12. August 1893, Vormittags 10 Uhr 5 Barchenthemdcn, 2 Paar Unterhosen, 1 Jaquet und 1 Weste, 1 Paar Hosen, 1 Paar lange Stiefel, 1 Federbett, 1 Kopfkissen, 1 Betttuch und 2 Ueberzüge gegen sofortige Bezahlung meist bietend versteigert werden. Riesa', 8. August 1893. Der Ger.-Voüz. des Kgl. Amtsger. Secr. Eidam. Sonnabend, den 12. August 1893, 10 Uhr Vormittags kommt im Gerichtshause hier ein Faß Wein (Rüdesheimer-Berg), 150 Liter, gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Riesa, 7. August 1893. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. * Secr Eidam. Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Schuster'sche Restauration zu Wülknitz. Donnerstag, den 24. August 1893, Vorm. 9 Uhr. * 17» Rm. kieferne «rennfcheite, I Kahlschlägen der Abth. 7 (am " Aeunknuppel, , ^^Ächießplatz) u. 26 S4S " Stöcke. . I Elchen). ea. 3000 „ kiekernes Aftreisig, > Auf den Kahlschlägen der Abth. 7 u. 31 (Am SSL „ kieferne Stöcke. s Srrehla'er Feld). Königl. Forstrevierverwaltung Gohrisch und Königl. Forstrentamt Moritzburg, am 31. Juli 1893. Eppendorfs. Mittelbach. Tagesgeschichte. Die gesammte Presse beschäftigt sich mit den gestern in Fanksrurt a. M. begonnenen Verhandlungen des Staats sekretärs des. Reichsschatzamtes mit den Finanzministcrn der Bundesstaaten über die Reform der Reichsfinanzen. Das Ergebniß derselben wird zunächst sicher wenigstens bis dahin geheim bleiben, als die Bundesregierungen Stellung d zu ge nommen haben. Daß die Verhandlungen durch die Vor legung von Denkschriften unterstützt werden, dürfte zutreffen, nicht aber in dem gleichen Maße, was über den angeblichen Inhalt dieser Denkschriften verbreitet worden ist. Zutreffend erscheinen ferner die Angaben über die Herstellung eines festeren Verhältnisses zwischen den Finanzen des Reiches und der Bundesstaaten, sowie über die Nothwendigkeit der Tilgung der Reichsschuld. Das Bedürfniß der Verbesserung der be stehenden finanziellen Einrichtungen des Reiches nach beiden Richtungen ist auch in der Oeffentlichkeit überwiegend als vorhanden anerkannt worden. Anders, schreiben die „Berl. Pol. Nachr.", liegt die Sache betreffs derjenigen Steuer pläne, welche sich die Beschaffung der durch vorerwähnte Maß- ahmen und die Militäroorlage erforderten Mehrein nahmen zur Aufgabe machen. Wie in dieser Hinsicht über den angeblichen Inhalt der bereg'en Denkschriften vielfach Unzutreffendes gemeldet wird, so herrscht auch in den öffent lichen Erörterungen des letztgenannten Punktes noch weit gehende Meinungsverschiedenheit und Unklarheit. Die Franzosen — das muß ihnen der Neid lassen — verstehen es, wenn auch nicht sich beliebt zu machen, so l och das Recht des Stärkeren erfolgreich auszunutzen. Bon dieser erprobten Energie der Franzosen wird Europa balo genug einen neuen Beweis in Tunis haben, indem Frankreich hier einen neuen Hafen eröffnen wird, der sehr wahrscheinlich einec der größten Mittelpunkte der Schifffahrt werden wird. Die Ausbeutung der natürlichen Vortheile des Hafens und des Sees von Biserta, um den es sich hier dreht, ist — wre Terence Bourke in der „Pall Mall Gazette" schreibt — ein Ereigniß, das einen höchst wichtigen Einfluß auf den Handel zwischen Europa und dem Orient haben wird. Es sind nun drei Jahre her, daß die Arbeiten am Biserta- Hafen begonnen wurden. Im Frühjahr 1895 werden sie vollendet sein. Doch schon im nächsten Jahre werden Schiffe den Hafen