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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189401162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-16
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1894
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Uiesaer G Tageblatt und Anzeiger WeblaU m- Archer). Tclegram^»»«sft K FU Fnnspnchstkll« r°g«d °t »t.,«. Rr. so der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. .V- IS. Dienstag, IS. Januar 1894, AdendS. 47. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle«, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die TrSgrr frei in» HauS 1 Mark 5V Pf., durch den Briefträger frei in» HauS 1 Mark 65 Pf. Anzcigen-Annahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 5V. — Für dir Redaction verantwortlich: Herrn. Schmidt in Rieiu. Bekanntmachung. Nach 8 106 des Reichs-Militär-Pensions-lSesetzes vom 27. Juni 1871 in der Fassung deS Reichs-Gesetzes vom 22. Mai 1893 — R.-G.-Bl. S. 171 — sind vom 1. April 1893 ab die Jnvaliden-Pensionen der Unteroffiziere und Soldaten neben einem Diensteinkommen im Kommunaldienste oder im Dienste der theilweise aus Reichs- oder Staatsmitteln unterhaltenen Institute zahlbar. Tas Kriegsministerium hat anzunehmen, daß ungeachtet seiner Bekanntmachung vom 5. Juni 1893 noch nicht alle der im Kommunaldienste u. s. w. angestellten pensionirten Unter offiziere und Soldaten, denen auf Grund der früheren gesetzlichen Vorschriften ans Anlaß der Anstellung die Pension nicht weiter gezahlt werden konnte, in den Genuß der Pension wieder eingetreten sind. Die Vorstände der betreffenden Behörden werden deshalb hierdurch ersucht, in dieser Be ziehung die Militär-Pensions-Verhältnisse der bei ihnen angestellten ehemaligen Unteroffiziere und Soldaten zu prüfen und erforderlichen Falls die Anträge auf Wiedergewährung der Pension nach Maßgabe der obenerwähnten Bekanntmachung anher zu stellen. Dresden, am 13. Januar 1894. Kriegs-Ministerium. von -er Planitz.Mhnr. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche in der Rathsexpedition eingesehen werden können: Handels- und Zollverrrag zwischen dem Deutschen Reich und Serbien. Vom 21./9. August 1892. Uebereinkommen zwischen dem Deutschen Reich und Serbien, betreffend den gegenseitigen 475 auf den Kahlschlägen der Abth. 7 und 22 (Am Artillerieschießplatz und Neuland), den Wegeaufhieben in Abth. 27, 28, 35 und im Einzelnen (Dürrhölzer) der Abth. 1, 3,4, 10, 18, 19, 21, 23—26, 32—35 (Gohliser Grenze, Herrenhaide, Lichtensee'er Tausch, Alte Lichtensee, Neuland, Lichte Eichen, Am Königstand), Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Gasthof „zur Königslinde" (früher Schuster'sche Restauration) in Wülknitz. Montag, den SS. Januar 18V4, Barm. V/, Uhr. 341 kieferne Klötzer v. 16—23 om Ober stärke, 2,z—4,ß m Länge, Derbstangen (Baumpfähle),6 ein Oberstärkc, 4,5 m Länge, 136 Rm. kieferne Brennscheite, 627 - - Brennknüppel, 289 - - Aeste, 28 - - Stöcke, 2841 Muster- und Markenschutz. Vom 21./9. August 1892. Handels-, Zoll- und Schifffahrtsver trag zwischen dem Deutschen Reich und Rumänien. Vom 21. Oktober 1893. Riesa, den 15. Januar 1894. Der Stadtrath. I. V.: Schwarzenberg, Stadtrath. kiefernes Astreisig, auf den Kahlschlägen der Abth. 22, 29, 30 (Neuland und Strehla'er Feld). Königl. Forstrevierverwaltung Gohrisch und König!. Forstrentamt Moritzburg, am 5. Januar 1894. Eppendorfs. Mittelbach. Lertliches «NS Sächsisches. Riesa, 16. Januar 1894. —* Der evangelische Männer- und Jünglingsverein zu Riesa hielt am vergangenen Sonntag einen Familienabend im Gartensalon des „Hotel MünL" Hierselbst ab. Die Be theiligung war erfreulicher Weise eine so rege, so daß viele Theilnehmende am Eingänge des Saales stehen, viele ohne den Saal betreten zu haben, nach Hause zurückkehren mußten. Der Abend war gewürzt durch eine Reihe mannichfacher Darbietungen ernster und heiterer Art. Nach dem gemein samen Gesänge eines Bundesliedes erhob sich der jetzige Vorsitzende, Herr Diakonus Burkhardt, unter dessen vor züglicher Leitung der Verein übrigens schon jetzt einen weiteren erfreulichen Aufschwung genommen