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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189310057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-05
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1893
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Riesaer G Tageblatt Donnerstag, S. vetover 18SS, Abends «ls Die Da» Ntelaa Dogeblan «tchrN» jedai L«, Abend» mit «»»nähme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Vr,«qSvrei» bei Abholung m den Expeditionen tn Rieja und Strehla, den Au«gabestelm. so»«» am Schalter d« kailrrl. Postanstalt« 1 Mart 25 Ps., durch die Träger frei tn» Hau» 1 Mart 50 Pf., durch den Briefträger frei tn» Hau» 1 Mar» 65 Pf. «a,e,,«.«a°ah»e für die Rumm« de» Ausgabetage» bt» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und vertag von Langer äc Winterlich in Rteia. — Geschäftsstelle: Kastantenstratze 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Rtesa. Bekanntmachung, die Landtagswahl betreffend. Im 8. städtischen Wahlkreise, zu welchem die hiesige Stadt und das Rittergut Riesa mit Vorwerk Göhlis gehören, ist sür die zweite Kammer der Ständeversammlung ein Abgeordneter zu wählen. Tie Stadt Riesa mit Rittergut Riesa und Vorwerk Göhlis wird in zwei Wahlbezirke eingetheilt. Tie 3 Uhr Nachmittag- statt. Tie Stimmzettel sind in den Wahllocalen persönlich von den Wählern abzugeben. Auf demselben ist der zu wählende Abgeordnete nach Namen, Stand und Wohnort so zu bezeichnen, daß über ihn kein Zweifel besteht. Riesa, am 3. Oktober 1893. * Die Wahlvorsteher. Röhrborn. Schwarzenberg. M EEN UMMEMWMWI I » Bekanntmachung. Am 28. vorigen Monats ist in der Parkstrc.s:. Hierselbst ein Ring gefunden worden. Riesa, den 2. Oktober 1893. Der Stadtrath Klötzer. Bekanntmachung. Der WafferzinS auf da» 3. Vierteljahr 18V» ist baldigst, längstens aber bis zum KV. Oktober a. e. an die hiesige Stadthauptkasse abzusühren. Riesa, am 27. September 1893. Der Stadtrath. * Klötzer. Den ersten Wahlbezirk bilden der Albertplatz, Albertstraße, Altmarkt, ArinenhauS, Bruch gaste, Elbberg, Elbstraße, Feldstraße, Gartenstraße Nr. 1—18, Göhlis mit Ziegelei, Großen hainerstraße, Hauptstraße Nr. 1—35, Käferberg. Kastanienstraße Nr. 1—30, Kirchgasse, Markt gasse, Meißnerstraße, Parkstraße, Poppiyerstraße, Quergasse, Rundtheil, Rettungshaus, die Häuser zwischen dem Rundtheil und dem Stadtkrankenhause, Schloßstraße, Schulstraße, Schützenstraße, Schießhaus, Wasserwerk. Den zweiten Wahlbezirk bilden die Bahnhofstraße, Bergstraße, Carolastraße, Colonie, Friedrich-August-Straße, Gartenstraße Nr. 19—65, Gasanstalt, Hauptstraße Nr. 36—85, Holz hof, Kaiser-Wilhelm-Platz, Kastanienstraße Nr. 31—104, Niederlagsstraße, Pausitzerstraße, Strehlaerstraße, Unger's Villa, Wilhelmstraße, Wettinerstraße. Wahlvorsteher sind die unterzeichneten Stadträthe ernannt worden und zwar für den 1. Wahlbezirk Stadtrath Röhrborn, 2. Wahlbezirk - Schwarzenberg. Wahllocale befinden sich für den 1. Wahlbezirk im Rathhanfe, Sitzungssaal, für den 2. Wahlbezirk im Hotel Münch, Wartensaal. Wahl findet den 1v. Oktober in der Zeil von 1v Uhr Vormittag- bis und Anzeiger Metlatt md Liyelger). Amtsötatt ver Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa. 4«. Jahrg Dagesgeschichte. Obwohl ein endgiltiger Beschluß über den Tag der Einberufung des deutschen Reichstages erst nach dem Wieder zusammentritte des BundesratheS gefaßt werden wird, nimmt man in unterrichteten Kreisen bereits als nahezu sicher an, daß die Wahl auf den 23. November fallen werde. Bis dahin dürften außer dem neuen Reichshaushaltplane auch die Steuervorlagen dem Reichstage zugehen können. An maß gebender Stelle wird sehr großer Werth darauf gelegt, daß die erste Lesung dieser Entwürfe noch vor den Weihnachts ferien erledigt werde, so daß die Steuercommission unmittel bar nach Neujahr ihre wichtigen und voraussichtlich sehr zeitraubenden Arbeiten beginnen kann. Der Schwerpunkt der Berathung wird aller Voraussicht nach in der Commission liegen, da diese unter allen Umständen weitgehende Abände rungen an den Regierungsentwürfen vornehmen wird. Sind doch bereits bei den bisherigen Vorberathungen sehr bedeu tende Meinungsverschiedenheiten zu Tage getreten, deren Beseitigung zum Theil noch den