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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189311143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18931114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18931114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-14
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1893
- Autor
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Bekanntmachung. Es wird hierdurch öffentlich bekannt gemacht, daß alle polizeilichen Bestimmungen über die Feier der Bußtage auch auf den neuen, durch 8 1 des Kirchengesetzes vom 12. April 1893 auf Mittwoch, den 22. November dieses Jahres verlegten Buhlag ohne Weiteres Anwendung zu finden haben. Auf die Bekanntmachung vom 16. November 1892 (Elbcblatt und Anzeiger vom Jahre 1892 Nr. 180) wird hierbei noch ausdrücklich Bezug genommen. Riesa, den 13. November 1893. Der Stadtrath. I. N.: Schwarzenberg, Stadtrath. * Anzeigen für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bi- Vormittags v Uhr des leweilizcu Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Telegramm-Adresse .TageblattRlrsa. Amtsblatt Fernsprechstelle Nr. 20 der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 26L. Dienstag, 14. November 1893, Abends. 4«. Jahrg Tas Riesae, Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaijerl. Pvstanslalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ius Haus 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Haus I Mark 65 Pf. Anzrigcn-Annahmc für die Nummer dcS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Truck und Verlag von Langer k Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaslanieustrnßc 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Herm. Schmidt In Ricia. Tas unterzeichnete König!. Amtsgericht hat heute iin Handelsregister für seinen Bezirk auf Jol. 261 die Firma RicharS DSlitzsch in Riesa und als Inhaber derselben den Kaufmann Herrn Hermann Richard Dölitzsch in Riesa eingetragen. Riesa, am 13. November 1893. Königl. Amtsgericht. I. A.: Ass. Oehm, H.-R. Donnerstag, Sen 16. November 1893, Vor«. LO Uhr sollen lm Große'schen Gasthofe zu Gröba ungefähr 150 Meter grau und schwarzes Rockfutter, eine Partie Knöpfe und eine Büste gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 14. November 1893. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. * Sekr. Eidam. Tagesgeschichte. Man ist in allen Volkskreisen, natürlich mit Ausnahme der Börsenleute, sehr wenig befriedigt damit, daß bei dem stattlichen Steuerbouquett, welches die Reichsregierung zu sammengestellt hat, der „Giftbaum", die Börse, so sehr ge schont und rücksichtsvoll behandelt worden ist. Insbesondere wird bezüglich der neuen Stempelsteuer gefordert, daß der Satz für ausländische Renten, welche mit 6 vom Tausend versteuert werden sollen, d. h. mit «/,o v. H., erhöht werden müsse. Ein dahin gehender Antrag wird vielleicht, nach der „K. Volksztg.", vom Centrum bei Berathung des Gesetzes im Reichstage eingebracht werden. Das genannte Blatt bemerkt dazu: „Gerade mit der lleberfluthung des deutschen Geldmarktes durch ausländische Renten ist in den letzten Jahren von Seit m der Berliner Ausgabe-Banken am meisten gesündigt worden; gerade an ausländischen Renten hat das deutsche Capital die empfindlichsten und nachhaltigsten Ver luste erlitten. Wenn durch eine schärfere Besteuerung dieser Art von Thätigkcit der Berliner Ausgabe-Banken ein küiner Damm entgegengesetzt wird, so kann dies für das deutsche Volk nur von heilsamen Folgen begleitet sein. Auch fördert .eine solche Maßregel den heimischen Staatscredit; denn je weniger dem deutschen Sparer ausländische Renten angeboten und empfohlen werden, um so mehr wird er sein Geld in deutschen und preußischen Staats-Anleihen, in den Anleihen unserer Provinzen und großen Städte anlegen, und bas ist jedenfalls auch kein Nachtheil für das deutsche Capital. Die Berliner Börse zeichnet sich ohnehin durch eine recht un freundliche Haltung den einheimischen StaatSpapicren gegen über sehr unvortheilhaft aus. Gleich bei Ankündigung einer neuen