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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189401083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-08
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1894
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2 r stelle und daß die Steuerzahler zur Verzinsung und Amor- ; Stadtverordneten-Vicevorsteher H tisation des Baukapitals und zu dem jährlichen Bau- und falls die Wahl wieder auf ihn sa An SSchs. nicht so viel au-machen, als für das Gemeinwesen der Aus- und der Erzherzog Leopold von Oesterreich (Toscana), somit fall der Gesammtsumme dieser keinen einzelnen Beträge, I Ihre «öntgl. Hoheiten die Prinzen Georg, Friedrich August 13. 14. 15. ein f, zugeb die I Personen s-i Leipz. An« Der Reichs, dc dr Preuß. 1 Stich,'/ d r Stichs. S, di Stichs. r» O« «al 12 noaensch Leopold 10 Mi, Zi schwerer LebenSa dem Te Förden was mi Arbeit I Pferden I in dem I glücklich I an die I N I Prioriti I bauung I 24. d. ' I Beschluf I M I Gesänge I Personc I angeblü I 16. M< I — will I de Cass I wurden I die aus I Schenk, I lauten. I bräunli I und Zc I muthet, I schwere verschw A I am Na in den erfröre ! nach ih mannt ihren ' V des Bo Gewal sogar - der g' Ailzsck gestern abgelas im Sc! nachR angestc Geleist Trzgek recht e Oben Frühzi ,s einstün i S , ein ge! > hastet i gebrack a hatte d f Geld l f fährt,E I. König! / Dr.R < lehrer ' Dienst r der fr, sociald artriehen, wobei fünf Personen verhaftet wurden. Ein Gendarm wurde verwundet. — In einem der Theater in Rom wurden vorgestern während der Vorstellung Zettel ver breitet, welche die Worte enthielten: Meder mit den AuS- stugern de» Volke«! E» leben die sizilianischen Märtyrer! Nieder mit den Steuern!" Mehrere Anarchisten wurden alsdann verhaftet. Dieselben befanden sich im Theater und werden für die Urheber der Kundgebung gehalten.— Nach einer Meldung des „Napoli Romana" aus Neapel vom 7. d. M. ist die Stadt ruhig, steht aber noch unter dem Ein drücke der socialistischen Kundgebung. Die Inhaber der her vorragendsten Waarenhäuser halten ihre Schaufenster ge schlossen aus Furcht vor Straßentumulten, die aber bisher nicht eingetreten sind. Mehrere Individuen wurden von der Polizei verhaftet und dem Gericht übergeben. — Aus Pa lermo vom 7. d. M. wird schließlich noch gemeldet : General Morra hat eine Proklamation an die Bewohner Siziliens erlassen, in welcher er den Wunsch ausdrückt, den überaus großen Theil der Bevölkerung, welcher den Aufreizungen fern geblieben ist, wieder zu beruhigen, die kleine Zahl von. Hetzern so schnell als möglich unschädlich zu machen und die Ruhestörer zur Ordnung zurückzuführen. Der General ap- pellirt an die guten Bürger, ihm bei der Beruhigung der Gemüther behiflich zu sein und ihm die schmerzliche Pflicht zu ersparen, die Strenge des Gesetzes walten zu lassen. Angesichts der Stockung des Geschäfts in Folge der Ruhe störungen ordnete General Morra an, daß die Verfallter- mine für alle Schuldverpflichtungen an die Banken um zwei Monate, vom 1. Januar dieses Jahres an gerechnet, hinaus geschoben werden können. Grrgliurd. Zwischen England und Frankreich ist es in Westafrika zu feinem blutigen Zusammenstoß gekommen. Wie dem „R. B." aus Sierra Leone gemeldet wird, ist die gegen die Sofas in Samorys Reich abgesandte britische Expedition von einer französischen Expedition infolge eines Jrrthums der Letzteren, angegriffen worden. Der franzö sische Kommandant, der 'englische Kapitän Lendy, General inspekteur der Grenzpolizei, sowie 25 Leute und mehrere Offiziere des 1. Bataillons des Westindier-Regiments wurden getödtet. Die Engländer nahmen einen französischen Offizier gefangen. — Der „Times" wird aus Plymouth gemeldet, im Marineprogramm der Regierung sei der Bau von vier Schiffen erster Klasse, vier neuen Kanonenbooten, zwei