Beschlüssen des Bundes- rathes Vorbehalten geblieben ist. Das schließliche Schicksal der Steuervorlagen läßt sich heute auch noch nicht annähernd Voraussagen. Es fehlt bei der eigenthümlichen Zusammen setzung des neuen Reichstages an jedem Anhalt dafür. In dessen ist der preußische Finanzminister, der die Hauptver tretung der Entwürfe im Reichstage übernehmen wird, nach wie vor von jener starken Zuversicht erfüllt, die schon häufig anscheinend unüberwindliche Schwierigkeiten besiegt hat. Deren Tragweite zu unterschätzen, ist aber jedenfalls Minister Miquel der Letzte. Wenn er indessen auf eine feste Mehr heit für alle Steuervorlagen auch nicht rechnet, so scheint er doch zu hoffen, daß es ihm gelingen werde, wechselnde Mehr heiten für die einzelnen Vorlagen zu gewinnen, namentlich weil er in der Lage sein wird, bezüglich aller Einzelheiten, technischer sowohl als finanzpolitischer, das größte Entgegen kommen zu bethätigen. Er scheint sich dabei auch namentlich auf die Beliebtheit zu verlassen, deren er sich persönlich in Centrumskreisen zu erfreuen hat. Daß ein Theil der jetzigen Centrumspartei die Gelegenheit gern benützen würde, wieder in bessere Beziehungen zur Regierung zu gelangen, dafür fehlt es übrigens nicht an manchen Anzeichen. Ein unerwarteter kriegerischer Zusammenstoß hat sich vorgestern am Nordrande des afrikanischen Komments zuge tragen, indem die den Spaniern gehörige Hafenstadt Melilla von zahlreichen Mauren angegriffen wurde. Das saubere kleine Städtchen überragt eine mit schweren Geschützen be waffnete Festung, wo die noch in der letzten Zeit verstärkte spanische Besatzung garnisonirt. Nur der untere Theil der Stadt, der Sokko oder Markiplatz, war den umwohnenden marokkanischen Stämmen zugänglich, die dort Vieh, Butter, Eier und andere Lebensmittel feilboten und sich auch zeit weise in elenden Hütten und Zellen häuslich einrichtetcn. Streitigkeiten zwischen den Spaniern und den unruhigen, räuberischen Niffbewohuern waren von jeher an der Tages ordnung und haben schon öfter bis dicht vor den Ausbruch eines Krieges zwischen Spanien und Marokko geführt. Der Sultan Mulei Hassan hat sich, wie stets bei Zwistigkeiten mit Europäern, auch bei diesen Vorfällen stets bemüht, den Forderungen der Spanier gerecht zu werden, aber sein guter Wille scheiterte oft an der Thatsache, daß er über die Mauren am Riff nicht genügende Gewalt besitzt. Sie haben die Kaids, dieser über sie gesetzt hat, fortgejagt und oft selbst größeren Heeresabtheilungen des Sultans erfolgreich Wider stand geleistet. Diesmal scheint, nach den Verlustzahlen zu schließen, ihr Angriff auf die Stadt besonders ernster Natur gewesen zu sein, man kann daher erwarten, daß sich die Nationalempfindlichkeit der Spanier in Allem, was ihre Be ziehungen zu Marokko angeht, wieder in dem lebhaften Ver langen, den Dingen ein Ziel zu setzen, Marokko zu bekriegen oder gar zu erobern, kundgeben wird. Voraussichtlich wird jedoch auch diesmal Alles beim Alten bleiben, wenn auch durch die Abwesenheit des Sultans im fernen Süden die Lösung erschwert werden dürfte. Wahrscheinlich sind die Riffmauren durch die neuen Befestigungsarbeiten, die Spanien bei Melilla aufführen läßt, erbittert worden, wenigstens wurde bereits vor einigen Tagen berichtet, daß sie versucht hätten, diese Arbeiten gewaltsam zu stören. Auch hatten die Mauren seit Kurzem die untere Stadt mit Weibern und Kindern verlassen und ihr Vieh fortgetrieben. Deutsches Reich. Die Abreise des Fürsten Bismarck aus Kissingen wurde auf Sonnabend, den 7. Oktober, ver schoben, und zwar aus dem Grunde, weil der Fürst die ganze Reise ohne Aufenthalt in einem Sonderzug zurücklegcn will, dieser aber vor Sonnabend nicht gestellt werden kann. — Wie die Münchener „AUg. Ztg." meldet, hat die Genesung des Fürsten Bismarck auch in den letzten Tagen erfreuliche Fortschritte gemacht. Die Assertion am rechten Arm, welche die Beweglichkeit desselben hinderte, war ausschließlich die Folge eines Insektenstiches am Hals, der, so bedrohlich er auch in der ersten Zeit erschien, dennoch im weiteren Ver laufe ohne Gefahr, wenn auch von erheblichen Schmerzen und Funktionsstörung begleitet, verlief. Ohne diesen Zwischen fall wäre der Fürst längst zur Abreise befähigt