Reichs- oder preußischen Staats-Anleihe fällt sofort der Preis der drciprozeutigen gleichartigen Anleihen, so z. B. erst am 9. d. M. wieder, wo der Preis derselben um 0,20 Mk. wich, als eine neue Anleihe angekündigt wurde, während gleichzeitig vierprozentige ungarische Goldrente um r/z v. H. und fünfprozentige Italiener um »/< v. H. hinaufgesetzt wurden. Die Ankündigung einer auswärtigen Staats-Anleihe aber hatte in Berlin noch stets ein lebhaftes Steigen der älteren Renten des betreffenden Staates zur Folge ; nur die Kunde vom Erscheinen einer einheimischen Anleihe pflegt alsbald von einem Preisrückgang der Deutschen Reichs-Anleihe bezw. der Preußischen Consols begleitet zu sein. Wir em pfehlen deshalb eine schärfere Besteuerung der ausländischen Renten bei deren Ausgabe und hoffen, daß das neue Gesetz eine dahin gehende Verbesserung erfährt. Etwaige Ein wendungen der Börsenprcsse können wir ruhig mit dem Hinweise auf die Haltung der Berliner Börse nach Bekannt werden des Börsensteuer-Entwurfes entkräften. Die Börse verkehrte ja am 7., 8. und 9. 'November d. I., d. h. an den drei Tagen nach Bekanntwerden der neuen Steuer-Vorlagen, in ausgesprochen fester Haltung, und es heißt in den Börsen- Berichtcn ausdrücklich: „Die Börsensteuer-Vorlage blieb einflußlos." Dies zeigt ja auch ein Blick auf den Curszettel im Vergleich zu den Curscn vom 6. November. Die Börse -selbst war also mit den Vorlagen gar nicht so unzufrieden und scheint deren volle Berechtigung anzuerkennen. Darum rufen wir dem Reichs.Stcuersäckel zu: Nur nicht geniren;" Deutsche- Reich. Die „Börsenenquöte-Kommission" hat am Sonnabend in ihrer 93. Sitzung nach Feststellung Les dem Reichskanzler zu erstattenden gutachtlichen Berichts ihre Verhandlungen beendet. Diese hatten am 6.-April 1892 begonnen, haben also länger als ein und ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Ueber die Veröffentlichung des Berichts und des sonstigen umfangreichen Stoffes, welcher sich zum Theil noch im Druck befindet, wird der Reichskanzler seinerzeit Entscheidung treffen. Das preußische Slaalsministerium hat in seiner letzten Sitzung Las Disziplinar-Erkenntniß des Brandenburgischen Provinzial-Schulkollegiums, durch das der Rektor Ahlwardt eines Amtes entsetzt wird, lediglich bestätigt. Ahlwardt war eit 1889 suspendirt, während dieser vier Jahre hat die «stadt Berlin ihm sein halbes Gehalt zahlen müssen. Der besonders in Finanzsragen oft offiziös benutzte „Hamburgische Korrespondent" deutet an, daß, wenn der Reichstag oder der Bundesrath die vorgejchlagenen Steuern auf Wein, Quittungen, Checks, Ladung- und Frachtscheine nicht genehmigen sollte, dann Preußen diese Steuern bei sich ««führen würde, um sich die von ihnen erwartete Einnahme von jährlich 24 Millionen Mark zu sichern. Auch bezeichnet das Blatt die Festhaltung einer Differenz von 40 Millionen zwischen den Ueberweisungen und Malrikularbeiträgen als einen nicht unbedingt nvthwendigen Theil des Miquelschen Ftnavzplanes. Eine Berliner Zuschrift an die „Politische Korrespon denz" äußert sich wie folgt zu den deuisch-russischen Zollver- hanolungen: „So sehr auch der aufrichtige Wunsch nach einem gedeihlichen Abschlüsse der Verhandlungen nach wie vor bei den russischen Delegirten ebenso hervortritt, wie er bei den deutschen außer allem Zweifel steht, so ist doch zur Zeit noch gar nicht abzusehen, wann der Abschluß eines Vertrages erreicht werden dürste. Die durch eine Fortdauer des Zoll kriegszustandes am meisten in Mitleidenschaft gezogenen Interessentenkreise in Deutschland sind jedenfalls aus eine lange Dauer des gegenwärtigen Zustandes gefaßt. Wenn von russischer Seite gern auf den deutsch-rumänifchen Handels vertrag hingewiesen und behauptet wird, Deutschland habe Rumänien, ohne von ihm so bedeutende Gegenleistungen wie von Rußland zu verlangen, den niedrigeren Gctreidezoll zu gestanden, so muß dem gegenüber daraus aufmerksam gemacht werden, raß Rumänien sich Deutschland gegenüber memals so prohibtliv wie Rußland verhalten hat, daß es jetzt seine Grenzen sirr den deutschen Handel