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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189312225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-22
- Monat1893-12
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1893
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Brasilier». Ueber Montevideo vorliegende, bis zum »6. Derember reichende Drahtnachrichten der „Times" aus Rio besagen: In Folge der fortgesetzten Beschießung der Stadt durch die Insurgenten sei das Geschäft gänzlich ins Stocken gerathen, die Banken seien geschlossen, der Berkehr zwischen den Schiffen und dem Gestade unterbrochen. Es sei unmöglich, den ausländischen Handel länger zu schützen, salls dem Kampf zwischen der Regierung und den Insur genten nicht durch ein bewaffnetes Einschreiten der fremden Mächte ein Ende gesetzt werde. — Ueber die Operationen auf der Governadorinsel meldet der Berichterstatter: Die Aufständischen ließen die Regierungstruppen, bestehend aus 1000 Mann und einigen Geschützen, unter General Telles landen, umzingelten sie dann und schnitten ihnen den Rück zug ab. Im Kampfe wurden viele Truppe» gelobtet, Telles schwer verwundet. Der Jnsurgentenvcrlust beträgt sieben Verwundete. Die Regierungstruppen werden wahrscheinlich kapiluliren müssen. Admiral de Gama benachrichtigte den Berichterstatter der „Times", die Schisse „Aguidaban" und „Republik" würden nächste Woche Santos beschießen, General Saraiva gleichzeitig Sao Paulo angrelscn. — Tie Regie rung verweigerte den Berichterstattern die Erlaubnis; zur Gründung einer Ambulanz des Rothen Kreuzes für die Pflege verwundeter Insurgenten, weil Brasilien niemals der Genfer Konvention beigetreten sei und jeder Geheilte wieder gegen die Regierung kämpfen würde. Oertliches uns Sächsisches. Riesa, 22. Tezember 1893. — Äei der namentlichen Abstimmung über den rumä nischen Handelsvertrag haben von den sächsischen Abgeordneten 11 für und 12 gegen den Vertrag gestimmt. Für den Ver trag stimmten die beiden freisinnigen Abgeordneten Budde berg und Herzog, die beiden Nationalliberalen Justizrath Dr. Böhme-Annaberg und Professor Dr. Hasse-Leipzig, sowie die sieben socialdemokratischen Abgeordneten Geyer, Schmidl- Mittweroa, Schippel, Auer, Stolle, Seifert, Hofmann. Gegen den Vertrag stimmten der Freiconservativc Merbach, die Conservativen Gutsbesitzer Hausse, Rittergutsbesitzer Dr. von Frege, Amtshauptmann von Polenz, die belden deutschsocialen Antisemiten Rittergutsbesitzer Sachse-Dvbeln und Ri lergutsbesitzcr von Herker-Zschopau, sowie endlich die sechs antisemitischen Reformer Blumenfabrikant Gräfe, Kauf mann Klemm, Redacteur Zimmermann, Branntweinfanrikant Hänichen, Rittergutsbesitzer Lieber und Kaufmann Lotze. Es baden also an der entscheidenden Abstimmung sämmtliche Abgeordnete des Königreichs Sachsen theilgenommen, was vielleicht zum ersten Male der Fall gewesen sein dürfte. — Eine Petition um Aushebung des 8 11 ist von der Gemeinde Wildbach und Genossen beim sächsischen Landtage cingereicht worden. Es handelt sich um den 8 11 des Pa- rochiallastengesctzes, welcher eine Ausnahme von der Heran ziehung zu den Kirchen- und Schullastcn hinsichtlich der Rittergüter macht, indem er bestimmt, daß die Besitzer der Rittergüter zu Parochiallastcn nur in derjenigen Parocbie beizutragcn haben, in welche der Rittergutshof eingepfarrt ist. Die Beschwerde- und Peririons-Deputation der Zweiten Kammer beantragt, die Petition der König!. Staatsregierung zur Kenntnißnahme zu überweisen. Vom Landtage. Die Erste Kammer hielt heute ihre letzte Sitzung im lausende Jahre ab. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildetete der Bericht der zweiten Depu tation über das Königl. Dekret Rr. 4, die summarische Ueber- sicht der Einnahmen und Ausgaben bei dem Domänenfonds in den Jahren 1891 und 1892 betreffend. Die Deputation hat gegen die beim Domänenfonds in den Jahren 1891 und 1892 erfolgten Einnahmen und Ausgaben nichts zu erinnern und beantragt: die Kammer wolle mit den in den Jahren 1891 und 1892 vorgenommenen Veränderungen am Staats gute sich einverstanden erklären und denselben, so weit solches verfassungsmäßig nöthig, ihre Genebmigung ertheilen. Die Kammer nahm diesen Antrag ohne Debatte einstimmig an. Es folgte alsdann noch die Berathung des Berichtes der zweiten Deputation zum König!. Dekret Rr. 15, den Per sonal- und Besoldungsetat der Landes-Brandversicherungs- anstalt auf die Jahre 1894 und 1895 betreffend. D-r Berichterstatter Kammerherr Frhr. v. Finck beantragte Na mens der Deputation, den Personal- und Besoldungsetat mit 437005 M. zu bewilligen. Auch dieser Antrag fand ohne Debatte einstimmige Annahme. Hierauf schloß, der Präsident die Sitzung mit dem Wunsche, daß die Mitglieder der Kammer sich im neuen Jahre wieder gesund zusammen finden und zu ersprießlichem Wirken vereinigen möchten. Nächste Sitzung 8. Januar. Dresden. Drei junge Leute, ein Lehrling und zwei Schulknaben, hatten sich eine Sonnenblume im Werthe von 3—5 Pf. ange-ignet, indem Einer von ihnen an einem schönen Nachmittage über einen Gaitenzaun stieg nnd die Blume pflückte, während die beiden Anderen ihm beim Klettern eine Stütze boten. Der Erstere erhielt wegen schweren Diebstahl das „gesetzlich niedrigste Ltrasmaaß von drei Monaten Gesängniß', während die beiden anderen Knaben wegen Beihülfe mit je 5 Tagen Gefängniß bedacht wurden. Zittau, 20. Dezember. Abermals ist auf der neuen Eisenbahnlinie Herrnhut-Bernstadt ein Bubenstreich verübt worden, der auch diesmal durch die Aufmerksamkeit des Bahn personals entdeckt wurde. In der Nähe der Station Ber thelsdorf waren große Steine und Eisstücke auf das Gleis gelegt worden, ein Hinderniß, das wohl geeignet gewesen wäre, den Zug zu gefährden. Diesmal sind die Thäter als drei Schulknaben aus Berthelsdorf erwischt worden, die sich nur einen Scherz machen wollten. Eine tüchtige Tracht Prügel wird sie hoffentlich von derartigen verhängnißvollen Scherzen abbringen. Auch die Warnungsschilder längs der neuen Linie sind mehrfach von rohen Buben beschmutzt wor den, so daß die Inschrift nicht mehr zu lesen ist. Die Ver über dieser Rohheiten konnten leider noch nicht ermittelt werden. Rötha. Herr Kammerhrrr Freiherr von Friesen ist am vorigen Freitag von einem leichten Schlaganfall getroffen worden. Da die Erscheinungen verhältnißmäßig leicht waren und die Genesung stetig sortzuschreiten scheint, so ist eine baldige völlige Gsundung ohne jede bleibende Folge sicher zu erhoffen. (Vaterland.) Roßwein. In einer hiesigen Familie kam ein Un- glückSfall vor, der bis jetzt noch nicht aufgeklärt werden konnte. Während der Abwesenheit der Familie hatte das Dienstmädchen über das kleine noch nicht einjährige Kind zu wachen. Als die Familie heimgckehrt, fand sie das Kind mit gebrochenen Beinchen und eingedrücktem Brustkasten vor, sodaß cs bald darauf verstarb. Das Mädchen ist bis jetzt noch nicht zu bewegen gewesen, den wahren Sachverhalt zu erzählen. (D. Warbt.) Chemnitz. Viele ungünstige Umstände haben in der letzten Zeit die Geschäftslage