gewesen. Die Fähigkeit, Unterschriften zu geben, war nicht einen Moment beschränkt; die Schriftzüge sind durchaus die alten. Der Fürst schont den Arm, ist aber hinsichtlich der Gebrauchs fähigkeit nur wenig behindert. Er befindet sich in heiterster Stimmung und hat am 1. October in Begleitung des Professors Schweninger, der Kissingen wieder auf einige Tage verläßt, eine lange Ausfahrt unternommen. Die vielbesprochene Cabinclsordrc des Kaisers au den Prof. Schweninger ist nach der „Krzztg." am 21. April 1890, also bald nach der Entlassung des Fürsten Bismarck, cr- i gangen und lautet wie folgt: „Nicht nur das deutsche Volk, sondern alle Nationen der ealli I viNcn Welt nehmen lebendigen Anthcil an der Gesundheit und dein I Wohlergehen des Fürsten von Bismarck, Herzogs von Lancnburg. I Mir persönlich liegt cs besonders am Herzen, den Mann mit Gencs ' Hilfe möglichst lange erhaitcn zu sehen, der sich so unermeßliche Ver dienste um das Vaterland und Mein Haus erworben hat. Ich weiß, daß Sie mit ebensoviel Hingebung und Treue als Geschick und Erfolg seit einer Reihe von Jahren den Fürsten ärztlich behandelt und auch in kritischen Monienten den Gesundheitszustand desselben zu erhalten und zu befestigen gewußt haben. Es ist daher Mein Wunsch, daß Sie auch fernerhin die ärztliche Behandlung des Fürsten leiten und soweit erforderlich, selbst ausüben. Indem Ich Sie mit diesem Auftrag betraue, will Ich von Zeit zu Zeit Ihrem Berichte über das Befinden des Fürsten entgegensehen." Der „Köln. Ztg." zufolge übernahm hie deutsche Regie rung een Schutz der österreichisch-ungarischen Unterthanen in Brasilien und übte diesen Schutz bereits erfolgreich aus. Als der österreichische Lloyddampfer „Medusa" einen Theil seiner Ladung in ein Leichterschiff verladen hatte, beschlag nahmte der Admiral Mello dasselbe. Alle Vorstellungen des Capitäns der „Medusa" waren wirkungslos. Infolge Ein schreitens des deutschen Geschwaderchefs wurden aber das Schiff und die Ladung unversehrt freigegeben. Die erste geschäftliche Sitzung der Bevollmächtigten sür den deutsch-russischen Handelsvertrag, die am Dienstag statt- fand, begann damit, daß man in die Berathungen der deut schen Tariswünsche eintrat. Außerdem ist als Ergebniß der gepflogenen Verhandlungen noch zu erwähnen, daß man sich geeinigt hat, mit Rücksicht auf den ungeheuren Umfang der vorliegenden Arbeiten die eigentlichen zolltechnischen Fragen, die nicht die Tarife, sondern die Reglements betreffen, einer besonderen Kommission zuzutheilen. Diese wird durch Fach leute aus den betreffenden Ministerien verstärkt werden und ihre Sitzungen sollen zu größerer Beschleunigung des Ge schäftsganges zwischen den Plenarsitzungen eingeschoben werden. Es liegt in der Absicht, sowohl die Sitzungen der Plenar- als der Unterkommission so rasch aufeinander folgen zu lassen, als es mit der Schwierigkeit der Materie und deren sorg samer Prüfung irgendwie vereinbar ist. Im Senat brachte nach einer Meldung aus Washington Morgan ein Amendement zu dem Gesetzentwürfe, betreffend die Aufhebung der Sherman-Acte, ein. 'Nach diesem Amende ment wäre das Gesetz vom Jahre 1837, betreffend die freie Münzprägung, sür den Fall der Aushebung der Sherman- Acie in Wirk amkeit zu setzen und denjenigen Waaren, welche auf amerikanischen Schiffen eingcführt werten oder aus Ländern stammen, in welchen der amerikanische Silber-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel angenommen wird, eine Herab setzung der amerikanischen Einfuhrzölle zu gewähren. Aus Weimar berichtet der „Hamb. Korr": „Wenn neuerdings in einigen Preßorganen behauptet worden ist, die warme Fürsprache des Grobherzogs Karl Alexander gehöre zu denjenigen Faktoren, welche die neuliche bedeutsame De pesche des Kaisers nach Kissingen veranlaßt haben, so ist dies unbegründet, wie schon darau« erhellt, daß beide Monarchen in zutreffender Zeit räumlich weit getrennt waren. Wohl aber können wir aus bester Quelle mittheilen, daß der Großherzog das „zweifellos zum Wohle des Gcsamintv-.tcr- landes" Geschehene freudigst begrüßt und diesem Empfinden sofort in einer Depesche an den Kaiser und in einer solchen an den Fürsten Bismarck Ausdruck gegeben har."
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