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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189312131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-13
- Monat1893-12
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1893
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Uiesaer G Tageblatt Mittwoch, 13. Dezember 1893, AveavS 46. Jahr« und Anzeiger (Elbeblall «nd Aychn). relegram».«d«sie AH» L 6 Feinsprechstell« „Tageblatt", Riesa. «r- 20 der König!. Amtshanptmannschast Grobenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 289 DnS Nicfaci Tageblatt erscheiut jede» Tag Tlbcudö mit Ausnahme der Sonn- uitd Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Speditionen in lliieia und -nein«, den 'ln*gut>ettetlen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei inS HauS 1 Mark 50 Pf-, durch den Briefträger frei ins Laus I Mark 65 Pj. Anzeigen-Aiinnhme iür die Nummer deS Ausgabetages bis Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Ncdaction verantwortlich: Herrn. Schmidt In Rier». Bekanntmachung. Der diesjährige hiesige Christmarkt findet vom 18. bis mit »4. dieses Monats auf dem Aldertplatze statt Zu demselben werden nur hiesige Handel- und Gewerbetreibende zugelassen. An Stätte geld ist der doppelte Betrag der bei den hiesigen Jahrmärkten zu entrichtenden Gebühren zu bezahlen. Die Anweisung der Plätze erfolgt durch den Marktmeister gegen Bezahlung der üblichen Anweisegebühren. Riesa, den 11. Dezember 1893. Der Stadtrath. I. B : Schwarzenberg, Stadtrath. Bekanntmachung. Die Walzen-, Wasser-, Sprengwagen-, Knack- und Kiesfuhren für die städtischen Straßen im Jahre 1894 sollen vergeben werden. Die Bedingungen sind beim Unterzeichneten zu erfragen. Angebote sind bis Freitag, den 15. Dezember dieses Jahres, Mittags, versiegelt mit der Aufschrift „Städtische Fuhren" an den Unterzeichneten abzugeben. Riesa, am 8. Dezember 1893. Der Vorsitzende des städtischen Bauausschusies. F. A. Grnndmann, Stadtrath. Gr. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 13. Dezember 1893. — In dem Saale des Hotel Münch versammelte sich am Montag Abend die Elite unserer „Gesellschaft zu Riesa" zur Feier ihres ersten Wintervergnüzens. Zeichneten sich die Darbietungen dieser Gesellschaft schon früher in besonderem Maaße aus, so übertraf doch das diesmalige Programm durch die Wahl der aus ührenden Künstler und die Gediegen heit der Borträge alle früheren. Mit der Königl. sächsischen Hofopernsängerin Fräulein Mathilve Fröhlich, welche außer durch eine Arie aus Glucks „Orpheus" noch durch Lieder von Schubert, Goldwenk und Hartmann die Zuhörerschaft in hohem Maße erfreute, rivalisirte Herr Königl. sächsischer Hofopcrnsänzcr Gutzschbach mit den Borträgen von Wotans Abschied aus der Oper „Walküre", mit den Liedern von Cornelius und Lorleberg, sowie in dem Duett von Max Bruch „Odysseus Heimkehr". Herr Professor Hermann Scholtz errang die Palme des Abends durch seine mit unbestrittener Meisterschaft zu Gehör gebrachten Vorträge einer Novellette (k'-äur) von R. Schumann, Onprics (L-moll) von F. Mendelssohn, Chopins Ballade (A.8-äuv) und ^.nclsnts 8pinnsto und k>olon3i86 bi-illsnts (op. 22), sowie einer eigenen Composition, Burleske (aus op. 71). Sämmtliche Vorträge boten der illustren Zuhörerschaft einen selten hohen Genuß, welcher in dem stürmisch gespendeten Applaus be redten Ausdruck fand. Die