bier beeinflußt, so daß das Jahr 1893 wohl von vielen Fabrikanten mit einem sehr geringen Gewinne, thciwesie auch mit Verlusten abgeschlossen werden wird. Am fühlbarsten war für um die amerikanische Silbcrkrisis. Ta die Vereinigten Staaten fast die Hälfte aller nach dem Auslände gehenden Wirkwaaren aufnehmen, so ist jede flaue Geschäftszeit drüben für uns unangenehm. Ferner war die Unsicherheit über die Handelsverträge mit Serbien, Rumänien und Spanien ein Hindernis; zur besseren Entwickelung der Ausfuhr, und endlich ist der gesammte Ge schäftsgang aller Branchen nicht dazu angethan, mit Freuden in die Zukunft blicken zu können. Da die Silberfrage in Amerika gelöst ist, die Zollverhandlungen hoffentlich auch günstig ausfallen und die neuen Handelsverträge unter Dach und Fach sind, so wird sich hoffentlich das Jahr 1894 für das Geschäft recht erfreulich gestalten./ Olbernhau, 20. Dezember. In der Nacht vom Sonntag zum Montag in der zweiten Stunde kam es auf der hiesigen Saydaer Straße abermals zu einer blutigen Stecherei. Mehrere tiesige Einwohner geriethen daselbst am dem Heimwege in Streit und als einer derselben hierbei einen Stoß erhielt, zog er sein Taschenmesser und brachte dem andern durch den Ueberzichcr und die Unterkleider eine schwere Verletzung an der Schulter bei welche eine längere Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben wird. Bad Elster, 20. Dezember. Dem Tischlermeister und Gutsbesitzer Johann Bauer wollte ein Dieb am Mon tag Abend zwischen 10 und 11 Uhr eine Kuh stehlen. Eine Wittwe F., welche mit in diesem Hause wohnt, hörte die betreffende Kuh blöken. Sie eilte zum Hausbesitzer und theilte ihm ihre Wahrnehmung mit. Bauer glaubte, die Kuh hätte sich von der Kette gerissen; er fand aber zu seinem Erstaunen, daß die Stalllhür offen stand und ge wahrte dann, daß ihm eine Kuh fehlte. Hierauf eilte er mit einer Laterne um das Haus und sah einen Mann mit seiner Kuh, welcher dieselbe auf der einige hundert Meter entfernten Wiese davonlrieb. Als sich der Dieb verfolgt sah, ließ er seine Beule im Stiche und flüchtete sich in den nahen, unm tlelbar an der Grenze liegenden Wald. Leipzig, 21. Dezember. Wegen Betrugs wurde gestern ein vielfach vorbestrafter Schlosser aus Löbau ver haftet. Derselbe hatte Beziehungen zu einem Mädchen untebalten, demselben auch die Ehe versprochen. Unter dem Vorgeben, er sei in der Lage, eine billige Ausstattung unter der Hand zu kaufen, wutzle er seiner Zukünftigen 300 Mk. abzulocken. Mit dem Gelds verduftete er aber schleunigst, bis schließlich seine Festnahme erfolgte. Leipzig. 21. Dezember. Die für 1895 hier ge- plante sächsisch-thüringlsche Industrie-Ausstellung sch-int bei den Industriellen und Handeltreibenden nicht soviel Anklang zu finden, als man erwartet hatte. In einer auf Veran lassung der Handelskammer abgchalten Vorbesprechung über diesen Plan waren 30 Herren in das Ausstellungs-Komits gewählt worden, von denen aber nur 5 die Wahl angenommen haben. Schon diese Thalsache beweist, daß die Großindustrie der Ausstellung ganz abgeneigt ist. Inzwischen sind nun der Handelskammer wieder andere Vorschläge zugegangen, über die sie erst Beschluß fassen muß. Man beabsichtigt in betheiligten Kreisen die Errichtung eines ständigen Aus- ftellungsgebäudcs, in dem Fachausstellungen aller Art unter gebracht werden können. Für 1895 soll nun eine rein Leipziger Ausstellung veranstaltet werden. Dieser Plan wird leider wieder manche Hindernisse zu übei winden haben, die vor allen Dingen bei der