großen Kreuzern und 32 Torpedobooten vorgesehen. Im englischen Unterhause erklärte am Freitag der Kricgsminister CampbeU-Bannerman, die Herabsetzung der Arbeitsstunden auf 48 in der Woche oder 8 für den Tag sei in allen Werkstätten, Arsenalen u. s. w. des Kriegs ministeriums für möglich befunden worden und erfolge ohne Lohnherabsetzung. beschafft werden müsse, es auch nicht rathsam erscheine, unter den einfachen Steuersatz herunter zu gehen, so lange noch tatsächlich Bedürfnisse der Stadt zu befriedigen seien, um somehr, als unsere Einwohnerschaft gegenüber den Nachbar städten nicht hoch mit Steuern pro Kopf belastet sei. — Hierauf geht der Herr Redner speciell auf die Erträgnisse der Gasanstalt im Jahre 1893 über, welche ganz außer gewöhnlich erfreuliche gewesen sind und führt au«, daß dieses Ergebniß zum Theil auf die Trefflichkeit des im Jahre 1893 erbauten neuen Gasofens zurückzuführen sei, daß aber auch der Konsum wieder erheblich gestiegen sei, was in der zahl reichen Vermehrung der Geschästöläden und neuen Wohn ungen seinen Grund habe. Aber auch der trefflichen Leitung und Verwaltung der Gasanstalt sei Dank und Anerkennung an dieser Stelle nicht vorzuenthalten. AehnlicheS gelte vom Wasserwerk. Das junge Unternehmen habe gelernt, auf eigenen Füßen zu stehen, sodaß man habe daran denken können, einen Erneuerungsfond für Maschinen und Pumpen, als für die am meisten der Abnutzung ausgesetzten Theile der Anlage, in's Leben zu rufen. Wenn auch die genaue Abrechnung über den Kasernenbau noch nicht vorliege, so ergebe doch die festzustellen gewesene Hochstandsziffer in ihrer Vergleichung mit der Einnahme, daß sich auch dieses Unternehmen als ein nicht ungünstiges für die Stadt dar- vertltches und Sächsisches. Riesa, 8. Januar 1894. — Am Donnerstag Abend 6 Uhr fand im Rathhaus- Sitzungssaale in gemeinschaftlicher Sitzung bei der städtischer Kollegien die Einweisung der wieder und neugewählten Stadtverordneten durch Herrn Bürgermeister Klötzer statt. Vom Rathskollegium waren erschienen die Herren Schwarzenberg, Riedel, Zeidler, Grundmann; vom Stadtverordnetenkollegium fehlte entschuldigt nur Herr Rechts anwalt Dr. Wende. Der Herr Bürgermeister eröffnete um 6 Uhr die gemeinschaftliche Sitzung und begrüßte die Stadtverordneten im neuen Jahre, denselben namens des Rath-kollegiumS und im eigenen Namen ein herzliches „Glück aus" für das Jahr 1894 zurufend, woran er den Wunsch knüpfte, daß der Himmel sie und ihre Familien im neuen Jahre behüten und seinen reichsten Segen auf ihre Arbeit auch im städtischen Dienst ruhen lassen möge. Weiter führte der Herr Bürgermeister aus, das Vertrauen der Bürgerschaft habe von den aus dem Stadtverordneten kollegium ausgeschiedenen Mitgliedern den größten Theil, die Herren Braune, Schütze, Thalheim, Donath wiedergewählt, während die Herren Baumeister R. Förster und Bäckcrober- meister Berg neu in das Kollegium berufen worden seien. Er heiße die gewählten Heren in der städtischen Wirksamkeit erneut, bezw. erstmalig herzlich willkommen und weise sie in das Kollegium ein. Auch die neueintrctcnden Herren feien mit den Verhältnissen unserer Stadt und mit dem was ihr noth thut, eingehend vertraut; in dem Einen gewinne man eine hervorragende Kraft für das städtische Bauwesen, in dem Anderen einen um den Handwerkerstand unserer Stadt wohlverdienten Mann, der die Interessen des Standes mit dem Wohle der Stadt zu vereinigen wissen werde. — Auf das vergangene Jahr näher einzugehen, habe er, Redner, keine Veranlassung. Die Kollegien haben das ihnen mit Begin» des Jahres 1893 gestellte Arbeitspensum getreulich gelöst. Die Finanzlage der Stadt sei nach wie vor eine günstige und die vorhandenen Mittel Haden zur Deckung der Bedürfnisse reichlich ausgelangt, sodaß nicht nur kein Deficit vorhanden sei, sondern daßfder genauereRechnungsabschtuß 