Kapelle des 3. K. S. Feld-Ar- tilleric-Regt. Nr. 32 unter Stabstrompeter Herrn Gehrmann entledigte sich der ihr zugesallenen Aufgabe durch Vortrag der Freischütz-Ouvertüre und dem Largo von Jos. Haydn in bekannter exacter ihr eigenen Vortragsweise. Dem Concert folgte das Abendessen und darauf ein belebter Ball, an welchem auch die Künstler sich lebhaft betheiligten. Unsere „Gesellschaft" darf auf ein schönes Fest mehr zurückblicken. Daß man sich über die bekannte vorzügliche Küche und den Keller des Hotels wiederholt belobigend ausgesprochen, ge reicht Herrn Münch zur Ehre. — Die jüngst in das hiesige neue Garnisonlazareth eingeräumten Gegenstände und Bekleidungsstücke sind der größeren Sicherheit wegen wieder ausgeräumt und auf einem Boden des städt. Regimenkskammer-Gebäudes bis zum Be zug des neuen Lazareths — voraussichtlich 1. April — un- tergebracht worden. Deshalb ist auch der Posten, welcher dorr ausgestellt war, wieder eingezogen worden. Als die Sachen eingeräumt waren, aber noch kein Posten stand, sollen in den Abendstunden sich mehrfach „Interessenten" um das Gebäude Herumgetrieben haben, es diene diesen Bassermann- schen Gestalten also zur Notiz, daß es dort nichts zu sehen und zu holen giebt. — Das am Sonnabend früh gegen 5 Uhr bei der Schiebmühle oberhalb Schöna stehen gebliebene Eis erstreckt sich bis auf den sogenannten „Heiligen" oberhalb Nicdergrund. — Ueber recht lobenswerthe Sparsamkeit ist wiederum bei jetzigem Jahresschluß von den Mitgliedern der hiesigen beiden Vereine „Allgemeiner Sparverein" und „Sparverein Wirthschaft" zu berichten. Die 532 Mitglieder des erstge nannten Vereines haben im Laufe des Jahres die ansehnliche Summe von 19 560 Mark gespart. Hiervon sind in Be darfsfällen nach und nach 5526 Mark abgehoben, während die übrigen 13 974 Mark sammt Zinsen am vergangenen Sonntag an die Mitglieder zurück gezahlt wurden. Auch der zweitgenannte Verein hat gleichen Erfolg zu verzeichnen. Die 320 Mitglieder desselben haben in diesem Jahre 9390 Mark gespart, wovon 3000 Mark im Laufe des Jahres abgehoben wurden, 6390 Mark aber ebenfalls am vergangenen Sonntag an die Mitglieder zur Rückzahlung gelangten. — Eine wichtige Neuerung im Elbefrachtenoerkehre soll in der nächsten Schtsffayrlsiaifon in Kraft tret». Sie wurde von den drer große» Elbschlffsahrlsoeremen „Kelte", „Berem vereinigter Schifter" und „Oeslerreichrsche Nordwejioampf- schiftsahrlSgeseUichaft" vereinbart. Von den Vertretern der drer Dresdner SchlfssahrlsgcseUjchajlen in Aussig und T.l- schen lst eine Denftchrrfl an die Direktionen gelangt, m welcher auseinanoergesetzt wird, daß das in letzter Zerr ge- bräuchliche System der sogenannten „StaffelsrachtrN" bei Zucker- und Getrerdeladungen, sowie bei owersen Stückgütern häufig den Interessen der bei den Gesellschaften ladenden Schiffseigner nicht entspricht und Anlaß zur Unzufriedenheit und Klage gegeben hat. Zuerst wurden selche Staffelsrachten rm Kohlenoerlehre üblich und von da sins sie später aus ei genen Wunsch der Herren Schiffseigner im Getreide- und Zuckcrverkehr, später auch im Slückgutverkehre ab Dresden uuo Riesa emgeführt worden. Die Gesellschaften Haven an erkannt, daß in der Thal das Staffel,rachlwesen die m der Denkschrift ihrer Vertreter geschuderren Nachrheile in sich birgt. Sie haben daher beschlossen, künftig in folgender Weise zu verfahren: Bei Abschluß