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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189310177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-17
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1893
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Riesaer K Tagmatt rind Anzeiger WrßW M Liychch. Dienst«-, 17. Oktober 1893, AbendS. ««d Anzeiger WMM rclegimn».«r«ffr L Fernsprechstekl« ,«,». « Nr. so ver König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. 46. Jahr-. Do» Mesa« rn-evlatt «scheint fthen T«- Abend» mit Ausnahme der Sonn» «nd Festtage. Vierteljährlicher Bezug-Preis bei Abholung in den Expeditionen tn Mesa und Strehla, den Ausgabestel«, s«oie «« Schatt« d« last«!. Postanstalt« 1 Mart 28 Pf., durch di« Träg« frei inS Hau» 1 Marl 50 Pf., durch den BrieftrSg« frei tn» Hau» 1 Mark SS Ps. Luzet-ru-Auuahu« siir die Nwmn« de» Au»-abetage» bl» vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und Berta- von Langer L Ninterllch in Rlesa. — GeschLsthftekle: ^astanlenstraße SS. — Für dir Redacti«, verantwortlich: Her«. Schmidt in Riefa. Konkursverfahren. Tas Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufinanns Gustav Oswald ThomaS- -Hebestreit in Riesa wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins > hierdurch aufgehoben. Riesa, den 16. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht. Heldner. — Veröffentlicht: Aktuar Gerlach, G.-S. Verkauf von altem Lagerstroh. Das alte Stroh aus den Lagerstätten in den Kasernen II und III soll an den Meist bietender. verkauft werden. * Angebote sind bis 24. d. M., Vormittags 9 Uhr bei der unterzeichneten Verwaltung, , woselbst die Bedingungen ausliegen, einzureichen. Riesa, den 16. Oktober 1893. Königl. Garnison-Verwaltung. Lieferung von Roggen-Rtchtstroh. Die Lieferung von 14140 llA Roggen-Richtstroh soll an den Mindestfordernden ver geben werden. Angebote sind bis 24. d. M., Vormittags 10 Uhr bei der unterzeichneten Verwaltung, woselbst die Bedingungen ausliegcn, einzureichen. Riesa, den 16. October 1893. * König!. Garnison - Verwaltung. Oertliches «ud Sächsisches. Riefa, 17. October 1893. — Durch Königlichen Erlaß sind beide Kammern des Landtages auf den 13. November einberufen worden. — Das Dunkel, das lt. unserer gestrigen Mütheilung über den Verbleib des 7 Hz jährigen Knaben Franz Petzsch schwebte, hat sich gelichtet, leider in geradezu schrecklicher Weise: er ist das Opfer jugendlichen Leichtsinnes geworden. Bei dem Regcnwetter, welches am Sonntag Nachm. das Spieckn der Kinder im Freien nicht ermöglichte, verfügten sich der 12- jährigc Knabe Höhme und der 7jährige Franz Petzsch in das im Hofe gelegene Contor des Herrn Höhme. In einem unverschlossenen Pulte befand sich ein, angeblich nicht geladen gewesener Revolver, welchen der kleine H. entdeckte, damit spielte und mehrmals erfolglos abdrückte, bis schließlich ein Schuß krachte, dessen Ladung dem kleinen P. in das Gehirn drang, sodaß der Tod augenblicklich eintrat. In voller Angst ergriff der Thäter die Flucht nach oben in die Wohnung. Das Gewissen scheint ihm jedoch keine Ruhe gelassen zu haben, denn nach cira 1 Stunde begab sich nach seiner Angabe der Knabe wieder nach dem Coinor und — unbegreiflich — schleppte den Leichnam über den Hof weg nach der ca. 40 Schritte entfernt liegenden Abortgrübe, ckhn dort durch die obere Oeffnung hineinwerfcnd. Erst die Notiz in gestriger Nummer unseres Blattes führte zur Er mittelung des Thäters. Ein schon morgens von einem Grundstücksnachbar aufgefundener, mit Blutspuren b-dcckler Hut hatte die Aufmerksamkeit des Finders erregt, durch er wähnte Notiz wurde der Letztere jedoch aufmerksam und sah sich deshalb zu behördlicher Anzeige veranlaßt. Die sodann vorgenommene Durchsuchung führte in später Abendstunde zur Auffindung der Leiche des kleinen Petzsch. Bereits während des ganzen Tages war man eingehend mit Recher chen über den Verbleib des Knaben beschäftigt gewesen und hatte der kleine H. auch wiederholt erklärt, oarüber nichts zu wissen. Das Nähere muß die sofort eiugeleitete gerichtliche Untersuchung, die die halbe Nacht in Anspruch nahm, ergeben. — Die ehrenwerthen Eltern beider Knaben sind durch das überaus traurige Vorkommniß schwer heimgesucht worden und wird ihnen allgemeine Theilnahme gezollt. — Bei der polizeilichen Butterrevision am vergangenen Sonnabend