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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189310079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-07
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1893
- Autor
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und Anzeiger (Llbtblall UN- Anzeiger). Fernsprechstill« Nr. 20 Amtsblatt ver Königs. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königs. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Niesa. SSL. Sonnabend, 7. Oktober 1898, Abends. LU. Jahrs Da» Rtillari Tageblatt ertchciiii jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Fesnnge. Vlenehvhrlicher Vc;ugsPiciS bei Abholung m den Crpedtktouen tu Rtesa und Strehla, den Ausgabestellen, io»t« «M Schuller der tariert. Postanstalle» 1 Marl 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei tnS Haus 1 Mark 65 Pf. Aiizergea-Äuiiahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 llhr ohne «Äewühr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in RIeta. — wes<Mt-ts!«lle: Kastanienstraße 59. — Für die Nedartion derantivortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Oertliches «nd Sächsisches. Riesa, 7. Oktober 1893. — Das 50 jährige Militärdienst-Jubiläum Sr. Maj. des Königs wird auch in unserm Riesa in hervorragender Weise gefeiert werden. Durch den Wechsel im Garnison- Comulando sind die Vorarbeiten zur Festfeier etwas ver zögert worden, nachdem aber nun am Dienstag Herr Oberst Weigel, der neue Commandeur des 3. Feld-Art.-Reg. Rr. 32, hier eingctroffen ist, dürften dieselben in den nächsten Tagen ausgenommen und energisch gefördert werden. Voraussichtlich werden auch einige Militärvereine der Umgegend an der hier zu veranstaltenden Jubelfeier theilnehmen. — Das Chemnitzer Lustspicl-Ensemble unter Direction des Herr» Richter, wird bis auf Weiteres seine Vorstellungen im Hotel Höpfner mit eigenem Theater geben. Morgen finden dorlselbft zwei Voruellungen, die erste Nachmittags 4 Uhr für Kinder, die zweite Abends 8 Uhr für Erwachsene, statt; das Nähere besagt die bez. Anzeige im Jnseratcntheil heutiger Nummer. Wir machen auf die Vorstellungen hiermit gern empfehlend aufmerksam. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff": Das Gülerangebot war in der vergangenen Berichtswoche in Hamburg nicht sehr bedeutend, und obgleich der Vorrath an leeren Schiffsräumen nicht sonderlich zugenommen hat, so sind doch die Flußfracktcn zu Berg auf die geringe Wasser zunahme hin etwas zurückgegangen. Von Hamburg werden als letzte Abmachungen folgende Frachten gemeldet: Nach Magdeburg für Getreide unv Düngemittel 60 Pf., Futter mittel 65 Pf., Petroleum 70 Pf. für 100 les, Heringe 110 Pf. für die Tonne; nach Riesa-Dresden für Getreide und Petroleum 100 Pf., Düngemittel 110 Pf., Stückgüter je nach Art 130 bis 150 Pf. für 100 KZ, Heringe 170 Pf. für die Tonne. — In Magdeburg kamen von neuem Zucker nur kleinere Mengen zur Verschiffung; ein nennenswerther Verkehr in diesem Artikel wird sich vor Mitte dieses Monats wohl nicht entwickeln. Die Nachfrage nach Schiffsraum zur Verfrachtung von Salz war befriedigend. Die Fracht für Salz nach Hamburg ging in Folge der kleinen Wasserzu- I nähme auf 42 bis 44 Pf. für 100 kA zurück, und die I Forderungen für Zucker ermäßigten sich auf 55 Pf. für I 100 — An den österreichischen Umschlagsplätzen kommen I die ersten Posten von neuem Zucker zur Verladung; ebenso ! find die Ankünfte in Gerste zur Ausfuhr zur Zeit nicht