'auch wie in den Vorjahren einen erfreulichen Ueberfchnß er geben dürfte. Der Ueberschuß der Sparkasse werde voraus sichtlich dem des Vorjahres gleichkommen, also den des Vor anschlags im Haushaltplan übersteigen; er wünsche, er konnte dasselbe vom Geschäftsgänge und dem Erwerbsleben der Stadt im Allgemeinen sagen. Hier sei im verflossenen Jahre wohl manche Hoffnung getäuscht worden und man werde das bei der Einschätzung zu den Steuern wohl merken. Ungeachtet dessen sei ein Zuschlag zu den städtischen Steuern nicht zu befürchten, soweit es sich jetzt übersehen lasse. Bei der Aufstellung der Voranschläge zu den Haushallplänen, welche, vom Rathskollegium fertiggestellt, gegenwärtig dem Fiiianzauschuß zur Zusammenstellung vorliegen und welche den Stadtverordneten demnächst zugehen werden, habe man sich der möglichsten Sparsamkeit befleißigt; die letztere noch weiter auszudehnen, sei nicht opportun gewesen, da ja in einem wohlgeordneten Haushalte eben das Nöthige rechtzeitig bei der Masse der der unterste« Steuerklasse angehörigen sonen eine ganz beträchtliche Höhe erreiche. Außerdem e« ja wohl auch nicht unrichtig, wenn jede« Mitglied der Gemeinde ohne Ausnahme fühle, daß es gegenüber Staat und Gemeinde, Kirche und Schule nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten habe. Hierauf ersuchte der Herr Bürgermeister die Stadt verordneten, sich als Collegium zu coustituiren dadurch, daß sie zu erst ihren Vorsteher wählten. Die vorgenommene Abstimmung ergab, wie schon «itgetheilt, von 17 eingegangenen Stimm zetteln 16 auf den Namen des Herrn Amtsgerichts^iendant Thost und 1 auf den Namen des Herrn Amtsrichter Heldner. Der bisherige allbewährte Stadtverordneten-Vorsteher, Herr Rendant Thost, ist somit mit den Stimmen aller übrigen Stadtverordneten aufs Neue an die Spitze de« Collegiums gerufen worden. Derselbe dankte für die ihn ehrende Wah und versicherte, daß er nach den bisher von ihm befolgten Grundsätzen das Collegium zu leiten bestrebt sein werde, worüber ihm durch ein „Bravo" aus dem Collegium gedankt wurde. Der Herr Bürgermeister, schloß darauf nach Ver lesung des Protokolls die gemeinschaftliche Sitzung. — An dieselbe schloß sich unter Leitung des Herrn Vorsteher Thost die erste diesjährige Sitzung der Stadtverordneten an. Zu nächst wurde in schriftlicher Wahl, nachdem der bisherige ->err Starke erklärt hatte, fallen sollte, dieselbe nicht ännehmen zu können, mit Majorität Herr H. Barth als Stadtverordneten-Vicevorstehcr gewählt, welcher die Wahl dankend anuahm. Hierauf verschritt man zur Wahl der Ausschüsse durch Acclamation. Diese Ausschüsse setzen sich wie folgt zusammen: 1. Finanzausschuß: Herren Thost, Braune, Barthel. 2. Communlicher Abschätzungsausschuß: Herren Schütze, Hammitzsch, Nitzjche, Pietschmann. 3. Marttausschuß: Herren Donath, Hammitzsch, Thalheim, Schneider. 4. Niederlagsausschuß: Herren Braune, Schütze, O. Barth. 5. Bauausschuß: Herren Förster, Pietschmann, Starke, Ham ¬ mitzsch, Schneider, Schütze. 6. Feuerwehrausschuß: Herren Berg, Richter, Pietschmann. 7. Armenausschuß: Herren Heldner, Förster, Ritzichc. 8. Sparcassenausschuß: Herren Dr.Meude, Braune,H.Barth. S. GasanstaltSausjchuß: Herren Berg, Starke, Schneider. 10. Schulausschuß: Herren Heldner, Thalheim, Starke, Ham ¬ mitzsch, H. Barth. Thost 11. Rittergutsausschuß: HerrenO.Barth,Donath,Pictjchmann. 12. Ausschuß der gewerblichen Fortbildungsschule Herren Schneider und Richter und aus der Bürgerschaft: die Herren Feilenhauereibcsitzer Ulbricht, Tischlermeister Gust. Heinrich, Schneidermeister Zschätzsch und Privatier Feller. Ausschuß der Stadtbibliothek: Herr Vorsteher Thost. Wasserwerksausschuß: Herren Förster, Starke, Braune. Rechts- und Verfassungs-Ausschuß: Herren Heldner, Dr. Mende, Thost. 