Errichtung des Ausstellungsge- bäudes zu Tage treten werden. Hinsichtlich der Verlegung der Messe hat es sich gleichfalls gezeigt, daß oft trotz vielen Geschreies sehr wenig Rückenhalt zu finden ist. In einer Versammlung war gegen die Verlegung der Messe namentlich die Thalsache ins Feld geführt morden, daß die Kleinhändler der Stadt geschädigt würden, wenn man die Messen auf eine andere Zeit verlegte. Eine Versammlung der Kleinhändler, die von der Handelskammer angeregt war, zeigte so wenig Theilnehmer, daß schon hieraus geschlossen werden konnte, wie gering das Jnlerefie an dieser Frage überhaupt war. Die weitere Aussprache der Erschienenen bewies nun vollends, daß man auf den Kleinhandel der Messen überhaupt sehr schlecht zu sprechen war, da hierdurch den hiesigen kleinen Geschäftsleuten die Kunden abspenstig gemacht werden. Es wird also wohl dabei bleiben, daß nur die Herbstmesse in den August, die Ostermesse in den März verlegt und dadurch ein Uebereinkommen geschaffen wird, für das sich noch die meisten Betheiligten entschieden haben. Schwer ist es ja tinmer, an Jahrhunderte alten Einrichtungen zu rütteln, doch hofft man, daß nunmehr die Zustimmung der Regierung zu den Abänderungen gegeben wird. Kassel, 19. Dezember. Auf entsetzliche Weise kam der Eisenbahn-Zugführer Schulz aus Rothenditmold gestern Abend ums Leben. Derselbe begleitete den Nachtzug von Thüringen nach Hagen-Elberfeld und stand, auf dem Bahn hofe in Scherfede angelangt, im Nebengeleise, um am Zuge etwas zu revidiren, als ein Güterzug von Holzminden her einfuhr ; die Maschine ergriff Schulz, der nicht rechtzeitig ausweichrn konnte, er wurde überfahren und auf der Stelle getödtet. Schulz war schon seit dreißig Jahren im Eisen- bahndienst und ein erfahrener Beamter ; rr hinterläßt Frau und fünf erwachsene Kinder. Berlin, 21. Dezember. Die „National-Ztg." schreibt Ueber das Verunglücken zahlreicher Weihnacktspackete geht uns folgende Mittheilung zu: Am 20. Dezember ist der Eisenbahnzug 317, Berlin-Kreuz-Schneidemühl, welcher mit Verspätung am Bestimmungsort eingegangen war, in Folge unrichtiger Weichenstellung von einer Rangirmaschine erfaßt worden. Der bei dem Zusammenstoß getroffene Bahnpost wagen wurde aus den Schienen gehoben und auf die Seite geworfen. Das aus der beschädigten Leitung ausströmende Gas hat sich durch Ofenfeuer entzündet und den Wagen sammt der Ladung in Brand gesetzt. Von der aus gewöhn, lichen Packeten bestehenden Ladung sind 235 mehr oder we niger durch Feuer und Wasser beschädigt worden. 50 Stück sind verbrannt. Der Bahnpostwagen ist stark beschädigt. Die drei im Wagen dienstlich beschäftigten Personen sind zum Glück ohne ernstere Verletzungen daoongclommen. Die zur Aufrechterhaltung des Beiriedes erforderlichen Maßnah men sind sofort getroffen worden. Soeben geht uns Ae weitere Mittheilung zu, daß der am 20. d. M. im Güter zuge Nr. 522 aus Berlin 10,18 nach Leipzig abgelassene geschlossene Bahnpostwagen, welcher eine starke Packelladung nach dein Königreich Sachsen enthielt, heuce früh brennend in Bitterfeld eingcluufen ist. Etwa 2/, der Ladung soll verbrannt und beschädigt sein. Näheres über diesen neueren Unfall ist noch nicht bekannt. Aus dem Saarkohlenrevier, 20. Dczbr. Vor gerade Jahresfrist begann der große Bergarbeiterstreik. Nikodemus Warken hielt seine Hetzreden und der Bildstock war fast ununterbrochen überfüllt von Bergarbeiter- und Bergarbeiterinnen-Versammlungen. Wie ganz anders heute! Die letzte „amtliche" Mitgliederliste des bergmännischen