unbedeutend. Das Geschäft in Kohlen bewegt sich im e igen Grenzen. — Zur Einlieferung von Packetcn ohne Werthangabe ist auch durch die Packerbeslellcinrichlung der Post, soweit dieselbe unter Verwendung von Pferdekraft statlfindet, Gelegen heit geboten. Die im Dienst befindlichen Packelbesteller nehmen die Packete entweder innerhalb der Häuser selbst, welche sie zum Zweck der Bestellung oder Abholung betreten, ! oder an denjenigen Stellen entgegen, wo ihr Fuhrwerk je weilig hält. And kann bei ter Postanstalt die Abholung von Packcten aus der Wohnung schriftlich bestellt werden. Für derartige Bestellschreiben oder Bestellkartcn wird eine Gebühr nicht erhoben. Für die von den Packctbestellern auf ihren Bestellungsfahrten eingesammeltcn gewöhnlichen Packele kommt außer dem Porto eine Nebegebühr von 10 Pf. zur Erhebung, welche im Voraus zu entrichten ist. — Pachlfrci werden die Bahnhofsrestaurationen zu Großröhrsdorf, Nöbdenitz und Buchholz vom 1. April 1894, sowie diejenige zu Großbothen vom 1. Juni 1894 ab. Die Verpachtung erfolgt auf 6 Jahre unter den auf allen Stationen eiuzusehenden allgemeinen Bedingungen. Pachtgebote sind bis zum 20. Ocrober an die Königliche Generaldircction der Sächsischen Staatseisenbahncn in Dresden einzusenden. — Anläßlich der gegenwärtigen Jagdsaison machen wir darauf aufmerksam, daß Katzen, welche auf einem Jagdreviere in einer Entfernung von mindestens 500 Schritte vom nächsten bewohnten Hause ohne alle Aufsicht frei umher laufend betroffen werocn, sowie ohne Beisein des Besitzers remrende Hunde außerhalb derselben Entfernung von Jagd berechtigten getöttet werden können. — Alljährlich nach den Aushebungen tritt eine Anzahl zum Militärdienst tauglich befundener junger Leute in Turn vereine ein, um sich bis zum Eintritt in das Heer die erforderliche turnerische Gewandtheit anzueignen. Daß die dadur ch angestrebre Ausbildung meist hinter den Erwartungen zurückbleibt, kann nicht befremden; es bedarf einer längeren Zeit, bevor das gesteckte Ziel erreicht wird. Viel zu wenig bekannt scheint auch, daß in den Turnvereinen vorzugsweise die llebungen betrieben werden, die der Militärdienst er fordert: Freiübungen, Marsch- und Ordnungsübungen, Springen, Klettern, an Stelle der llebungen am unge schickten, unhandlichen Ouerbaum die gleichen llebungen am Reck. Bekanntlich werden künftig junge Leute mehr als bisher zum Waffendienst herangezogen, auch wird in Folge der zweijährigen Dienstzeit die Ausbildung der Soldaten eine noch schleunigere und strengere sein als bisher. Es kann daher allen jungen Leuten der Eintritt in einen Turn verein nur dringend gerathcn werden. Oschatz. Um die ausgeschriebene hiesige Schuldirector stelle sind 26 Bewerbungen eingegangen, zum Theil von ganz besonders gut empfohlenen Pädagogen, sodaß sich die Auswahl der dem Schulausschuß zu präsentirenden Kräfte zu einer ebenso schwierigen als verantwortungsreichen Auf gabe gestaltet. — Zunächst sollen über 6 Bewerber, welche durch ihren Lebensgang und durch ihre Zeugnisse als die tüchtigsten und geeignetsten erscheinen, nähere Informationen eingcholt werden. Dresden. Wie verlautet, steht die Uebersührung der irdischen Hülle des am 25. März 1891 verstorbenen Kriegs ministers Grafen Fabrice vom alten Neustädler Friedhöfe zu Dresden nach dem in der Albertstadt errichteten Mausoleum für die nächsten Tage bevor. Das nunmehr vollendete Mausoleum steht au der Heerstraße, am Rande der vor dem Kommandantur-Gebäude des Kadettenhauses