viel weiter öffnet und Laß der deutsche Export nach Rumänien immer mehr zunimmt. Eben auch diese Thatfache sollte Rußland neben den sonstigen da für spnchenden Erwägungen veranlassen, von feinen prohi- vitioen Maßregeln gegen Deutschland zurückzukommen und der deutschen JndusMe und dem deutschen Handel seine Grenzen wenigstens etwas zu öffnen." Aus den „Reichsdebatten" der bayerischen Kammer ist nachträglich noch der Rede des liberalen Abg. Hebel zu ge denken, der ohne Widerspruch zu finden, ja unter der Zu- stimmung der Cemrumssührer, erklärte: „Herr von Vollmar Hal bereits darauf hingewiesen, daß sich in der Reichsregierung feit einigen Jahren cajarische und absslutistjche Tendenzen geltend machen. Kein Redner hat sich über jene Aeuherung ausgesprochen und es konnte den Anschein gewinnen, als ob duS eure spezifisch soctaldemokratischc Anschauung fei. Ich constaiire aber, daß man in allen bürgerlichen Kreisen und bei allen Parteien im Hause das Gefühl hat, daß in dieser Beziehung ein Umschwung stattfinden muß. Der bayerische Gesandte in Berlin hat in dieser Beziehung nichts gethan, und es scheint, daß der Bundesrath überhaupt in der Sache nichts gethan hat. Es verträgt sich mit unserem föderalisti schen und Monarchismen Gefühl nicht, daß ein Drang nach Absolutismus an der Spitze der Reichsregierung sich immer mehr Geltung verschaffen soll. Ich bin überzeugt, wenn der Versuch nach dieser Richtung fortgesetzt würde, dann müßte ich bald zeigen, daß das süddeutsche Volk in seiner Gesammt- heit sich dagegen wehren wird." Eine recht scharfe Illustration des Wcrthes, den unsere Colonien für uns unter Umständen gewinnen können, führt die „D. Col.-Ztg." an, indem sie den Werth der aus fremden Colonien im Jahre 1892 nach Deutschland eingeführten tropischen Produclc zusammcnstellt. Der Werth dieser Ein uhr aus fremden Colonien hat sich in dem einen Jahre aus etwa siebenhundert Millionen Mark belaufen! — „Man wird nun zwar einwenden", fügt die „Cok.-Ztg." hinzu, „daß in unseren Colonien nicht die Vorbedingungen vorhanden sind, um sämmtliche colonialen Producte zu erzeugen, und wir geben dies bereitwillig zu. Aber es genügt doch wahrhaftig schon, wenn wir nur einen Theil dieser ungeheueren Menge von Erzeugnissen selbst hervorbringen können und dadurch unserem Capital, welches mit Vorliebe geldbedürftige exotische, wenig vertrauenswürdige Staaten befruchtet und dadurch für unsere Industrie die Concurrenz mit groß ziehen Hilst, einen größeren Wirkungskreis im deutschen Interesse schaffen." Graf Caprivr ist ein glücklicher Mann. Während sein Vorgänger den Frankfurter Fürstencongreß, die Tilgung der alten schleswig-holsteinischen Schmach und die Gasteiner Con vention hinter sich hatte, ehe er in den Grafenstand erhoben wurde, empfing Graf Caprivi diese Auszeichnung bereits, nachdem die Handelsverträge von 1892 das Reichsschatzamr der Nothwendigkeit enthoben hatten, den Einzelstaalen durä. übermäßige Ueberweisungen aus den Erträgnissen der Zölle den Finanzmagen zu verderben. Und während Fürst Bis marck erst das Deutsche Reich aufrichten mußte, bevor sirb ein Public.st an die Herausgabe eines Theiles feiner Reden machte, hat sich schon vor Abschluß des Handelsvertrags mit Rumänien ein Herausgeber für sämmtliche Parlamentsreden und die von 1883 bis 1893 bei besonderen Anlässen gehaltenen Reden des zweiten Kanzlers gefunden. Wir haben das Werk noch nicht zur Hand und entnehmen die Thatsache der „Nordd. Allgem. Ztg.", welche unter Bezugnahme darauf, daß auct> Bismarck'sche Reden gesammelt seien, das Werk nicht nur ihrerseits „von vornherein mit Anerkennung und Befriedigung aufnimmt, sondern auch die Ueberzeugung ausspricht, es st „im deutschen Volk zweifellos Wunsch und Bedürfniß vor handen", sich die öffentlichen Auslassungen des Mannes im Zusammenhänge zu vergegenwärtigen. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 14. November 1893. — Als eine recht freche Schwindlerin hat sich gcster < die vom Mai bis incl. Juli dieses Jahres hier bedienst c
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