Rechtsschutzvereins weist — 9 Mitglieder auf. Freilich suchen diese alle Neun das Gerücht zu verbreiten, eine große Menge Bergleute seien geheime Anhänger des Vereins, aber das wird nicht geglaubt und ist wohl auch nicht wahr. Jammer schade ist es, wie die sauer verdienten Groschen der armen Bergleute verschwendet worden sind. Gar nichts ist mehr da, und der Vermögensverwalter, ein Saarbrücker Rechts anwalt, rechnet nur mit Passiven. Atue-t Navilchttn Mv Lkltgraum vom 22. Tezember 1893. ch Berlin. Das preußische StaatSministerinm hat die Bedenken, die früher gegen die Einführung deS OberlandeS- gerichts als Berufungsinstanz bestanden haben, fallen gelassen. — Wie aus Altona telegraphiert wird, ist der Bankier Jo hann Halberstadt von dort mit Hinterlassung einer Schulden last von 300000 M. nach Amerika geflüchtet. ch Wien. Nach der „Pol. Corresp." weigert sich Eng land, durch neue Gesetze über Einschränkung der Preß- und Redefreiheit, sowie durch Ausweisung von Ausländern, den Anarchismus cinzuschränken, vielmehr will cs dem letzteren durch die bestehendem Gesetze begegnen. Dagegen will man, falls von auswärtigen Regierungen das Ansuchen gestellt werden sollte, berüchtigte Anarchisten zn überwachen, dem Folge - eben. — Nach einer hier eingelaufenen Meldung aus Rom ist die Situation des Ministeriums Crispi eine derart un sichere, daß man den Sturz des Cabinets für den Tag als sicher ansehen darf, an welchem es eine neue Steuervorlage ciubringen wird. 's Rom. Radieale und svcialistische Blätter veröffent lichen in Specialausgaben die dreibundfeindliche Rede Im brinnis anläßlich des Todestags Oberdanks. -s Paris. Wie die „Töbats" melden, hat Vaillant bisher noch keine Mitschuldigen verrathen. — Seit dem Dy- namitattcntat in Barcelona sind in den Pariser Theatern umfassende Lorsichtsmaßrcgeln getroffen. Tie Directivn der Großen Oper beschloß, die Walküreaufführuug, welche bekannt- lia; bei mehreren Aufzügen völlige Dunkelheit im Saale er fordert, derart zu bewerkstelligen, daß die oberen Galerien hell erleuchtet bleiben.. Außerdem ist die Zahl der Polizei agenten verdoppelt worden. — Ter „Autvritü" zufolge ist für die Heilung der Wunde Baillants keine Aussicht. vorhanden. ch Gent. Eine Feuersbrunst zerstörte gestern in Jelle 24 Häuser. Ein Vater, der sein Kind aus den Flammen retten wollte, kam in der Feuersbrunst ums Leben. ch London. Im Unterhaus erklärte Gladstone, der Herzog von Eoburg-Gotha erhalte zwei Entschädigungen, u. zw. 15000 und 10000Pfd. Strlg., welche jedoch nach seiner Thron besteigung reducirbar seien. Nachdem der Herzog indeß auf 5000 Pfd. Strlg. verzichtet habe, seien neue Dispositionen nicht mehr erforderlich. ch St. Etienne. In einem unbewohnten Hause sind 12 Tynnmitpatronen aufgefunden worden; außerdem entdeckten spielende Kinder deren noch fünf. ch Antwerpen. Die größten Diamantenhändler der Stadt sind das Opfer eines russischen Hochstaplers geworden, welcher ihnen für 200000 Fr. Steine abzujchwindeln verstand, und dann das Weite gesucht hat. Produktenbörsen. L8. Berlin, 22. December Weizen loco M. —, December M. 144,— , April M. - , Mai M. 150,75, flau. Roggen loco M. 126,—, December M. 126,—, April M. —,—, Mai M. 132,—, flau. Spiritus loco M. —, 70er loco 31,60, December M. 30,90, Mai M. 37,40. 50 er loco M. 50,80, fester. Rüböl loco M. 46,40, December-Januar M. 46,20, April-Mai M. 46,90, still. Hafer loco M. —. December M. 155,75, Mai Ak. 142,—, matter. — Wetter: Schön.
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