benutzen können. Derselbe liegt im Norden von Tunis, nahe bei dem Cap Blanco, dem nördlichsten Punkte des afrikanischen Festlandes. Vielfach sind Befürchtungen ausgesprochen worden, daß Frankreich in Biserta ein Marine depot errichten werde, welches die englische Suprematie auf dem Mittelmeer bedrohen könnte. Diese Befürchtungen sind ohne Grund. Daß die Franzosen ein zweites Toulon im nördlichen Afrika zu errichten gedenken, ist sehr unwahr scheinlich. Biserta hat übrigens eine Geschichte. Es wurde von den Phöniziern einige Jahre vor Carthago gestiftet und später unter dem Namen Hippo Zarytus eine römische Kolonie. Während der byzantinischen Periode war Biserta nicht bemerkenSwerth, obgleich es ein Bischofssitz der afri kanischen Kirche war. Gleich den meisten Städten in Nord- Afrika fiel es in die Hände der Araber, die jede Spur der römischen Stadt zerstört, n und es in eine Piratenhöhle ver wandelten. Die Venetianer bombardirten es verschiedene Male. Nicht viel wurde während der letzten hundert Jahre von dem Platze gehört. Vor 3 oder 4 Jahren jedoch fing man an, den Namen der Stadt wieder zu nennen. Es ist höchst wahrscheinlich, daß Biserta die von ihm einst besessene Wichtigkeit wieder erlangen, ja möglicherweise übertreffen wird. Eine Eisenbahn ist im Bau begriffen, die im nächsten Frühjahr vollendet sein wird, indem es dem nordasrikaniscben Eisenbahnsystem einverleibt wird, das von Oran nach Tunis geht, und für das Weitere wird Frankreich schon sorgen. Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser traf gestern Vormittag 9 Uhr an Bord der „HöhenzoUern" auf Helgoland ein. Um 10^/, Uhr betrat Se. Majestät die Landungsbrücke und wurde daselbst von dem Commandanten und den Behörden der Insel empfangen und von den Be wohnern, sowie den zahlreich versammelten Badegästen enthu siastisch begrüßt. Nach kurzem Aufenthalt begab sich Se. Majestät mit Gefolge zu Fuß nach dem Tunneleingang und von da zu Wagen nach dem Oberlande. Hier fanden Schieß übungen mit 21-Centimeter- und mit Revolverkanonen statt. Sämmtliche Straßen, die meisten Häuser und Boote ,,nd mit Flaggen und Guirlanden geschmückt. Nach der Geschütz prüfung, der Besichtigung der Panzerthürme, der Mörser batterien und der Casematten nahm Se. Majestät das Dejeuner beim Admiral Mensing ein und hat sich um 4'/z Uhr auf der Aacht „Hohenzollern" eingeschifst, woselbst um 6 Vz Uhr Diner stattfand. Gutem B. rnehmen nach zeigte sich bei der gestrigen Beralhung der Vertreter der verbündeten Regierungen über die allgemeinen Grundlagen einer Reform des finanziellen Verhältnisses des Reiches zu den Einzelstaaten eine erfreuliche allseitige Ucbereinstimmung. Die Berathungen knüpften dem Vernehmen nach an die vom Reichsschatzamt vcrgelegte Denk schrift an. Es fand eine eingehende Besprechung bei den Vorlagen für die im nächsten Winter zu erstrebenden Ziele statt. Der Finanzminister Miquel hat zwar die Börsen steuer nicht als die einzig populäre Steuer bezeichnet, erklärte aber dieselbe doch bei der gegenwärtigen Lage für unver meidlich und sicherte zu, die verbündeten Regierungen seien bestrebt, soweit irgend thunlich eine Form zu wählen, die in den soliden Verkehr möglichst wenig störend eingreife. Die Festungsübung, die im September bei Thorn statt findet und zu welcher der Kaiser erwartet wird, soll nach einer Meldung der „Danz. Ztg." einen größeren Umfang annehmen, als man bisher