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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189402260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-26
- Monat1894-02
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1894
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Uiesaer K Tageblatt ««d Anzeiger Wetli« mß Aiyel-er). .LAi». KmLsölaLt -L^ »er König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa. Montag, 26. Februar 1894, Abends 46 47. Jahr, Lag Riesaer Tageblatt «scheint jede» Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in dm Expeditionen in Mesa und Strehlas, dm Ausgabestellen, lowie am Schalter der laiserl. Postanstaltm 1 Mark 25 Pf., durch dir Trüg« stet in» Hau» 1 Mark SO Pf., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark 65 Pf. Anzeigm-Aunahmr für die Numnur de» Ausgabetage» bi» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantrnstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung, die Maul- und Klauenseuche betreffend. Nachdem zu bemerken gewesen ist, daß den die Abwehr der Maul- und Klauenseuche betreffenden gesetzlichen Vorschriften nicht nur feiten der Viehhändler selbst, sondern auch seiten der Ortspolizeibehörden nicht genügend entsprochen wird, die Seuche aber bereits neuer dings im Bezirke aufgetreten und somit die durch dieselbe der Landwirthschaft drohende große Gefahr wieder in nächste Nähe gerückt ist, werden die nachstehenden Bestimmungen anderweit (vgl. die Bekanntmachung vom 24. Juni 1893, Nr. 149 des Riesaer Amtsblattes) zur all gemeinen Kenntniß gebracht mit dem Bemerken, daß Zuwiderhandlungen gegen dieselben unnachsichtlich und nachdrücklichst werden bestraft werden. Nach § 14 der Verordnung die zur Abwehr und Unterdrückung der Maul- und Klauenseuche zu ergreifenden Maßregeln betreffend, vom 10. August 1892 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 342), unterliegen alle von Händlern zum Zweck öffentlichen Verkaufs ausgestellten oder öffentlich ausgebotenen Nindviehbestände der Baufsichtigung dnrch den zu ständigen Bezirksthierarzt dergestalt, daß der Verkauf untersagt ist, so lange Nicht dnrch die bezirksthierärztliche Untersuchung das Nichtvorhandensein der Maul- und Klauenseuche festgestellt worden ist. Zu diesem Zwecke haben sowohl die betreffen den Händler, als die Besitzer von Gasthofs- und Privatställen, in denen Händler vieh eingestellt wird, und zwar spätestens im Verlaufe von 12 Stunden der Ortspolizei behörde Anzeige von der Aufstellung von Rindvieh gegen hierüber auszustellende Bescheinigung zu erstatten, welch Letztere dann ihrerseits die Zuziehung des Bezirksthierarztes auf Kosten der Händler zu veranlassen hat. Die Ortspolizeihehörden werden daher andurch angewiesen, die Viehhändler in Zukunft auf das Strengste zu überwachen und sich von diesen in jedem Falle die bezirks- rhierärztlichen Zeugnisse über die erfolgte Untersuchung des zum Verkaufe gestellten Viehes vorzeigen zu lassen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden nach §8 14 und 20 der eingangs gedachten Verordnung mit Geldstrafe bis z« 1SV Mark oder entsprechender Haft geahndet. Großenhain, am 23. Februar 1894. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 492 L. v. Wilucki. Mke. Im Saale des Hotels zum „Kronprinz" hier kommen Mittwoch, »en 28. Februar 1894, von Vorm. 1« Uhr an, eine Anzahl Filz- und Gurtpantofseln, Herren- und Damenstiefeletten, 1 großer Waarenschrank 1 Nähmaschine für Schuhmacher und ein Schreibpult gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Riesa, 22. Februar 1894. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Für den I. hiesigen Stadtbezirk, umfassend die östliche Stadt bis zur Schützenstraße und Kirchgasse einschließlich, ist heute Herr Kaufmann Carl Friedrich Ferdinand Bergmann Hierselbst als Bezirksvorsteher in Pflicht genommen worden. Riesa, am 26. Februar 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath. Grpnr. Tagesgeschicht«. Im Reichstage hat heute die große Schlacht um den russischen Handelsvertrag begonnen, wie das Resultat sein wird, ist noch in tiefes Dunkel gehüllt, Niemand mag es zu sagen. Die Hoffnung, daß die Ergebnisse der FraktionSbe- rathungen einen ungefähren Anhalt bezüglich des schließlichen Schicksals dieses Vertrages im Reichstage geben würden, hat sich als trügerisch erwiesen. Die Sachlage ist noch ebenso ungeklärt, wie sie vorher war. Namentlich fehlt es an jedem bestimmten Anzeichen dafür, wie sich die Centrumsfraktion zu der Angelegenheit stellen wird. So lange man hierüber lediglich auf Vermuthungen angewiesen ist, kann man keinen einigermaßen sicheren Schluß auf den Ausgang ziehen. Auch in Bezug auf die Zahl der nationalliberalen und reichspar teilichen Mitglieder, die gegen den Vertrag stimmen oder sich « doch von der Abstimmung fernhalten werden, ist vorläufig l noch keine volle Gewißheit zu erlangen. Man muß sich s darauf gefaßt machen, daß die Unsicherheit, genau wie beim deutsch-rumänischen Vertrage, bis zur namentlichen Abstim mung in der zweiten Plenarberathung andauern und daß die Entscheidung nach der einen oder anderen Richtung nur mit einer ganz knappen Mehrheit fallen wird. — In Reichs tagskreisen wird noch immer die Behauptung aufrecht er halten, daß entgegen der offiziösen Angabe der Handelsver trag im Bundesrath nicht einstimmig angenommen worden sei. Sachlich machte es indeflen keinen Unterschied, wenn wirklich zwei oder drei von den 58 Stimmen des Bundes- raihe» gegen den Vertrag abgegeben sein sollten. Jedenfalls ist die veteinzelt auftretende Behauptung, daß auch die baye rischen Vertreter dagegen gestimmt hätten und sogar diese» Votum vor dem Reichstage zu begründen beabsichtigten, voll ständig aus der Luft gegriffen. Sie wird wohl am schla gendsten durch die Thatsache widerlegt, daß zu den ersten Bundesbevollmächtigten, die nach der erfolgten Annahme de» Vertrage- durch den BundeSrath den im Reichstage wei lenden Reichskanzler beglückwünschten, der bayerische Gesandte Graf v. Lerchenfeld-Köfering gehörte. Von den Parteien werden im Reichstage nur der Freisinn, die süddeutsche Volk-Partei, die Polen und Sozialdemokraten geschloffen für den Vertrag eintreten. Deutsches Stzeich. lieber den bevorstehenden Aufent halt der deutschen Kaiserfamilie, in Abbazia wird gemeldet: Die zahlreichen in der Billa Angiolina und in denAndrene- Villen für die hohen Gäste gemietheten Räume werden bereits in Stand gesetzt. Der Aufenthalt in einem südlichen Klima ist der Kaiserin und den Kindern während des rauhen Vor frühling» ärztlicherseits empfohlen worden. Kaiser Wilhelm dürfte zunächst seine Familie bloß nach Abbazia begleiten, später jedoch wieder daselbst zum Besuche eintreffen. Der Kaiser wird den dortigen Aufenthalt zu Seeausflügen in den dalmatinischen Gewässern, die er bisher nicht kcnnt, benutzen. Prinz Heinrich übernahm mit dem 25 Februar für die Dauer der Beurlaubung des Vice-Admirals Köster das Kommando des Manooergeschwaders. Der Steuerausschuß des Reichstags hat die zweite Lesung der Börsrnsteuer abgeschlossen. Auf Antrag eines am Mitt woch niedergesetzten Unterausschusses wurde noch beschlossen: „Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, zu veranlassen, daß von den Börsenaufsichtsorganen Fürsorge getroffen wird, daß beim Kommissionsgeschäft dem Auftraggeber keine höheren Stempelbeträge in Rechnung gestellt werden, als vom Kommissionär selbst gezahlt worden sind. Die Uebergabe des neuen Reichstagsgebäudes an das Reich erfolgt, wie mitgerheilt wird, endgiltig am 1. Oktober. Professor Schweninger wurde, wie gemeldet wird, vom Kaiser während seines Besuches in Friedrichsruh hervorragend ausgezeichnet. Wiederholt drückte der Kaiser seine hohe Be friedigung über die Leistungen des fürstlichen Leibarztes au» und trank ihm auch bei der Tafel zu. In Graudenz und Danzig fanden am 22. und 23. ds. Mts. Versammlungen von Landwirthen statt, m welchen nach dem Bortrage des Herrn von Plötz Entschließungen mit fast 2000 gegen 4 Stimmen angenommen wurden, welche ent schieden Protest einlegen gegen die die Landwirthschaft schädigen den Handelsverträge und die