des VersrachtungsoenrageS wird feftgestellt, wie viel Ladung das zur Verladung ve- fttmmle Schiff höchstens einnehmen kann unter Berücksichti gung des beim Vertragsabschluß vorhandenen Wasserftanoes. Bis zu dieser Menge gilt die mit dem Herrn Schiffseigner veremvarte Kracht. Wenn alsdann vor oeenocler Verfrach tung der Wasserfiand sich bessert, >o ist für sedc dem Wafser- wua-fe entsprechende und annähernd zu bestimmende größte Menge <on Zuladung wiederum die Kracht zu vereinbaren. Tie Fracht für diese Zuladungen soll stets ebensoviel be tragen, als anderen Schiffern bet Abschluß eines neuen Ver trages an eben demselben Tage gewährt werden würde, an welchem die betreffende Zuladung verlangt wird. Bei fal lendem Wasfer hingegen soll der beim ursprünglichen Ab- schlusfe des Versrachtungsoerlrages vereinbarte Frachtsatz auch für die in Folge des Wasserwegfalles geringere als die ursprünglich in Aussicht genommene und im Vertrage ge nommene Meng- gezahlt werden, sofern nicht eine unvor hergesehene Verzögerung bei der Verladung vorkommt. In letzterem Falle würde eine anderweitige Vereinbarung des Frachtsatzes zu erfolgen haben. Es soll also stets zuerst eine bis zu einer im Voraus annähernd bestimmten Menge un abänderliche feste Fracht abgemacht werden und später für jede im Voraus annähernd bestimmte Menge von Zuladung diejenige Tagescharterfracht, wie sie am Tage, an welchem der Schiffsführer die Zuladung verlangt, sein wird, festge setzt werden. — Die Annoncen-Expedition von Haasenstein u. Vogler A.-G. hat soeben dem anzeigenden Publikum ihren Zcitungs- katalog für 1894 übergeben. Dieses unentbehrliche Handbuch und sehr bewährter Rathgeber für alle, welche mit ihren An kündigungen die Oeffcntlichkeit suchen, schließt sich im Ganzen an die erprobte Eintheilung früherer Jahre an. Das in zahl reiche Rubr keu zerfallende Verzeichniß der Zei'.ungen ist einer eingehenden Revision unterzogen worden und entspricht genau dem augenblicklichen Stande des gesammlen Zeiiungswesens. In der Vorrede ist das Anzeigen als Kunst und Wissenschaft behandelt nnd dargethan, aus welchen Gründen der führenden Hand eines Ralhgebers beim Anzeigen nicht entrathan wer- den kann. Außerdem enthält der Katalog umfangreiche Mit- theilungcn über Vieles im Geschäftsbetrieb WlsscnSwerihe, beispielsweise Bestimmungen über Poft- und Telegraphen wesen, den Reichsbankocrkehr und einen Tagrskalcndcr mit stattlichem Raum für Notizen. Wir machen auf den Katalog besonders aufmerksam. Die Firma Haasenstein u. Vogler A.-G. ist seit Jahren durch E. Steinbach hier vertreten. . — Dem Vernehmen nach wird denjenigen Mannschaften, die im Jahre 1891 bei den Fußtruppen eingestellt, ab.r in Folge des gegenwärtigen Uebergangsstadiums noch nicht zur Reierve entlasse» sind, weil sonst noch nicht genug aus gebildete Mannschaften zur Verfügung stünden, die jetzige aktive Dienstzeit als eine Uebung im Beurlaubtenstande an gerechnet werden. Erst vom nächsten Herbst ab werden die regelmäßigeu Entlassungen nach zweijähriger aktiver Dienst zeit beginnen. — Der Reichstagsabgeordnete für Dresden, Herr Os wald Zimmermann, erläßt folgende öffentliche Erklärung: 1) Es ist unwahr, daß die Vorbereitungen zur Aktion, bei der die Konservativen die Genassührten waren, von mir und meinen Freunden schon zu einer Zeit getroffen worden, wo speziell ich noch inl Solde des Führers