auf hiesigem Wochenmarkte wurden bei einer Händlerin 5 Stücke mit einen Mindergewicht von 5—14 Gramm, bei einer anderen 8 Stücke mit einem solchen von 24—41 Gramm vorgefunden. Die ersterwähnte Händlerin wurde in diesem ersten Falle mit einer Geldstrafe belegt und die Butterstücke zerschnitten ; der zweiterwähnten, welche rückfällig war, wurde die Butter weggenommen und ihr außerdem eine empfindliche Geldstrafe zudiktirt. Unbegreiflich ist es, wie man es wagen kann, Butterstücke in Mindergewicht bis zu 41 Gramm auf den Markt zu bringen; anzunehmen ist wohl kaum, daß die Butterstücke von den Prohuccnten in dieser geringen Gewichtshöhe hergestellt und an die Händ lerinnen verkauft werden. Deshalb ist es sehr am Platze, daß diese groben Vergehen ganz exemplarisch bestraft werden. — Der neueste Candidat der Freisinnigen Partei für den Landtag, der an Stelle des nicht wählbaren Herrn Fabrikant Bruck aufgestellt worden ist, Herr Professor Keller bauer in Chemnitz, wollte lt. ergangener Anzeige gestern Abend im Wettiner Hof einen Vortrag halten, war jedoch zufolge einer Depesche am Erscheinen Hierselbst verhindert und konnte sonach seine politischen Glaubenssätze, die sich, soweit uns bekannt, voll und ganz dem Berliner Freisinn resp. dem Richter'schen Doktrinarismus an- und unterordnen, nickt darlegcn. Man sagt, da nach Lage der Sache, nicht daran zu denken ist, daß der freisinnige Candidat gewählt wird, die Aufstellung sei nur erfolgt nm eine Stimmeu- zersplittcrung herbcizusühren und so das Mandat dem social demokratischen Candidaten in die Hände zu spielen. An gesichts dieser Gefahr ist cs dringend noihwendig, daß die Anhänger der Ordnungsparteien, Conservative, Reformer, Nationalliberale und Anhänger der säcksischen Fortschritts partei, für den gemeinsamen Candidaten Herrn Bürger meister Härtwig-Oschatz cintretcn und für denselben am Donnerstag ausnahmslos ihre Stimmzettel abgeben. — Das Königl. ObcrhofmarschaUamt veröffentlicht fol gende Ansage: Auf Allerhöchsten Beseh! wird den am Königl. Hofe vorgestelltcn einheimischen und fremden Damen und Herren hiermit bekannt gegeben, daß Montag, den 23. Oc tober 1893, Abends 9 Uhr ein Hofball in den Paradcsälen « des Königl. Schlosses jiattsiudcl. Bei dieser Gelegenheit werden Se. Majestät der König die Glückwünsche aus Anlaß Allerhöchstseines 50jährigen Militärdienstjubiläums entgegeu- zunebmcn geruhen. Anzug: Die Herren vom Cioil: Uniform bezw. Militäruniform. Die Herren vom Militär: Hofball- anzug, Generalität weißes Beinkleid. — Schon seit 6 Jahren hat unsere Bürgerschaft nicht mehr die Freude gehabt, an den Sonntagen die soge nannten Platzmusike i oder Promenadenconcerte einer Militär, capelle in unserer Stadt genießen zu können. Aus welchen Gründen diese früher hier regelmäßigen Veranstaltungen von den betreffenden Commandeuttn abgcschafst worden, ist uns nicht bekannt. Von der ganzen Bürgerschaft aber wird es begrüßt, daß unser neuer Regiments - Commandeur, Herr Oberst Weigel, die Abhaltung der Platzmusiken auf dem hiesigen Alberrplatze und, wie wir hören, auch ab und zu auf dem Kaiser Wilhelm-Platze angeordnet hat. Vorgestern fand die erste derselben auf dem Albertplatze statt und es hatte sich eine zahlreiche Zuhörerschaft, darunter eine Anzahl Damen, eingefunden, welche bei den Klängen der von der Capelle des 32. Regiments trefflich ausgeführten Concert- stücke auf dem Platze promenirten. Die Fenster der um liegenden Häuser waren natürlich dicht besetzt. Wegen aus- wärtiger Verpflichtungen konnte die Capelle vorgestern aller dings nur eine halbe Stunde concertiren. * Gröba, 17. October. Mittwoch, den 18. October, Vormittags 10 Uhr, soll die Weihe unseres neuen Schul gebäudes stattfinden. Es werden auch auf diesem Wege alle Freunde der Schule zu dieser festlichen Feier freundlichst ein- geladen. Der Versammlungsort ist die alte Schule, von wo der Festzug sich nach dem zu weihenden Gebäude bewegen wird. Gott gebe ein gesegnetes Fest! Oschatz, 16. Oktober. Zu einer Versammlung, welche die sozialdemokratische Partei durch den Zigarrenfabrikant Herrn Stephan hier, auf dem Feld an der Wermsdorfer Straße für vorigen Sonntag einberufen hatte, war auch Seiten des Einberufers, wie in der Presse bekannt gegeben, Einladung an Herrn Bürgermeister Härtwig ergangen. Derselbe ist aber der Einladung nicht gefolgt, indem er sein