16. Garnison-Ausschuß: Schütze, H. Barth, Donath. Zum Schluß wurde vorschriftSgemäßdaSStadtverord leten- Regulativ zur Verlesung gebracht und Rechnung über die eingegangenen Strafgelder vom Herrn Vorsteher abgelegt, auch beschlossen, den Gtrafgelderbetrog von über 17 Mark für spätere geeignete Verwendung in der städtischen Sparkasse zu belassen. — Mit Verlesung des Protokolls schloß die Sitzung. — Der den meisten hiesigen Bürgern und Einwohnern wohlbekannte ehemalige Hilfsfrachtbriefträger Friedrich Traugott Winkler, am Stadtkrankenhause Nr. 6 wohnhaft^ feierte am gestrigen Tage mit seiner Ehefrau das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar wurde in seiner Wohnung durch Herrn Diaconus Burckhardt in Gegenwart der Kinder und Enkel (die Urenkel konnten wegen zu weiter Entfernung und der damit in Verbindung stehenden Kosten nicht erscheinen) kirchlich eingesegnet. Winkler, welcher im Jahre 1841 bei der ehemal. Leipzig-Dresdener Eisenbahn- Gesellschaft in Dienst getreten, im Jahre 187« von der Kgl. Sächs. Staats-Eisenbahn mit übernommen ist, hat der Eisenbahn seine Dienste fast volle 48 Jahre, von 1841— 1888, gewidmet. Im Jahre 1883 erhielt derselbe von Sr. Majestät dem Könige in Anerkennung seiner ireuen Dienste die große silberne Medaille für Treue in der Ar beit verliehen. Zu einer festen Anstellung bei der Bahu ist W. nicht gelangt, infolgedessen bezieht derselbe auch keine Pension, vielmehr nur ein Gnadengeld von monatlich 20 Mark. Dem bedürftigen alten ehrenwerthen Ehepaare wären außer den ihm zu seinem Jubcltage mehrererseits gespendeten Geschenken, j. u. A. einer Bibel vom hiesige« Kirchenvorstande, einigen Flaschen Wein, Cigarren und kleineren baaren Münzen von Freunden und Bekannten wohl noch einige Aufmerksamkeiten herzlich zu gönnen. — Gegen 7 Uhr gestern Abend wurde ein Gänsedieb stahl in der Parkftraße 14 versucht. Der Dieb wurde aber jedenfalls durch den im Hdfe befindlichen, obwohl an der Ke«e liegenden Hund verjagt und zog sich zurück ohne Beute, denn der Besitzer entdeckte bei heutiger Nachzählung der ziemlich großen Anzahl Gänse keinen Verlust. — Palent-Ertyeilung Nr. 73385. Schlackenabstreich vorrichtung für Rohrwalzen. — I. Leppich in Riesa a. E. V. 8. 6. 93 ab. (Mitgetheilt vom Patent- und technischen Bureau von Richard Lü>ers in Görlitz.) i Strehla. Unser neuer Herr Bürgermeister Burk- Hardt traf am Freitag hier ein und wurde am Bahnhofe M von den Mitgliedern des StadtgemeinderatheS sowie Spitzen D der Kirche und Schule empfangen. Nach erfolgter feierlicher D Einweisung in sein Amt hat nunmehr Herr Bürgermeister M Burkhardt die Leitung der Stadt übernommen. * Dresden. Aus Anlaß der glücklichen Geburt deS D Prinzen Friedrich Christian begaben sich Ihre Majestäten M der König und die Königin gestern Vormittag 10 Uhr unter D Vorantritt und Begleitung des König!, großen KirchendienstesM zum Gottesdienste in die katholische Hofkirche. Ihre Kaiser!.« und König!. Hoheitenz die Frau Großherzogin von Toscana« Reparaturaufwande nicht herangezogen werden müssen. — Die gesundheitlichen Verhältnisse in der Stadt seien im ver flossenen Jahre gute gewesen, Epidemien seien nicht aufge treten, insbesondere nicht die Cholera, deren Wiederauftreten von fachmännischer Seite wohl mit Recht befürchtet worden sei. ES werde deshalb das bisher noch intakt erhaltene Choleralazareth im Bauhosschuppen mit dem Abbruch des letzteren anläßlich des beginnenden Kirchenbaues aufgelöst werden. — Das verflossene Jahr habe an seinem letzten Tage noch einen schweren Verlust gebracht. In den Mit tagsstunden des 314 Dezembers sei Herr Krershauptmann Freiherr von Hausen in Dresden gestorben, den seine zahl reichen Freunde und Untergebenen gestern zur ewigen Ruhe gebettet haben. Der Herr Bürgermeister giebt em treffliches Bild des bedeutenden und speciell um die Verwaltung der Städte hochverdienten Mannes