gelegenen Wald parzelle, welche sich von der Carolabrücke bis zu der zwischen der Leibgrenadierkaserne und der Kadettenhaus-Anlage nach dem Garnisonhospital führenden Straße hinzicht. Der ganze Bau ist bekanntlich aus mächtigen Elbsaudsteinquaderu aus geführt. Zu den eigentlichen Grabgewölben führt eine Treppe hinab. Dresden. Unschuldig verurtheilt! Wie ein hiesiges Blatt berichtet, soll vor 12 Jahren hier in Dresden der Cassirer 1'. unschuldig zu eimm Jahr Gesängniß verur- thcilt worden sein. Er war der Unterschlagung einer Summe von 5000 Mk. angeklagt gewesen. Heute bat dieser jetzt 75 Jahre alte Cassirer seine «träfe verbüßt, die 5000 Mk. hinterlegt und ist selbstredend seines Amtes entsetzt worden. Seiner Zeit war ein Beamter der Brandcasse mit Revision resp. Prüfung der Rechnungen für Dresden-Neustadt betraut worden. Derselbe hatte jene Unterschlagung von 5000 Mk. festgestellt. Zur nochmaligen Prüfung nach 12 Jahren wurde vor kurzer Zeit Herr Emst «eifert, Secrctär im König!. Finanzministerium, betraut, welcher fand, daß sämmtliche Rechnungen von 1869—1881 bis aufs Kleinste stimmen, mithin der ehemalige Cassirer unschuldig verurtheilt wurde. Verschiedene Fehler, und zwar grobe Fehler, welche bei der Prüfung von dem Beamten der Königl. Brandcasse gemacht wurden, sand Herr Seifert sofort heraus. So hatte dieser Beamte statt i Jahr Zinsen auf Capitalicn -74 Jahre be rechnet, also r/4 Jahr mehr, ebenso verschiedene andere Fehler. Eine Nachprüfung war nicht erfolgt. Herr Seifert will den ehemaligen Prüfer auffordern, betreffendem Cassirer die 5000 Mk. zu zahlen. — «ollte diese Darstellung auf Wahr heit beruhen, wird jedenfalls auch eine anderwcite Rehabili- tirung des bedauernswerlhen Greises nicht auf sich warten lassen. Pirna. Wegen Verdachts des Kindesmortes ist eine hiesige Putzmacherin verhaftet worden. Döbeln. Da unserer Stadt zur Unterbringung des vom 14. Oktober d. I. an der hiesigen Garnison zugetheilten vierten Bataillons kein geeignetes Gebäude zur Verfügung steht, so wird dasselbe bis zur erfolgten Erweiterung der Kaserne in einem Gebäude der Bcck'schcn Lederfabrik unter gebracht werden. Die Stadtverordneten waren am 3. d. M. gezwungen, zu einer umfassenden Erneuerung des erwähnten Gebäudes die noch nicht bestimmt sestzusetzenden Kosten zu bewilligen. Die Militärbehörde ist mit der Unterbringung i einverstanden. Wokenstein, 6. October. Ein sehr bedauerlicher I Unglücksfall ereignete sich im benachbarten Gcbringswalde. I Eine Gulsbesitzersfrau war auf einem Felde beschäftigt, wo selbst das Vieh weidete; sie wurde von einer Kuh, welche , durch irgend einen Umstand gereizt worden sein mußte, mit den Hörnern in den Unterleib gestoßen und sehr schwer ver letzt, so daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Burgstädt, 5. Oktober. Der gestern Mittag beim Bahnübergänge nach Herrnhcide von dein 1/41 Uhr in Wittgensdorf eintresfenden Zuge überfahrene Mann ist der Krankenkassenkassirer Friedrich Schubert aus Hartmannsdorf. Schubert, dem der linke Arm gänzlich vom Rumpfe getrennt, der linke Fuß und das Nasenbein zerquetscht waren, wurde in das Krankenhaus zu Wittgensdorf gebracht, woselbst er nach einer Stunde verstarb. Der verunglückte hinterläßt eine Wittwe und sieben zum größten Theile verheirathete Kinder. — Im benachbarten Taura herrscht seit Monat August die Diphtheritis unter den Kindern; die tückische Krankheit bat nach und nach einen epidemischen Charakter angenommen. Glauckau, 