Ausbleiben in folgendem an den Einberufer gerichteten Brief begründete. Der Brief lautet nach den „Osch. Gem. Bl.": „Geehrter Herr Stephan! Sie hatten die Güte mich für heute Nachmittag zum Besuche einer sozialdemokratischen Versammlung hier, in welcher Herr Ad. Thiele aus Wurzen spricht, einzuladen. Die Anwesenheit des letzteren Herrn macht e» mir unmöglich, Ihrer Einladung zu entsprechen. In einer Versammlung in Wurzen, erklärte nämlich gestern der Redakteur der „Wurz. Ztg.", Herr A. Diehl, daß er mit einem Manne, von welchem gerichtlich der wiederholte Ehrenwortbruch festgestellt sei, nicht werde weiter arbeiten können, und daß die sozialdemokratische Partei nickt weiter für einen solchen Mann ciutrelen werde. Da ich nun in der Lage war, ein rechtskräftig gewordenes landgerichtlichcs Ur- theil, worin als erwiesen erklärt wird, daß Herr Adolf Thiele in Wurzen mehrfach sein Ehrenwort gebrochen hat, in der Versammlung zu verlesen, und dem Herrn Redakteur Diehl zum Studium zu überreichen, so werden Sie es für selbstverständlich finden, daß ich den Verkehr mit Herrn Thiele andern Personen überlassen muß und heute auf die Anwesen- beit in der von Ihnen veranstalteten Versammlung verzichte. Da sie in der Presse auf die mir gewordene Einladung auf merksam zu machen für zweckmäßig befunden haben, werde ich nicht verfehlen, dieses Dankschreiben ebenfalls der Ocffent- lichkcir zu übergeben. Achtungsvoll pp." Oschatz. Am 13. d. M. haben auch die hiesigen Tabakinteressenten zur neuen Tabaksteuer Stellung genommen. In der stattgefundenen Besprechung haben dieselben beschlossen, gegen jede Erhöhung dieser Steuer zu protestiren. Für den 22. October ist eine Bezirksvcrsammlung in Wurzen für Interessenten des gesammren Wahlkreises geplant, zu welcher auch der Reichstagsabgeordnetc Herr Hausse-Dahlen einge- ladcn werden soll. Die einzelnen Orte des Kreises werden zu dieser Versammlung Delegirte senden. — In einer am 15. d. M. abgehacktem» Sitzung des städtischen Vereins wurde beschlossen, durch einen Wahlaufruf die Candidatur des bisherigen Landlagsabgeordneten, des Herrn Bürger meisters Härtwig, zu unterstützen. Weiter wurde dem Vor schläge des Vorstandes, daß Herr Härtwig in einer vom städtischen Vereine einberufenen Versammlung (18. October) über seine bisherige Thätigkeit Bericht erstatten und sein Programm entwickeln soll, beigetreten. -f Dresden, 17. October. Der Kaiser wird zum 50 jährigen Militärjubiläum des Königs Albert von Sachsen am kommenden Sonntag Nachmittag in Dresden eintreffen. Vom Bahnhof aus wird der Kaiser direkt sich ins Residenz schloß begeben, wo um 6 Uhr Galatafel stattfindet. Der Kronprinz wird als jüngster sächsischer Lieutenant hieran Theil nehmen. Eine Anzahl regierender deutscher Fürsten wird zu dem Feste erscheinen. Der Kaiser von Oesterreich ist durch den jetzigen deutschen Generalfeldmarschall Erzherzog Albrecht vertreten. Außerdem verlautet, daß alle commandirenden Generale der deutschen Armeecorps beim Könige zu seinem Ehrentag erscheinen. Pirna. Die Vermessungen und Aufnahmen der Gottleubathalsperre werden gegen Ende dieser Woche be endigt sein. Die absperrende Mauer soll bei einer Höhe von 20 Mtr. am Grunde eine Stärke von 17 Mtr. und oben eine solche von 4 Mtr. haben. Die Gottleubathal« straße soll von der Gegend der Haselberger Drescherhäuser an am Abhange allmählich hinaufgeführt werden und unge fähr an dem Punkte, wo sich Ver Weg nach Oelsen von der Thalstraße abzweigt, das bisherige Niveau wieder erreichen. Wurzen, 14. October. Von der Zukunft Wurzens entwirft das „Wurzener Tagebl." folgendes trübes Bild, das als ernste Mahnung auch in anderen Städten — man braucht gar nicht weit zu gehen — Beherzigung verdient: „Was geschehen würde, wenn Wurzen den vorgeschlagenen socialdemokratischen Candidaten, Herrn Thiele, in den Landtag schickte, das würde sich bald zeigen. Was hat denn der socialistische Candidat bisher für unsere Stadt gethan? Nur Unfrieden in derselben gestifter und Verhältnisse hervorgerufen, die de«! Aufenhalt in den Mauern unserer Stadt Jedem ver leid» n müssen, der nicht gezwungen hier lebt. Wenn die wenigen steuerkräftigen Einwohner Wurzens sich aber von hier weg wenden, wer soll denn dann die Ausgaben für unseren Stadthaushalt bezahlen? Wie viele der großen Wohnungen.
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