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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189310304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-30
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1893
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzetger WetlM m- Lqei-n). Lkgramm-Atzresi« .Tageblatt', Riesa. Amtsötatl Femsprrchstell« Nr. 20 ver Königl. Arntshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa SS3 Montag, 30. Oktober 1893, Abends. 46. Jahrg D>iS Ricjaei Tageblatt erscheint jeden Tag Abends niit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins Haus 1 Mark 56 Ps., durch den Briefträger frei inS Haus I Mark 65 Ps. Auzrigen-Annahmc siir die Nummer dcS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: K a st anien st raste 59. — Für die Redaction verantwortlich: He-in. Schmidt in Riesa. iSSWiiMSii»°i»ckWMW«i»»^^Mi««M^^mMiWijiWiW»iMiMSiWSSSSWS»SSSSi>WMi-Mi»««4S«E 1 ° —i7 ^»i> i Die Feier Meines 50 jährigen Militärdienstjubiläums hat sich durch die Kundgebungen der Treue und Anhänglichkeit, welche Mir auch aus nicht militärischen Kreisen in großer Zahl und in den mannigfaltigsten Formen aus allen Theilen Meines Landes von Gemeinden, Vereinen und Einzelnen in Wort und Schrift, in sinnigen und künstlerisch ausgeschmückten Darbietungen zugegangen sind, nicht minder durch die reiche Ausschmückung der Gebäude, der Straßen und öffentlichen Plätze und durch die glänzende Huldigung der Bürgerschaft, der Krieger- und Gesangvereine zu einem be sonders frohen Feste gestaltet. Mit freudiger Bewegung bezeuge Ich daher Allen, welche Meiner an diesem wichtigen Abschnitte Meines Lebens liebevoll gedacht haben, daß der Zweck ihrer Aufmerksamkeiten, Meine Festesfreude zu erhöhen, in vollkommener Weise erreicht worden ist. Es ist Mir ein Be- dürfniß des Herzens, hierfür Meinen wärmsten Dank auszusprechen. Dresden, 27. October 1893. Albert. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Kaufmanns Abraham Kamp in Firma: U. Kamp zu Riesa ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalter-, zur Er hebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigen den Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Ver- mögensstücke der Schlußtermin auf de» 27. November 18V3, Vormittags 1« Uhr Dor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Riesa, den 28. Oktober 1893. Aktuar Gerlach, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung, Steinfuhren betreffend. Die Anfuhre von 400 Kubikmeter Ganziger Steinen (Ablagerungsplatz: städtischer Bau chos) soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Die Bedingungen wird der Unterzeichnete >auf Verlangen bekannt geben. Offerten sind bis zmu 1. November dieses Jahres, Mittags 12 Uhr versiegelt mit der Aufschrift „Tteiufuhreu" an den Unterzeichneten abzugeben. Tie Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbehalten. Riesa, den 27. Oktober 1893. Der Vorfitzende des städtischen Bauausschufses. K. A. Gruudmaun, Stadtrath. Grpnr. MU" Verdingung. "MG Die zum Neubau eines Baracken-Kasernemenls für das 4. Bataillon des 11. Infanterie- Regiments No. 139 zu Döbeln erforderlichen * Loos I., Erd-, Maurer-, Asphalt- und Steinmetz-Arbeiten, Loos II., Zimmerarbeiten, Loos III., Schmiede-, Eisen- und Schlosserarbeiten, Loos X., Einebnungs- und Pflasterarbeiten sämmtlich einschl. Materiallieferungen, sollen wie vorstehend getrennt am Mittwoch, den 8. November a. e., Vormittags IO Uhr im Geschäftszimmer der Militär-Baudirektion Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel L., öffentlich verdungen werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen daselbst zur Einsicht aus und können Verdingungsanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten ent nommen werden. Angebote mit der Aufschrift: „Baracke» - Kasernement Döbel«". Loos I, oder II, oder III rc. find versiegelt, postfrei mit der Adresse des Absenders versehe« bis zu obenge- nanntem Termine bei der Militär-Baudirection einzureichen. Materialproben sind vor dem Verdingungstermine einzusenden. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. . Dresden, den 27. Oktober 1893. Militär - Baudirektion. Zum Reformationsfcst. »-f-, Acht Tage sind erst vergangen seit dem Militär- gubilä um unsres theuren Königs und schon feiern wir wieder ein Fest. Ein religiöses Fest erscheint freilich in unsrer Zeit Manchem recht unnöthig. Und doch ist Sachsen, die Wiege der Reformation, so eng mit dem Werke der Reformation verbunden, daß es einfach eine Pflicht der Dankbarkeit ist, heute daran zu erinnern, daß wir Alles, was wir als Protestanten, Evangelische und Lutheraner sind, dem Manne zu danken haben, der nach beißen inneren Kämpfen am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Schloßkirche zu Wittenberg anschlug. Protestanten sind wir. Wie einst auf dem Reichs tag zu Speier die deutschen Fürsten und Städte, die der neuen Lehre zugethan waren, und an ihrer Spitze der sächsische Kurfürst laut gegen jede Vergewaltigung durch das an Roms Gängelbande geführte Kaiserthum protestirten, so protestiren wir auch heute gegen Alles, was unfern lutherischen Glauben bedroht. Wir protestiren dagegen, wenn Rom evangelische Lande als seine Missionsgebiete betrachtet, wie wenn wir Heiden wären. Wir protestiren gegen die Wiederzu lassung der Meister des blinden Glaubens und blinden Ge horsams, der Jesuiten. Wir