und führt aus, wie derselbe gerade unserer Stadt ein warmer Freund und Förderer gewesen sei. Mit großem Interesse habe derselbe ihre Entwickelung verfolgt und dieselbe unterstützt, immer habe er ihr mit seinem Rath und seinen reichen Erfahrungen freigebig zur Seile gestanden und wenn derselbe in Riesa anwesend gewesen, da habe er mit lebhafter Freude die Verwirklichung der ihm bekannten Ideen und Pläne gesehen und er sei nach seiner Versicherung gern nach Riesa gekommen. Wir wollen, schloß hiermit der Herr Bürgermeister, das Andenken des Mannes hoch in Ehren halten. — Im neuen Jahre werden hauptsächlich drei Projekte die Collegien beschäftigen: der Kirchenbau, der Schlacht hofbau und die Aenderung der städtischen Anlagenscala. Der Kirchenbau berühre die Collegien nicht direct, aber selbstredend haben auch sie an demselben ein hohe- Interesse. Die ein gegangenen preisgekrönten Entwürfe sollen ihnen im April ds. Js. zugänglich gemacht werden. — Das Schlachthofbau- project sei in der Bearbeitung und werde, nachdem es zuvor noch dem Bauausschuß zwecks eventueller Abänderungs vorschläge vorgelegen habe, sammt Kostenanschlag den Stadt verordneten unterbreitet werden. Da die Fleischerinnung und die Majorität im Rathscollegium eine V-rgrößerung der Kühlanlage gegenüber den ersten Vorprojekten, die An legung einer Fleischtransporteinrichtung nach Analogie derer im Meißner Schlachtyof, sowie die Erbauung und Einrichtung eines Restauratwnszrbäudes im Schlachthose wünsche, so müsse den Stadtverordneten eine Vorlage zu einer Nächverwilligung zur Bausumme unterbreitet werden, was nach Eingang de» Kostenanschlages geschehen solle. Die Finanziirung des Unter nehmens werde natürlich im Wege der Anleihe geschehen; Zinsen, Amortisation und Unterhaltungskosten habe d»e Anlage selbst aufzubringen. Hierbei möge gleich erwähnt sein, daß die im vorigen Jahre ins Leben gerufene obligatorische Fleischbeschau sich ganz ausgezeichnet bewährt habe. Gleich- zeitig mit den Mitteln für den Schlachthofbau werden diejenigen für den Umbau des alten Schulhauses, für den Mehrbedarf des Casernenbaues und für den Bedarf der Straßen zum Schlachthofe und um die Casernen, soweit sie nicht dem Baufond dieser Unternehmungen zuzuschreiben seien, durch Anleihe aufzubringen sein. Diese Straßenbaukosten werden zwar später von den daran bauenden Adjacenten zurückerstattet, allein sie müssen immerhin jetzt beschafft werden und möchten später dem Straßenbaufond zufließen. — Die neue Anlagen- scala sei fertiggestellt und werde dem Collegium demnächst vorgelegt werden. Dieselbe bereits 1894 in Kraft treten zu lassen, sei nicht möglich, selbst wenn die Durchberathung derselben bei den Stadtverordneten wenig Zeil m Anspruch nehmen sollte, da sie alsdann noch der vorgesetzten Behörde zur Genehmigung unterbreitet werden müsse. Die künftige Scala folge dem allgemeinen Zuge der Neuzeit und entbinde die wirthschastlich schwächsten Einwohner gänzlich von der Steuerpflicht, entlaste die Mittelklassen etwas und decke den Ausfall durch Mehrbelastung der Eiwohner mit hohem Ein kommen. Ob es nicht richtiger gewesen sei, die große Menge der Steuerzahler der untersten Elaste nur wesentlich herabzusetzen, dafür aber den kleinen Handwerker und den kleinen Geschäftsmann noch mehr zu entlasten, das möge für jetzt unerörtert bleiben. Capacitäten auf dem Gebiete der staatlichen Steuerreform sagen: man solle auch den armen 'Mann einige Groschen im Jahre Steuern zahlen lassen, damit er sich nicht zum Staatsbürger zweiter Claffe herab gedrückt glaube und seine staatsbürgerlichen Rechte nicht beschnitten sehe und soviel stehe ja wohl fest, daß einige Groschen im Jahre auch für den wirthschastlich Schwächsten nicht so viel ausmachen, als für das Gemeinwesen der Au»-
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