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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189404037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-03
- Monat1894-04
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1894
- Autor
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Riesaer D Tageblatt ««d A«r-r--r sWetW Lqetzn). Kmtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des StadtrathS zn Riesa. 7S. Dienstag, 3. April 188t, Abends. 47. Jahr,. S. sowie DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla', den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaisrrl. Postanstalten 1 Mark 2S Ps., durch die Träger frei tnS HauS 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark SS Pf. Auzetgen-Auuahmr für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße SS. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Im Saale des Gasthof» „zum Kronprinz" hier sollen Freitag, den 6. April 1884, BormittagS S Uhr, 2 Sophas, 2 Vertico, 1 Wäscheschrank, 2 Kleiderschränke, 1 Sophatisch, 1 Nähtisch, 1 Kommode, 1 Waschtisch mit Marmoraufsatz, 2 Spiegel und 5 Bilder gegen sofortige Bezahlung meist bietend versteigert werden. Riesa, den 2. April 1894. Der Gerichts-Vollzieher des König!. Amtsgerichts. Sekr Eidam. Bekanntmachung. An Stelle des bisherigen technischen Beamten des hiesigen EtadtbauamteS, Herrn Stadt- baumeisterS Nitzsche, ist am heutigen Tage Herr Architekt MagUNS Zschau, bisher Stadt baumeister in Frankenberg, als Stadtbaumeister und technischer Borstand deS städtischen BauamteS Riesa in Pflicht genommen und angestellt worden. Riesa, den 3. April 1894. Der Stadtrath. Klötzer. M 4 es 3 sd s» IT für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis H » N 3» Bormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Therese Auguste verehrt. Kreyfer geb. Krestler eingetragene HauSgrundstÜkk, Folium 7 des Grundbuchs, No. 7 des Flurbuchs und No. 7 des Brandkatasters für Kleinrügeln, nach dem Flurbuch« 6 LURuthen groß und mit 23,39 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 1400 Mark soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangs weise versteigert werden und es ist der 16. April 1894, Vormittags 1v Uhr als Versteigerungstermin, der 27. April 1894, Vormittags 1v Uhr als Termin zu Verkündung des VcrtheilungSplaus anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gcrichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Riesa, am 17. Februar 1894. Königliches Amtsgericht. Heldner. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Fortbildungsschule betr. Diejenigen Knaben, die jetzt fortbildungSschulpflichtig geworden sind, haben sich für eine der hier bestehenden Fortbildungsschulen Mittwoch, den 4. April, nachmittags zwischen 2 und 4 Uhr anzumelden. Die Anmeldung hat im Tchulhause an der Kastauieustraste (Schulexpe dition) zu geschehen. Dabei ist das letzte Tchulzeuguis vorzulegen und zugleich anzugeben, ob der Eintritt nach der Allgemeine« oder nach der Gewerblichen Fortbildungs schule geschehen soll. Riesa, am 31. März 1894. Die Direktion der städtischen Schulen. Bach. Tagesgerichte. Aus dem ganzen deutschen Reiche liegen Berichte über die Festlichkeiten vor, die zur Feier des Geburtstages des Fürsten Bismarck veranstaltet worden waren. Aus allen Berichten geht hervor, daß die Festlichkeiten freudiger und in gehobenerer Stimmung als jemals begangen worden sind, weil die Nation sich bewußt war, diesmal nicht im Gegen sätze zum Kaiser zu stehen, sondern in voller Uebereinstim- mung mit ihm ihrem unverlöschlichen Danke für den großen Einiger der deutschen Stämme Ausdruck zu geben. Aus allen Berichten geht aber auch der dringende Wunsch her vor, daß die vom Kaiser