jetzige Wirtschaftspolitik. Der evangelische Bund hatte dem Landtag in Weimar eine Eingabe zugehen lasse«, in der unter Hinweis auf die Annahme des Antrags auf Wiederzulassung der Jesuiten die Bitte ausgesprochen war, der Landtag wolle durch Landes gesetz dem Jesuitenorden den Zugang zum Großherzogthum verschließen. Der Landtag hat darauf beschlossen, die Re gierung zu ersuchen, im Falle der Aufhebung des Jesuiten gesetzes Maßnahmen zu treffen, um Niederlassungen de» Ordens im Großherzogthum zu verhindern. Die „Nvrdd. AUg. Ztg/' weist eine Reihe von Behaup tungen der „Corr, des Bunde» der Landwirthe" über die Zusammensetzung der Silberkommission als thatsächlich un richtig zurück. Die Kommission ist nicht al» parlamenta rische Körperschaft anzusehen, welche Mehrheitsbeschlüsse faßt; vielmehr sei r» ihre Aufgabe, lediglich den BerathungSgegen- stand sachlich und erschöpfend zu erörtern, die Ansichten der einzelnen Mitglieder festzustellen und auf diese Weise eine Grundlage für die weiteren Entschließungen der Bundes regierungen zu schaffen. Die Majorisirung eine» Theilc» der Mitglieder sei hiernach ausgeschlossen. Bei der Zu sammensetzung der Kommission mußte neben thunlichst gleich mäßiger Berücksichtigung de- Gold- und Doppelwährungs ¬ standpunktes auch auf die angemessene Betheiligung Süd deutschlands und auf eine den Verhältnissen entsprechende Zuziehung von Vertretern verschiedener Erwerbszweige Bedacht genommen werden. Die „Nordd. Allg. Ztz." weift bezüglich der einzelnen Berufungen nach, daß nach diesem Grundsätze verfahren wurde und schließt, die Frage der Silberentwerthung sei eine so ernste und weittragende, daß sich dringend strenge Sachlichkeit empfiehlt. Der Erfolg hänge lediglich davon ab, ob von irgend einer Seite Vor schläge gemacht werden, die im internationalen Verkehr er füllbar sind. Die Gelegenheit zur erfolgreichen Begründung solcher Vorschläge sei jedem einzelnen Mitgliede gegeben. Durch den Druck der stenographischen Berichte der Kom mission werde schließlich für uneingeschränkte Veröffentlichung der Verhandlungen gesorgt werden. Die „N.-L. K." berichtet > weiter, daß der Schatzsekretär wichtige, ater vertraulich zu I behandelnde Mittheilungen über die Frage einer internatio« I nalen Regelung des Silberpreises gemacht hat. Dem Bei spiele des Grafen Mirbach, der aus dem Ausschuß ausge treten ist, da er ihm zu einseitig zu Gunsten der Goldwäh- rungSmänner zusammengesetzt ist, werden, wie man vernimmt, die anderen bimetellistischen Mitglieder zunächst nicht folgen Al- Ersatz für den Grafen Mirbach werden Professor Adol Wa ,ner und Graf Kanitz genannt. Italien. Das Finanz-Exposee, da- der italienische Finanz- und Schatzminister in der Kammer vorgetragen hat, zeichnet sich vor Allem durch die große Aufrichtigkeit au», mit welcher der Schleier von der Lage de» Budgets gezogen wird. WaS dabei herausgekommen ist, das übersteigt freilich die schlimmsten Befürchtungen, die bisher laut geworden sind. Auf ico bis 120, höchstens 150 Millionen hat man das laufende Defizit geschätzt; nun sind es 177 Millionen, und dazu kommt noch eine schwebende Schuld von einer halben Milliarde. Die Offenheit, mit welcher diese Lage zugestanden wird, ver dient alle Anerkennung; sie ist die erste Vorbedingung für eine Besserung, denn nur wenn man ein Uebel in seine« ganzen Umfang kennt, kann man zur wirksamen Bekämpfung desselben schreiten und in diesem Kampfe auch die nöthige Unterstützung von Seiten der öffentlichen Meinung erwarten, der die Wiederherstellung der wirthschaftlichen Wohlfahrt gerade so am Herzen liegen muß, wie der Regierung selbst. Rußland. Bon einer Monarchenbegegnung in diesem Sommer tst bereits wieder in englischen Blättern die Rede. Nach dem „Daily Chronicle" soll der Zar beabsichtigen, sich demnächst nach San Remo zu begeben, um dort längeren Aufenthalt zu nehmen. Der Reise werde politische Be deutung beigelegt, da der Kaiser dort Begegnungen mit einigen Monarchen und ersten Staatsmännern Europa» haben dürste.
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