ann-ihm. Die Uebung beginnt voraussichtlich am 15. September, die Regimenter werden auf Kriegsstärke gesetzt, auch selbständige Landwehrformalionen werden gebildet werden. In Gotha wurde am 8. August ein amtlicher Kranken bericht ausgegeben, wonach Herzog Ernst Tags zuvor mehr fach außer Bett war, ohne zu ermüden und die vergangene 'Nacht gut geschlafen hat. Amerika. Unübersehbar ist die allgemeine Verwirrung in Argentinien, unabsehbar das Ende der revolutionären Bewegungen, deren Schauplatz das Land seit Jahr und Tag ist. Wie man aus Buenos Ayres telcgraphirr, ist der Gou verneur der Provinz Buenos Ayres, Costa, in Verkleidung nach La Plata entflohen. In einer an die Provinzial-Legis- latur gerichteten Adresse klagt derselbe die Nationalregierung an, daß sie die Insurgenten und Radikalen unterstützt und beschützt habe. Der Vize-Gouverneur der Provinz Buenos- Ayres ist an die Stelle des Gouverneurs Costa getreten und hat um die Intervention der Bundesregierung gebeten. Diese entsandte oen General Amarosarias zur Herstellung der Ordnung. Angesichts der Entlassung der Provinzial truppen herrscht in der Provinz La Plata unter den Ein- wohnern, welche Unruhen befürchten, große Aufregung. Tausend Insurgenten von der Partei Mitres verließen Pereira unter Führung des General Campos, um nach La Plata zu gehen. 3000 Mann Nationaltruppen gingen von Lamas nach La Plata ab. Der Kriegsminister begab sich mit zwei Kanonenbooten ebendahin. Orrtliches uns Sächsisches. Riesa, 9. August 1893. Riesa Oschatz Wurzen Strehla Dahlen Mutzschen 53 Stimmen 14! 199 3 73 4 292 Stimmen 391 571 88 32 125 69 Stimmen 33 197 9 12 2 — Tie Zeit der Landtagswahl rückt näher und man beginnt sich allmählig mehr und mehr mit derselben auch in den Kreisen der Ordnungsparteiler zu beschäftigen, nachdem die sozialdemokratische Partei und ihr Candidat bereits seit Wochen dabei ist, den „Acker zu bestellen und die Saat aus zustreuen". Es dürfte nun zunächst die Wiederholung des Resultats der letzten Wahl in unserm Bezirk im Jahre 1887 von Interesse sein. Es erhielt damals: Hartwig (conj.): Walter (fortschr.): Peters (soz.): in Ueber die Candidaten bei der heurigen Wahl verlautet mit Ausnahme des sozialdemokratischen (Herr Thiele-Wurzen) noch nichts Zuverlässiges. Ob insbesondere die Conservatioeu und Reformer einen gemeinsamen Candidaten ausstellen werden, oder ob eine jede dieser zwei Parteien einen Candidaten ernennt, darüber ist noch Nichts bekannt ge worden. Wünschenswerth wäre es, daß sich die beiden ge sinnungsverwandten Parteien einigten. Die Fortschrittler süss Freisinnigen resp. freisinnigen Volksparteiler werden jedenfalls auch wieder mit einem Candidaten aufwarten. — Daß die feige Anonymität noch immer ihre Blüthen treibt und in der Zunahme begriffen ist, war auch aus der Bekanntmachung der königl. Amtshauptmannschaft Großen hain in gestriger Nummer ersichtlich. Es ist nur erfreulich, wenn die Behörde derartige, größtcntheils jedenfalls nur auf hinterlistige Denunziationen hinaus laufende Briefe im Allgemeinen unbeachtet läßt. Wer eine gerechte Sacke ver folgt, soll und kann dieselbe auch mit seinem Namen ver treten. Gar hämisch lacht sich der anonyme gemeine Denunziant ins Fäustchen, wen» er „seinem lieben Nächsten eines ausgewischt" hat und seien es auch nur Scherereien und Unannehmlichkeiten, die er ihm bereitet.
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