hat, zu einer kernigen Ansprache, in der er im Rahmen einer Sylvester vision das Idealbild eines Jünglings-Vereins entwarf, die Nothwendigkeit und den Segen des christlichen Vereinswesens erwies und schließlich nicht nur alle Anwesenden, sondern alle christlich Denkenden und christlich Fühlenden in unserer Stadt ohne Unterschied des Standes und Ranges aufforderte, deren Jeder an seinem Theile mitzuhelfen, daß der Riesaer Verein dem gegebenen Ideale möglichst bald nahe komme. Den sehr ansprechenden Ausführungen des Herrn Vorsitzenden wurde allgemeiner Beifall gezollt. Weiter wurden die Anwesenden erfreut durch ein Deklamatorium „Die Freunde", von I. Renatus, welches von Jünglingen sehr gut vorge tragen wurde; ferner durch zwei Lieder und ein Duett, vorzüglich vorgetragen von Frau Kantor Ludewig aus Pausitz resp. von Herrn und Frau Kantor Ludewig; weiter durch Rezitation einiger der launigen und gemüthvollen Dichtungen aus dem: „Allerlei aus dar Aeberlausitz", trefflich vorge tragen von Herrn Pastor Körner aus Dörschnitz. Sämmt- lichen Vortragenden lohnte reicher Dank durch gewaltigen Applaus. Gemeinsamer Gesang des Liedes: „Wie lieb' ich Dich, mein Sachsenland" schloß den ersten Theil des Abends. — Den zweiten Theil eröffnete der gediegene Vortrag des Herrn Schuldirektor Bach über „die LiebeSthätigkeit in den ersten christlichen Gemeinden." In packenden Worten ent warf der Herr Vortragende an der Hand der heil. Schrift ein Bild vom Wesen der christlichen Nächstenliebe, wie sie sich in der ersten Zeit der christlichen Kirche bethätigte, gegen über heidnischer Liberalität und jüdischer GesetzeSgerechtigkeit. Wer nur immer einer tieferen Anregung zugänglich ist, wird dieselbe in reichem Maße aus dem Vortrage empfangen haben. Den Herrn Redner lohnte reicher Beifall für seinen angenehmen und fesselnden Vortrag. — Auch der heueren Laune zollte der zweite Theil de« Familienabends seinen Tribut durch die frische Aufführung eines kleinen Lustspiels: „Ehrlich währt am längsten", das ganz allerliebst wiederge- geben wurde. Ein Schlußwort de« Herr« Pastor Werner aus Gröba und gemeinsamer Gesang eine« LiederverseS be schlossen den Familienabend, den wohl jeder Theilnehmer mit vollster Befriedigung verlassen hat. — Die außerordentlich zahlreiche Theilnahme an diesem Abend, sowie die in letzter Zeit erfolgte stattliche Zunahme der Mitglieder des Jünglings vereins sind erfreuliche Zeichen dafür, daß auch in Riesa in den Kreisen verständiger Leute alte Vorurtheile mehr und mehr zu schwinden beginnen. Die Zeit hat in den letzten Jahrzehnten ein anderes Gesicht angenommen. Allenthalben erhebt die Rohheit und Gottentfremdung frecher ihr Haupt. Mag sie's thun! Das schafft Klarheit. Jeder Urtheilsfähige erkennt den Feind in seiner wahren Gestalt, er erkennt aber auch demgegenüber immer mehr, welches köstliche Gut er an seinem evangelischen Glauben hat. Auch die Zeit beginnt erfreulicher Weise zu schwinden, woselbst den kirchlich Ge sinnten bei Nennung des 'Ramins: „evangelischer Männer oder Jünglingsverein", „Diakonissenhaus", „Rettungshaus", überhaupt bei Allem, was innere: Mission angeht, ei» ge lindes Gruseln ankam, wo Vielen alle diese segensreiche»; Einrichtungen gleichbedeutend waren mit „Muckerei" und „Frömmelei." Wer von solcher Anschauung noch nicht ganz frei war, den konnte der erwähnte Familienabend gründlich belehren. Möchte die Erkenntniß vom Segen der Männer und Jünglingsvereine in immer weiteren Kreisen sich Bahn brechen und ihm Eltern, Lehrer, Lehrherren, Prinzipale immer mehr ihre Theitnahme und Hilfe zuwenden. Die Arbeit ist groß, der Helfer sind noch Wenige, der Segen wird nicht ausbleiben für den Einzelnen, für Haus und Ge meinde, für Land und Volk. — Das Frostwetter, dem wir gestern Vormittag noch ein Loblied singen konnten, hat sich geändert: heute herrscht Thauwetter auf der ganzen Lime und das Thermometer hat sich schon wieder auf -j- 6« verstiegen. — In Folge dieser Temperatur-Veränderung findet auch das heute Abend auf der Eisbahn im Stadtpark in Aussicht genommene Konzert nicht statt, dagegen soll die Bahn gut beleuchtet werden und ist