herbeigeführte Aussöhnung über den rein persönlichen Charakter, den sie jetzt noch trägt, hinaus wachsen und zu einer Wiederannäherung des „neuen Curses" an den „alten CurS" führen möge. Daß das noch nicht ge schehen ist, spricht am offensten und entschiedensten das Or gan des Altreichskanzlers, die „Hamb. Nachr." aus, das in seinem Festartikel rund heraus erklärt: „Es wird nicht an Stimmen fehlen, welche die diesmalige Steigerung der Fried- richsruher Geburtstagsfreude auf den Besuch des Fürsten Bismarck beim Kaiser in Berlin und dessen Erwiderung zu- rücksühren. Uns, denen die hohe Ehre und historische Auf gabe zugefallen ist, die Bismarck'sche Politik nach der Ent lassung des Fürsten publicistisch zu vertreten, und die wir «ns im gewissen Sinne als das Organ des großen Staats mannes betrachten dürfen, uns steht es nicht an, in der Stimmung des heutigen Tages ein Urtheil über diese Auf fassung abzugebcn; wenn sie aber bis zu einem gewissen Maße berechtigt sein sollte, so begnügen wir uns, die Ent schuldigung der Thatsache in der menschlichen Natur zu suchen und in Auffassungen, die gut gemeint sind, aber nicht überall zutreffen. Ohne Zweifel ist durch bekannte Vorgänge man ches aus der Situation beseitigt worden, was von vielen deutschen Patrioten schmerzlich empfunden wurde. Das ist immerhin ein Gewinn; aber politisch hat sich dadurch doch kaum etwas geändert und die Politik des neuen Curses ist dadurch nicht besser geworden. Wohl ist der Fürst durch die kaiserlichen Gnadenbeweise in eine Lage gebracht worden, die er seinerseits nicht gut angreifen kann, ohne sich der üblen Nachrede auszusetzen, daß mit ihm kein Auskommen sei. Aber diese Situation erstreckt sich doch nur auf das persön liche Gebiet, nicht auf das Recht des Fürsten zur freien Meinungsäußerung etwa über den Caprivismus, und wir glauben auch nicht, daß er der Mann danach ist, sich von der Ausübung dieses Rechtes, das für ihn Pflicht gegen das Vaterland ist, dadurch abhalten zu lassen, daß man ihm „Unversöhnlichkeit" da vorwirft, wo er lediglich das Inter- esse des Landes im Auge hat. Auch aus den letzten Reden des alten Kanzlers klingt nichts hervor, was auf den Ent- schluß zu einer derartigen Abvication hinwiese." Man sieht hieraus, daß Graf Caprivi, der dem Bcrsöhnungsakte äußer lich und innerlich ferngeblieben ist, auch nicht den geringsten Bortheil von ihm gehabt hat. Der Kaiser kann mit dem Fürsten, der Fürst mit dem Kaiser wieder „auskommen"; zwischen dem jetzigen Reichskanzler und seinem Vorgänger besteht das alte Berhältniß. Deutsche» Reich. Das vom Kaiser an den Fürsten Bismarck am 1. d. gerichtete Telegramm hat folgenden Wortlaut: Ew. Turchlaucht spreche Ich Meinen herzlichsten Glückwunsch aus. Mein Flügeladjutant Graf von Moltke ist beauftragt, Ihnen in Meinem Namen einen Küraß zu überreichen. Der deutsche Stahl, der dazu bestimmt ist, sich um Ihre Brust zu legen, mag als Symbol deutschen Dankes gelten, welches sich in fester Treue offenbaren und dem auch Ich einen beredten Ausdruck Meinerseits verleihen möchte. Wilhelm Rsx. Darauf hat Hörst Bismarck mit folgendem Telegramme geantwortet: Ew. Majestät sage ich meinen ehrfurchtsvollsten Dank für den Glückwunsch- und für die huldreichen Worte, in welchen Ew. Majestät Gnade für mich Ausdruck findet. Den neuen Waffenschmuck werde ich als ein Symbol dieser Gnade anlegen und meinen Kindern als dauerndes An denken an dieselbe vererben. von Bismarck. Wie die „Köln. Ztg." erfährt, hat der Zar anläßlich des Abschlusses des Handelsvertrages dem Reichskanzler Grafen Caprivi die Brillanten zum Andreasorden, dem Staatssecretär Freiherrn von Marschall den Alexander- Newski-Orden und dem Gesandten von Thielmann den Weißen Adlerorden verliehen. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Das „Berliner Tageblatt" bringt unter der Ueberschrift „Ein Franzose beim Reichskanzler" ein Telegramm seines Corre- spondemen in Paris über eine Unterredung, welche angeblich der Pariser Correspondent des „Matin" mit dem Grafen Caprivi hatte. Das Interview ist von Anfang bis zu Ende erfunden. Der Herr Reichskanzler läßt sich überhaupt nicht interviewen und hat außer den französischen Vertretern zur Kamerun-Confercnz seit langer Zeit speciell einen Franzosen nicht bei sich gesehen. Die Verhältnisse auf Samoa haben sich immer mehr zugespitzt und in den Kreisen, welche für die Colonialpolitik Interesse haben, verfolgt man mit wachsender Besorgniß die dortige Lage. Auch die Deutsche Colonialgesellschaft hat auf ihrer letzten Hauptversammlung eine Resolution angenommen, welche jetzt im Wortlaut vorliegt und folgendermaßen lautet: „Die Deutsche Colonialgesellschaft sieht die Interessen der auf den einheitlichen Samoainseln lebenden Deutschen durch ein ferneres Bestehen der durch die Samoa-Acte vom 14. Juni 1889 geschaffenen Zustände in hohem Maße ge- sährdet, — sie ist überzeugt, daß die Samoa-Acte überhaupt untauglich ist, geordnete Zustände auf den Samoainseln Herbeizufähren, und hält die Herstellung eines ausschließlich deutschen Regiments auf Samoa für das alleinige Mittel, die umfangreichen deutschen Handels- und Plantagen interessen vor ferneren empfindlichen Schädigungen zu be wahren. Zu diesem Zweck erscheint die Einleitung diplo matischer Verhandlungen behufs unverzüglicher Revision der Samoa-Acte dringend erwünscht unter gleichzeitiger, im Wege der Vereinbarung mit England und den Bereinigten Staaten herbeizuführender Feststellung der Besitzverhältnisse der ge lammten Inselgruppen im Stillen Ocean." Bei der Reichstagsstichwahl in Meseritz-Bomst ist am Sonnabend der deutsche Kandidat Herr von Dziembowski (Reichspartei) gegen den Polen Szymanski gewählt worden; Ersterer erhielt 9200, Letzterer 8703 Stimmen. Gegenüber der Meldung der „Köln. Ztg", daß an der ostafrikanischen Grenze wieder Unruhen entstanden seien, wobei der berüchtigte Banahsri die Karawanen überfallen habe, schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.", eine hierauf bezügliche Mittheilung liege bis jetzt nicht an amtlicher Stelle vor. Nach Privatnachrichlen dürfte es sich nicht um den allen Banaheri handeln, dessen Gesundheitszustand eine akiive Bctheiligung am Kampfe auSschließe, sondern um dessen Sohn Abdullah, der Mali von Pangani war, aber als un zuverlässig ausgewiesen wurde und hierauf in -Sansibar lebte, von wo er vor einiger Zeit verschwand und angeblich nach dem alten Bana hinter Pangani flüchtete. Es liegt die Annahme nahe, daß der Zug einer Compagnie gegen ihn gerichtet sei. Wäre die Sache wahr, so läge hier schon Bericht vor. Der BundeSrath wird seine Thätigkeit am Donnerstag wieder aufnehmen. Eine seiner nächsten Aufgaben wird es sein, sich darüber schlüssig zu machen, welche Vorlagen dem Reichstage noch in der gegenwärtigen Tagung zugehen sollen. Davon wird es allein abhängen, ob es möglich sein wiry, die Tagung noch vor Pfingsten zu schließen. Vorläufig wird dies in unterrichteten Kreisen noch immer bezweifelt, wenn auch in der Presse neuerdings vielfach das Gegentheil be hauptet wird. Es ist ja richlig, daß es nicht leicht sein wird, den Reichstag über Pfingsten hinaus zusammenzuhalten. Aber wenn noch wichtige Entscheidungen bevorstehen sollten, z. B. in den Steuerfragen, dann wird und muß es gelingen, auch nach Pfingsten noch ein beschlußfähiges Haus zusammen, zubringen. Ist doch der Reichstag in den letzten Jahren
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