5. Oktober. Milten im Dienste wurde heute Nachmittag der Zugführer des 4 Uhr 27 Akin, nach Gera abgehenden Personenzuges aus dem Leben abgerufen. Während er beschäftigt war, kurz vor Abgang des Zuges die Wagen aufzuschreiben, fiel er, vom Schlage getroffen, zu Boden und war alsbald eine Leiche. Borna, 5. October. Ein junger Mann aus Elterlein, dem von einem käsigen Geschäftsfreund der Auftrag ertheilt worden war, hier oder in Atstadt Borna eine Ladung Zwiebeln anzukaufen, hat das in ihn gesetzte Vertrauen auf die schnödeste Weise mißbraucht. Nicht nur, daß er die ihm zum Ankauf der Zwiebeln übergebenen 600 Mk. bis auf den letzten Pfennig vergeudet bez. im Spiel verloren hat, auch drs ihm anvertraute Geschirr seines Geschäftsfreundes, Pferd und Wagen, hat er zu Gelde gemacht und den Erlös eben falls verpraßt. Der leichtsinnige Mensch wurde vorgestern auf bezüglichen von Elterlein einzegangenen Antrag hier iu Hast genommen und am gestrigen Tage zu seiner Bestrafung au die Gerichtsbehörde abgeliefert. Leipzig. Der stolze Bau des neuen Reichsgerichts- Gebäudes geht mit großen Schritten seiner Vollendung ent gegen, so daß in den nächsten Tagen das Hcbefest wird ge feiert werden können. Gegenwärtig wird die Kuppel aufgesetzt, welche so gegliedert ist, daß der obere Theil der selben wieder ein vollständiges Ganze für sich abgiebt. Jetzt steht nur das Gerippe der Kuppel, weshalb sie natürlich auch noch nicht den mächtigen Eindruck wie nach ihrer Vol lendung macht. Die Eindeckunz wird in wenigen Wochen vollendet sein und geschieht ganz in Kupfer. Vorerst fehlt noch die die Kuppel krönende Laterne, ein tempelartiger Ausbau, worauf als oberster Abschluß eine in Kupfer ge triebene Justitia zu stehen kommt. Dieser noch fehlende Aufbau mit Figur wirs noch eine Höhe von 15 in, also nahezu Wohnyaushöhe, erhalten. Die Spitze der Figur wird um vierfache Wohuhaushöhe über der Straße sich be finden. Auf den vier bereits ausgeführteu Eckpostamenten der Kuppel wird je eine mächtige Figurengruope zur Aus führung gelangen. Auch Sie anderen Bildhauerarbeiten befinden sich durchweg iu Ausführung. Das Modell zum großen Giebel in einer Breite von 26 m, welches die be strafende und die befreiende Rechkslhätigkeit iu Figuren gruppen zum Ausdruck bringt, ist nahezu vollendet, lieber der Nordfront (Wächtcrstraße) gelangen sechs hervorragende Rechtslehrer zur Aufstellung. Vor dem Bau wird eine Rampenauffahrt mit Treppenanlage in der ganzen Breite des mittleren Läuicnbaues errichtet werden. Die äußeren Fassaden und der Kuppelbau werden im Frühjahre 1894 vollendet werden. Die Durcharbeitung dieser inneren Entwürfe bildet denn auch die hauptsächliche gegenwärtige Arbeit des genialen Erbauers, Regiecungsbaumeistcr Hoffmann Belgern. Folgendes Geschichtchcn, welches fast wie ein Märchen klingt, hat sich in unserer Gegend zugetragen. Ein Fleischermeistcr aus Mühlberg, welcher dem Windmühlen besitzer Schurig in Staritz Ende des verflossenen Jahre, für ein Stück verkauftes Vieh im Stalle Zahlung leistete, ver mißte späterhin an seinem Gelde ein 20- und ein 10-Mark- stück, welche angeblich nur im Stalle abhanden gekommen sein konnten. Alles Lucken nach dem Gelde war aber da mals erfolglos. Vor etwa 14 Tagen flog eine Henne aus dem Schlage derartig gegen eine Mauer, daß das Thier ge schlachtet werden mußte. Bei Entleerung des Magens fanden sich nun in demselben zwei runde Gegenstände vor, die bci
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