dieselbe noch vollständig wasserfrei und, wie man uns mittheilt, noch gut befahrbar. Wer also nochmals sich auf dem Eise tummeln will, dem ist hierzu noch Gelegenheit geboten, aber es eilt, vielleicht ist mit heute Alxnd Schluß der Sai son. — Das Ei« der Elbe ist bereits hoch mit Wasser über schwemmt. — Am vorigen Sonntag brach beim Schlittschulaufen auf der Elbe ein 13 jähriger Knabe, welcher von Seußlitz heruntergefahren kam, bei Boritz ein, konnte sich aber glück- kicher Weise noch am Rande des Eises erhalten und wurde durch den Schiffssteuermann Münch gerettet. — „Deutschland am Scheidewege! Das war das Thema zu dem Bortrage, den Herr W. Priebs in Dresden gestern Abend in öffentlicher Versammlung de» hiesigen Reformvereins im Wettiner Hof hielt. Der Herr Redner wie» eingangs seine« Vortrages darauf hin, wie die Beunruhigung über die Politik de« Reichskanzler« Eaprivi de Eaprera de Montecuculi seitdem der österreichische Handelsvertrag durch den Reichstag genehmigt worben sei, immer weitere Bevölkerungskreise ergriffen habe und wie unter dem Bei all der Judenschaft unv'der gesammten Reichs feinde die durch jenen Vertrag inaugurirte Politik fortgesetzt worden sei, die uns jetzt den rumänischen Handelsvertrag gebracht habe und den russischen noch bringe. Speziell der letztere werde unserd Landwirthschaft zum Ruin führen und dadurch werde Deutschland zum reinen Industriestaat ge macht werden. Deutschland sei hier am Scheidewege. Jetzt betreibe !den Ackerbau noch '45«/, der Bevölkerung. Die deutsche Landwirthschaft habe die ihr drohende Gefahr sehr wohl erkannt und sich im „Bund der Landwirthe" ver einigt, der eine Macht geworden sei, mit der gerechnet werden müsse. Redner kritisirte dann des Näheren die „Verdienste" des Reichskanzlers in der äußeren und inneren Politik, dabei auch die Colonialpolitik streifend und wies alsdann auf die Gefahren hin, die Deutschland bedrohen, wenn es zum reinen Industriestaat werde, sowohl im Frieden, als auch ganz besonders bei einem Kriege. Bereinigten Mächten sei es dann möglich, Deutschland durch Abschneidung der Zufuhr von Lebensmitteln auszuhungern. Im Uebrigen aber würde die jetzt noch Ackerbau treibende Bevölkerung in die Städte und zur Industrie getrieben werden und dort das Elend vermehren helfen. Redner wies des Näheren auf die gegen wärtige Nothlage unserer Landwirthschaft hin und brachte statistische Nachweise dafür zur Verlesung. Doch nicht allein die Landwirthschaft sei nothleidend, auch der gcsammte Mittel stand und Handwerkerstand gehe mehr und mehr zurück, be finde sich seit Jahren schon in gedrückter Lage und betrachte es die Reformpartei als ihre besondere Aufgabe, gesunde Reformen anzubahnen. Redner kam dann auch auf die neuen Steuervorlagen zu sprechen und verurtheilte es insbesondere sehr scharf, daß man die Börse so überaus schonend behandelt habe. Eine Reform erweise sich insbesondere auch u. A. im Gerichtswesen durch Aufhebung des Anwaltszwanges noth- wendig, ferner müsse auch da« Institut der Reichsbank anders wirken und nicht bloß für große Bankiers vorhanden sein. Redner berührte schließlich auch den Kampf, der von links und recht« gegen die Reformpartei geführt werde und wie insbesondere die Socialdemokraten hauptsächlich Mitglieder der Reformpartei boykottiren, während es ein Theil der Conservativen, eine gewisse „Hofrathspartei", e« sich an gelegen sein ließe, die Reformer zu discreditiren. Die Reformer seien aber über derartige Machinationen erhaben, sie ließen sich dadurch nicht abhalten ihre Fürsten in Treue auch ferner zu verehren. Wenn sich innerhalb der antise mitischen Parteien verschiedene Meinungen geltend machten, so sei die« ein Beweis dafür, wie weit sich der Antisemitis mus ausbreiten kann, ausbreiten wird und schon ausgebreitet hat. „Hier Revolution, hier gesunde Reformen", da« werde die Looping sein, „wir stehen voll und ganz auf Seiten der Reformen, hoch sollen uusere Fürsten stehen über dem Streite der Parteien verehrt uns geliebt und herrschen über ein glückliches und zufriedene« Volk-. Go schloß der Redner
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