der Konservativen, des sattsam bekannten Herm von Friesen, stand. Ich habe nie im Solde des Frei herrn von Friesen gestanden. Als ich im Sommer 1886 als Redakteur der „Deutschen Reform" von dem damaligen Eigenthümer derselben, Herrn Dr. Müller, nach Dresden berufen wurde, vertrat das Blatt die antisemitisch-reformerische Richtung, der ich noch heute angehöre. Als bei den Septennatswahleu im Februar 1887 die Komewatwcn den damaligen Vertreter von Dresden-Altstadt Hart wig (Resümier) entgegen.den bekannten Abmachungen zwischen den OrdnungSpartcien sallcn ließen und ihm den Konservativen Hulpsch entgegenstellten, bin ich für weine Partei gegen die Führer der säch sischen Konservativen eingetreten, nachdem ich die Redaktion der vor der Entscheidung an Herm v. Friesen verlausten „Deutschen Reform" niedergelegt hatte. 2. Es ist unwahr, daß ich nach dem Berkaus des Blattes auf Verlangen des Freiherrn von Friesen an der „Deutschen Reform" weitergearbcitet und zu gleicher Zeit die Minen gelegt, bei deren Explosion dann die Herren Mehnert, Friesen und Ackermann in die Lust flogen. Zunächst sind nicht damals (1886), sondern erst sechs Jahre später )1893) die Herren Mehnert, Friesen und Ackermann „in die Lust geflogen." Am selben Tage, wo ich erfuhr, daß Frei herr von Friesen hinter dem Rücken der Dresdner Resormpartei und meiner Person die „Deutsche Reform" gekauft, legte ich die Redaktion nieder und lehnte eine weitere Mitarbeiterschaft ab. Außer einer diesbezüglichen Erklärung habe ich keine Zeile mehr in der inzwischen konservativ gewordenen „Deutschen Reform" ve rösscntlicht. Das Blatt Ivar käuflich, ich nicht. Das mir vom vorherigen Eigenthümer des Blattes bis zum 1. April 1887 vertragsmäßig zu stehende Gehalt ist von mir erhoben worden. Niemand wird daS formale ode- sittliche Recht hierzu in Zweifel ziehen. Die Ab machungen, die zwischen dem alten und neuert Besitzer gemacht waren, gingen mich nichts an, entzogen sich auch meinem Einfluß und meiner Kenntniß. 3. Es ist also unwahr, daß ich in der Zeit, wo ich noch an der konservativen Futterkrippe stand, meinen Auftraggeber und Brodherrn hintergangen habe. Herr von Friesen ist nie mein Auftraggeber oder Brodherr geivesen, ich habe nie an der konservativen Futterkrippe gestanden. Dresden, 8. Dezember 1893. Oswald Zimmermann, Mitglied des Reichstags. Lommatzsch, 12. Dezember. Nachdem erst am Abend des 3. d. M. ein großes Schadenfeuer in dem benachbarten Großkagen mehrere Gebäude vernichtet hatte, wurde gestern Abend in der 7. Stunde ein starker Feuerschein in südlicher Richtung sichtbar. Dem Vernehmen nach ist in der völlig massiven Scheune des Gutsbesitzers Rudolph in Ziegenhain in Folge fahrlässigen Gcbahrens mir einer Laterne Feuer en-sranocn. Ein Knecht, welcher versuchte, das Feuer zu dämpfen, hat sich nicht unbedeutende Brandwunden zugezogen. — Vor acht Tagen wurde in einem dem Gutsbesitzer Sei fert in Pinnewitz gehörigen Hause ein offenbar angelegtes Feuer im Entstehen gedämpft. Die Brandlegerin, welche erst an sich selbst vor einiger Zeit zwei Brandbriefe ge schrieben und den von ihren Eltern ererbten Hausralh, der in jenem Hause untergebracht mar, hoch versichert hatte, ist in Haft genommen worden. Oschatz, 12. Deccmbcr. Von der Maschine des nach- l mittags 6 Uhr 45 Min. von Strehla a. d. E. nach hier
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