protestiren dagegen, wenn man römischerseits, wie es in neuerer Zeit immer häufiger geschieht, unsre Taufe mißachtet'und Evangelische noch ein mal tauft. Mit derselben Entschiedenheit protestiren wir freilich auch auf der andern Seite gegen den Geist des Un glaubens, der sich leider nicht etwa nur bei den Führern der Sozialdemokratie und einem Bruchtheil ihres Anhangs findet, sondern auch bei Vielen der sogenannten oberen Schichten. Und gerade wo wir in Sachsen unter dem milden und gerechten Regiment eines katholischen Fürsten bisher von Uebergriffen Roms nichts gespürt haben, rufen wir am Reformationsfest um so lauter Allen ein: Bedenkt, was ihr Ihut! zu, denen die Erde nur für den Genuß und der „Himmel für die Spatzen" da ist, auch wenn sie das vielleicht nicht öffentlich mit solcher gotteSschänderischer Offenheit auS- sprechen, wie jener sozialistische Agitator. Protestanten wollen wir sein: Das ist die Negation; die Position heißt: wir wollen Evangelische sein. Das Evangelium, die Bibel bleibt der feste Grund unsres Glaubens. Denn die Bibel ist nicht ein Märchenbuch, sondern sie ist das Zeugniß von Männern, die einfach berichten, was sie „gesehen und gehört haben", und derenZeugnißum so mehr Glauben verdient, da es seit der apostolischen Zeit von Freund und Feind als echt bezeugt ist, ganz zu schweigen von dem inneren Erweis seiner Glaubwürdigkeit, den freilich nur der empfinden kann, welcher die Evangelien seiner Lutherbibel einmal liest. Das Evangelium will aber für Evangelische vor allen auch die Richtschnur des Lebens sein und hier liegt der wunde Punkt des heutigen ChristenthumS, hier liegt die Ursache des tiefen Verfalls unsres Volkslebens. ES könnten ja solche Skandalprozesse, wie der jetzt in Hannover geführte, gar nicht vorkommen, es würden Hunderte von Bankerotten nicht erklärt, Tausende von Selbstmorden nicht begangen und unzählige Thränen nicht geweint, wenn jeder Evangelische: der Arbeiter so gut wie der Kaufmann und Beamte, der Offizier so gut wie der Bauer, auch nach dem Evangelium lebte. Hier zeigt sich der Weg zur rechten Reformation, die unser« Volke so dringend noth thut, dcr Reformation, die nicht von Außen her die Verhältnisse verbessern will, alle Tage durch neue Gesetze — und Vereine — und Verträge, sondern die durch neuen Glauben die Menschen zu neuem Leben stärkt. Diesen Weg ist Luther uns vorangegangen ; deshalb konnte er so fröhlich leben und so selig sterben. Folgen wir Alle ihm auf dieser Bahn nach, lernen wir aus der Bibel wieder an unfern HeUand glauben und dann in seiner Kraft ein neues Leben führen, dann sind wir nicht nur Protestanten, Evangelische, Lutheraner, sondern wir sind, was die Hauptsache ist: Christen. Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Zu den jetzt beendigten russisch französischen Festen schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.": „Sie waren ein beredtes, glanzvolles Zeugniß der freundschaftlichen Em pfindungen zweier großen Völker und werden als solche in der Geschichte ihren Platz bewahren, wenn sie auch jenes formellen politischen Kerns entbehren, welchen die überreiche Phantasie politischer Kannegießer darin erblicken möchte. Liebeserklärungen und Ehepakten sind gar oft weit ausein anderliegende Dinge, und im Volksjubel, beim Becherklang pflegen auch heutzutage verbindliche Abmachungen nicht ge schlossen zu werden. Ernster Arbeit gebührt ernste Erwägung, und nicht im Gewühl der Menge, nicht im Sturm erregter Gefühle, sondern im nüchternen Kreise staatsmännischer Berathung werden die Entscheidungen über die Geschicke der Völker und Reiche geboren. Die freundschaftlichen Beziehungen aber, wie sie in dem Enthusiasmus der Franzosen für ihre russischen Gäste zwischen Rußland und Frankreich sich geltend gemacht haben, können im Besonderen aus deutschen Gesichts punkten mit Ruhe ausgenommen werden. Denn die Be- geisterung, mit der die Franzosen den russischen Besuch empfangen haben, ist nur eine neue Bestätigung der weit zurückrcichenden und längst bekannten Thatsache, daß Rußland überall da, wo wirkliche oder vermeintliche Interessen der russischen Politik einen Apell an die Waffen fordern könnten, auf Frankreich mit Sicherheit zählen kann. Deshalb ist auch heute k in Grund vorhanden, der Rußland veranlassen könnte, die ihm ohne Entgelt zufallende französische Freund schaft und eventuelle HeereSfolge mit irgend welchem Ver sprechen der Gegenseitigkeit zu bezahlen und sich dadurch des Dortheiles zu begeben, in jedem einzelnen Falle zu prüfen, ob fein Eintreten für französische Interessen in demselben für Rußland nützlich und geboten ist oder nicht. Bon diesem Gesichtspunkt werden wir auch Alle, jetzt oder später wieder kehrenden Gerüchte über russisch-französische Abmachungen beurtheilen dürfen." In Naumburg lebt der Vater des jetzigen Kriegsministers, des Generals der Infanterie, Bronsart v. Schellendorf, trotz seiner 90 Jahre m voller GeisteSfrische. Er ist am 17. November 1803 geboren, war Kommandant von Wesel und Danzig, alsdann Brigade- und Divisi.ms-Kommandeur und beendete seine militiärische Laufbahn nach 45 jähriger Dienst- zeit als Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements am 18. Dezember 1866. Die Meldung, daß Erhebungen stattgefunden haben, in wieweit Wismar zur Flottenstation und Danzig zum Haup -
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